Ich muss noch einmal auf die Geschichte vom neuen Radiosender DRadio Wissen und dem Astrologie-Interview zurück kommen. Je öfter sich der zuständige Redakteur dazu äußert, desto bedenklicher wird die ganze Sache irgendwie…

Eine kurze Zusammenfassung: am Montag startete ein neuer Sender des Deutschlandradios: DRadio Wissen. Ein Sender, der sich explizit dem Wissen widmen will, unter dem Motto „Hirn will Arbeit“.

Eine der ersten Aktionen dieses Senders war es, einen Astrologen zu beauftragen, der Sendung ein Horoskop zu stellen. Über diese Prognose wurde dann im Radio berichtet und ein völlig unkritisches Interview mit dem Astrologen geführt, bei dem zwar oft betont wurde, dass es sich um einen „geprüften Astrologen“ handelt aber kein einziges Mal erwähnt wurde, dass Astrologie wissenschaftlich gesehen völliger Unsinn ist.

So weit, so schlecht. In der live übertragenen Redaktionskonferenz wurde das Thema nochmal angesprochen – viele Hörer hatten sich verständlicherweise beschwert und fragten sich, was sowas in einem öffentlich-rechtlichen Wissenssender zu suchen hat. Der Redaktionsleiter von DRadio Wissen, Ralf Müller-Schmid, legte allerdings dort noch nach. Astrologie sei ja auch irgendwie eine Wissenschaft (weil sie „koherente Gesetze“ habe) und überhaupt kann man ja die Stringtheorie ja auch nicht belegen, meinte Schmid.

Bei Medienradio.org gibt es nun ein sehr langes Interview mit Schmid in dem er sich wieder zur Astrologie-Sache äußert. Und – wenig überraschend – alles noch ein schlimmer macht…

Man hätte ja einfach sagen können „Sorry, das mit dem Astrologen war ne blöde Idee. Wir dachte, das wär vielleicht irgendwie lustig – wars aber nicht. Wir machens nicht wieder.“ Das wäre zwar immer noch ein wenig peinlich für den neuen „Wissenssender“ gewesen – aber jeder macht mal Fehler. Wenn man diese Fehler dann allerdings mit Händen und Füssen verteidigt, dann frag ich mich schon, ob man bei DRadio Wissen wirklich verstanden hat, warum sich die Leute eigentlich aufregen.

So meint Schmid im Interview mit dem Medienradio (ab etwa Minute 35) zum Beispiel, er habe das überhaupt nur gemacht

(…) weil ich gewohnt bin – ich hab ja selber mal in der Wissenschaft gearbeitet – dass man mal so Thesen prüft, also dass man versuchweise Haltungen übernimmt. Ich fands einfach ne klasse Idee, den Astrologen zu befragen. (…) Ganz unabhängig davon, ob ich den ganzen Zauber glaube, fand ich das halt ein tolles Experiment.

Gute Idee! Nachdem die Astrologie nun ein paar tausend Jahre Zeit hatte, ausführlich zu demonstrieren, dass sie keine ihrer Versprechungen halten kann und das auch schon oft genug nachgewiesen wurde, braucht es so ein Experiment zwar nicht mehr wirklich – aber man kann es trotzdem nochmal demonstrieren. Diese Art der Aufklärung ist auch problemlos mit dem Profil eines öffentlich-rechtlichen Wissenssenders vereinbar.

Das Problem ist nur: sowas hat Schmid nicht gemacht! Da wurden keine „Thesen geprüft“. Da wurde ein toller „geprüfter Astrologe“ vorgestellt dem man kritiklos zuhörte, als der ganz überraschend „Bildung, Wissen und Horizonterweiterung“ im Horoskop des Senders fand. Schmid hat den Hörern dann noch versichtert: „So ein genaues Horoskop zeigt ja auch die Charaktereigenschaften“ und sich die dann vom Astrologen genau erklären lassen. Das ist kein „Thesen prüfen“. Das ist kein „Experiment“. Man sollte meinen, jemand der bei einem Sender mit „Wissen“ im Namen arbeitet, wüsste was dieses Wort bedeutet – ist aber anscheinend nicht so.

