Über was schreibt ein Astronom drei Tage vor Weihnachten? Natürlich über den Stern von Bethlehem. Diese Himmelserscheinung ist ja in der Weihnachtsgeschichte prominent vertreten – auch wenn die Beschreibung in der Bibel astronomisch gesehen etwas dürftig ist:
„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Mat, 2,1)
[…]
„Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.“ (Mat, 2,9)
Das gibt, wissenschaftlich gesehen, erstmal nicht viel her. Aber die Bibel ist ja auch wahrlich kein wissenschaftliches Werk. Es gibt (unabhängig von diversen religiösen Überzeugungen) keinen Grund, ihren Inhalt als Tatsachenbericht anzusehen. Trotzdem haben die Menschen das natürlich schon immer getan (und tun das auch weiterhin). Im Laufe der Zeit sind also einige Theorien entstanden, mit denen die Herkunft des Sterns von Bethlehem erklärt werden soll.
In der Antike und im Mittelalter war die Kometentheorie sehr beliebt. Man hielt den Stern von Bethlehem für einen Kometen und so wurde er auf damaligen Darstellungen auch oft abgebildet. Zum Beispiel auf dem Fresko „Anbetung der heiligen drei Könige“ von Giotto di Bodone (1267-1337), das Giotto malte, nachdem er 1301 den Halleyschen Kometen beobachtete:
Mit dem Kometen gibt es allerdings ein paar Schwierigkeiten. Eigentlich galten die unregelmäßig am Himmel auftauchenden Kometen immer als Unglücksboten – warum sollte ein Komet plötzlich die „Geburt eines Königs“ verkünden? Warum finden sich nirgendwo anders Berichte über das Erscheinen des Kometen?
Aber es gibt ja noch andere außergewöhnliche Himmelserscheinungen: z.B. eine Supernova. Eine Supernova tritt auf, wenn ein schwerer Stern sein Leben beendet. So eine Sternexplosion hat eine gewaltige Helligkeit – das kann dazu führen, dass man plötzlich für kurze Zeit ein extrem helles, „neues“ Objekt am Himmel beobachten kann. Man hat deswegen auch eine Supernova als Ursprung des Sterns von Bethlehem in Betracht gezogen.
Bekanntester Vertreter dieser Theorie war Johannes Kepler. Der hatte 1604 eine Supernova beobachtet („Keplers Supernova“, siehe Bild rechts, (C) NASA). Natürlich wusste er damals noch nichts von den astrophysikalischen Vorgängen im Inneren der Sterne und hatte keine Ahnung, dass es sich dabei um eine gewaltige Explosion zum Ende eines Sternenlebens handelte. Er sah nur einen neuen hellen Stern (mit einer Helligkeit von -2,5 Größenklassen war er der hellste Stern am Nachthimmel), der plötzlich auftauchte und nach einiger Zeit wieder verschwand. Er beobachtete aber auch noch etwas anderes: die Supernova befand sich in der Nähe der Stelle, an der er ein Jahr zuvor eine Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn beobachtet hatte: das bedeutet, dass Jupiter und Saturn sich (scheinbar) sehr nahe kommen und am Himmel fast am selben Platz erscheinen. Und aus seinen Rechnungen folgte, dass es auch im Jahr 7 v. Chr. so eine Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn gegeben hatte1.
Kepler vermutete, dass die Konjunktion der beiden Planeten die Ursache für das Auftreten der Supernova war und dass der selbe Vorgang auch fast 1600 früher zum kurzfristigen Erscheinen eines neuen Sterns geführt haben könnte: der Stern von Bethlehem.
Diese Theorie ist astronomisch gesehen natürlich vollkommen falsch – die zeitliche Abfolge von Konjunktion im Jahr 1603 und Entdeckung der Supernova im Jahr 1604 war reiner Zufall. Aber die Sache mit der Konjunktion im Jahr 7 v. Chr. ist es Wert, weiterverfolgt zu werden.
Auch später wurde eine Supernova als Quelle für den Stern von Bethlehem in Betracht gezogen. Der Historiker Werner Papke will eine Supernova in einem babylonischen Sternbild als Stern der Weisen identifiziert haben (siehe sein Buch: „Das Zeichen des Messias. Ein Wissenschaftler identifiziert den Stern von Bethlehem„). Auch hier ist die Quellenlage aber sehr dünn.
