Als ich das Buch mit dem Titel „2012: Das Ende aller Zeiten“ im Bücherladen gesehen habe, war mir klar, dass ich es lesen muss. Auch wenn es sich bei einem Roman mit so einem reißerischen Titel und diesem Thema vermutlich um wilden, esoterischen Unsinn handeln wird.

Tja, so kann man sich irren…

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Der heftige Titel ist nur dem deutschen Verlag zu verdanken – im
Original heisst das Buch „In
the Courts of the Sun: The Sacrifice-Game
“ und ist der erste Teil
einer Trilogie.

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass es
sich hier weniger um Esoterik sondern mehr um Science-Fiction handelt.
Aber der Reihe nach: Hauptperson des Buches ist Jed DeLanda – ein in
Guatemala geborener Maya mit einer mathematischen Inselbegabung. Als er
noch ein Kind war, wurden seine Eltern im guatemaltekischen Bürgerkrieg
verschleppt und getötet. Jed landete als Pflegekind bei einer
Mormonen-Familie in Utah.

Aus seiner Kindheit in Guatemala hat er
aber das Wissen um das „Opferspiel“ mitgenommen, das ihm seine
Mutter beigebracht hat. Dieses alte mesoamerikanische Brettspiel dient
u.a. als eine Art Orakel. Als Erwachsener arbeitet Jed gemeinsam mit
einem Spieltheoretiker zusammen, der das Opferspiel untersucht und
daraus ein Computermodell zur Katastrophenvorhersage ableitet (das aber
nie wirklich dramatisch gut funktioniert). Mit der ganzen Maya-Esoterik
hat Jed allerdings nicht viel am Hut:

„Vielleicht
sollte ich erwähnen, dass ich ungefähr seit der siebten Klasse mit
diesem Datum [21.12.2012] ein gewaltiges Problem hatte. Ständig fragte
mich jemand darüber aus, und ich musste erklären, dass es eine riesige
Überinterpretation sei, wenn man es als Datum des Weltuntergangs
bezeichnet. Der 21. Dezember sei ohne Frage ein wichtiger Tag, aber
nicht notwendigerweise das Ende von irgendetwas, geschweige denn von
allem. Zur großen Sache wird es nur deswegen, weil sich zu viele
hochspirirtuelle Idioten herumtreiben, die tief enttäuscht sind, weil
die christliche Jahrtausendwende ohne jede Katastrophe verstrichen ist
und der 11. September ihre Gurus völlig überrascht hat. Also suchen sie
sich einen neuen, bequemen Stichtag. Sobald die Welt endet, nehmen die
Spenden an die Kirchen zu. Sie wissen schon – wozu sparen? Es ist ein
uralter, ewiger Schwindel.
Wenn sie zufällig auch nur ein Achtel
Indianerblut in sich haben sollten, kennen Sie das ja selbst: Diese
Hohlköpfe kommen zu Ihnen und führen sich auch, als hätten sie
irgendeine spirituelle Aura.“

Jed selbst benutzt
das Spiel, um sich am Aktienmarkt kleine Vorteile zu verschaffen, und
wird einigermaßen wohlhabend. Dann wird er durch eine Nachrichtenmeldung
aus seinem Alltagsleben gerissen: Forscher haben einen neuen Maya-Codex
entdeckt und entziffert.

Dieser Codex scheint neue Informationen
über das Opferspiel zu enthalten und seine Erforschung wird von einer
multinationationalen Firma (geleitet von einem hochrangigen Mormonen)
finanziert, die auch noche einige andere sehr seltsame Forschungsgebiete
fördert. Auch der Spieltheoretiker, mit dem Jed früher
zusammengearbeitet hat, wird von dieser Firma finanziert.

Gemeinsam
mit ihm und dem Computermodell probiert Jed mittels des Opferspiels
herauszufinden, was an bestimmten Tagen in naher Zukunft passieren wird.
Den laut des Maya-Codex sollen hier Katastrophen stattfinden.

Als
sich eine der Katastrophen, die Jed prognostiziert hatte, tatsächlich
ereignet, will die Firma nun alles daran setzen, herauszufinden, was am
ominösen 21.12.2012 ereignet. Dazu ist es aber nötig, mehr über das
Spiel herauszufinden und darüber, wie es von den Maya in der
Vergangenheit tatsächlich eingesetzt wird.