Schmid spricht auch nochmal über die Redaktionssitzung und meint, er habe die Reaktionen unterschätzt:

„Ich bin der Ansicht das Astrologie Wissenschaft ist“ – der Satz ist mir dann ganz schön um die Ohren geflogen

Ach – welch Überraschung… Ernsthaft – Schmid ist überrascht, dass dieser Satz, aus dem Mund eines Redaktionsleiters von DRadio Wissen, live im Radio geäußert, nicht gut ankommt? Da weiß ich echt nicht, was ich dazu sagen soll… 

Auch folgende Aussage von Schmid ist interessant:

(…) weil ich unterschätzt habe, dass wenn wir was sagen , das so sagen müssen, dass deutlich rüberkommt wie wir das meinen

Ich bin kein Journalist – aber eigentlich sollte man wissen, dass man die Dinge so sagen sollte, dass auch die Hörer/Leser mitkriegen, was gemeint ist. Und wenn man die Thesen der Astrologie wissenschaftlich prüfen will, dann sollte man halt keine Sendung machen, in der man den Astrologen 10 Minuten lang öffentlich toll findet. Das könnte das Publikum in der Tat falsch verstehen…

Aber anscheinend geht das nur mir so – anderen Leuten wars völlig klar, dass das nur ironisch gemeint sein kann. Einer der Leute von Medienradio meinte dazu

Wenn er dann gezwungen ist dazu sagen muss – in Klammer – „Das war Ironie“, dann kannst du’s vergessen.

Es scheint, als hätte man in der Medienbranche eine spezielle Auffassung von Ironie und Humor..

Aber eigentlich fand der Mann von Medienradio das auch gar nicht so schlimm, dass Schmid sich hier so geäußert hatte:

Guck dir die Physiker an – Stringtheorie, das Große, Mikrokosmos, Makrokosmos, Kosmologie, – passt auch alles hinten und vorne nicht zusammen. Die Wissenschaft ist nicht so wasserdicht als das man sagen könnte, es ist glasklar, diese Wissenschaften sind nachweisbar, ganz geschlossene Systeme und Astrologie ist Humbug. So einfach ist es ja wiederum nicht.

Doch – so einfach ist es! Das Astrologie Humbug ist, ist ganz glasklar und leicht nachweisbar. Und zu sagen, dass in der Kosmologie oder Stringtheorie alles „hinten und vorne nicht zusammenpasst“ zeugt höchstens von der Ignoranz des Sprechers – aber sonst von nicht viel. Außerdem: selbst wenn die komplette Kosmologie/Stringtheorie von vorn bis hinten erstunken und erlogen wäre, würde das die Astrologie deswegen nicht auf einmal vom Humbug zur Wissenschaft werden lassen. Das eine hat mit dem andern nichts zu tun!

Aber Schmid schlug gleich in die selbe Kerbe und meinte:

(…) wenn etwas Wissenschaft ist, das nicht wirklich ein gutes Kritierium ist, um herauszufinden, ob das was das da tatsächlich behauptet ist, auch wahr ist. Es gibt ja vieles, was Wissenschaft ist, was auch falsche Thesen verbreitet und da muss man nicht lange suchen und es gibt auch vor allem sehr viele Wissenschaften die nur (…) mit ganz hohem theoretischen Aufwand in die Nähe von Beweisen kommt, also jetzt hast du selber die Stringtheorie genannt…

Hier sind ja doch einige sehr erstaunliche Aussagen dabei – vor allem, wenn sie vom Redaktionsleiter von DRadio Wissen kommen. Wissenschaft ist also kein gutes Kriterium, um herauszufinden, ob etwas wahr ist oder nicht? Ja was denn dann, bitte? Wissenschaft ist die einzige bekannte Methode, mit der sich objektives und verläßliches Wissen finden lässt! Das ist ja gerade Sinn und Zweck von Wissenschaft!

Und es soll Wissenschaften geben, die falsche Thesen verbreiten? Tatsächlich? Welche wären denn das? Welche Wissenschaftler treiben sich an unseren Unis rum und erforschen und verbreiten „falsche Thesen“? Welche Thesen sind das? Wer hat nachgewiesen, dass diese Thesen falsch sind? Wenn man da „nicht lange suchen“ muss, dann sollte man meinen, man könnte darauf Antworten finden…

Und wieder mal kommt die Stringtheorie. Ja, die Stringtheorie hat das Problem, dass sie experimentiell nicht nachweisbar ist. Das ist aber kein prinzipielles Problem. Man könnte die Stringtheorie gut nachweisen – nur reichen unsere technischen Mittel im Moment nicht. Und den Wissenschaftlern ist durchaus bewusst, dass diese Probleme bei der Stringtheorie existieren und sie arbeiten daran, sie zu lösen. Das alles hat aber nichts mit der Astrologie zu tun! Egal welche Probleme die Stringtheorie haben mag – keines davon macht die Astrologie wahrer!

Ich find die ganze Geschichte schon ein wenig absurd. Wenn das alles nur „Ironie“ und ein Scherz zum Senderstart gewesen sein soll – warum das dann nicht auch sagen und dabei belassen? Warum diese wiederholten Rechtfertigungsversuche? Wenn Schmid Astrologie für Unsinn hält und nur einen (schlechten) Scherz machen wollte, warum muss er dann Stringtheorie und Wissenschaftstheorie aufbieten um doch noch irgendwie zu rechtfertigen, dass Astrologie nicht so schlimm ist…?