Als ehemaliger Doktorand und Mitarbeiter an der Unisternwarte Wien, muss ich hier natürlich die Theorie von Konradin Ferrari d’Occhieppo erwähnen. Er war von 1954 bis zu seiner Emeritierung 1978, Professor am Institut für Astronomie der Uni Wien (und hat auch danach, bis zu seinem Tod 2007, noch teilweise dort gearbeitet und geforscht). Er hat sich mit theoretischer Astronomie, astronomischer Chronologie und antiker Astronomie beschäftigt. Bei so einer Themenwahl muss man ja fast zwangsläufig irgendwann mal beim Stern von Bethlehem landen – und darum ist es auch nicht verwunderlich, dass d’Occhieppo sich auch mit diesem Problem ausführlich beschäftigt hat.
Seine Ergebnisse sind u.a. in dem Buch „Der Stern von Bethlehem in astronomischer Sicht. Legende oder Tatsache?„ zusammengefasst.
d’Occhieppo verknüpfte dort die Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn im Jahr 7 v. Chr. mit historischen Quellen über babylonische Astronomie/Astrologie zu einer plausiblen Geschichte:
7 v. Chr. fand eine dreifache Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn statt. Dreimal in einem Jahr kamen sich die beiden Planeten sehr nahe: am 27. Mai, 6. Oktober und am 1. Dezember. Mit aktuellen Planetariusmprogrammen (wie z.B. Stellarium) kann man den Himmel über Jerusalem zu dieser Zeit leicht visualisieren. Ich habe das Mal für den Abendhimmel des 12. November 7 v. Chr. gemacht an dem die beiden Planeten im Süden über Jerusalem gut zu sehen waren:
Man sieht deutlich, wie nahe Jupiter und Saturn am Himmel bei einander stehen. In der babylonischen Astrologie stand Jupiter für den König/Gott Marduk; Saturn symbolisierte Israel. Beide stehen außerdem im Sternbild der Fische. Laut d’Occhieppo würde so ein Ereignis als Ankündigung der Geburt eines großen Königs der Juden im Westen (im Sternbild Fische) interpretiert werden.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: das impliziert keineswegs, die babylonischen Sterndeuter hätten tatsächlich die Geburt Jesu vorhergesehen. Aber die Bibel ist ja, wie schon gesagt, kein Tatsachenbericht – die entsprechenden Passagen wurden erst viele Jahre nach den eigentlichen Ereignissen geschrieben. Und es ist durchaus möglich, dass die Sterndeuter die entsprechende Konstellation später in oben genannten Sinn interpretiert haben.
Auch wenn diese Theorie im Moment am stärksten akzeptiert wird, gibt es auch hier einige Unklarheiten: warum wird im Matthäus-Evangelium nicht von Planeten gesprochen, sondern von Sternen? Einem gebildeten Menschen müsste der Unterschied klar sein – fraglich ist, ob Matthäus (oder wer immer den Text auch verfasst hat), dieses astronomische Wissen auch hatte. Auch andere Feinheiten des Textes deuten nicht darauf hin, dass der Verfasser von Planeten gesprochen hat. Außerdem ist die astrologische Gleichsetzung von Saturn und Israel umstritten.
Es gibt noch mehr Theorien bzw. Variationen der Theorien, die ich schon ausgeführt habe. Alle sind mehr oder weniger glaubwürdig und wirklich absolut überzeugend ist keine davon. Aber es ist eben auch schwierig, konkrete astronomische Tatsachen aus einem zweitausend Jahre altem Text abzuleiten (bei dem nur sehr bedingt davon ausgegangen werden kann, dass er die Tatsachen exakt beschreibt). Man kann auch nichtmal davon ausgehen, dass tatsächlich irgendeine besondere Himmelserscheinungen stattgefunden hat. Genauso gut kann das erst nachträglich eingefügt worden sein, um die Ereignisse bedeutungsvoller erscheinen zu lassen.
Wer sich weiter zu diesem Thema informieren möchte, der kann z.B. ein Planetarium besuchen. In der Zeit vor Weihnachten findet man eigentlich fast überall spezielle Programme, die u.a. die Theorie der Planetenkonjunktion schön anschaulich darstellen.