Hier kommt nun die
Science-Fiction ins Spiel: die Firma der Mormonen hat nämlich eine
Möglichkeit gefunden, durch die Zeit zu reisen. Hier handelt es sich
allerdings nicht um eine Zeitmaschine a la „Zurück in die Zukunft“ oder
„The Time Machine“. D’Amato hat sich für die Zeitreise eine – im Rahmen
eines Science-Fiction Romans – sehr wissenschaftliche Erklärung
ausgedacht (im Buch werden sogar die entsprechenden
Differentialgleichungen der Kerr-Newman-Metrik
abgedruckt!).

Jed soll also in die Vergangenheit reisen und
direkt bei den Maya das Opferspiel lernen. Allerdings ist die
Vergangenheit nicht so ganz, wie Jed sich das vorstellt. Oder, um es mit
seinen Worten zu sagen:

„Verdammt. Ich
hatte erwartet, dass die Vergangenheit lässiger wäre“

Ansonsten
will ich nicht zuviel verraten. Das Buch ist hervorragend und jeder
sollte es selbst lesen! Im Prinzip kann man es als Mischung aus
Science-Fiction und Historien-Roman beschreiben. Und auf beiden Gebieten
ist es sehr originell und bietet weit mehr als Durchschnittskost.

Auch
der Stil von D’Amato hebt sich vom gewohnten Schreibstil dieser Bücher
ab. Ohne genau sagen zu können warum, erinnert er mich irgendwie an Matt
Ruff. Aber am besten ist es, jeder urteilt selbst. „2012 – Das Ende
aller Zeiten“ (ich finde den Titel immer noch grauenhaft) ist das ideale
Buch für den Sommerurlaub!

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58 Gedanken zu „2012 – Das Ende aller Zeiten (Brian D’Amato)“
  1. Vielen Dank für den Tipp! Ich habe bald (und leider) den letzten „Otherland“-Band von Tad Williams hinter mir und würde gerne im selben Genre weitermachen. Kommt mir sehr entgegen! 😉

  2. Naja, Matt Ruff hat mich nicht so überzeugt, aber trotzdem klingt das Buch hier interessant und wird wohl mal auf meine mentale Shortlist wandern 🙂
    Wie gut ist denn Otherland im Vergleich zum Drachenbeinthorn? Der war nämlich großartig!

  3. @Jörg: Otherland ist mindestens genauso gut wie der Drachenbeinthron! Ist halt keine echte Fantasy – aber trotzdem fesselnd.

    Und wie kann einem Matt Ruff nicht gefallen? 😉 „Fool on the Hill“ ist eines der genialsten Bücher, die ich je gelesen habe. Wegen diesem Buch wollte ich immer unbedingt mal zur Cornell University (will ich eigentlich immer noch…). Die anderen Bücher von ihm sind nicht mehr ganz so genial – aber immer noch gut.

  4. @ Jörg: So gehen die Meinungen auseinander. Otherland war besser als der Drachenbeinthron – und der war echt Schrott. Dafür finde ich Matt Ruff wirklich klasse.
    Ich denke, ich lese gleich nochmal „Fool on the Hill“ *g*. Und wenn ich dann noch den Rest der hier liegenden Bücher und die Empfehlungen von Ludmilla und Florian durch habe ist es wohl wirklich 2012…

  5. Nee Fool on the Hill war schnarchig, das waren mir mindestens 3 Handlungsstränge zu viel, von denen 2 irgendwie auch wenig Sinn ergeben haben. Na gut, ich kenn auch den Sommernachtstraum nicht, aber mir hat das nicht gefallen.

  6. Hmm, hört sich gut an. Vernünftige Science Fiction ist echt selten geworden.

    Aber schon witzig diese Koinzidenz von Geschmäckern hier. „Otherland“ fand ich auch richtig gut. Mal eine ganz neue Herangehensweise an das Thema Fantasy. Auch wenn mir das Ende zu mystisch war.

    Lukanjenko – der Wächter-Zyklus-Erschaffer – schreibt auch ziemlich gute Science Fiction.

    Na mal sehen, wenn ich meinen ersten Alastair Reynolds durch habe, dann schnupper ich mal in „Fool on the Hill“ rein.

  7. Alastair Reynolds ist – umm. Der erste band seiner Triologie ist genial, die Teile danach fallen ab.
    Was mir immer mehr fehlt ist harte SF ohne PSI und Fantasy Geschwurbel. Ich kann es einfach nicht leiden wenn neben dem Raumschiff auf einmal $Gott$ mit $Kraft auftaucht und das ganze gerne in die Fantasy kippt.