Jemand der solche Ansichten über Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit hat wie Schmid, sollte lieber weiter seinen früheren Job als Philosoph nachgehen aber keinen Radiosender leiten, in dem es darum geht, Wissen zu vermitteln! Oder sich zumindest ein Team von Leuten zulegen, die wirklich Ahnung von Wissenschaft haben. Vielleicht hat er das ja auch – und es bleibt zu hoffen, dass die sich in Zukunft öfter zu Wort melden. Dann wird DRadio Wissen vielleicht doch noch ein vernünftiger Sender…


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42 Gedanken zu „DRadio Wissen und die Astrologie“
  1. An sich ein guter Artikel. Vielleicht mal jemanden rüberlesen lassen wegen Rechtschreibfehlerkorrektur 😉

    Aberso was wie
    „Jemand der solche Ansichten über Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit hat wie Schmid, sollte lieber weiter Philosophie, Germanistik oder Soziologie betreiben“
    muss doch auch nicht sein. Das könnte indirekt den Eindruck erweckt, dass nur Naturwissenschaften wahre Wissenschaften seien.

  2. @Markus: Naja, ein paar Tippfehler sind immer dabei. Die Blogsoftware hat leider keine Rechtschreibprüfung…

    Und der Satz, der dir mißfällt, sollte eigentlich nur heissen, das Schmid doch lieber das weitergemacht hätte, was er vorher gemacht hat anstatt nun diese Radiosender zu leiten.

    Ich wollte jetzt nicht unbedingt eine Kontroverse GeWi vs. NaWi starten. Obwohl ich vermute, das einem Naturwissenschaftler so ein Fauxpas vermutlich nicht unterlaufen wäre 😉

  3. Und du hast einen Verlinkungsfehler gleich im ersten Link. Hast wohl scheinbar die Trackback Adresse verlinkt, anstatt der Permalink Adresse.
    Ansonsten kann ich nur zustimmen, guter Artikel… Lese hier immer wieder gerne!

  4. Mensch, da ist elan dahinter. Gute Standpunkte – aber: Rechtschreibefehler. Da könnte einer schnell kommen und sagen, hier hat jemand die Wissenschaft der deutschen Sprache nicht verstanden. Empfehlung: Nochmal drüber lesen und Dinge wie „das“ und „dass“ korrigieren, mal ein „n“ bei „meine“ hinten dran schreiben, etc….

    Anonsten, weiter so, lese gerne deinen Blog 🙂

  5. Also die Argumente von Herrn Schmid sind jawohl unterste Schublade. Erscheint mir extremst inkompetent für einen Radiosender, der wirklich Wissenschaft vermitteln möchte und schreit gerade dazu boykottiert zu werden! Wirklich! Schliesslich liegt eine gravierende Fehlinformation auf der Hand, dass die Astrologie eine Wissenschaft sei, zweitens will Herr Schmid das ganze herunterspielen und drittens (was ich persönlich am schlimmsten finde) wird die Methodik der Wissenschaft in Grund und Boden geredet, was für einen Radiosender der ernsthaft über Wissenschaft informieren möchte, eine totale Katastrophe ist!!! Ich hoffe, dass Herr Schmid das einsieht und seine Fehler zugibt und nicht krampfhaft versucht sich rauszureden. Das macht alles nämlich nur noch schlimmer. Ich habe jedenfalls jeglichen Respekt gegenüber diesem Radio verloren und anderen geht es sicher auch so.

  6. Mac’s haben ne programmübergreifende Rechtschreibkorrektur. 🙂

    Man kann nur hoffen dass dieser Artikel hier viele Leser findet, die mit dem Thema Astrologie noch keine Erfahrungen gemacht haben. Denn entweder glaubt man unumstößlich und endgültig daran, hält es für kompletten Mumpitz, oder hat sich noch keine Meinung gebildet – Die letzte Gruppe muß man erreichen.

    Ich bekomme seit kurzem Astro.tv in mein Kabel eingespeist. Wenn ich mal reinzappe und 5 Minuten dabei bleibe, sieht mein Gesicht wie ein Photoshop aus. Leider überwiegt bei mir Mitleid und Entsetzen – Ich arbeite daran es in Hohn und Spott zu münzen, um so in den Genuß eines dritten Comedykanals zu kommen.

  7. Trotz allem ein starkes Stück. Wenn ich jetzt noch GEZ zahlen würde, würd ich mich aufregen. Wie gut, daß ich Radio und TV nicht nutze. Das offenbar schwere Verständnisproblem der Senderleute bezgl. „Realität“ bleibt.

  8. Ich bin ähnlich irritiert darüber, wie sich der Kollege hier zu ziemlich abenteuerlichen Statements versteigt, sehr, sehr sonderbar und ein tolles Eigentor.

