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Ich bin ja ein großer Freund der bemannten Raumfahrt. Die hat allerdings ständig mit Geldproblemen zu kämpfen – am ambitionierten Constellation Programm der NASA wird ja auch schon wieder der Rotstift angesetzt.

Staatliche Raumfahrt ist eben immer dem politischen Alltag untergeordnet – visionäre Programme sind da in der heutigen Zeit kaum mehr zu erwarten. Vielleicht liegt die Zukunft der Raumfahrt wirklich bei kommerziellen Anbietern?

Ich lese gerade das neue Buch von Frank Schätzing – „Limit“ (ich glaube Ludmila hat vor, eine Rezension zu schreiben?) – und darin wird die nahe Zukunft des Jahres 2025 beschrieben, in der eine private Firma einen Weltraumlift entwickelt hat und damit den Helium-3-Abbau auf dem Mond wirtschaftlich betreiben kann und auch groß in das Geschäft mit dem Weltraumtourismus einsteigt.

Und auch in der Realität tut sich hier einiges. Bis jetzt konnten ja immer wieder mal Privatleute mit viel Geld vor allem mit der russischen Raumfahrtbehörde ins All und zur internationalen Raumstation fliegen. Das wird aber in Zukunft nicht mehr so einfach sein. Die NASA wird vermutlich ab nächstem Jahr nicht mehr in der Lage sein, Menschen ins All zu bringen und die bemannte Raumfahrt wird wohl fast komplett von Russland übernommen werden müssen. Für Touristen ist dann kein Platz mehr.

Aber immer mehr private Firmen wollen den Flug ins All für alle ermöglichen. Und Tickets für das Weltraumabenteuer kann man nun sogar schon beim Discounter kaufen…

Der österreichische Penny-Markt bietet auch Reisen an und wirbt in seinem aktuellen Prospekt für eine unvergessliche Reise ins Weltall.

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Zum „Kampfpreis“ von 209.555 Euro pro Person ist man dabei und kann ab 2011/2012 mit der Firma Rocketplane XP ins All fliegen. Naja – zumindest kurz…

Mit dem Raketenflugzeug fliegt man zuerst konventionell bis auf etwa 14 km Höhe. Dort zündet der Raketenantrieb und man wird man bis in 100 km Höhe gebracht, verbleibt dort einige Minuten und genießt die Schwerelosigkeit und den Blick auf die Erde – und dann gehts wieder zurück auf den Boden.

Eine kurze Reise, die viel Geld kostet… aber hey – wenn ich das Geld hätte, würde ich mitfliegen 😉 Weltall ist Weltall und auch wenn ich nie den Wunsch hatte Astronaut zu werden – einmal die Erde zu verlassen, auch wenn es nur kurz ist, das wäre toll.

Aber bei diesem Preis wird es wohl für normalsterbliche Menschen wie mich noch lange unerschwinglich sein, ins All zu fliegen. Bleibt zu hoffen, dass die anderen privaten Weltraumfirmen (Virgin Galactic, EADS Astrium, Blue Origin, usw) auch bald konkrete Angebote für Weltraumtouristen machen. Virgin Galactic verkauft zwar schon Tickets – aber konkrete Termine für einen Flug gibt es noch nicht.  Je mehr Anbieter, desto billiger wird es – und vielleicht schaff ichs ja irgendwann doch noch mal ins All – gemeinsam mit meinen Enkeln oder so 😉

Und falls ich irgendwelche reichen Leserinnen oder Leser habe, die mir ein Weihnachtsgeschenk machen wollen: nur keine Hemmungen! 😉


