Über Astrologie wird hier ja oft diskutiert. Wenn man sich so oft und ausführlich damit beschäftigt wie ich, dann hat man manchmal das Gefühl, es würde sowieso schon kaum jemand mehr nicht an diesen Unsinn glauben. Aber Gefühle sind keine Fakten und Zahlen sind hier hilfreicher.
Auch ein Astronom aus Österreich wollte es nun genau wissen – und deswegen hat Robert Seeberger ein Meinungsforschungsinstitut beauftragt um die Stimmung in zumindest einem Bundesland Österreichs einzufangen.
Bei der Befragung von 354 Personen aus Vorarlberg ergab sich folgendes Ergebnis:
- 28 Prozent der Menschen glauben an einen starken Einfluss der Himmelskörper auf den Menschen.
- 67 Prozent sehen keinen Grund, an irgendwelche Auswirkungen der Planeten zu glauben
- Frauen glauben vermehrt an die Astrologie als Männer und je gebildeter jemand ist, desto geringer ist der Glaube an die Astrologie (hier würden mich die genauen Zahlen interessieren aber der ORF hat sie nicht veröffentlicht und sonst habe ich die Ergebnisse der Studie noch nirgends gefunden).
- Horoskope in Zeitungen und Fernsehen sind nur für 16 Prozent der Leute interessant; 69 Prozent sind sie egal.
- Und erschreckende 15 Prozent verwechselten Astrologie gar mit der Astronomie; nur 57 Prozent wussten, womit sich Astronomie beschäftigt.
Seeberger wollte aber auch wissen, wie die Vorarlberger zur Mondlandung stehen. Das die gefälscht worden ist, glauben doch sowieso nur die dummen Amerikaner, oder? Leider nein. Auf die Frage „Waren nach Ihrer Einschätzung vor 40 Jahren tatsächlich Menschen auf dem Mond?“ antworteten zwanzig Prozent der Menschen mit „Nein“; 14 Prozent wollten sich nicht festlegen.
Auch diese Aussage aus dem ORF-Artikel stimmt pessimistisch (und genau Zahlen würden mich hier sehr interessieren):
Besonders misstrauisch bezüglich einer bemannten Mondlandung sind laut Studie nicht nur jüngere Menschen, sondern auch Absolventen höherer Schulen und Oberschichtsangehörige.
Es ist wirklich schade (und schlimm) dass gerade die Jungen sich von den wirren Thesen der Mondlandungsleugner beeindrucken lassen. Interessant wäre es, wenn man die genauen Gründe dafür kennen würde. Liegt es daran, dass sich junge Menschen vermehrt im Internet rumtreiben und dort in Kontakt mit den Pseudowissenschaften kommen? Und fallen die „Oberschichtsangehörigen“ vermehrt auf den Antiamerikanismus herein, der den meisten Verschwörungstheorien um die Mondlandung innewohnt? Die Studie scheint das nahezulegen:
Laut Seeberger ist offenbar die Ansicht weit verbreitet, die Mondlandung sei in Hollywood-Studios gefilmt worden. „Die meisten der Jüngeren waren 1969 noch nicht auf der Welt und wissen, was sich heute mit der Technik alles machen lässt“, begründete Seeberger die Haltung. Die Befragten hielten zudem die US-Politik nach diversen Folterskandalen und Kriegen für unglaubwürdig, was der Skepsis Vorschub leiste. „Nach dem Motto: Den Amerikanern ist alles zuzutrauen“, wie es in der Studie heißt.
28 Prozent der Leute in Vorarlberg meinen also, die Planeten würden unser Schicksal beeinflussen. Und 20 Prozent glauben an die absurden Thesen der Mondlandungsleugner. Ok – Vorarlberg ist nur ein kleines Bundesland von Österreich und vermutlich nicht mal ein repräsentatives – aber erschreckend sind diese Zahlen schon irgendwie!
Auch mit dem astronomischen Wissen scheint es nicht weit her zu sein. 52 Prozent – die Mehrheit!! – dachten, die Sonne wäre kein Stern. Und das die Erde im Winter der Sonne am nächsten steht, wussten nur 15 Prozent (ok – das ist jetzt aber auch nicht unbedingt Grundlagenwissen).
49 Prozent (immerhin 49 Prozent? Oder nur 49 Prozent?) finden Astronomie interessant und 27 Prozent würden sich eine öffentliche Sternwarte wünschen; 16 Prozent ein Planetarium und 40 Prozent würden so eine Einrichtung mindestens einmal im Jahr besuchen.
Interessante Zahlen. Aber ich tue mir schwer, sie zu interpretieren. Soll man froh sein, dass es nur ein Drittel der Vorarlberger ist, dass an Astrologie glaubt? Dass nur ein Fünftel der Menschen die Mondlandung für eine Täuschung halten? Kennt jemand vergleichbar detaillierte Studien aus europäischen Ländern, mit denen man diese Werte vergleichen kann?
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„28 Prozent der Menschen glauben an einen starken Einfluss der Himmelskörper auf den Menschen.“
Ähm, incl. Erde, Sonne und Mond? Ja Mond, der strahlt genau in mein Schlafzimmerfenster. Oder war die genaue Frage doch etwas anders formuliert?
Also ich gehöre ja mit meinen 21 Jahren auch zu denen, die 1969 noch nicht auf der Welt waren und habe eine kurze Zeit auch nicht geglaubt, dass die Amerikaner auf dem Mond waren. Schuld daran war mein Geographie-Lehrer, der uns einen Film gezeigt hatte, in dem eben plausibel gemacht wurde, dass die Amerikaner das ganze inszeniert hatten.
Es klang halt alles so wissenschaftlich und so… da hatte es nicht viel gebraucht um uns 15-jährige zu überzeugen.
@Mühsam: Ich denke doch, dass die Frage entsprechend formuliert war. Darüber, dass z.B. die Sonne durchaus einen Einfluss auf die Menschen hat, brauchen wir hier doch nicht diskutieren. Das ist trivial…
Na, zumindest die erste Fragestellung ist ziemlich zweideutig.
„28 Prozent der Menschen glauben an einen starken Einfluss der Himmelskörper auf den Menschen.“
Welche Himmelskörper da genau gemeint sind, steht da ja nicht. Muss ich mit „Ja“ auf eine diesbezügliche Frage antworten, wenn ich der Meinung bin, dass die Sonne Schuld ist, wenn ich im Sommer schwitze, oder der Mond (im Zusammenspiel mit der Sonne) wenn ich bei Vollmond nicht schlafen kann, weils mir ins Schlafzimmer reinscheint?!
Oder waren da explizit nur die anderen Planeten und Sterne außerhalb unseres Sonnensystems gemeint?
Ich halte die „28%“ daher für wenig aussagekräftig.