    Ich persönlich halte es allerdings zunächst für gar kein Sakrileg, einen Astrologen einzuladen und sich für den Sender mal ne Deutung geben zu lassen – das hätte man doch hübsch augenzwinkernd-spielerisch machen können und die Aussagen des Astrologen waren ja doch auch vorhersehbar und typisch unverbindlich. Dann hätte man zum nächsten beitrag überleiten können und sagen: so, und jetzt widmen wir uns wieder der „richtigen“ Wissenschaft. Da hätte sich wohl kaum jmd. so aufgeregt.

    Aber natürlich den „geprüften“ Astrologen so zu Wort kommen lassen und dann im Nachhinein es so darstellen, als könne man kaum ernsthaft zwischen Geblubber (=Astrologie) und Wissenschaft (=das was üblicherweise an Universitäten gelehrt wird) unterscheiden, ist mehr als peinlich.

    Aber, noch ne letzte Anmerkung: Ralf Müller-Schmid hat selbst einen geisteswissenschaftlichen Background. Aber das sollte man jetzt bitte auch nicht verallgemeinern. Er hat Blödsinn erzählt, das stimmt. Aber in der Regel wissen auch Geistes- und v.a. Sozialwissenschaftler, was Wissenschaft ist! 😉

  9. @Florian
    „Ich wollte jetzt nicht unbedingt eine Kontroverse GeWi vs. NaWi starten. Obwohl ich vermute, das einem Naturwissenschaftler so ein Fauxpas vermutlich nicht unterlaufen wäre ;)“

    Du alter Spalter ;-). Da zoffe ich (GeWi) mich mit Mühe und Not durch Unterredungen mit der Homöopathie anhängenden Chemikern, komme an den Rechner und lese so etwas. Ich brauche jetzt Wochenende.

  10. @Marc: Ja – so wie ich gesagt habe: wenns tatsächlich nur ein „Scherz“ war, dann hätte man das ja sagen können und dann wieder zur Tagesordnung übergehen. Und natürlich spricht nichts dagegen, sich mit Astrologie beschäftigen – mache ich ja auch 😉

    Und natürlich wollte ich hier auch nicht GeWi/SoWi als dumm o.ä. hinstellen. Im Kommentar weiter oben hab ich ja erklärt, wie ichs gemeint habe. Scienceblogs zeigt ja ein gutes Beispiel für einen leitenden Redakteur, der Sozialwissenschaftler ist und trotzdem Ahnung von Naturwissenschaft hat 😛

  11. So – hab den Artikel jetzt nochmal Rechtschreibfehlermäßig überarbeitet… Aber ich hab den heute Morgen unter erschwerten Bedingungen geschrieben – ich musste parallel dazu noch ne Carrera-Bahn aufbauen; ansonsten wäre ich heute gar nicht mehr zum Schreiben gekommen 😉

  12. Also wie immer finde ich die Aufregung ein wenig überzogen; Aberglaube gehört nunmal zur Gesellschaft dazu und hat ihren Zweck (den ich natürlich schlecht finde). Dass ein großer Radiosender sich von den gesellschaftlichen Einflüssen lösen kann und quasi über der Gesellschaft stehend einen rein wissenschaftlichen Standpunkt transportiert ist ein schöner Wunsch; wer ihn hegte, ist jetzt natürlich enttäuscht. Eine Erkenntnis sollte man daraus ziehen: Medien sind von ihren Machern sowie den gesellschaftlichen Umständen abhängig. Wer freie Medien will, braucht eine freie Gesellschaft – und umgekehrt. Ohne den Kampf für beides wird nichts davon gelingen. Viel Erfolg, uns allen.

  13. @sianasta: „Aberglaube gehört nunmal zur Gesellschaft dazu und hat ihren Zweck (den ich natürlich schlecht finde). Dass ein großer Radiosender sich von den gesellschaftlichen Einflüssen lösen kann und quasi über der Gesellschaft stehend einen rein wissenschaftlichen Standpunkt transportiert ist ein schöner Wunsch; wer ihn hegte, ist jetzt natürlich enttäuscht.“

    Naja – aber nur weil Aberglaube fest in der Gesellschaft sitzt, muss man doch nicht aufhören, sich darüber aufzuregen. Dadurch macht man alles ja nur noch schlimmer…

  14. Wissenschaft ist also kein gutes Kriterium, um herauszufinden, ob etwas wahr ist oder nicht? Ja was denn dann, bitte? Wissenschaft ist die einzige bekannte Methode, mit der sich objektives und verläßliches Wissen finden lässt! Das ist ja gerade Sinn und Zweck von Wissenschaft!