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20 Gedanken zu „Mit dem Discounter ins All“
  1. „Bleibt zu hoffen, dass die anderen privaten Weltraumfirmen […] auch bald konkrete Angebote für Weltraumtouristen machen.“ Klär uns mal auf, inwiefern dieses Angebot ‚konkreter‘ ist als all die anderen ‚Einladungen‘ in den Weltraum, die seit 40 Jahren ständig irgendwo auftauchen? Recherchiert man zu Rocketplane, findet man auf deren eigener Homepage seit 15 Monaten keine neuen Pressemitteilungen mehr – aber bei unabhängigen Beobachtern des „personal spaceflight“ die aktuelle Einschaetzung, dass „the company has run into major difficulties because of problems raising money.“ Wenn überhaupt, dann würde ich auf Virgin Galactic setzen: Die haben immerhin schon reichlich „Metall verbogen“, wie man so sagt, und wissen als einzige tatsächlich, wie man in den Weltraum kommt – weil sie vor 5 Jahren schon mal da waren …

  2. hmmm
    Also das wär mir aber noch zu teuer 😉

    Aber wer weis in Zukunft geht es ja vileicht doch zu wie bei Star Treck.

    @Florian Freistetter
    Das wollte ich dich schon immer mal fragen.
    Würdes du auch gerne mal ins All fliegen??
    Und wenn ja was würdes du da oben gerne mal machen oder ausprobieren??

  3. Wenn einer schon das Geld hat, sollte er vielleicht den Wechselkurs im Auge behalten: 210.000 € bei Penny, 250.000 $ bei Rocketplane direkt – das sind im Moment ca. 166.000 € …

  4. @Fischer: „Konkret“ im Sinne von: haben einen Termin angegeben, wann es losgehen soll; im Gegensatz z.B. zu Virgin Galactic (das steht aber auch im Artikel). Ob der Termin eingehalten wird ist wieder eine andere Sache.

    Oliver: „Und wenn ja was würdes du da oben gerne mal machen oder ausprobieren??“

    Hmm – ne, ausprobieren muss ich gar nix. Mir würds schon reichen, wenn ich einfach mal dort wäre…

  5. Wär toll, nur derzeit könnte ich es mir auch nicht leisten. Vorher kommt noch mal in einer MiG mitzugliegen. Das liegt schon im finanziellen Bereich, aber irgendwie fehlt mir das Vertrauen 🙂

    Ich stelle mir gerade einen Start vor, dieser schnelle Wechsel Gefühl zwischen Extase und Panik.

  6. Also ich weiss nicht, ob ich mit einem (wie es auf der Graphik aussieht) umgebauten Lear Jet auf 100 km Höhe gehen würde. Da möchte ich lieber in Burt Ruthans White Knight einsteigen. Denn der hat zumindest bewiesen, dass er was von Aeronautik versteht. Muss wohl schon mal anfangen zu sparen…….bei 200.000 Tacken wird das aber wohl, wie es aussieht noch ein paar Wochen dauern, bis ich das zusammen habe 🙁

  7. Netter Werbegag für Penny, mehr nicht. Abgesehen von Virgin Galactic, deren „White Knight 2“ ja schon Testflüge macht und die bereits mit dem Bau ihres Spaceports begonnen haben, dürfte sich in den nächsten Jahren wenig tun. Vielleicht gelingt es noch Space Adventures zusammen mit den Scheichs etwas auf die Beine zu stellen. Astrium hat sein eigenständiges Projekt, nachdem keine Investoren aufzutreiben waren, dagegen wohl vorerst auf Eis gelegt. Und Rocketplane hat vergangenes Jahr ja schon mal beweisen, dass sie es nicht können – als die Nasa ihnen wegen verpasster Fristen einen 207-Millionen-Dollar-Zuschuss gestrichen hat.

  8. @Fischer: Ich habe in meinem Artikel ja auch nichts darüber gesagt, wie wahrscheinlich es ist, dass man mit Rocketplane wirklich 2011 oder 2012 ins All fliegen kann.