Und die Horoskope in Zeitungen kann man für „interessant“ halten, ohne sie zu glauben. Ich hab mal in ner Firma gearbeitet, in der sich die Mitarbeiter in der Mittagspause immer gegenseitig mit ihren Zeitungshoroskopen bombardiert haben. Das kann man auch mehr oder weniger lustig finden, ohne an Horoskope zu glauben.
Das mit der Mondlandung wird wohl tatsächlich am Internet liegen, obwohl mich da mal die wörtliche Fragestellung interessiert.
@ casismart
Bei uns war es sogar der Astronomie-Lehrer der uns erzählt hat, dass die Mondlandung gefälscht gewesen sein soll. Damals bin ich dem ganz schön auf dem Leim gegangen für ein kurze Zeit. Aber dank Internet und Recherche stieß ich auch auf eine Website die jedes Argument ganz sachlich zurückgewiesen hat. Das war schon ein prägendes Ereignis und eine Initialzündung meines Bullshitdetektors.
Also zu meiner Schande muss ich auch zugeben, dass ich gerne mal Astrologie und Astronomie begrifflich verwechsel…
@Heiko: Die genaue Fragestellung kenn ich auch nicht. Ich hab nur den ORF-Artikel wiedergegeben. Da aber ein Astronom an der Umfrage beteiligt war, denke ich schon, dass die Fragen passend gestellt worden sind.
Ich versteh nicht recht warum es so schlecht sein soll, wenn man glaubt, dass die Himmelskörper einen Einfluss auf das Erdenleben haben. Bei der Sonne ist es offensichtlich, das weiss jeder Mensch und warum es bei den Anderen nicht so sein sollte, müsste man vorher beweisen.
@bert ringel: Leute bitte – was soll das hier jetzt? Es ist vollkommen offensichtlich, dass es hier NICHT darum geht, dass die Sonne die Erde hell und warm macht, dass der Mond Gezeiten verursacht u.ä. Es geht um ASTROLOGIE – und die Astrologen behaupten das das menschliche Schicksal vom Stand der Himmelskörper abhängt bzw. dass sich aus dem Stand der Himmelskörper konkrete Informationen über Fragen des menschlichen Alltags gewinnen lassen. Das wurde in der Umfrage auch gefragt. Wollt ihr das jetzt absichtlich mißverstehen? Warum?
@ Herr Freistetter
Es ist schon ein bisschen mehr als hell und warm. So ziemlich alles Leben, wie wir es kennen, hängt von der Sonne ab. Wenn ihre Strahlen nur ein paar Grad in einem anderen Winkel auf die Erde treffen, beeinflusst das entscheidend das Pflanzenwachstum, die Tierwelt und auch die Menschen. Soweit ich das verstehe ist Astrologie die Lehre von der gestaltbringenden Kraft der Zeit, d.h. sie behauptet, dass der Stand der Planeten das Leben beeinflusst und somit natürlich auch das Schicksal der Lebendigen. Es ist ja wohl ein Unterschied ob man in einem warmen Land lebt, wo man sich überhaupt nicht vor Kälte schützen muss oder nicht. Auch die Landwirtschaft muss in solchen Gebieten völlig verschieden vorgehen. Bei der Sonne ist es klar bewiesen, und schon die griechischen Gelehrten schrieben auch denn anderen Himmelskörpern ähnliche Kräfte zu. Warum das so pervers sein sollte, daran zu glauben, kann ich nicht nachvollziehen.
@bert ringel: „Bei der Sonne ist es klar bewiesen, und schon die griechischen Gelehrten schrieben auch denn anderen Himmelskörpern ähnliche Kräfte zu. Warum das so pervers sein sollte, daran zu glauben, kann ich nicht nachvollziehen.“
Weil es eine Aufgabe für einen Gymnasiasten ist, auszurechnen, wie groß der Einfluß von elektromagnetischer oder gravitativer Kraft der anderen Himmelskörper auf die Erde ist. Ergebnis: (bis auf den Mond) völlig vernachlässigbar. Wenn sie also sagen
„dass der Stand der Planeten das Leben beeinflusst und somit natürlich auch das Schicksal der Lebendigen“
dann müssen sie eine neue Fundamentalkraft und eine völlig neue Physik postulieren, die im Widerspruch zur aktuellen, millionenfach experimentell belegten Physik steht. Das ohne irgendwelche Belege zu tun, IST pervers.
Und nochmal: darum gehts ja überhaupt nicht. Es wurde in der Umfrage sicher nicht nach den konkret physikalischen Einflüssen der Himmelskörper gefragt. Sondern nach der Astrologie. Und die hat nichts mit echter Physik zu tun (siehe dazu auch die Links im Artikel).
@ bert ringel
Jemand behauptet etwas ohne nachvollziehbare Grundlagen, und andere müssen beweisen, dass das falsch ist?
Kommt Dir das nicht (wenigstens ein bisschen) absurd vor?
Wer etwas behauptet, ist in der Pflicht, Belege zu beschaffen!
Ganz im ernst, ich find die Zahlen ganz ok, ich würde hier mit der Sicht „Das Glas ist halb voll“ und nicht umgekehrt, zufrieden sein.
Das kritische Denken, die tiefere Auseinandersetzung mit Pseudowissenschaften oder mit Pressemeldungen findet doch nicht überall so statt, wie ich das von den meisten Mitlesern und Bloggern hier vermute?
In meinem Umfeld findet kritisches Denken selten bis gar nicht statt. Bauchgefühl ist alles. Und wenn das Bauchgefühl sagt, dass doch der Mond schon eine Wirkung auf uns hat… man schaue sich doch Ebbe und Flut an… na dann is nix, mit Fakten und vorrechnen, bringt alles nix.
Lange Rede kurzer Sinn, es könnte schlimmer sein mit den Astrologiegläubigen und Mondlandungslügnern.
Ehrlich, mich wundert das gar nicht. Wissenschaft, Astronomie, Physik, Mathematik – uh, bei den Schülern ist das doch total uncool. Irgendwie langweilig. Ist aber bei den Erwachsenen genauso. Am besten ist es, wenn alles mit Feenstaub überzogen ist, dann ist es klar, irgendwie logisch. Es bräuchte sowas wie rappende Mathematiker oder Quantenmechanik-Prediger. 😉
Ehrlich, mich wundert das gar nicht. Wissenschaft, Astronomie, Physik, Mathematik – uh, bei den Schülern ist das doch total uncool. Irgendwie langweilig. Ist aber bei den Erwachsenen genauso. Am besten ist es, wenn alles mit Feenstaub überzogen ist, dann ist es klar, irgendwie logisch. Es bräuchte sowas wie rappende Mathematiker oder Quantenmechanik-Prediger. 😉
ups, sorry, verdammtes internet
Ich glaube das Problem liegt woanders. Man kann nicht Alles, was man nicht weiss und nicht durch ein Experiment beweisen kann, als nichtexistent ablehnen.
D.h. man kann schon, aber daraus ergibt sich halt ein recht beschränktes Weltbild.