    Und es soll Wissenschaften geben, die falsche Thesen verbreiten? Tatsächlich? Welche wären denn das? Welche Wissenschaftler treiben sich an unseren Unis rum und erforschen und verbreiten „falsche Thesen“? Welche Thesen sind das? Wer hat nachgewiesen, dass diese Thesen falsch sind?

    Hier fehlt ganz eindeutig noch die Frage „Und wie hat er das nachgewiesen, womit? Weil die Wissenschaft ja ’nicht wirklich ein gutes Kritierium ist, um herauszufinden, ob das was das da tatsächlich behauptet ist, auch wahr ist'“…

  15. @sianasta: „Aberglaube gehört nunmal zur Gesellschaft dazu ….
    Wenn es wenigstens dabei bleiben würde! Aber viele Journalisten haben dieses Vorgehen inzwischen verinnerlicht: Vom ZDF über die DW bis zur SZ. Die gehen einfach davon aus dass ein technisch oder wissenschfftlich auch nur angehauchter Text weder für die anderen Journalisten (Redaktionsleiter !) und insbesondere die jeweilige Zielgruppe so absolut langweilig ist, dass man den eben aufpeppen muss. Da kommen eben dann die ganzen persönlichen Angstphantasien und das jeweilige Weltbild ziemlich ungefiltert durch: Von der Gentechnik die impotent macht über die Handystrahlung die erblichen Gehirnkrebs hervorrruft oder die AKW die in der Umgebung massiv Leukämie verursachen.
    Das Problem ist, dass ein zunehmender Teil der Bevölkerung diese kontinuierliche Berieselung mit den persönlichen Ängsten der Journalisten inzwischen auch ernst nimmt. Es ist ja durchaus positiv wenn EEG-Fans sich keine Photovoltaik-Zellen aufs Dach bauen wegen der potentiellen Krebsgefahr durch die Elektrizität, wenn aber bestimmte Eltern den Kindern wegen solche Spinnereien von Journalisten lebensnotwendige Medikamente verweigern und Ihnen dafür homöopathisches Wasser geben, hört der Spass auf. Das diese Journalisten (besonders in den öffentlichen Medien) dann an diesen Weiterungen absolut unschuldig sind, ist natürlich auch klar!

  16. Und der Satz, der dir mißfällt, sollte eigentlich nur heissen, das Schmid doch lieber das weitergemacht hätte, was er vorher gemacht hat anstatt nun diese Radiosender zu leiten.

    Besser nicht. Dann würde er wohl von dort die Sozialwissenschaften in Verruf bringen (ich finde die Formulierung auch etwas unglücklich, weiss aber, dass du normalerweise kein SoWi Bashing betreibst).

  17. Es ist ja nicht nur diese Astrologie-Sache. Gestern lief ein entsetzlicher Beitrag über Bioprodukte in anderen Ländern, welcher dilettantischer und vorurteilsfestigender nicht hätte sein können. So wurde suggeriert, dass Bioprduktue aus Prinzip besser- sprich gesünder- seien als konventionelle Nahrungsmittel, dass Chemie nicht in Lebensmittel gehöre oder „chemische Düngemittel“ grundsätzlich den Boden verseuchen. Antiaufklärung in Reinkultur, wo man sich nicht wundern muss, dass es mit der Chemophobie in diesem Land immer schlimmer wird. Insgesamt sehr enttäuschend, vor allem, weil ich mich bei dem Sender eigentlich auf ein gut recherchiertes, unaufgeregtes und wissenschaftlich seriöses Radioprogramm gefreut hatte.

  18. @Jörn: „Antiaufklärung in Reinkultur, wo man sich nicht wundern muss, dass es mit der Chemophobie in diesem Land immer schlimmer wird“

    Ok – wenn das wirklich so ist, ist dass natürlich schade. Hätte ein guter Sender werden können.

    @Ali: Ich hab den Satz jetzt etwas umformuliert damit nicht noch mehr Mißverständnisse entstehen…

  19. Hi,

    ich kann nur nochmal sagen: Ralf ist nicht DRadio Wissen und seine Meinung wude kontrovers innerhalb der Redaktionssitzung diskutiert. Alle anderen Anwesenden haben ihm widersprochen. Ich würde den Sender nicht anhand eines Beitrages und der Meinung eines Mitarbeiters (wenn auch Redaktionsleiter) aburteilen.

    Ich finde, hier wird eine „Causa DRadio Wissen“ aufgebauscht, die bestenfalls eine „Causa Ralf Redaktionsleiter“ ist.

    In einem Punkt, dass habe ich schon bei dem anderen Artikel geschrieben, finde ich seine Argumentation aber stichhaltig, nämlich die Astrologen bei ihrer Selbstbeschreibung ernst zu nehmen und so auch zu beurteilen, also mit harten Kriterien bewerten, statt sie in die Toleranz-Glauben-wenn-die-leute-es-wollen-Zone zu stellen. Das dies zu genüge getan wurde und ob das nochmal notwendig ist, ist eine berechtigte Frage.

