Am Sonntag, den 12. April ist nicht nur Ostern. Da jährt sich auch eine der großen menschlichen Leistungen zum 48. Mal. Am 12.4.1961 verließ Juri Gagarin als erster Mensch mit einer Rakete die Erdoberfläche, erreichte den Weltraum, umrundete die Erde und landete danach wieder sicher.
Das war tatsächlich eine gewaltige Leistung. Damals hatte man kaum eine Vorstellung davon, wie und vor allem ob sich Menschen überhaupt im Weltraum aufhalten können. Man hatte keine Ahnung, ob ein Mensch den Flug in einer Rakete überleben würde, ob er die Bedingungen unter Schwerelosigkeit ertragen könnte und ob er sicher wieder zur Erde zurückkehren könnte.
Juri Gagarin hat gezeigt, dass Menschen tatsächlich in der Lage sind, den Weltraum zu erobern. In der Sowjetunion feierte man ihm zu Ehren ab 1962 jedes Jahr am 12. April den „Tag der Kosmonauten“. Seit 2001 werde auch im Rest der Welt an diesem Tag Veranstaltungen durchgeführt, um das Interesse an der Weltraumforschung zu fördern und um Gagarins ersten Weltraumflug zu gedenken.
Dieses Jahr finden schon seit 4. April überall auf der Welt Veranstaltungen im Rahmen der „Yuri’s Night“ statt. In Deutschland kann man in Heidelberg, Darmstadt, Berlin, Stuttgart,Kiel und München an Yuri’s Night teilnehmen. In Darmstadt diskutiert man beispielsweise über die Mondlandung und ob sie nun gefälscht wurde oder nicht (wurde sie nicht) und Robert Vogel berichtet über das Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. In Stuttgart findet am Samstag eine Riesenparty – die „World Space Party“ statt.
Auch in Österreich ist einiges geplant. In Wien gibt es am Sonntag im Schikaneder (ein Lokal mit angeschloßenem Kino oder ein Kino mit angeschloßenem Lokal – auf jeden Fall ein sehr cooler Ort zum Feiern und Bier trinken) eine große Veranstaltung statt.
Um 18 Uhr wird dort erstmals der Film „Die Wiederkehr des Mars“, von Sebastian Voltmer gezeigt. Dieser Film ist die Abschlußarbeit des Amateur-Astronomen der an der Kunsthochschule Kassel studiert hat. Hier ist der Trailer:
Der Künstler und Regisseur Johannes Grenzfurthner moderiert danach die Show „Juri Gagarin und der Beginn der bemannten Raumfahrt“ in der Experten (u.a. Eugen Reichl von Astra’s Spacelog) über Gagarins Leistung sprechen.
Danach wird im Kino die Dokumentation „Im Schatten des Mondes“ von David Sington gezeigt. In diesem mehrfach ausgezeichneten Film berichten die noch lebenden amerikanischen Astronauten, die zum Mond flogen, von ihren Erlebnissen. Hier ist der Trailer:
Danach gibt es im Schikander-Club noch ne große Party. Wer an diesem Abend in Wien ist (ich bin es leider nicht 🙁 ) der sollte dort unbedingt vorbeischauen! Maria von Meta-Physik hat alle relevanten Informationen (Lageplan, Zeiten, Eintrittspreise,…)
Da ich eine Einladung zu der Party in Stuttgart habe werde ich natürlich dort hinfahren und bin schon sehr gespannt darauf. Es ist schon unwahrscheinlich mit wie wenig Kenntnissen man sich doch an solche Unternehmungen heran gewagt hat. Aber der Fortschritt kann nur durch solchen Wagemut erfolgen.
Juri und Valentina – _die_ Popstars meiner Grundschulzeit 😉
…ihr werdet lachen, aber mein Sohn wurde auf Juri getauft, was er mir allerdings heute etwas übelnimmt. Da ich eben Weltraum- und Raumfahrtverrückt bin, ist sein zweiter Name Alan nach Alan Shepard, dem ersten US- Astronauten.
