Die Raumsonde Phoenix hatte ja schon vor einiger Zeit ziemlich klare Hinweis auf Wasser am Mars gefunden. Seit gestern ist es nun offiziell: Auf dem Mars gibt es Wasser!

Eine Bodenprobe wurde analysiert und die Detektoren haben dabei eindeutig Wasserdampf nachgewiesen:

„Wir haben Wasser! Hinweise auf Wassereis haben wir schon früher durch Beobachtungen des Mars Odyssey orbiters und auch die verschwundenen Eisstücke die Phoenix letzten Monat beobachtet hat haben klar darauf hingedeutet. Aber nun ist es das erste Mal, das Wasser vom Mars berührt und geschmeckt worden ist.“

sagte William Boynton von der Universität Arizona.

Die entsprechende Bodenprobe stammt aus einer Tiefe von etwa 5 Zentimetern. Dort stieß Phoenix bei den Grabungen auf eine Schicht aus gefrorenem Material, das sich nun als Wassereis herausstellte.

Auch wegen dieser hervorragenden Resultate (und dem guten Zustand in dem die Sonde sich immer noch befindet) wurde nun beschlossen, die Mission um 5 Wochen bis zum 30. September zu verlängern!

Im nächsten Schritt soll herausgefunden werden, ob dieses Eis auf dem
Mars irgendwann lange genug auftaut, um auch biologisch eine Rolle
zu spielen und ob kohlenstoffhaltige Materialien und andere wichtige
Elemente für die Existenz von Leben darin enthalten sind.

Auch die Sonde Mars Express lieferte in den letzten Tagen übrigens tolle Ergebnisse. Sie näherte sich dem kleinen Marsmond Phobos auf nur 93 Kilometer und konnte Bilder mit einer Auflösung von 3.7 Metern pro Pixel aufnehmen:

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Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Auch zu Phobos ist übrigens eine Mission geplant: 2009 will die russische Raumfahrtbehörde die Mission „Fobos-Grunt“ starten, bei der eine Sonde auf Phobos landen und Bodenproben sammel soll.


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8 Gedanken zu „„Wir haben Wasser!““
  1. Es steht bereits seit 2004 fest, dass es Wasser auf dem Mars gibt und das wissen wir von Mars Express, die nach Mars Odysee kam. Mars Express hat keine indirekten Hinweise gefunden, sonder direkt nach Wasser gesucht und auch gefunden. Warum sprechen eigentlich die amerikanischen Forscher so gut wie nie über die europäischen Beiträge? Das fängt mich langsam an ziemlich zu nerven.

    Ich will damit die Phoenix-Entdeckung nicht herunterspielen, aber es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass Phoenix auf die Arbeiten anderer aufbaut. Der Landeplatz wurde auch unter Berücksichtung der Mars Express-Ergebnisse ausgesucht. Phoenix ist Teil einer Kette von Wissenschaftlern weltweit und ich finde, das sollte man durchaus betonen.

  2. @Ludmilla: Ja, da hast du sicher recht. Dieses „Verschweigen“ der europäischen Forschung von seiten der Amerikaner hab ich in meinem Forschungsbereich auch schon öfter bemerkt. Das kann mit der Zeit wirklich nervig sein.

    Hier findet man übrigens noch eine sehr schöne Aufnahme der ESA, die Wassereis in einem Krater am Marsnordpol zeigt.

  3. @andylee: Phobos ist ja auch nur knapp 20 Kilometer groß. Damit ist er viel zu klein um unter seiner eigenen Gravitation eine runde Form annehmen zu können. Die Marsmonde Phobos und Deimos sind wahrscheinlich auch zwei eingefangene Asteroiden; und die können ja die wildesten Formen haben…

  4. Eine ganz spaete Frage (ich ziehe gerade mal wieder durch die aelteren Blogeintraege):

    Phobos sieht aus, wie mit der Drahtbuerste bearbeitet. Gibt es dazu Erklaerungen?

    Pete

  5. @florian, #2

    Wenn das annähernd Real-Farben sein sollen (wie in der Erläuterung zum Bild beschrieben), dann wundere ich mich, dass sich anscheinend so gut wie kein Staub auf der Eislinse abgelagert hat!

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