1: Es mag seltsam klingen, wenn man vermutet, Jesus wurde im Jahr 7 vor Christus geboren. Aber wenn eines sicher ist, dann, dass Jesus nicht am 24. Dezember des Jahres 1 (ein Jahr Null gab es nie) geboren ist. Der 24. 12. hat sich erst später eingebürgert, als die Geburt Christi mit den römischen Sol Invictus-Feiern zusammengelegt wurde. Auch die Grundlagen unseres heutigen Kalendes (und damit den Zeitpunkt des Jahres 1) wurde erst Jahrhunderte nach Christi Geburt festgelegt – und dabei haben sich zwangsläufig ein paar Fehler eingeschlichen. 7 v. Chr. ist also ein durchaus plausibles Geburtsjahr für Jesus.
Sehr schöner Post, vielen Dank. Ergänzend sei noch bemerkt: Israel selbst ist nicht der Saturn, sondern Saturn und Jupiter zusammen. Das ergibt sich aus dem Davidsstern, dem Symbol Israels. Die polaren Konstellationen Saturns und Jupiters ergeben einen Sechsstern, ein kosmisches Hexagramm. Das macht die dreifache Konjunktion als Stern von Bethlehem sehr viel deutlicher.
„Räumlich schreiten die Konjunktions- und Oppositionsstellungen von Ost nach West um jeweils 60 Grad fort und bauen so in 60 Jahren die Figur des Davidssterns auf … Das rhythmologische Konstellationsgefüge umschließt als höhere Ganzheit zeitlich also zwei siderische Saturn Umläufe und fünf siderische Jupiter-Umläufe.“ (Walter Bühler)
Dreifache Konjunktionen von Jupiter und Saturn (im letzten Jahrhundert 1940/41 und 1981) gab es von 2500 vor Christus und bis 2000 nach Christus insgesamt 31 mal. Die nächste findet 2279 statt. Die dreifache Konjunktion vor dem Jahr 7 v. Chr. in den Fischen war 146/45 v. Chr im Krebs und hatte davor den langen Abstand zu 523 v. Chr. Das ganze Bild zeigt einen Rhythmus von dreifachen Konjunktionen mit Bezug zum selben Sternbild/Tierkreiszeichen (um 2000 noch relativ identisch) von 973 Jahren.
7 v. Chr. befand sich Uranus in den Fischen, ebenso, wie heute.
Der Rhythmus der normalen zweifachen Konjunktion verläuft natürlich regelmäßig alle 20 Jahre. Obwohl wir darüber kaum etwas wissen, liegt dieser Rhythmus auch dem Zählsystem der Maya, bekannt als Mayakalender zugrunde. Gerade dass die Maya perfekte Astromomen waren, läßt vermuten, dass ihre beiden Kalendersysteme Dinge von Bedeutung aufgezeichnet und transportiert haben.
@Markus: „Israel selbst ist nicht der Saturn, sondern Saturn und Jupiter zusammen. Das ergibt sich aus dem Davidsstern, dem Symbol Israels.“
Hier muss man sich allerdings fragen, welche Symbolik vor 2000 Jahren bekannt war. War das damals auch schon so?
„Der Rhythmus der normalen zweifachen Konjunktion verläuft natürlich regelmäßig alle 20 Jahre. Obwohl wir darüber kaum etwas wissen, liegt dieser Rhythmus auch dem Zählsystem der Maya, bekannt als Mayakalender zugrunde. Gerade dass die Maya perfekte Astromomen waren, läßt vermuten, dass ihre beiden Kalendersysteme Dinge von Bedeutung aufgezeichnet und transportiert haben“
Naja – es sind nicht exakt 20 Jahre… Und ich kann mir viele „bodenständigere“ Gründe vorstellen, warum man ein 20er-System einführen würde (z.B. weil das die Anzahl der Finger und Zehen ist und eine natürlich Grundlage bietet). Da muss man keine mysteriösen Himmelsereignisse bemühen.