    Ich habe gesagt, dass es von Rocketplane ein konkretes Angebot gibt. Und das gibt es ja auch. So ein Reiseangebot im Prospekt vom Penny-Markt ist ja doch ziemlich konkret. Ob es realistisch ist, ist ne andere Sache. Das Angebot ist konkret – und wenn die anderen Firmen ihre Angebote mal ebenso konkretisieren (sie müssen ja keine Phantasiedaten nennen) würden, dann käme in die Sache mit dem Weltraumtourismus vielleicht ein wenig mehr Pfiff und das ganze würde mehr an die Öffentlichkeit dringen.

  9. Selbst wenn ich soviel verdiente, dass ich zweihunderttausend Ocken übrig hätte, würde ich bei einem solchen Vertrag meine zehn Anwälte zu mir bestellen, den Anbieter sorgfältigst überprüfen lassen und mir sämtliche Sicherheiten einholen/ geben lassen. Da wäre ich bei einem Discout- Anbieter sehr, sehr skeptisch.

    Und was ist, wenn die zwischenzeitlich Konkurs gehen? Wo bleiben dann meine Kröten? Stünde Penny Markt dafür gerade? Sicher hätte ich Lust mal auf Orbit zu gehen und mir das Ganze mal in aller Ruhe von oben anzusehen, das wäre der Wahnsinn. Aber zweihunderttausend Mäuse für läppische vier Minuten suborbitaler Übelkeit? Bei meinem Glück kotze ich „dann, wenn’s am schönsten ist“ noch dem Aiman Abdallah aufs Jackett. Oder umgekehrt…

    Nein, das ist es mir nicht wert.

  10. Ich habe schonmal ein paar kleine Parabeln mitgemacht. Fühlt sich an wie vom 5m-Brett springen – nur ohne anzukommen. Einerseits ziemlich cool und andererseits sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem bekommt es manchen Leuten nicht so gut.

  11. Ah, wie lange wirbelt man bei einem Parabelflug „schwerelos“ herum? Eine halbe Minute, oder sowas in der Größenordnung? Und danach gehts wieder ab in den Sitz. Dagegen sind die geplanten vier Minuten mit dem Discounterjet sogar ne ziemlich lange Zeit. Vielleicht kann man das ja dann doch genießen. Vielleicht auch ich, obwohl mir eine längere Zeit lieber wäre, einfach wegen der vielen Dinge, die man dann tun möchte: Aus dem Fenster schauen, Purzelbaum machen, sich an den Wänden abstoßen, zwischendurch Tüte vollreihern, dann wieder purzeln… Nur bei diesem Hin- und Her von „Bundesratte völlig losgelöst“ und „Bisam mit 2g in den Sitz“ würde mir wahrscheinlich etwas blümerant.

  12. Hier ist offenkundig allen der Unterschied zwischen dieser Art von hochgehyptem Parabelflug und wirklicher Raumfahrt bekannt (nämlich solcher, in der deas Perigäum der erreichten Bahn nicht in der Nähe des Erdmittelpunkts, sondern tatsächlich außerhalb der Erdatmosphäre liegt.

    Aber weiten Teilen der Presse ist dieser doch eigentlich sehr deutliche Unterschied gar nicht klar. Gerade das ZDF tut sich immer wieder mal mit „Berichterstattung“ hervor, in der behauptet wird, Virgin Galactic würden reisen in die Umlaufbahn anbieten.

    Das glauben Sie nicht? Doch, leider ist es so:

    https://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0,3672,7520695,00.html

    Ich habe dazu schon vor Jahren etwas geschrieben, und das trifft heute immer noch zu, denn Naturgesetze haben kein draufgedrucktes Verfallsdatum:

    https://www.kosmologs.de/kosmo/blog/go-for-launch/allgemein/2008-01-28/parabel1

  13. Also diese Parabelhoppserei ist nichts für mich. Ich buche, so bald es zum Mars geht. Da setze ich mich zur Ruhe und spaziere jeden Sonntag Olympus Mons hoch Sonnenuntergang gucken.

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