  8. @Jörg: „Nee Fool on the Hill war schnarchig,“

    Du schrammst knapp an einer Sperre vorbei 😉 Dich rettet nur dein SB-Account – den kann ich gar nicht sperren, glaub ich 😉

    @Ludmila: Lukanjenko ist auch super – hab die Wächter-Bücher und die mit diesen komischen Türmen gelesen. Haben mir sehr gut gefallen!

  9. @Florian: Du darfst einmal kostenlos über Neal Stephenson lästern 🙂

    @HdS: Harte Science Fiction mit neuen Ideen und ohne Gott? Schonmal „Blindflug“ von Peter Watts versucht?

  10. @sil, Florian beide habe ich noch nicht gelesen, die Klappentexte waren eher abschreckend 😉
    Gut finde ich „Die Suche“ von Jan McDevitt und „Schwarz wie der Tag“ von Shfeffield.
    Besonderer Tipp für alle die Military-Sf mögen: The lost Fleet

  11. Mal schauen, ob es mir gefällt.. Der Ersatz des althergebrachten Knöchelchen-Werfens durch ein wie immer auch geartetes Spiel scheint ein des öfteren gebrauchter Kunstgriff der SF zu sein, um einen für die Prognostik benötigten Determinismus durch Scheinzufall zu kaschieren (oder doch Wissenstunnelung durch Effekte des Quantenbewußtseins? :). Im Moment fällt mir das Quis aus Catherine Asaros Skolia-Zyklus ein, mir ist aber so, als hätte ich dergleichen schon öfter gelesen. Der aus den schier unzähligen Notizen & Kommentaren zu erstellende Index über die sich immer weiter vermehrenden ~3K SciFis sollte vielleicht doch mal in Angriff genommen werden…
    Fantasy ist (bis auf schnell abzählbar wenige Ausnahmen) überhaupt nicht mein Ding, aber die bildet im Bereich der phantastischen Literatur ein erfreulich fest umgrenztes Gebiet mit nur wenig Auswüchsen in das Fremde – und zum Glück schwappt die HardSF-Welle immer wieder nach oben und spült derartige Einflüsse etwas zurück. @HdS: kannst Dich ja mal bei Ian Banks, Stephen Baxter oder Charles Stross umschauen.

  12. Ach so, das ist ein Roman !!
    Ich hab es letztens gesehen und mir gedacht: Manno, wie kann man 500 Seiten mit Geschwurbel füllen 🙂

    SCi-Fi und Fantasy lese ich kaum mehr da ich sofort immer versuche die Widersprüche zu finden und dann die Story verpasse 🙂

    Andererseits jetzt zum 5ten Male alle Pratchetts nochmal zu lesen… vielleicht greife ich doch auf eure Buchtipps mal zurück.

  13. Ich hab das Buch letzte Woche schon in der Hand gehabt und dachte, das wäre wieder so ein esoterisches Weltuntergangsbuch… da sieht man wieder hin und wieder täuscht der erste Eindruck doch 😉

  14. Zum Thema Science-Fiction wollt ich nur mal kurz sagen, dass einige Sachen was vor 30 – 50 Jahre noch als Science-Fiction galt, heute teilweise schon real ist 😛

    Ich denke, ich muss noch nicht mal beispiele aufzählen, ihr kommt bestimmt von alleine auf einige gute Sachen.

  15. Habe es schon gelesen und finde das Buch gut gelungen.Hier und da wieder ein bisschen zu kompliziert aber in großen und ganzem spannend geschrieben.Der schluss hat mir am besten gefallen.Kann es guten gewissens weiterempfehlen

  16. @Reginaaaa
    Was auch imer 2012 passiert, die Erde wird nicht explodieren. Das angesprochene Buch finde ich gut und mit dem Kommentar von @jimbo dazu stimme ich weitestgehnd überein.

  17. Ich lese momentan das Buch und es ist absolut klasse!
    Leider muss man aber auch sagen, das die Übersetzung extrem

    STÜMPERHAFT

    geworden ist. Dazu kommen Schreibfehler wie doppelt aufeinanderfolgende Wörter, Sätze die auch nach dem 10. mal lesen KEINEN Sinn ergeben… das ist armseelig.

    Wer hat das Korrektur gelesen?.. Wird heutzutage überhaupt noch Korrektur gelesen?
    Sowohl der Luebbe-Verlag – als auch die Übersetzer Koonen und Schmidt haben in meinen Augen mehr als versagt.