Hier hat wohl jemand den Artikel über Skeptiker-Fallen vor ein paar Monaten im Skeptical Inquirer nicht verinnerlicht? Der SvB ist ein klassisches Beispiel für ein „Phänomen“, zu dem (Natur-)Wissenschaftler mit Inbrust nach Erklärungen suchen – während das Phänomen selbst längst als Legende entlarvt ist. In diesem Fall muss man sich trauen, aufgeklärte Theologen zu fragen: Die werden einem bestätigen, dass die Kindheitsgeschichte Jesu (und damit die Geburtsstory erst recht) eine reine Erfindung nach damals üblichen Mustern ist. Eine Hypothese: Matthäus erfand den SvB, damit die Urchristen gegenüber dem Kometen des Augustus – man google mal nach „sidus iulium“ – besser dastünden. In Planetarien findet man die Antwort auf den SvB gerade nicht weil dort, den innigen Wünschen den Publikums folgend, immer wieder die ollen Stories mit einem echten Stern und echten Magiern auf echten Kamelen aufgetischt werden – selbst wenn es die Autoren eigentlich besser wissen. Einmal hat sich im Hamburger Planetarium einer als Aufklärer versucht: Das Programm war ein Riesenflop und läuft nicht mehr …
Interessantes Interview auch zum Thema „Der Stern von Bethlehem“ mit dem Astronomen Jürgen Hamel vom 20. Dezember 2006:
»Unter kosmischem Einfluss«
https://www.zeit.de/2006/52/Sterne-Hamel
@Daniel: Den Skeptical Enquirer hab ich leider nicht abonniert. Und ich habe in meinem Artikel ja auch nicht „mit Inbrunst nach einer Erklärung gesucht“ – sondern das dargestellt, was sich diverse Leute im Laufe der Zeit dazu überlegt haben. Dass der SvB durchaus auch NICHT existiert haben kann, steht ja auch in meinem vorletzten Absatz. Und ich habe auch nicht geschrieben, dass man in den Planetarien „die Antwort“ finden wird – sondern nur mehr Infos zu dem, was ich gerade geschrieben habe (was ja auch stimmt).
@Daniel Fischer: „aufgeklärte Theologen“ fragen wir besser nicht. Die glauben dann auch jesus sei ein Sozialarbeiter de Luxe gewesen. Mehrere Tatsachen sprechen für die überragende Bedeutung der dreifachen Konjunktion von Jupiter und Saturn im Bewußtsein des ganzen Nahen Ostens zu dieser Zeit. Erstmals seit 25000 jahren fielen die äußerlich sichtbaren Sternbilder und die dem Jahreszeitorganismus der Erde „eingeprägten“ Tierkreiszeichen zusammen. Vorausgesetzt, Theon von Alexandria hat mit seiner Trepidations-These Unrecht. (Immerhin standen ihm astronomische Aufzeichnungen zur Verfügung, die wahrscheinlich sehr viel älter waren, als wir uns vorstellen können.) Doch auch in diesem Fall wäre ein „Einpendeln“ der Erdachse auf ihren Norm-Frühlingspunkt von größter Bedeutung. Ihre Erfindungs-These geht von heutigem skeptischen Bewußtsein aus. Für die Menschen damals waren die Planeten Götter und deren Ausdruck mit Bedeutung verbunden. Dass diese Bedeutung de facto oder in der Legende oder auch beides mit der Geburt des Messias in eines fiel, weicht die Tatsache nicht auf, sondern bestätigt sie und macht letztlich keinen Unterschied. Außerdem wäre ich skeptisch hinsichtlich der Reichweite Ihres historischen Wissens. Ständig neue Entdeckungen bestätigen, dass unsere Kenntnis der Historie im Augenblick doch recht dürftig ist. Dazu gehört …
@florian … auch unsere Vorstellung von Präzision der Astronomie, sei´s der der Chaldäer – von denen die Israeliten ihr Wissen direkt hatten, sei´s der Maya. Wenn es nur darum gegangen wäre, die zehn Finger abzuzählen, hätte man keine Pyramide nach den Plejaden ausrichten können. Sternenwissen und Weisheit stand im Gegenteil im Zentrum des Wissens prähistorischer und historischer Zeit, die Methode der Mnemotechnik war dabei magische Geometrie, also Davidsstern, Pentagramm, ect. Der älteste bekannte Tierkreis datiert auf geschätzte 12 000 Jahre v. Chr. Der älteste – bekannte – Davidsstern datiert 7oo v. Chr.
@Markus: Das der Davidstern ein altes Symbol ist, hab ich ja auch nicht in Frage gestellt. Aber mich hätte interessiert, ob du historische Quellen kennst, in denen die von dir genannte Interpretation des Saturn belegt ist?