Die Zahl der Elemente war vor der Entdeckung gleich wie danach. Die Natur juckt das überhaupt nicht ob die Menschen darüber etwas wissen oder nicht. Das Leben existiert Gott sei Dank auch ohne das Zutun der Wissenschaft.
Das was sie echte Physik nennen, ist interessant aber nicht lebensnotwendig.
Ich verstehe schon, dass Sie als Wissenschaftler erpicht sind ihre enorme Wichtigkeit herauszustreichen. Doch kein Bauer weiss warum sein Korn wächst, er weiss aber sehr wohl wie er den Sonnenstand nützten kann, um das Wachstum zu unterstützen. Und ALLE Menschen damit ernähren. Kein Wissenschaftler hat ja je noch ein Samenkorn erzeugt. Sie müssten erbärmlich verhungern, wenn es dieses auf Erfahrung basierende Wissen nicht gäbe, das über die Generationen tradiert wird.
Wenn es nur Dinge gäbe, die die Wissenschaft erklären kann, wären wir ziemlich sicher schon alle tot.
Das soll keine Ablehnung gegen das Bestreben sein, zu forschen und echtes Wissen zu
vermehren, sondern nur die Relationen geraderücken. Der Bauer kann gut ohne sie leben. Sie ohne ihn nicht. Sie sind auf ihn angewiesen. Er auf sie nicht.
@bert ringel
ja…. uuuund?
@bert ringel
Sie sind ihre Unmündigkeit selbst schuld. Was wollen sie also hier unter vernunftbegabten Menschen?
@Ringel: „Man kann nicht Alles, was man nicht weiss und nicht durch ein Experiment beweisen kann, als nichtexistent ablehnen.“
Aber das ist ja bei der Astrologie nicht der Fall. Die macht konkrete Aussagen über ihre Fähigkeiten, die man überprüfen kann und wenn man sie überprüft stellt sich heraus, dass sie nicht das kann was sie verspricht. Insofern ist es völlig irrelevant, was man heute noch nicht weiß. Und aus „Wir wissen X nicht“ kann man nicht so einfach folgern „Y muss dann richtig sein“. Das ist zwar eine Logik, die bei Esoterikern oft üblich ist – trotzdem ist sie falsch.
„Doch kein Bauer weiss warum sein Korn wächst,“
Also ich denke nicht, dass die Bauern so dumm sind. Die meisten haben Landwirtschaft studiert und wissen sehr wohl, warum ihr Korn wächst.
„Der Bauer kann gut ohne sie leben. Sie ohne ihn nicht. Sie sind auf ihn angewiesen. Er auf sie nicht. „
Gerade die Bauern profitieren heute enorm vom wissenschaftlichen Fortschritt – so wie alle Menschen auf der Welt. So gut wie alles was uns in unserem Alltag umgibt, ist ein Resultat der Wissenschaft. Dazu gehören auch landwirtschafliche Geräte, Wissen um Düngemittel, Unkrautvernichtungsmittel, optimale Saat, speziell gezüchtete Saatkörner, usw… Ohne Wissenschaft können sie sich nackt in eine Höhle zurückziehen und probieren, Hasen mit ner Keule zu erschlagen – aber keine Landwirtschaft betreiben. Aber was soll das nun mit der Umfrage zur Astrologie zu tun haben? Wie gesagt: Astrologie macht bestimmte Behauptungen, die alle falsifiziert sind. Damit ist die Sache eigentlich erledigt.
@Ringel:
Nur dann wenn der Bauer Bock hat in einer dunklen Hütte ohne Strom und medizinische Versorgung zu hocken und seinen Acker wieder mit Holzwerkzeugen beharken möchte. Metallurgie, Medizin, das komische Dinge namens Internet, den Computer, den Sie benutzen, etc. pp. sind alles Früchte von Wissenschaft.
Rücken mal lieber Sie Ihre Relationen gerade.
Sie behaupten hier irgendwas und anstatt mal zu zeigen, wo das wohl herkommt, kommen Sie mit diesem strunzlangweiligen „die Wissenschaft weiß auch nicht alles und ist sowieso total überflüssig und total doof“-Geseierei.
Immerhin weiß die Wissenschaft, dass sie nicht alles weiß und bemüht sich darum, mehr zu erfahren und lässt sich nicht jeden Bären unhinterfragt aufbinden. Was tun Sie denn hier?
„Ich weiß es, Ich weiß es“
„Woher?“
„Buhu! Du bist doof! Ich spiel aber nicht nach Deinen Regeln! Ihr seid alle total böse.“
Gott, wie langweilig. Wie oft hatten wir dieses Verhalten jetzt schon hier?
@Ulrich:
Rappende (Quanten-)Physiker gibt’s doch immerhin schon!
https://www.youtube.com/watch?v=j50ZssEojtM
@ Herr Freistetter
Ich will hier auf keinen Fall irgendwelchen Spinnern das Wort reden, die behaupten, sie können irgendwelche Lebensereignisse voraussagen. Es geht mir eher um die grundsätzliche Ablehnung der Astrologie, für die es keinen Grund gibt.
Das wäre so als würde man Schrift ablehnen, weil es eine Bildzeitung gibt.
Und was die Bauern betrifft, von denen die Mehrzahl wahrscheinlich nicht Landwirtschaft studiert hat und trotzdem ihre Arbeit verrichten kann mit Erfolg, so
gibt es keinen endgültigen physikalischen Beweis dafür warum Pflanzen wachsen. Man kennt die Umstände unter denen sie günstiger wachsen, und macht sie sich zunutze. Heute gibt es im Supermarkt die skurille Situation, dass Lebensmittel, die ohne die Segnungen der wissenschaftlichen Methoden erzeugt werden oft beträchtlich mehr kosten und von vielen als gesünder angesehen werden. Das sollte doch eigentlich zu denken geben.
Ich meine halt dass die Segnungen des wissenschaftlichen Zeitalters recht zwiespältig sind, und zum Leben nicht wirklich notwendig. Die Wissenschaft hat keinen Grund über die Astrologie herzufallen und sie als gefährlichen Unsinn zu brandmarken.
Da gäbe es mehr Grund bei gewissen Hervorbringungen der wissenschaftlichen Physik, von der Atombombe abwärts.
Die Astrologie hat noch nie eine gefährliche Waffe hervorgebracht, noch ist sie für das Artensterben verantwortlich noch für die Vergiftung der Lebensräume.
Im schlimmsten Fall hat sie des öfteren Blödsinn hervorgebracht, und das sollte man aushalten können.
bert ringel
Sonst gehts noch? Die Wissenschaft ist verantwortlich dafür, dass sich Menschen gegenseitig zerbombem und die Naur kaputt machen? Meine Güte… in deinem Hirn will ich auch nich wohnen.
@ Ludmilla
Vieleicht ist es so, dass die Wissenschaftler sich bewusst sind, dass sie Vieles, wahrscheinlich das Meiste nicht wissen aber ich habe eher den Eindruck, dass hier alles was nicht Wissenschaft ist lächerlich gemacht werden soll, um sich selbst in den Vordergrund zu schieben. So in der Richtung wir sind die Guten, die Richtigen und die Wertvollen und die Anderen das sind die Dummen.