    Peinlich.

  18. Einen wunderschönen guten Morgen allerseits,
    der letzte Eintrag hier is wohl schon was her…
    aber das hält mich nich davon ab trozdem meinen Senf dazu zu geben ^^
    Also Florian, ich kann Deine Meinung nur teilen…
    Dieses Buch hat mehr in sich als es auf dem Cover verspricht.
    Mir kam es durch Zufall in die Finger und ich war postiiv überrascht.

    Übrigens … Matt Ruff´s Ich und die Anderen is auch sehr zu empfehlen

    Es grüßt Dementia

  19. Ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortseztung (2013-Nachricht an die Gegenwart)
    Sie hätte im Februar 2011 in der deutschen Übersetzung kommen sollen, aber sie ist noch immer nicht da

  20. Da kaufe ich mal einen Roman, weil ich mich noch gut daran erinnern konnte, das Florian ihn mal empfohlen hat, und dann… Zugegeben, der Zeitreise-Ansatz war innovativ, der Schreibstil wirklich erfrischend und über die „Doomster“-Theorie könnte man vermutlich sogar ziemlich lange diskutieren. Aber wenn ein Zeitreise-Buch gleich im ersten Absatz auf das berühmte „Großvater“-Paradoxon eingeht, um die Unmöglichkeit von Zeitreisen zu begründen, dann erhofft man sich als Leser doch irgendwie, dass es dem Autor im späteren Verlauf gelingt, eben dieses Problem im eigenen Zeitreise-Ansatz zu umgehen – leider ist ja aber das genaue Gegenteil der Fall… Verwirrend.

    Wobei das ja eigentlich nur eine nerdige Petitesse ist, verglichen mit dem krassen 9/11-Verschwörungsunfug um Halliburton, Dick Cheney und den „false flag“-Terroranschlag in Florida, der sich genüsslich im Gegenwarts-Subplot ausbreitet. Also das fand ich wirklich übel – hätte D’Amato auf diese Nummer verzichtet, könnte ich das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, aber so…

  21. Ist schon lang her, dass ich es gelesen habe. Aber so schlimm fand ich die Verschwörungssachen nicht. Vielleicht war ich aber auch nur so sehr darüber erfreut, dass es kein 2012-Unsinn war, dass ich den Rest übersehen hab.

    Irgendwie scheint sich D’amato aber auch mit den restlichen Teilen ziemlich Zeit zu lassen… Teil 2 ist immer noch nicht erschienen.

  22. @Florian: Stimmt, der fehlende 2012-Unsinn war wirklich erfreulich. Würde man bei dem Cover und bei dem Titel gar nicht erwarten (im Original sieht da ja aber auch ganz anders aus). Trotzdem…dieser Verschwörungsplot schrie geradezu nach „Truther“. Und stimmt – der zweite Teil fehlt immer noch. Eigentlich blöd, wo der erste ja mit einem ziemlichen Cliffhanger endet…

  23. Moin moin, habe mir das Buch gekauft nach der Empfehlung hier, gebraucht bei Amazon für 3,56 inkl. Porto! Freu! So viel Spaß für wenig Geld! 😉 Hat sich gut gelesen, warte jetzt auch auf die Fortsetzung!

    Der Titel mußte wahrscheinlich unbedingt ein „2012“ im Titel haben, gaaaanz wichtig, der Originaltitel ist treffender…

    Auch schöne SF: Lem oder die Strugatzki-Brüder, sehr fein!

  24. Hallo Herr Freistetter,
    der zweite Teil („Die Prophezeiung“) ist inzwischen erschienen, haben Sie ihn schon gelesen? Meine Mutti liest gerade den ersten Teil und ist begeistert, sie bedauert nur, dass sie die ganzen wissenschaftlichen Beschreibungen nicht so recht versteht. Ich (und sie) wären jetzt neugierig, ob der 2. Teil auch so gut ist. (der 3. Teil kommt dann wahrscheinlich wohlweislich nach dem Weltuntergang heraus 😉 )

    1. @Katinka: Ja, den zweiten Teil hab ich schon gelesen. Ist nicht mehr ganz so toll wie der erste – aber mit ner netten und originellen Wendung. Teil 3 gibts nicht, denn das Ende von Teil 2 ist wirklich das Ende… Mal sehen, vielleicht schreib ich nochmal was dazu.