„Erstmals seit 25000 jahren fielen die äußerlich sichtbaren Sternbilder und die dem Jahreszeitorganismus der Erde „eingeprägten“ Tierkreiszeichen zusammen.“
Bitte was?
„Immerhin standen ihm astronomische Aufzeichnungen zur Verfügung, die wahrscheinlich sehr viel älter waren, als wir uns vorstellen können.“
Ja? Warum? Welche? Langsam solltest du doch wissen, dass solche Aussagen nur mit vernünftigen Quellenangaben sinnvoll sind.
„Wenn es nur darum gegangen wäre, die zehn Finger abzuzählen, hätte man keine Pyramide nach den Plejaden ausrichten können.“
Ich hab ja auch nie behauptet, die alten Völker hätten kein astronomisches Wissen gehabt. Das war durchaus vorhanden. Mir ging es um die Grundlage des Zahlensystems. Und das basiert eben sehr oft einfach auf irgendeinem „menschlichen“ Mass (wie unser Zehnersystem z.B.). Das gilt auch für das 20er-System der Maya.
@florian:
Auch danke für diesen, wie immer, sehr informativen Artikel. Ich lese hier zwar noch nicht sehr lange und bin nur durch einen Zufall auf diesen Blog gestossen, aber seitdem bin ich eine eifrige Leserin. Aus diesem Grund ein herzliches Dankeschön für die Mühe und Arbeit die Du Dir mit diesem Blog machst und frohe Weihnachtsfeiertage
wünscht Natalie
Vielen Dank für diese Zusammenfassung. Ich denke nur mal nach: Der Stern schien zwischenzeitlich verschwunden. Erst später in der Nähe von Bethlehem tauchte er wieder auf (s. Matth.-Ev.). Könnte es nicht sein, dass es sich um 2 Erscheinungen handelte? Also zurerst die Planetenkonjunktion und später eine Supernova? Man weiß ja nicht, wie lange die Weisen unterwegs waren. Es kann sich ja auch locker um 1 Jahr gehandelt haben. Außerdem ist noch die Frage, ob sie zur Geburt Jesu ankamen oder erst später (immerhin ließ Herodes die Jungen bis zum Alter von 2 Jahren töten…). Und wie kommt es, dass der Stern genau über Bethlehem schien?
Nun denn, eine schöne Weihnacht wünscht Andreas
Fröhliche Weihnachten!
@florian:Bitte was?
So, wie heute der Frühlingspunkt nicht im Sternbild Widder, sondern in den Fischen steht, stand er 2000 v. Chr. ebenfalls nicht im Sternbild Widder, sondern im Sternbild Stier. Astrologisch handelt es sich um den dritten Tierkreis, der das Weltenjahr beschreibt. Zur Zeit von Christi Geburt fielen Sternbild und Tierkreizeichen, d.h. der mittlere und der dritte Tierkreis weitgehend zusammen. Dem Widder-Nullpunkt entspricht aber die wahre Zuordnung des Tierkreises als Anfangspunkt. Daher läßt sich auch auf das unvorstellbare Alter dieses Tierkreises schließen, denn es braucht mindestens zwei Durchläufe, um eine Ahnung von der gesamten Kreisbahn zu haben.
„Ja? Warum? Welche?“
Bekanntlich ist die berühmte Bibliothek von Alexandria, die der Vater der Philosophin und Mathematikern Hypathia, die einem wenig friedlichen „frühchristlichen“ Mob zum Opfer viel, Theon von Alexandria, verbrannt. Da Wikipedia inzwischen gesteuert und zensiert ist (kein Wunder, wenn man bedenkt, wer da alles schreibt) wirst Du beim googeln die Wahrheit über die Bibliothek des Altertums nicht finden, aber Herodot hat sich dort zum Glück umgesehen, Solon und Pythagoras waren sicher auch dort. Daher wissen wir zumindest, dass die alten Ägypter absolut gewissenhafte und neutrale Chronisten von allem und jedem wahren, insbesondere aber der Himmelserscheinungen. Die Zitate von Herodot findest Du in meinem Blog.
„… basiert eben sehr oft einfach auf irgendeinem „menschlichen“ Mass …“
dacour: bis auf die Null vielleicht, die bei den Maya als Muschel dargestellt wurde …
„Dass der Davidstern ein altes Symbol ist, hab ich ja auch nicht in Frage gestellt. Aber mich hätte interessiert, ob du historische Quellen kennst, in denen die von dir genannte Interpretation des Saturn belegt ist?