Und dem will ich schon widersprechen. Die Jahrhunderte in der Wissenschaft ihren Siegeszug antrat sind recht sicher auch die blutigsten der Menschheitsgeschichte.
Für mich ist dieser Zusammenhang eindeutig. Dass ich dafür einen Computer benutzten kann um mit anderen zu kommunizieren und ein Handy benutzten anstatt einfach miteinander zu reden und mit einem Auto die Gegend verstinken, ist ein eher schwacher Ausgleich.
Ich glaube einfach nicht an den gradlinigen Fortschritt, nach dem Alles immer besser und besser wird durch wissenschaftliche Erkenntnis. Manchmal glaube ich eher dass der Mensch solange fortschreitet, bis er fort ist.
@ Thomas J
Betreiben sie hier nicht Kindesweglegung. Die Atombombe ist eine Hervorbringung der Physik. Und viel andere Segnungen, die uns nicht ganz so glücklich machen, auch.
Wie gesagt die Bilanz ist zwiespältig. Ich bin weit davon entfernt ein Wissenschaftsfeind zu sein. ich bin nur ein Feind der wissenschaftlichen Aufgeblasenheit, ich versuche einfach die Realität zu sehen.
ringel
Hier gibts keine wissenschaftliche Aufgeblasenheit, oder wo sehen Sie das, hm?
@ringel: „Es geht mir eher um die grundsätzliche Ablehnung der Astrologie, für die es keinen Grund gibt“
Wie wäre es damit, dass Astrologie Unsinn ist? Ernsthaft: was an der Astrologie rechtfertigt es, daran zu glauben?
„dass Lebensmittel, die ohne die Segnungen der wissenschaftlichen Methoden erzeugt werden oft beträchtlich mehr kosten“
Welche sollen das sein? Kann mir nicht vorstellen, dass es sowas gibt. Und ohne Wissenschaft würden sie gar nicht bis in den Supermarkt kommen (den es auch nicht geben würde).
„. Ich meine halt dass die Segnungen des wissenschaftlichen Zeitalters recht zwiespältig sind, und zum Leben nicht wirklich notwendig.“
Sie haben anscheinend wirklich keine Ahnung wovon sie reden. Sind sie älter als 30 Jahre? Dann wären sie ohne die Wissenschaft wahrscheinlich schon längst tot? Wohnen sie in einem Haus? Gäbs nicht ohne Wissenschaft. Ebenso Kleidung, usw. Und das sie genug Freizeit haben um sich mit einem Computer im Internet über die Wissenschaft aufzuregen, verdanken sie auch der Wissenschaft. Warum sind sie noch nicht im Wald und leben von dem was sie dort finden anstatt hier den Moralapostel zu spielen.
„Im schlimmsten Fall hat sie des öfteren Blödsinn hervorgebracht, und das sollte man aushalten können. „
Die Astrologie macht die Menschen dumm – und nichts ist gefährlicher für die Welt als dumme Menschen. (Und auf den Blödsinn, dass die Wissenschaft für das Artensterben verantwortlich wäre gehe ich gar nicht erst ein…)
@ Herr Freistetter
Ich lese manchmal mit Vergnügen die griechischen Philosophen und habe den Eindruck, sie hätten über manches was heute als Wissenschaftt auftritt, eher gelacht.
Und die haben an die Kraft der Himmelskörper, die für sie Gottheiten waren, geglaubt. Also befinde ich mich hier in nicht allzu schlechter Gesellschaft.
Lebensmittel, die z.B. mit dem Einsatz von Antibiotika (in der Tierhaltung) erzeugt
werden. Was dabei das Problem ist will ich hier nicht erörten, ich bin mir aber sicher das es eins gibt. Pflanzensorten, die wegen der einfachen industriellen Zucht anderen vorgezogen werden, was widerum das Aussterben dieser Sorten beschleunigt.
Monokulturen, die mit Maschinen abgeerntet werden können, was sie auf der anderen Seite anfällig macht für Schädlinge, die widerum mit Mitteln behandelt werden, die für den menschichen Organismus schädlich sind.
Und jetzt diese ganze Genpantscherei, bei der keiner weiss, was da wirklichen rauskommt. Ob da nicht Sorten fabriziert werden, die man nicht mehr los wird.
Die Bauern völlig abhängig machen von Industriekonzernen, weil die gezüchteten kein Saatgut mehr hervorbringen. Daran ist die Wissenschaft doch nicht unbeteiligt.
Sie liefert die Grundlagen für dieses Vorgehen. Das ist doch nicht bestreitbar.
Das man ohne Wissenschaft keine Häuser bauen kann, bestreite ich. Das stimmt nur wenn sie jeden Denkvorgang als wissenschaftlich bezeichnen. Das man keine Kleider hat auch. Auch Schrift und Sprache hat mit dem, was ich als Wissenschaft bezeichne wenig zu tun.
Sie haben recht wenn sie sagen, dass Dummheit gefährlich ist. Am gefährlichsten aber bei Menschen, die sich für klug halten.
@ Florian Freistetter:
Ich finde ja nur die genaue Fragestellung sehr wichtig zur Beurteilung einer Umfrage, denn baut man eine Frage nur ein wenig um, kann man mitunter diametral entgegengesetzte Ergebnisse bekommen. „Beinflussen Himmelskörper us?“, finde ich jetzt sehr allgemein gefragt. Man sieht ja auch hier in den Kommentaren, wie spitzfindig da einige sind – ich eingeschlossen.
Und bei noch nicht einmal 400 Befragten, kann man ebenso zweifeln wie repräsentativ das ganze ist.
Obwohl mir die Ergebnisse gar nicht mal so unrealistisch vorkommen. Man trifft auch immer wieder Leute, die denken, die Sonne drehe sich um die Erde.
Ob ich die Frage nach der Nähe der Erde zur Sonne im Winter richtig beantwortet hätte, weiß ich nicht, aber das gehört auch nicht unbedingt zu der Art Allgemeinwissen, das ich täglich beanspruche. …gelernt hab‘ ich’s in der Schule aber mal, glaub‘ ich.
@Ringel:
Nach der Logik ist ein Werkzeugmacher es vermutlich dann auch „schuld“, wenn einer seiner Kunden einem anderen den Schädel mit einem Hammer einschlägt.
Wissenschaft ist auch ein Werkzeug. Was damit gemacht wird, liegt dann in der Verantwortung jedes einzelnen und der Gesellschaft. Alles andere ist bequemes Herausreden aus seiner eigenen Verantwortung. Sie mögen die derzeitige Gesellschaft nicht? Dann tun Sie was dagegen und schmeißen nicht Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören. Aber labbern ist ja auch so viel einfacher.