  25. @Katinka Koschka
    Danke für den Tipp, daß der zweite Teil draußen ist. Muss ich mir besorgen. Ich fand den ersten Teil wirklich irre rasant und abgefahren. Gerade diese komplexe Vermischung von allem möglichem aus der Computer-Nerd und Geek-Szene mit allem sonstigen aus der Pop-Kultur fand ich sehr erfrischend.

    @Florian
    Du hast den natürlich schon wieder gelesen, booooo!
    Naja, mal sehen, wie der sich so anfühlt. Ich kenne ja fast keinen 2. Teil, der wirklich noch so gut wie der 1. gewesen wäre.
    Aber das hat mich fast noch nie davon abgehalten auch den 3. Teil noch zu konsumieren (so es einen gibt, hier also wohl nicht. Seltsam, dachte das hätte eine Trilogie werden sollen?).

    1. Also wenn DAS noch ne Trilogie werden soll, dann muss sich der Autor aber sehr anstrengen… Ich will ja nix verraten, aber aus dem Ende kann man sich ganz schwer wieder rausmanövrieren und weitererzählen.

  26. @Florian
    Keine Spoiler bitte 🙂
    Wir reden dann weiter, wenn ich’s auch gelesen habe.
    Ach nee, geht ja nicht, jedenfalls nicht detailiert. Andere Mitleser haben ja auch das Recht nicht gespoilert zu werden.

  27. @Florian

    Ein Sequel geht immer. Bei Dallas hatte Bobby nur alles geträumt. Bei Alien hat man Ripley geclonet. Beim Terminator kam einfach ein frischer aus der Zukunft….

  28. @Alderamin
    Natürlich geht das immer. Da hast Du schon Recht. Aber das sind dann doch genau diese Sequels, welche man allermeistens lieber nicht bekommen hätte.
    Was Deine Beispiele ja auch sehr treffend belegen.
    ^_^

  29. @Basilus

    Genau. Bis auf T2, der war deutlich besser als T1.

    Und was sowieso immer geht, ist ein Prequel . Der Hobbit und die Affen vom gleichnamigen Planeten lassen grüßen 😉

  30. Passt schon Alderamin. Du hast ja tatsächlich auch nur von Filmen und einer TV-Serie gesprochen.
    Wobei ich grundsätzlich da keine echte Trennung mache, da es mir letztlich nur darum geht, ob mich die Geschichte zu fesseln vermag. Das Medium ist mir da eigentlich schnuppe. Darf auch gerne Marionettentheater sein statt Buch.
    Nebenbei: Die Se-Pre-Sonstwas-quel Frage wäre beim Silmarillion noch etwas komplexer zu beantworten…

  31. Nu, an den noch kommenden Film hatte ich nun überhaupt nicht gedacht, Alderamin – hätte allerdings auch nichts geändert, da es ’nur‘ die Verfilmung des ersten Bandes der fünfbändigen Trilogie ist (und kein nachträglich geschriebener, vor dem Bisherigien spielender Stoff).<br

    Deren letzter Band beinhaltet ja ulkigerweise die chronologisch frühesten Inhalte, ohne deswegen ein formvollendetes Prequel zu sein, da der sperrige Stoff schon vor dem Hobbit zumindest teilgefertigt war, nur von keinem Verleger akzeptiert. Da war ich damals so ungemein scharf drauf, daß ich nicht bis zum Tschenbuch wartete, sondern schon die Hardcover-Ausgabe erstand…

  32. Oder nehmt Star Wars. Wir haben damals alle komsch geguckt, als im Vorspann was von „Episode IV“ stand. Und Episode I kam 22 Jahre später. In dem Fall war’s von vorneherein so geplant.

    Übrigens muss ich mich an Filme halten, da ich ziemlich wenig Romane lese, hauptsächlich Sachbücher. Klar, die Ringe und den Hobbit, Per Anhalter durch die Galaxis und Contact hab‘ ich gelesen, aber Schätzings „Schwarm“ gammelt gerade ungelesen im Regal. Keine Zeit und die Zahl der Seiten schreckt ab.

    Brian Greene finde ich irgendwie spannender. Weil’s echt ist.

  33. @Florian
    Danke für den Tipp, klingt recht vielversprechend.