    Ein weiterer Aspekt ist die Objektivität der Wissenschaft. Da gibt es einen langen Diskurs zu und ich würde jedem (angehenden) Physiker etc. mal dazu raten auch mal kritisch auf den eigenen Wissenschaftsbegriff zu schauen. Die Frage der Wissenskonstruktion. Ich hab letztes Semester dazu mal eine Art Referat gehalten, sicher nicht die beste Abhandlung zu dem Thema, aber schaut Euch dochmal zumindest die Literaturliste an.

    https://blogfarm.uni-bielefeld.de/soz_300162/2009/06/28/die-objektivitat-und-dinglichkeit-der-wissenschaft-science-studies/

  20. @prometoys: „einem Punkt, dass habe ich schon bei dem anderen Artikel geschrieben, finde ich seine Argumentation aber stichhaltig, nämlich die Astrologen bei ihrer Selbstbeschreibung ernst zu nehmen und so auch zu beurteilen, also mit harten Kriterien bewerten, statt sie in die Toleranz-Glauben-wenn-die-leute-es-wollen-Zone zu stellen.“

    Und wo ist das passiert? Wo hat bei diesemGespräch mit dem Astrologen „mit harten Kritierien bewertet“? Wenns so gewesen wäre, wärs ja kein Problem.

    „Ein weiterer Aspekt ist die Objektivität der Wissenschaft.“

    Über dieses Thema kann man lang und breit diskutieren, man kann Radiosendungen darüber machen und viel mehr – aber deswegen wird ein unkritisches Interview zur Astrologie nicht plötzlich wissenschaftlich und die Astrologie keine Wissenschaft.

    „Ich finde, hier wird eine „Causa DRadio Wissen“ aufgebauscht, die bestenfalls eine „Causa Ralf Redaktionsleiter“ ist.“

    Sorry – aber wenn ein führender Mitarbeiter eines Radiosenders in seiner Funktion als DRadio Wissen Journalist so einen Mist baut, dann IST das eine „Causa DRadio Wissen“.

  21. Wie ich neulich schon schrieb, mich erstaunt dieses „Niveau“, das DRadio Wissen so abgibt.

    Das Deutschlandradio, genauer der DLF, hat eine ziemlich gute Wissenschaftsredaktion. Deren Ergebnisse kann man sich taeglich gegen 16:30 bis 17:00 anhoeren, es wird dem Thema Wissenschaft und Forschung ein recht breiter Raum gegeben.
    Ist im sonstigen Dudelfunk ja auch nicht selbstverstaendlich.

    Anscheinend hat man hier ein linke/rechte Hand Problem, Man hat fuer einen neuen Sender eine Redaktion zusammengestellt, die „juenger“ sein sollte und laesst die unkontrolliert auf die Hoerer los. Auch wenn die Wissenschaftsredaktion des DLF ihre Arbeit hat, sie sollte mal ein Auge (Ohr 😉 drauf haben, was „die Neuen“ so treiben.

    Meine erste Reaktion bei der Vorankuendigung des neuen Programms:
    Hoffentlich wird das kein Galileo zum Hoeren…

    Pete

  22. Offenbar ist man in Indien schon weiter als beim DRadio: Da veranstaltete der CNN-Ableger IBN anlässlich der großen Sonnenfinsternis vor einer Woche eine halbstündige Talkshow über Wissen und Glauben, bei der ein offenbar bedeutsamer Astrologe mehreren Astronomen gegenüber saß – und der Moderator hieb derart auf den Astrologen ein (der auch noch in fast allen Punkten klein beigab), dass er einem beinahe leid tun konnte …

  23. @Daniel Fischer: In Indien sind die negativen Folgen des Aberglaubens vielleicht noch etwas offensichtlicher – da sind die Leute wohl etwas empfindlicher. Die Sendung gibts nicht zufällig online, oder?

  24. Danke für den Trigger – eine kurze Suche, und ich habe die komplette Sendung doch tatsächlich im Online-Archiv des Senders finden können!

    In Indien drehen regelmäßig manche durch, wenn eine Finsternis naht – das war sogar vor der letzten (minimalen) Mondfinsternis am Jahreswechsel so und wirklich krass bei der totalen SoFi 1995, wie ich damals vor Ort zahlreichen Medienberichten entnahm (darüber hatte ich damals – offline, auf Papier! – auch einige Artikel geschrieben). Vor allem die Furcht, dass geheimnisvolle „Finsternisstrahlen“ schwangere Frauen bedrohten, reichte bis in gebildete Kreise und moderne Krankenhäuser …

    Speziell in Kerala, wo ich diesmal war, scheint die Sache übrigens ein Politikum zu sein: Bei der letzten SoFi habe die damals im Amt befindliche Rechtsregierung Panik geschürt und die Leute in die Häuser gescheucht, wurde mir erzählt, diesmal habe die Linksregierung zur Beobachtung aufgerufen (und tatsächlich kam es zu vielen ‚public viewings‘). In einem Zeitungskommentar war sogar zu lesen, zum ersten Mal versuche nun eine Regierung, einem bestimmten Aberglauben gezielt den Garaus zu machen.