Ach und was die alten Griechen angeht. Da gab es mal so einen tollen Begründer der Medizin namens Hippokrates, der viel richtiges aber auch so richtig viel Mist erzählt hat. Unter anderem hat er den Begriff „Hysterie“ geprägt. Für eine „Krankheit“ bei der angeblich die Gebärmutter durch den weiblichen Körper irrt und sich irgendwann am Gehirn festsaugt. Und ein gewisser Aristoteles behauptete, dass schwere Körper immer schneller fallen müssen als leichte. Was beides falsch ist. Soviel zu den „alten Griechen“.
Sie scheinen ein Anhänger des uralten Mythos des „in grauer Vorzeit war alles besser und die Menschen toller und klüger“ zu sein. So ein Quatsch. Die haben damals genau so mit Wasser gekocht. Nur haben wir die Gnade der späten Geburt und können aus deren Fehler lernen. Eines der Ergebnisse war die Wissenschaft.
Was das Artensterben angeht. Ohne Wissenschaft wüssten Sie weder, was ne Art ist, noch wüssten Sie was da überhaupt verschwindet, noch hätten Sie die Möglichkeit die Ursache zu erkennen und was gegen zu tun.
Was Wissenschaft ist und was die nicht ist, was sie leisten kann und was nicht, davon haben Sie schlicht keinen Schimmer.
P.S.: Es lässt tief blicken, dass Sie sich von Menschen bedroht fühlen, die Ihnen was Wissen angeht überlegen sind.
@ bert ringel „Ich lese manchmal mit Vergnügen die griechischen Philosophen und habe den Eindruck, sie hätten über manches was heute als Wissenschaftt auftritt, eher gelacht.
Und die haben an die Kraft der Himmelskörper, die für sie Gottheiten waren, geglaubt. Also befinde ich mich hier in nicht allzu schlechter Gesellschaft.“
Wenn man die antiken Philosophen in die Gegenwart transportieren könnte, wären sie – nach Überwindung des Kulturschocks (Frauen in der Wissenschaft! Welch Unding!) – wohl eher ziemlich begeistert von den Fortschritten des Denkens, für das sie die Grundlage gelegt haben. Vermutlich wären sie glücklich, wissenschaftlich erklärt zu bekommen, wofür sie noch umständlich ihre Gottheiten heranziehen mußten, und würden vom Atomistenstreit nahtlos zur Diskussion über das Welle-Teilchen-Paradoxon übergehen.
„Ich weiß, daß ich nichts weiß“ ist nun mal keine Programmatik, sondern ein Aufruf, den Bereich des Nichtwissens zu verringern.
@Heiko C.: „Ich finde ja nur die genaue Fragestellung sehr wichtig zur Beurteilung einer Umfrage“
Ja – ich würd die auch gerne nachlesen. Aber wenn ein Astronom extra eine Umfrage in Auftrag gibt um die Meinung zu Astrologie erheben lassen, dann gehe ich mal davon aus, dass er die Fragen vernünftig formuliert hat. Und Vorarlberg hat etwa 360000 Einwohner. Sind da 400 Leute wirklich zu wenig? Ist ein Statistiker hier, der was dazu sagen kann?
Also ab und an beeinflussten diverse Himmelskörper indirekt mein Leben. In meinem früheren Bekanntenkreis gibt es ein Paar, die nicht fortgehen wollten, weil Saturn im 3. Häusl groß musste oder sowas und deswegen ihr Hor(r)o(r)skop was Schlechtes für diesen Mittwoch vorhergesagt hat. Und das wo ich die Premierenkarten für HDR-Die Gefährten zwei Wochen im Voraus erstanden hatte. Wenigstens waren sie so frei und haben sie dann trotzdem bezahlt, weil ich es absolut nicht verstanden habe, dass sie eine feste Zusage wegen dem Schwachsinn zurückgenommen haben.
Also ab und an beeinflussten diverse Himmelskörper indirekt mein Leben. In meinem früheren Bekanntenkreis gab es ein Paar, die nicht fortgehen wollten, weil Saturn im 3. Häusl groß musste oder sowas und deswegen ihr Hor(r)o(r)skop was Schlechtes für diesen Mittwoch vorhergesagt hat. Und das wo ich die Premierenkarten für HDR-Die Gefährten zwei Wochen im Voraus erstanden hatte. Wenigstens waren sie so frei und haben sie dann trotzdem bezahlt, weil ich es absolut nicht verstanden habe, dass sie eine feste Zusage wegen dem Schwachsinn zurückgenommen haben.
Der erste Kommentar hat einen Temporalfehler (gibt statt gab).
Für eine repräsentative Umfrage reichen für ganz Österreich nach dem Stichprobenverfahren 100 Personen (idealerweise 50 Männer und 50 Frauen), die aus allen Schichten stammen und alle 3 Altersgruppen für Erwachsene abdecken, wenn ich mich recht entsinne.
Die Zahlen sind erschreckend, allerdings möchte ich ein kleines „Aber“ einfügen. Ich bin kein Psychologe aber die Formulierung der Fragestellung scheint mir im Fall der Mondlandung doch stark tendenziös zu sein.
„Waren nach Ihrer Einschätzung vor 40 Jahren tatsächlich Menschen auf dem Mond?“
Um statistisch brauchbare Antworten zu erhalten, sollte man solche Formulierungen auf jeden Fall meiden. Genauso wie man auf die Frage „Finden Sie nicht auch, dass das Rauchverbote aufgehoben werden sollte?“ ein anderes Ergebnis bekommen wird wie auf das neutralere „Was halten Sie vom Rauchverbot?“
Ich tippe mal, die Astrologiegläubigen rekrutieren sich wie andere Gläubige in erster Linie aus Leuten, die einfache Erklärungsmodelle für Zufall und Unglück dieser Welt benötigen. Die Mondlandungsleugner eher aus der Gruppe, die das Vertrauen in die Politik und andere Autoritäten verloren haben und denen jede Lüge und jeden Fake zutrauen.
@ Stargazer
Ich sehe in dem „Ich weiss dass ich nichts weiss“ nicht wirklich einen Aufruf das Wissen zu vermehren, sondern eher die Aufforderung sich bewusst zu sein, wie partiell unser Wissen wirklich ist. Wir könnten was übersehen haben, was unserem „Wissen“ eine völlig andere Wertigkeit gibt.
Und nicht drauflos werken auf Basis beschränkter Erkenntnisse und erst im nachinein denken, wenn gewisse Schäden nicht oder nur mehr sehr langfristig zu beheben sind.
Die Kernspaltung ist ein gutes Beispiel dafür.
Ich teile nicht Ludmillas Ansicht, dass die Wissenschaft für die Verwendung ihrer Erfindungen nicht verantwortlich ist. Nur Debile sind nicht verantwortlich für ihr Tun.