    @Icke 73

    Der Titel mußte wahrscheinlich unbedingt ein “2012″ im Titel haben, gaaaanz wichtig, …….…

    Na klar, aber bei dem Gedanken, dass dadurch ein paar Deppen in ihrer Erwartungshaltung, schön auf die Miene Laufen werden, kann ich mir eine gewisse Schadenfreude kaum verkneifen.
    Hmmm, vielleicht sollte ich diese Buch-Empfehlung mal vollkommen ungespoilert an einige wichtig, aufgeregte Weltuntergangsgläubige weitergeben..

    Da fallen mir sofort zwei-drei Kandidaten ein, denen spätestens bei kommendem Abschnitt, wohl etwas die Gesichtszüge entgleiten dürften:

    Zur großen Sache wird es nur deswegen, weil sich zu viele hochspirirtuelle Idioten herumtreiben…………….. weil die christliche Jahrtausendwende ohne jede Katastrophe verstrichen ist und der 11. September ihre Gurus völlig überrascht hat…….. Wenn sie zufällig auch nur ein Achtel Indianerblut in sich haben sollten, kennen Sie das ja selbst: Diese Hohlköpfe kommen zu Ihnen und führen sich auf, als hätten sie irgendeine spirituelle Aura..

    @all
    Da ich mein Englisch gerne ein wenig aufbessern würde, überlege ich, mir das Buch im Original zu bestellen.
    Für wie schwierig würdet ihr “ In the Courts of the Sun: The Sacrifice-Game“ einstufen.
    Meine Englisch-Kenntnisse würde ich als ok. (spreche fließend) beschreiben. Aber Terry Pratchet im O. war mir dann doch etwas zu anstrengend.

  34. @naseweis
    Schwer zu sagen. Ich habe das Buch auf deutsch gelesen, weil ich es nicht selber gekauft, sondern mit Empfehlung ausgeliehen bekommen habe. Mit Terry Pratchet kann ich auch nix vergleichen, weil ich den noch nie gelesen habe.
    Ich würde vermuten, daß das Buch schon anspruchsvoll zu lesen sein dürfte, aber es müsste es auch Wert sein hier die Originalfassung zu lesen. Das Buch ist gestopft voll mit Anspielungen auf so ziemlich alles, was dem Autor in seiner Pop-Kultur über den Weg gelaufen ist (Herr D’Amato ist ganz bestimmt ein ganz großer Manga/Anime-Fan \(^_^)/.
    Ich bin mir absolut sicher bei weitem nicht alle Anspielungen verstanden zu haben. Gerade in dem Buch ist es schon so, daß die Anspielungen wie ein Feuerwerk auf einen nieder prasseln und trotzdem sehr flüssig in den Handlungsablauf rein passen. Dadurch dürften viele Anspielungen gar nicht auffallen wenn man nicht zufälligerweise das Ziel der Anspielung eben schon kennt und hier werden schon ein paar sehr spezielle Anspielungen gemacht, wo eh schon jeder das Original kennen muss (StarWars, HerrdRinge, StarTrek). Nein, manchmal habe ich mich schon gefragt, ob der Herr D’Amato zu 90% dieselben Bücher und Filme im Regal hat wie ich. Jedenfalls traue ich den Übersetzern nicht zu, daß die da jede Anspielung mit bekommen haben, da ich selber auch überzeugt bin, nur die Hälfte kapiert zu haben. Insofern überlege ich mir schon länger, es im zweiten Gang im Original zu versuchen.

    Hier gibt es noch eine Rezi, welche ich recht passend formuliert finde:
    https://www.krimi-couch.de/krimis/brian-damato-2012-das-ende-aller-zeiten.html

    Bis hierhin hat der Leser bereits vierhundert Seiten Maya-Dialekt, Gleichungen, Fakultäten und Eulersche Zahlen gepaukt bekommen und wer nicht ein halbes Studium Mathematik und Statistik hinter sich hat, muss wohl oder übel die entsprechenden Stellen überlesen. Gleiches gilt für Dialoge und Anmerkungen, die in Fremdsprachen eingeflochten und nur selten übersetzt werden. Sollte jemand auch keine Ahnung haben, was bei CERN passiert und wie KERS funktioniert, hat er immer noch die Möglichkeit zu raten, was in etwa auf den nächsten fünfhundert Seiten passiert.