Der von mir oben erwähnte synodische Rhythmus der Planeten Jupiter und Saturn ist der einzige natürliche Rhythmus, der ein sogenanntes salomonisches Siegel in einer natürlichen Entsprechung darstellt. Das ist schon mal ziemlich erheblich, meinst Du nicht? Oder kennst Du sonst irgendwo in der Natur noch ein genaues Hexagramm?
Die Zuordnung Israels zu Steinbock ist traditionell und – glaube ich – bei Claudius Ptolemäus nachzulesen. Der Zodiak selbst findet sich in alten Synagogen häufig (Joahnnes Maier, Geschichte der jüdischen Religion) –
Da mich die Sache ohnehin beschäftigt immer mal wieder in meinem Blog für zusätzliche Infos reinschauen …
@Markus: „Dem Widder-Nullpunkt entspricht aber die wahre Zuordnung des Tierkreises als Anfangspunkt.“ Wann/Wo wurde denn das festgelegt (du weisst ja, ich steh auf Quellenangaben 😉 )
„Das ist schon mal ziemlich erheblich, meinst Du nicht? Oder kennst Du sonst irgendwo in der Natur noch ein genaues Hexagramm?“
Naja – Himmelsmechanik und die Bewegung der Planeten ist mein Spezialgebiet als Astronom. Und „genau“ und „exakt“ ist bei der Bewegung der Himmelskörper leider nichts – das Sonnensystem ist, als ganzes gesehen, ein chaotisches System. D.h. auch die Bewegung von Jupiter und Saturn ist nicht immer gleich (außerdem gibts dann ja noch die Planetenmigration – d.h. früher hatten die beiden ganz andere Bahnen als heute).
Im Ausdenken von möglichen Zusammenhängen sind wir Menschen ja ganz große Klasse, wie Sie ja auch dauernd demonstrieren.
Die Königsklasse der Wissenschaft ist ja, verlässliche Vorhersagen zu generieren. Gerade in Ihrem „Fachgebiet“, welches schon immer von der zukünftigen Aussicht befördert wurde, wäre es doch mal sehr sinnvoll, was Konkretes vorherzusagen. Tun Sie das einfach für das Jahr 2009, und wenn Sie – nach ihrem frei wählbaren Lieblingsgebiet – deutlich recht haben, hat die Astrologie gewonnen.
Sie brauchen dann nicht mehr ellenlage Ablenkungstexte über Alexandria und die Ägypter zu schreiben, es wäre auch für Sie wesentlich einfacher.
Dass Sie in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge sich auszudenken, von synodischem, rhythmischem und Hexagrammen zu denken – das ist doch unbestritten!
Die Frage ist doch nur, inwieweit das mit der Realität zusammenhängt und nicht ihrer Phantasie.
Die bisherigen Vorhersagen von Astrologen jedenfalls waren nie besser, als wenn man gewürfelt hätte. Also, überzeugen Sie uns! werden Sie konkret, sagen Sie etwas, von dem man im Nachhinein sagen kann: Das war wichtig zu wissen.
Obwohl ich nicht zur durchlauchten Gesellschaft der Intelektuellen zähle, fand ich diese Beiträge äusserst interessant und für einen Laien verständlich. Die Farben in Giottos Bild muss ich immer wieder ansehen. Hier im Internet finde ich sie unübertrefflich in Farbgebung und in der Raumaufteilung. In den Originalausführungen leiden sie halt doch, wie mir scheint, ein wenig unter Altersbässe. Entschuldigung für meine Themaabweichung.
Kommt drauf an.
(Wie üblich ist der deutsche Artikel wesentlich kürzer und wesentlich tendenziöser.)
What the fuck.
Da hätte ich doch gern ein paar Hinweise in diese Richtung, bevor ich so eine ungeheuerliche Behauptung akzeptiere.
😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀 😀
LOL. Die haben die Propaganda doch erfunden. Ramses II hat eine Schlacht, die bestenfalls ein verlustreiches Unentschieden war, als glänzenden Sieg dargestellt, bei dem er persönlich und allein eine Million Feinde niedergemetzelt haben will. Ein anderer Pharao hat aus einem Sieg seines Vaters zwei für sich gemacht — Recycling!