@ringel: „Ich teile nicht Ludmillas Ansicht, dass die Wissenschaft für die Verwendung ihrer Erfindungen nicht verantwortlich ist“
Sehen sie tatsächlich nicht, wie absurd die Behauptung ist? Einstein hat sich ja nicht hingesetzt und gesagt: „So, jetzt erfinde ich mal ne Massenvernichtungswaffe!“. Wissen kann IMMER auf negative Art und Weise eingesetzt werden. Es gibt vermutlich nichts in der Naturwissenschaft, was man mit ein bisschen Fantasie nicht als Ausganspunkt für eine Waffe oder sonstwas schlechtes verwenden kann. Aber eben auch umgekehrt. Wissen ist nicht inherent böse, so wie sie das behaupten – Wissen ist immer neutral. Gut/Böse ist das, was die Menschen mit dem Wissen anstellen. Das ist aber nicht die Schuld der Wissenschaft, sondern die der Menschen.
@ Ludmilla
Ich fühle mich nicht von Menschen bedroht, wei sie mehr als ich wissen. Die wünsche ich mir immer wieder und Jeder braucht sie auch immer wieder.
Nur wenn dieses Wissen gefährliche Auswirkungen hat die auch dieser Wissenträger nicht abschätzten kann und sich trotzdem glaubt die Sache völlig im Griff zu haben, dann wirds gefährlich. Wenn Einer sagt „kein Problem“ dann seh ich ein Grosses.
@ringel: „Nur wenn dieses Wissen gefährliche Auswirkungen hat“
Wie gesagt – es gibt KEIN Wissen, dass nicht gefährliche Auswirkungen haben könnte…
@ Herr Freistetter
Ich bin da nicht ihrer Meinung. Wenn man eine Atombombe konstruiert, sollte man sich schon vorher überlege was man da tut. Das Wissen über die Grundlagen mag neutral sein. Die Ausführung ist es ganz und gar nicht.
Sind Wissenschaftler keine Menschen? Ich habe noch gut das Foto vom Gesicht Oppenheimers in Erinnerung nach dem Abwurf in Hiroshima. Der Schrecken über seine Mitschuld war ihm ins Gesicht geschrieben. Und ich kenne Berichte über Otto Hahn, der zerissen war von Schuldgefühlen nach der Anwendung.
Das hatten sie nicht gewollt. Und da hätte man halt voher denken sollen was man da tut. Sonst wird man die Geister nicht mehr los, die man da losgelassen hat.
@Ringel:
Das was Sie sich hier gebaut haben, ist eine Karikatur eines Wissenschaftlers:
Ich diagnostiziere akutes „Dr. Frankenstein“ oder „Mad Scientist“-Syndrom. Das kommt davon, wenn man nicht zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann. Es mag Wissenschaftler geben – sind auch nur Menschen – die diesem Popkulturklischee scheinbar entsprechen. Die Regel ist das aber nicht. Und unter uns: so arrogant auftretende Kollegen mögen wir auch nicht.
Im Übrigen wissen Wissenschaftler eigentlich sogar sehr gut, was sie nicht wissen. Sonst wüssten sie ja nicht, was sie als nächstes erforschen sollten. Denn wer alles weiß, braucht nicht zu forschen. Schließt sich gegenseitig aus. Wenn Sie also behaupten, dass Wissenschaftler sich einbilden, alles zu wissen, dann liegen Sie schlicht falsch.
Sie haben aber vermutlich auch nie einen Wissenschaftler mal aus der Nähe gesehen oder über seine Schulter geguckt. Aber klar Sie wissen dennoch, wie der „Wissenschaftler“(TM) tickt.
Sie tun hier nichts weiter als eine Parade an Vorurteilen und Klischees aufzufahren und fordern uns dazu auf, uns dafür zu rechtfertigen, was Sie sich einbilden, was wir angeblich für schlimme Menschen seien. Und wenn Sie mit einem Computer Schindluder treiben, dann sind es nach Ihrer Logik nicht Sie schuld, sondern die Typen, welche die Grundlagen für die Quantenmechanik gelegt haben.
Das ist übrigens ein akutes „Sündenbock-Syndrom“ gepaart mit Weltschmerz. Sie bilden sich in ihrem beheizten Raum und mit Ihrer Freizeit und mit ihrer tollen medizinischen Versorgung ein, dass es der Welt immer schlechter ginge und haben außerdem die Wurzel des Übels ausgemacht. Die Schuld liegt nicht bei Ihnen, Ihrem Lebensstil, Ihren Entscheidungen etc. Wenn dem so wäre, müssten Sie ja persönlich was ändern, was natürlich gar nicht geht. Irgendjemand anders ist halt schuld: In dem Fall Ihr Popkultur-Klischee eines Wissenschaftlers.
Wie wäre es denn, wenn Sie mal hingingen und mal selbst eingestehen, dass Sie nichts wissen? Vor allem nichts über Wissenschaft, Wissenschaftler und echtes Wissen. Bisher haben Sie schlicht nichts von Substanz von sich gegeben. Selbst Ihr Wissen von den „alten Griechen“ ist bestenfalls Halbwissen, wenn Sie in Ihrer Verklärung der Vergangenheit die berühmten Fehlleistungen berühmter Philosophen schlicht ausblenden. Und wie reagieren Sie darauf? Sie verlangen von anderen, sich ihres begrenzen Wissens bewusst zu sein.
Das nenne ich akutes „Es sind immer die anderen Schuld gepaart mit „Guck mal ein fliegendes Pferd“-Taktik. Wenn man merkt, dass die anderen irgendwie besser sind, dann wechsle halt schnell das Thema.
@Ringel: Jetzt ist aber Schluss! Einstein hat keine Atombombe konstruiert. Wie auch als Theoretiker.
Florian hat ausdrücklich nach der Schuld Einsteins gefragt. Und nach nichts anderem. Hören Sie mit Ihrer Karnickel-Taktik auf. Einsteins Wissen führte zu einer Atombombe, die eingesetzt wurde, weil Krieg war, Himmerlherrgott noch mal.
Ist Einstein vielleicht auch am 2. Weltkrieg schuld? Ganz abgesehen davon, dass die Menschen sich gegenseitig umbrachten, bevor es Bomben überhaupt gab. Vielleicht sollte man dann mal den Menschen beibringen, dass das mit dem Umbringen eine schlechte Idee ist, statt Wissenschaft und Technik zu verteufeln. Hmm?
@ Ludmilla
Ich habe nichts gegen Wisenschaftler an sich. Nur gegen ihre Anmassungen.
Ich glaube schon dass sie am Mond waren, nur der Sinn dieser Aktion erschliesst sich mir nicht. Ich glaube eher dass sie der Wissenschaft ihren beheizten Raum verdanken und ihre Freizeit und ihre ach so tolle medizinische Versorgung und sie deshalb verteidigen. Weil sie halt nicht über ihren Tellerrand hinausblicken wollen. Das Thema hier ist dass es Menschen gibt, die auch noch andere Dinge in Erwägung ziehen, als das was die Wissenschaft für gut erachtet. Und das halte ich nicht für verwerflich, sondern ganz im Gegenteil für notwendig.