    Ja, die japanischen Passagen (waren nicht viele) haben mir schon gefallen und ohne meine Anime-Vorprägung wären das auch Abschnitte gewesen, welche man wohl eher überliest.
    Mann sollte generell eine Affinität zur Pop-Kultur (und vor allem deren Nischen!) haben, weil man hier schon etwas gefordert wird.
    Mann sollte generell eine Affinität zur Mehrsprachlichkeit haben, weil man hier schon etwas gefordert wird (ein Grund mehr das Original zu versuchen).
    Mann sollte generell eine Affinität zu allem (Natur-)Wissenschaftlichen haben, weil man hier schon etwas gefordert wird, wenn man nicht von vornherein sagen will, daß das ja eh alles nur Trekkie-Talk sei und man es deshalb ignorieren könnte.

    Ja, das kann man alles überlesen, aber dann ist weit mehr als die Hälfte des Spaßes am Buch weg.

  35. Ups!
    Da oben fehlt ein:
    und hier werden schon ein paar sehr spezielle Anspielungen gemacht, weniger solche wo eh schon jeder das Original kennen muss (StarWars, HerrdRinge, StarTrek).
    ._.

  36. @ Basilius
    Na gut, dann werde ich es mal im Original versuchen und mich durch die 900 Seiten arbeiten.

    Mann sollte generell eine Affinität zu…………….haben

    Mit dem spanischen wirds wohl keine Probleme geben, und was die Nawis angeht wäre das ja auch ein guter Grund, mal etwas weiter nachzuschlagen oder einfach bei S.B. zu fragen.
    Auf der Homepage kann man sich die ersten 50 Seiten des Buches als PDF runter laden und da verstehe ich bisher geschätzte 96,437 Prozent recht gut.

    Mit Terry Pratchet kann ich auch nix vergleichen, weil ich den noch nie gelesen habe.

    T.P. im englischen fand ich da schon weitaus schwieriger. Da ist es besonders der Humor der mich anspricht, aber Witze die man erst übersetzen muss, verlieren sicher reichlich an Schwung…….
    Ot:
    Die Scheibenwelt Romane würden dir m.M.n. nicht gefallen, die Bücher sind zwar lustig geschrieben aber die Auflösung, das Ende der Storys scheint mir meist recht dünn und sehr simpel. Das finde ich auf dauer irgendwie unbefriedigend.
    Bei den Hörbüchern, wenn sie denn richtig gut vorgelesen sind (z.B. von Dirk Bach) hat man echt was zu lachen. Die Scherze kommen da einfach ganz anders rüber.
    Macbeth (hatte man dir glaube ich mal empfohlen), das auch ne ordentliche Portion Hamlet enthält, ist wirklich sehr vorhersehbar. das macht das ganze natürlich wenig spannend. Allerdings hat T.P. offensichtlich eine Affinität zu Wissenschaften, die erauch in seine Bücher einfliessen läßt. Das könnte dich wiederum ansprechen.

  37. @Beobachter
    Nee, also mein Eindruck war nicht, daß der Herr D’Amato beim Schreiben was eingeworfen gehabt hätte. Eher einige Zeit davor zu Recherchezwecken (natürlich!), weil er ein paar Male Handlungen im Drogenrausch beschreibt, die ich mir dann ungefähr so vorstellen würde.
    Der Eindruck, den Du beschreibst den hatte ich beim ersten Buch der Illuminatus Trilogie von Shea/Wilson. Da konnte ich nur mit großer Mühe das erste Buch zu Ende lesen und hinterher gleich weg schmeißen. Mir kam das alles so wirr vor, wie wenn die zwei ständig während des Schreibens (!) nur high gewesen wären und sich nur eingebildet hätten, daß die Story irre cool wäre. Mir als nüchternem kam sie nur wirr und aufgeblasen vor. Die haben IMHO das versucht zu schreiben, was Brian D’Amato mit dem ersten Band gelungen ist.
    Den zweiten will ich jetzt dann auch mal auf englisch im Original versuchen. Aber das dauert noch etwas. Mein Stapeln ist noch ziemlich hoch…

  38. Bäh!
    Wie ich die Vorschau vermisse. Stapel hätt’s natürlich heißen müssen. Und ich will ganz bestimmt nicht weitere Teile von Illuminatus lesen, sondern nur vom Ende der Zeiten.
    Obwohl, …der sich neu ergebende Sinn, also der hat schon auch was:
    Mein Stapeln ist noch ziemlich hoch…
    *_*

  39. @Basilius: nun, geht sich das lesen der 900 Seiten bis zum besagten Weltuntergang überhaupt noch aus?… na jedenfalls scheint er seine Leser ordentlich durch den Kakao zu ziehen…