  25. Neben der Beurteilungen zu Geisteswissenschaften, Astrologie vs. Astronomie und deren Nachprüfbarkeit, sowie der Diskussion zu Herrn Müller-Schmid, heißt der Sender doch „DRadio Wissen“ und nicht „DRadio Wissenschaft“ .

    Als nicht Akademiker hatte ich es eher als „alles was man heute wissen sollte“ & „interessantes darüber hinaus“ verstanden. Neben den Beiträgen sind ja auch die Welt- und Wissens-News Schwerpunkt des Programms.

    Im Rahmen eines jungen und schnelleren Programms hatte ich nie tiefgehende wissenschaftliche Abhandlungen erwartet. Dieser Formatwunsch, einer zumeist doch gesetzteren Klientel, wird doch bereits bei den Schwester-Programmen hervorragend bedient.

    Das Konzept scheint mir, – als nicht so „staatstragendes (ör)“ Radio für eine junge, vielseitig interessierte Zielgruppe angelegt. Ich finde aus diesem Blickwinkel ist die Umsetzung schon mal ganz gut gelungen. Nicht vergessen der Sender ist erst eine Woche alt. Die Qualität der anderen DRadio Schwestern konnte Jahrzehnte reifen.

    Die Beiträge sehe ich eher als Appetithappen, sollte mich weitere, tiefer gehende Informationen zu bestimmten Inhalten interessieren, dann hole ich mir diese im Web, spätestens dann ergibt sich, wie oftmals im Leben, der Mehrwert im nachhinein .

  26. @danschaefer: „heißt der Sender doch „DRadio Wissen“ und nicht „DRadio Wissenschaft“ . Als nicht Akademiker hatte ich es eher als „alles was man heute wissen sollte“ & „interessantes darüber hinaus“ verstanden.“

    Ja – aber selbst wenn das so ist und selbst wenn sich DRadio so versteht: soll man dann einfach so kritiklos über Astrologie berichten? Das hat doch Galileo-Niveau und bei DRadio handelt es sich immerhin um einen öffentlich rechtlichen Sender. Muss man jetzt bei DRadio auch mit nem täglichen Mondkalender rechnen? Mit Berichten über Heiledelsteine und Wünschelruten? Ist auch alles „Wissen“…

  27. Muss man jetzt bei DRadio auch mit nem täglichen Mondkalender rechnen? Mit Berichten über Heiledelsteine und Wünschelruten? Ist auch alles „Wissen“…

    Ich weiss nicht ob du nochmal reingehoert hast, die vergangene Woche hat ja deutlich gezeigt das dem nicht so ist. Öffentlich rechtlichen Sender gibt es ja jede Menge da gibt es durchaus qualitativ minderwertiges. Ich finde der Drops is nu auch gelutscht, das Thema durch und keine weitere Aufregung wert 😉 oder ?

  28. @danschaefer: „Ich finde der Drops is nu auch gelutscht, das Thema durch und keine weitere Aufregung wert 😉 oder ? „

    Warum? DRadio Wissen hat noch immer nen Redaktionsleiter, der ein äußerst zweifelhaftes Wissenschaftsverständnis hat. Das ändert sich auch nicht, nur weil die Sache jetzt ne knappe Woch her ist. Und das nicht alles so rund läuft im Radioprogram haben ja schon andere Kommentatoren hier weiter oben bzw. im DRadio Wissen Blog angemerkt…

  29. @Florian:
    Ist jetzt etwas offtopic, aber auf der Suche nach einem guten Podcast mit naturwissensch. Themen bin ich auf CROPfm Podcast gestoßen. Dieser war auf podcast.de wie folgt eingeordnet: Alle Kategorien > Wissenschaft > Astronomie (Frechheit)!
    Bereits beim Titel der Sendung,“Eine Welt der Tachyonen “ wurde ich skeptisch. Nun ja, der Inhalt hat mich einfach umgehauen! Die Beschreibung ist bereits mehr als haarsträubend, aber das Gespräch (fängt so richtig nach ca. 1/6 an) an sich ist DER Knüller!
    Aber Vorsicht: Bitte anschnallen 😉

  30. @Frank: „Toleranz tut Not!“

    Warum? Wenn Astrologen ihren Kram belegen könnten, dann müssten sie nicht toleriert werden – dann käme sowieso niemand auf die Idee, das nicht zu tun.