Für mich sind die Errungenschaften des wissenschaftlichen Zeitalters eine ziemlich zweischneidige Sache. Ich kann ganz gut mit diesen Dingen umgehen und würde ein Problem haben, wenn es sie morgen nicht mehr geben würde. Nur denke ich dass dafür wir dafür einen ziemlichen hohen Preis bezahlt haben, den ich mit Verlust von Dasein beschreiben würde. Sie leben in einer Vorstellungswelt und werden von diesem Apparat gefüttert. Es gibt viele Menschen die nicht mehr wissen, wie sie ihr Leben bestreiten sollen und sie werden immer mehr. Ich gehöre nicht dazu, aber ich sehe und erlebe sie. Während um hunderte Millionen irgendwelche Teilchen im Kreis gejagt werden, wissen viele Menschen nicht mehr wie sie ihre Miete bezahlen sollen. Das ist doch absurd. Sie sollten einmal aus ihre Wolke heraustreten und nüchtern analysieren, was da wirklich geschieht.
@Ludmila: „Ganz abgesehen davon, dass die Menschen sich gegenseitig umbrachten, bevor es Bomben überhaupt gab“
Da ist doch auch die Wissenschaft schuld. Wenn die nicht irgendwann auf die böse Idee gekommen wäre, nen spitzen Stock zu entwickeln, dann würden wir immer noch alle im irdischen Pardies leben, wo Milch und Honig fließen und die Lämmer mit den Löwen über die Wiese tollen…
@ringel:„Während um hunderte Millionen irgendwelche Teilchen im Kreis gejagt werden, wissen viele Menschen nicht mehr wie sie ihre Miete bezahlen sollen.“
Sie meinen also, wenn man die Forschung am Kernforschungszentrum CERN einstellen würde, würde dadurch die Arbeitslosigkeit in Deutschland sinken? Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Teilchenphysik und Immobilienfirmen? Denken sie auch ab und zu bevor sie was schreiben oder plumpst bei ihnen ein dummes Klischee nach dem anderen raus?
Ja – lasst und Forschungs und vor allem die unnütze Grundlagenforschung abschaffen! Kostet ja alles nur unnötig Geld und in Afrika verhungern deswegen die Kinder! Ohne Grundlagenforschung geht dann zwar irgendwann mal auch die Wirtschaft den Bach runter – aber das macht nix. Wenn dann endlich alle tot sind, die sich keine medizinische Versorgung mehr leisten konnten bzw. keine vorhanden war, dann können sich die übrigen wieder in einer schönen landwirtschaftlich-dominierten Welt einrichten, sich von ein paar Chefs herumkommandieren lassen, mit 30 sterben, natürlich auch ganz fest über den Tellerrand blicken und wieder an Götter, Geister, Dämonen und astrologische Schicksaldeuten glauben und sich ganz allgemein in Herrn Ringels schöner technologie- und wissenschaftsfreien Welt wohlfühlen…
@bert ringel
Genau, das wichtige Wort hier ist skuril. Denn Bio-supertollextemgesundundschmeckensowiesobesser-Lebensmittel haben nur die wenigsten Eigenschaften, die Ihnen von den Wollpulli-tragenden, anthro-bewegten, die-Kinder-Leon-Luca-Finn-Elias-nennden Mütter immer so gerne zusprechen möchten. Weder schmecken diese besser, noch sind sie wesentlich gesünder als die nach der „herkömmlichen“ Landwirtschaft erzeugten Lebensmittel. Bei der Tierhaltung kommen Bio-Lebensmittel zwar besser weg und auch die Biodiversität auf Bio-Äckern ist höher, aber der Rest ist geschicktes Marketing. Und wie kann man darauf kommen, dass das großzügige Versprühen von Schwermetall-Sulfaten rischtisch dolllllll für die Umwelt ist? Genau das machen die Bio-Bauern. Auch wenn man das euphemistisch nur als „Kupfer“ gegen Schädlingsbefall deklariert. Ändert aber nix an der Tatsache, das man eine kaum biologisch abbaubare Kupfersulfat-Lösung in die Umwelt freisetzt. Mal agnz abgesehen davon, dass man mit „Bio“ alleine noch nicht mal die deutsche Bevölkerung sattbekommen könnte.
Nee, das lässt sich aber mit der Biochemie, Genetik und anderen, in Ihren Augen nutzlosen Disziplinen recht gut erklären. Photosynthese ist da nur ein Stichwort. Und die meisten der Landwirte, die ich kenne, haben zwar nicht Landwirtschaft studiert, aber eine Ausbildung zum Landwirt absolviert. Aber Ihrer Meinung nach war das wohl
vergebene Liebesmüh‘.
Ich hätte mal einen Vorschlag für Sie. Einfach mal den Elektriker kommen lassen und die 380V-Leitung in Ihrem Haus abklemmen lassen. So für einen Monat mitten im Hochsommer. Oder meinen Sie, Elektrizität käme ohne echte Physik aus? Und wenn wir dabei sind, dann verzichten Sie mal auf die durchgehende Kühlkette in der Lebensmittelversorgung. II. Hauptsatz der Thermodynamik in Reinkultur. Viel Spass mit der nächsten Lebensmittelvergiftung. Und wenn wir schon dabei sind: für den Rest Ihres Lebens verzichten sie bitte auch auf Röntgenbilder, Ultraschalldiagnostik, MRT oder so einfache Dinge wie Blutdruckmessungen, denn auch das ist angewandte Physik, wenn auch im medizinischen Bereich. Und auf moderne Transportmittel können Sie dann auch pfeifen. Oder glauben Sie wirklich ernsthaft, dass der Verbennungsmotor im Automobil oder der Elektromotor in der Bahn ohne Physik auskommen? Und telefonieren können Sie auch gleich bleiben lassen. Da können wir mal sehen, wie Sie während des nächsten medizinischen Notfalls mittels berittenem Boten den Notarzt rufen, der auch auf einem Pferd angeritten kommt. Viel Spass auch hiermit. Ach so, und dass Sie hier in Europa mit Wasser in einer Qualität, das viele nicht mal zum trinken haben Ihre Klospülung betreiben, das ist auch eine Errungenschaft der Astrologie. Ach nee, das verdanken Sie auch der Wissenschaft. Oder vielleicht doch den Feen und Einhörnern.
Für Strohhütten mag das zutreffen, aber wo glauben Sie, dass zum Beispiel moderne Baustoffe herkommen? Oder das Isolierglasfenster? Oder Beton?
@all
Tusch und Trommelwirbel: wir haben einen neuen Wilfert!!!!!11!1111!!!eleventy11!!!! Das sind mindestens 4 Unterhosen auf’m Kopp.
@ Freistetter
Immer noch? Wer hat uns da vertrieben? Was haben wir angestellt das wir da fort mussten? Oder wurden wir vertrieben, weil wir den Apfel gegessen haben, vom Baum der Erkenntnis? Vom Baum der Wissenschaft.