  40. @Beobachter
    Ob sich das noch ausgeht ist doch völlig schnurz. Die Leute sind doch auch ins Kino zu Titanic gerannt, obwohl der echte Kahn schon lange abgesoffen war.
    Ich hätte es ja viel cooler gefunden, wenn die Titanic gerade eben nicht…,
    Aber die Masse will halt eher die Katastrophen sehen und im vorliegenden Falle wird es vermutlich eh darauf hinaus laufen, daß der Weltuntergang im Buch gerade noch heldenhaft abgewehrt wird. Das erklärt dann auch, warum in unserer Realität keiner auch nur irgendwas vom Weltuntergang merken wird. Jed hat uns gerettet und keiner hat’s gemerkt.
    :p

  41. @ Beobachter. TY

    @Basilius
    Illuminatus hielt ich eigentlich für ne Parodie auf Verschwörungstheorien und anderen Eso-Nonsens.
    Als ich das Buch las, zerbrach ich mir ziemlich den Kopf über diese ganzen verwirrenden wiedersprüchlichkeiten. Mich hatte das damals zunehmend wütend gemacht, bis ich beschloß, der Sinn dieses Buches muß wohl darin liegen, den Leser solange zu verwirren bis ihm klar wird, wie hirnrissig das alles ist…..

  42. @naseweis
    Das siehst Du eigentlich schon richtig. Jedenfalls bin ich auch der Meinung, daß das tatsächlich eine Parodie auf besagte Dinge sein soll und wohl oder übel auch ist.
    Aber für mein Empfinden braucht es für eine lesenswerte Parodie, oder gar ein lesenswertes Buch, schon etwas mehr als nur Hirnrissigkeiten, Drogenräusche, Gewalt-, Sexuelle- und was noch so alles da an Exzessen drin war ohne rechten oder gar irgendeinen Faden aneinander zu reihen.
    Das ist einfach viel zu dünn.
    Bei „Lost Highway“ von David Lynch hatte ich dasselbe schale Gefühl der völligen Sinnleere bei maximalem Versprechen an exquisit ausgetüftelter Handlung. Dann schon lieber das totale Gegenteil, also zwar auch einen Blender, der aber zuerst ganz unschuldig tut und dessen Handlung dann ganz unvermutet eskaliert und immer tiefere Ebenen (die auch tatsächlich erkennbar existieren!) aufsucht.
    „Neon Genesis Evangelion“ wäre so einer. Fängt als einfache Mecha-Show für 14-jährige Jungs an und wird dann eher ein Werk der Philosophie und Psychoanalyse (nebst Weltuntergang und sonstigem Kleinkram…). DerFfairness halber sei erwähnt, daß es durchaus auch Menschen gibt, die den tatsächlichen Unterschied an Sinngehalt zwischen allen drei besprochenen Werken wohl eher mit „gegen Null gehend“ beschreiben. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
    ^_^

  43. @Basilius
    „Aber für mein Empfinden braucht es für eine lesenswerte Parodie, oder gar ein lesenswertes Buch, schon etwas mehr als nur Hirnrissigkeiten“

    Da stimme ich dir zu, aber leider konnte ich ehrlich gesagt nicht bei allem erkennen, ob da mehr als Nonsens hintersteckt und hatte dem Schinken deshalb ein wenig Kredit eingeräumt.
    Das verhält sich vieleicht wie mit Fach-Schwurbelkommentaren. Man grübelt immer, wie genau das denn nun gemeint ist, und vermutet, der Schreiber würde auch irgend etwas Sinnvolles von sich geben. Mir wurde das Buch mit mit 17, von ein paar Leuten die ich mal ziemlich cool fand empfohlen. Und dann ist es schwer sich vorzustellen, jemand schreibt drei so fette Romane hinter denen gar nichts steckt.. Aber heute bin ich natürlich viel, viel schlauer….. 😉

  44. @naseweis
    Das kann ich wiederum sehr gut nachvollziehen. Mit 17 (und den entsprechenden Empfehlungen) hätte ich wahrscheinlich auch verzweifelt daran geglaubt, daß da doch was dahinter stecken muss (auch wenn ich es nicht kapiere). Ich habe aber den Illuminatus erst recht spät gelesen und da kam spätestens so ab der Hälfte des ersten Buches die Befürchtung bei mir auf, daß der Autor all die eingegangenen Handlungsversprechen wohl leider doch nicht mehr einlösen würde, sondern nur Luftblasen schreibt.
    So war’s dann auch. Deswegen ist das Buch in die Tonne gewandert.

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