@GeMa
Bei mir kam in der Grundschule Sigmund dazu, aber ich bin wahrscheinlich auch jünger. (-;
@Roland
Besser als die armen Britneys, Justins und Lafees, die jetzt durch den Kindergarten stupsen, ganz zu schweigen von Brooklyn (Beckham) und San Diego (Pooth).
„Damals hatte man kaum eine Vorstellung davon, wie und vor allem ob sich Menschen überhaupt im Weltraum aufhalten können. Man hatte keine Ahnung, ob ein Mensch den Flug in einer Rakete überleben würde, ob er die Bedingungen unter Schwerelosigkeit ertragen könnte und ob er sicher wieder zur Erde zurückkehren könnte.“
Ich (*1949) kann mich noch gut an den Tag erinnern, wo Ham auf einen Parabelflug geschickt wurde und für mich war es damals selbstverständlcih, dass auch ein Mensch das aushalten würde. Einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Parabel- und Orbitalflug konnte ich weder damals noch heute erkennen. Dass die arme Laika als verspätetes Opfer der Oktoberrevolution ganz jämmerlich in der Hitze eines Sputnik umgekommen ist, wurde mir erst viel später bekannt (durch „Sterne und Weltraum“).
Es waren ungeheuer spannende Zeiten und schon damals war klar, dass über kurz oder lang jemand in einem Sputnik oder auch Kaputtnik, wie das amerikanische Konkurrenzprodukt damals hieß, die Erde umrunden und auch wieder unversehrt landen würde.
@Popeye
Nee, nee – Sigmund war life in meiner Schulzeit, so alt bin ich z.G. noch nicht ;-)). Wir hatten eben andere Stars in dem zarten Alter. Tereschkowa hatte ich an der Wand (neben Mandela *hust*) und natürlich die obligatorischen „Fan“bücher -). Aber ich wollte als jugendlicher Rübensüß auch nie Model werden, sondern Pilot. Leider waren wir in der Beziehung noch nicht gleichberechtigt genug – ist heute anders.
Es gibt eine ganze TV-dokumentation über die russische Raumfahrt und Gagarins Erdumkreisungen. Diese Leute haben etwas geschafft was eigentlich komplett unmöglich schien, obschon das Geld immer knapper wurde.
Ich bin auch ein grosser Fan der Sojus, Titan und Saturnraketen, Gemini, Mercury und Apollokapseln usw. Ich habe mein Lieblingsbuch wiedergefunden:
https://www.martinaberg.com/antiquariat/antiquariat-18-030.html
Noch viele Jahre später habe ich das Buch immer wieder hervorgeholt. Ich habe die wahren Leistungen von Gagarin und den Raketenbauern aber erst nach dieser TV-Dokumentation richtig wertschätzen können. Kann sein dass es diese Doku war? https://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20190/1.html
Ich erinnere mich noch gut an den ersten Sputnik. Nachts auf der Wiese haben wir, Eltern und Geschwister, ihn vorbei ziehen sehen. Die erste Mondlandung hatte ich auf einem Campingplatz in Frankreich mitverfolgen können. Und die ganzen Jahre des Weltraumwettlaufs fand ich auch sehr spannend.
Damals hatte ich mich auch sehr viel für Astronomie interessiert. ‚Leider‘ ist auch auf diesem Gebiet das Wissen förmlich explodiert, sodass sich eine weitere, etwas ernsthaftere Beschäftigung schon aus zeitlichen Möglichkeiten verschloss. Das macht auch solche Seiten wie diese hier so wertvoll, man kann wenigsten ein bisschen Überblick behalten (wenn auch ehr quasi durch ein Schlüsselloch).
@Flo: Danke für die Ankündigung, es war retrospektiv eine tolle Veranstaltung, und wir werden das voraussichtlich nächstes Jahr wieder machen (wieder im Schikaneder, die waren sehr kooperativ), allerdings – eventuell – am 10. April (das ist ein Samstag).
Ein VIP-Gast war Stephan Fichtner aus München, der hier einen Bericht geschrieben hat:
https://www.kosmologs.de/kosmo/blog/zwischen-himmel-und-erde/raumfahrt/2009-04-15/yuris-night-in-wien-ein-festival-der-premieren
und hier meine kleine Schilderung der Pleiten und Pannen:
https://www.meta-physik.com/?p=124