@bert ringel
Nein, es handelte sich bei dem Bio-Apfelbaum um eine von Gott sorgfältig geplante Falle.
@Ringel.
Und dann kommt ne schöne lange Liste an ABERs.
Ja, so werden dumme Ressentiments immer gerechtfertigt:
Ich hab nichts gegen Politiker, aber…
Ich hab nichts gegen Beamte, aber…
Ich hab nichts gegen Ausländer, aber..
Ich hab nichts gegen Frauen, aber…
Ich hab nichts gegen Schwarze, aber…
Und das, was dahinter kommt, ist schlicht Müll. Halbgarer Mist, der nichts mit der Realität zu tun hat. Einbildung, die mit Bildung verwechselt wird. Keine Ahnung von den „alten Griechen“, keine Ahnung von Einstein, keine Ahnung von Wissenschaft. Ein Wissenschaftstroll wie er im Buche steht.
@ringel/wilfert
Genau, ohne Wissenschaft würden wir im Paradies leben! Ich revidiere meine Einschätzung von oben und sage: das sind mindestens 7 Unterhosen auff’m Kopp
Ich werde wohl nie verstehen, wie man sich auf der einen Seite durch die wissenschaftlichen Errungenschaften gemütlich die Eier schaukeln kann, weil man kaum noch existentielle Sorgen hat und auf der anderen Seite unter völliger Verleugnung der umgebenen Realität gleichzeitig auf diese Schimpfen kann. Entweder haben sich da in irgendeiner Entwicklungsphase ein paar Synapsen falsch verdrahtet, oder man hat zu oft an einer 9- Volt gelutscht.
Ich stell mir gerade vor, wie diese Leute in der Steinzeit gelebt hätten und ständig ihr „Feuer, so ein Unsinn, damals hat man das nicht gebraucht. Und diese bösen Spitzen Stöcker, da war es doch viel besser, als wir verwesende Kadaver gesammelt haben..“ oder sowas vor sich hin geschimpft haben.
Also dass die Sonne kein Stern ist wissen sicher mehr als die Hälfte der Leute nicht.
@ringel:
Wenn Sie nix wissen wollen ist das OK und Ihr gutes Recht. Aber verschonen Sie dann bitte diejenigen von uns, die doch gerne mehr über die Welt erfahren möchten, mit Ihren blödsinnigen Attacken.
@Ringel:
Mal abgesehen davon, dass biologische Landwirtschaft ebenfalls eine Wissenschaft ist, wie JEGLICHE Form der Pflanzenkultivierung, wäre ohne das Prinzip der Wissenschaft an sich (Wissenschaft ist ja keine Erfindung der Menschheit, sondern das Erkennen von Zusammenhängen und Abfolgen in der Natur und das Emulieren durch den Menschen bzw. das Perfektionieren und Weiterentwickeln dieser Vorgänge), weder das erste Haus entstanden (Nachahmung des geologischen Vorgangs der Entstehung von Höhlen), noch Feuer genutzt worden (künstliches Herbeiführen einer radikalen Oxidierung), noch Werkzeuge entstanden (Perfektionierung und Weiterentwicklung von Fähigkeiten, die verschiedenste Tierarten an den Tag legen).
Wir haben die „Werkzeuge“ von Raubtieren kopiert und weiterentwickelt um erfolgreich jagen zu können. Dass diese „Werkzeuge“ auch als Waffen gegeneinander genutzt worden sind, ist eine logische Schlussfolgerung. In der Natur hat jedes Lebewesen einen natürlichen Feind. Die Spitze der Kette kennt daher nur sich selbst als solches an (bis eine neue Spitze kommt – aber das ist natürlich nur Spekulation).
Jetzt Entdecker und Wissenschafter dafür verantwortlich zu machen, dass deren Theorien Jahre später vielleicht zur Entwicklung einer Waffe führen ist, als würde man Isaac Newton für alle Flugzeugabstürze verantwortlich zu machen, weil er die Theorie der Schwerkraft entwickelt und de facto der Gravitation einen Begriff gegeben hat, auf der natürlich alle Prinzipien der Avionik basieren.
Die Kernkraft hat uns gute und schlechte Dinge gebracht. Die Atomtheorie führte zu Nuklearwaffen, Urangeschossen, Neutronenbomben,… aber auch zu Kernkraftwerken (die nicht per Definition schlecht sind, denn gegenwärtig produziert keine andere Art so viel so saubere Energie – wenn sie halt nicht einen auf Tschernobyl machen), zu Röntgenstrahlen, Strahlentherapie, Nanotechnologie,…
Wissen und Wahrheit der Natur und der Universums sind neutral. Die Anwendung entscheidet, nicht die Grundlage. Ich kann ein Holzbrett zum errichten einer Brücke verwenden, oder um es jemandem auf den Schädel zu schlagen.
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher…
Ich möchte es mal einfach umschreiben. Umso höher der Bildungsgrad so scheint mir zumindest auf der Arbeit umso niedriger die Toleranz gegenüber anderen Meinungen und umso überzeugter sind die Menschen von sich selbst, da bleibt auch keine Raum mehr für äußere Einflüße …
@Marcel: Und was hat das mit diesem Artikel zu tun?
@Marcel:
Man könnte es auch umkehren: Je geringer der Wissensstand, umso größer die Gefahr, dass man sich von pseudowissenschaftlichen oder esoterischen Dummschwurblern einen Bären aufbinden läßt. Sind die Leute -sei’s aus Zeit oder Lustmangel- dann auch nicht willens diese Geschichten kritisch zu hinterfragen (seinen Wissensmangel aufzuarbeiten bedarf es schon eines gewissen Aufwandes -wie mühselig), dann ist die Gefahr noch größer, dass aus diesem Hörensagen ein sich selbst zu tiefst überzeugtes, aber leider die Realität völlig ignorierendes Glaubenwollen wird. Und genau diese Leute sind es dann, die kritischeren Geistern, die nicht jeden Scheiß für bare Münze nehmen vor, sie seien nicht „tolerant“ für andere „Meinungen“.
Wie bescheuert…
Aber das alles hat ja nun nicht wirklich was mit diesem Artikel zu tun…
In einer Gesellschaft wo Homöopathie als Naturheilkunde, Chiropraktik als Physiotherapie oder die Grünen als Umweltpartei wahrgenommen werden (oder die F als liberal, je nach pol. Einstellung) finde ich den Wert eher niedrig.
Ich bin sicher, dass man 10% noch vom Gegenteil überzeugen könnte, wenn man sie in eine Diskussion verwickelt.
Was mich immer wieder wundert ist die Tatsache, dass überzeugte Alternative sofort in Wut geraten wenn man ihre heiligen Kühe anzweifelt. Wieso ? Ich gehe auch nicht in die Luft wenn mir jemand reindrücken will, dass die Erde flach ist.