    Aber das können sie nicht. Mangels Belege seid ihr seid darauf angewiesen, das man euch glaubt. Und fordert daher, so wie die Religionen, ständig, das man euch respektiern und tolerieren muss. Wenn die Astrologie gleichberechtigt mit den echten Wissenschaften in einem Wissenschaftsradio vorkommen will, dann soll sie sich auch wie eine echte Wissenschaft benehmen!

    Und ich sehe übrigens nicht ein, warum ich so etwas perverses tolerieren soll…

  31. Bemerkenswert finde ich, daß 2 Verteidigungslinien aufgebaut werden, die sich eigentlich widersprechen – einmal wird gesagt, es sei ironisch gemeint gewesen, und das andere Mal, daß man die Thesen prüfen wollte, indem man sie probehalber übernimmt.

    Der einzige Bezug zur Wissenschaft scheint zu sein, daß man Argumente vorbringt, um die eigene Position zu rechtfertigen. Daß die eigene Position keine wissenschaftliche ist, und sich die Argumente widersprechen, scheint egal zu sein – es geht nur um ein oberflächliches Surrogat: Es soll wie ein Argument aussehen – nicht etwa eins sein.

    In der Philosophie schaden solche Blender aber genauso wie in anderen Wissenschaften.

  32. Leute,
    was sind das für Windmühlengefechte?
    Da gibt es ein Interview mit einem Astrologen und einem Redakteur, der sich ungeschickt verhält, und ihr tut hier so als ob das der Untergang des Abendlandes wäre.
    Ist das hier der Inquisitionsblog? Der heiligen Kuh Wissenschaft wurde auf einem Radiosender nicht nach korrektem rituellen Codex gehuldigt, und nun sollen sie in der astronomischen Bloghölle schmoren, diese Elenden.
    Lest mal ne Seite Heisenberg zur Beruhigung und kommt wieder runter von diesem merkwürdigen Ross, das ihr hier reitet. Sonst les ich euch nicht mehr.

  33. @Kottwitz: „Lest mal ne Seite Heisenberg zur Beruhigung und kommt wieder runter von diesem merkwürdigen Ross, das ihr hier reitet. Sonst les ich euch nicht mehr. „

    Ich denke auch Heisenberg hätte es seltsam gefunden, dass ein Chefredakteur des öffentlichen-rechtlichen Fernsehens, dessen Job es ist, Wissenschaft der Öffentlichkeit zu vermitteln in eben dieser Öffentlichkeit behauptet, Astrologie wäre eine Wissenschaft.

  34. Wenn man keine anderen Götter mehr anerkent dann macht man sich eben die Wissenschaft zum Gott.
    Seinen Gott darf aber niemand angreifen und sei es nur wenn der neue persönliche Gott auf dem selben Sockel gestellt wird wie ein ehmaliger jahrtausende alter.

  35. Genau. Ohne Gott geht ja auch gar nicht. Genauso wie ohne 42″-LCD-Glotze im Wohnzimmer. Und ohne Handy.
    Ich bin diese dämlich-verblödeten Unterstellungen langsam leid. Immer wieder wird mir vorgehalten, ich müsse doch einen „Gott“ haben – und wenn ich den traditionell-religiösen ablehne, … na, dann isses eben „die Wissenschaft“. Zack.
    Wie oft noch?
    1) die Wissenschaft ist eine Methode. Nix weiter. Oh, Moment. Doch. Wissenschaft generiert Wissen. Unaufhörlich.
    2) die Wissenschaft gibt mir keine Verhaltensvorschriften, keine Gebote, verspricht mir keine Belohnung, wenn ich mich an dieselben halte.
    3) die Wissenschaft versucht nicht, mich mit Furcht gefügig zu machen.
    4) jeder Anhänger der Wissenschaft weiß, daß die Wissenschaft von Menschen kommt
    5) jeder Anhänger der Wissenschaft weiß, daß kritisches Hinterfragen wichtig und gut ist.

    Jeder einzelne dieser Punkte ist ein systematischer Gegensatz zu mindestens einigen, wenn nicht gar allen Religionen.
    KÖNNTE ALSO BITTE JETZT DIESES BULLSHIT-GEQUATSCHE MIT „DEIN GOTT IST DIE WISSENSCHAFT“ LANGSAM MAL UNTERBLEIBEN???

    Danke.

  36. @Erwin: Ok:

    1) Astrologie ist keine Wissenschaft
    2) Ein Wissenssender behauptete Astrologie sei Wissenschaft

    Das ist das, um das es hier geht. Das ist das, was ich kritisiert habe. Muss man deswegen gleich mit „Ihr habt euch Wissenschaft zum Gott gemacht!!!!!“ ankommen? Was soll der Unsinn?

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