Freunde im Weltraum, wie geht es Euch allen? Habt Ihr schon gegessen? Kommt und besucht uns, wenn Ihr Zeit habt.“ – Diese Botschaft haben wir im Jahr 1977 tatsächlich ins Weltall geschickt; in der Hoffnung das Aliens sie entdecken und verstehen. Natürlich nicht NUR diese Botschaft. Die „Voyager Golden Record“ die vor knapp 40 Jahren auf ihren Weg zu den Sternen geschickt wurde, enthält noch jede Menge andere Informationen über die Erde und ihre Bewohner.

Und wie immer gibt es weiter unten eine Transkription des Podcasts.

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Transkription

Sternengeschichten Folge 235: Die Voyager Golden Record

„Als Generalsekretär der Vereinten Nationen, einer Organisation von 147 Mitgliedsstaaten die beinahe alle menschlichen Bewohner des Planeten Erde repräsentiert, sende ich Grüße im Namen der Völker unseres Planeten. Wir treten aus unserem Sonnensystem ins Universum auf der Suche, nur nach Frieden und Freundschaft, um zu lehren wo wir darum gebeten werden, um zu lernen wenn wir Glück haben. Wir sind uns ganz und gar bewusst, dass unser Planet und alle seine Bewohner nichts als ein kleiner Teil des uns umgebenden, immensen Universums sind und wir machen diesen Schritt mit Demut und Hoffnung.“

Mit diesen Worten richtete sich im Jahr 1977 der Generalsekretär der Vereinten Nationen – damals der Österreicher Kurt Waldheim – an intelligente außerirdische Lebewesen. Natürlich nicht weil irgendwelche Aliens auf der Erde gelandet waren. Die Grußworte waren Teil einer Botschaft die die Menschheit hinaus ins All geschickt hatte.

Ob irgendwer wohl versteht, was das bedeuten soll? (Bild: NASA)
Ob irgendwer wohl versteht, was das bedeuten soll? (Bild: NASA)

In den 1970er Jahren plante die NASA einen Besuch bei den äußeren Planeten unseres Sonnensystems. Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun waren damals noch nicht ausführlich aus der Nähe erforscht worden. Jupiter war zuvor schon von den Raumsonden Pioneer 10 und 11 besucht worden; Saturn war immerhin noch ein weiteres Ziel von Pioneer 11 gewesen. Aber Uranus und Neptun waren noch völlig unerforscht und noch nie war eine Raumsonde dort in der Nähe gewesen.

Also plante man die Mission der beiden Raumsonden Voyager 1 und 2, die gemeinsam alle vier Planeten besuchen und aus der Nähe erforschen sollten. Sie würden allerdings nirgendwo landen; nicht in die Atmosphäre der Gasplaneten eindringen und auch nicht irgendwo in eine dauerhafte Umlaufbahn einschwenken. Der Missionsplan sah ein ganz anderes Ende voraus – beziehungsweise eben gerade kein Ende!

Beide Sonden starteten im Sommer des Jahres 1977. Voyager 1 am 5. September 1977 – im Jahr 1979 stand der Besuch beim Jupiter auf dem Programm; 1980 dann ein Vorbeiflug am Saturn. Dann aber ging der Flug immer weiter, hinaus in die fernsten Regionen des Sonnensystems und – früher oder später – auch darüber hinaus. Voyager 2 startete schon kurz vor Voyager 1; am 20. August 1977. Auch sie flog 1979 am Jupiter vorbei und 1981 am Saturn. 1986 kam dann der erste Besuch des Uranus und 1989 auch der Vorbeiflug am Neptun. Danach stand auch für Voyager 2 der Flug ins unerforschte Weltall auf dem Programm.

Die beiden Missionen waren ein grandioser Erfolg; alle Planeten wurden erreicht, erforscht und großartige Entdeckungen gemacht (über die ich vielleicht einmal in einer anderen Folge der Sternengeschichten erzählen werden). Und auch als sie die Planeten hinter sich gelassen hatten, hatten sie noch viele neue Erkenntnisse über die Außenbereiche des Sonnensystems gesammelt. Sie tun das immer noch; man schätzt das man mit etwas Glück noch bis 2025 Daten von den beiden Voyager-Sonden empfangen kann. Dann werden sie mehrere hundert Male weiter von der Sonne entfernt sein als die Erde – aber immer noch nicht am absoluten Ende des Sonnensystems angekommen sein, wie ich in Folge 152 der Sternengeschichten ja schon ausführlich erklärt habe.

Aber selbst wenn wir dann keine Daten mehr empfangen können werden die Sonden weiter durchs All fliegen. Und wer weiß, was sie noch erleben werden. Oder vielleicht auch: Wen sie unterwegs treffen. Genau das dachte sich damals vor dem Start der an der Mission beteiligte Astronom Carl Sagan. Wenn wir schon zwei Raumsonden so weit hinaus ins All schicken; über die Grenzen des Sonnensystems hinaus und zu den Sternen – dann könnten wir ihnen doch eine Botschaft für eventuelle außerirdische Lebewesen mitgeben.

Ok, auch Sagan war damals klar, dass es absolut nicht sicher ist, dass irgendwo anders intelligentes Leben existiert. Und selbst wenn es existiert, dann muss es nicht unbedingt auf der Flugbahn der Voyager-Sonden existieren. Und selbst wenn auch das der Fall ist: Die Raumsonden sind nur ein paar Meter groß. Die Wahrscheinlichkeit dass sie irgendwann mit einem Planeten zusammenstoßen und dort landen ist so wahnsinnig gering, dass sie kaum von Null zu unterscheiden ist. 40.000 Jahre in der Zukunft wird Voyager 2 am Stern Ross 248 vorbei fliegen und Voyager 1 wird einen Stern mit dem schönen Namen AC+79 3888 passieren. Der Abstand wird aber in beiden Fällen 1,6 bis 1,7 Lichtjahre betragen! In einem Abstand von 1,7 Lichtjahren könnten ganze Planeten an der Erde vorbei fliegen ohne das wir davon irgendwas mitbekommen würden; von winzigen Raumsonden ganz zu schweigen. Wir merken es oft noch nicht einmal, wenn ein paar Dutzend Meter große Asteroiden in ein paar zehntausend Kilometer Entfernung an unserem Planeten vorbeirauschen. Wenn Aliens eine Raumsonde zu uns schicken würde, müsste sie uns wirklich direkt auf den Kopf fallen damit wir es merken.

Die Schallplatte wird auf Voyager 1 montiert (Bild: NASA, public domain)
Die Schallplatte wird auf Voyager 1 montiert (Bild: NASA, public domain)

Gut, die Aliens die irgendwo in der Nähe der Flugbahn der Voyagersonden leben – wenn sie das denn tun – könnten viel weiter entwickelt sein und die Sonden bemerken. Aber als man die Botschaft entwickelte die man den Sonden auf den Weg geben wollte war allen klar, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie von jemand anderen als uns Menschen gelesen werden wird. Man hatte sich auch erst vergleichsweise kurz vor dem Start dafür entschieden, die Botschaft zu inkludieren. Carl Sagan, seine Frau – die Schriftstellerin Ann Druyan – und die anderen Mitglieder die sich um die Botschaft kümmerten hatten also kaum Zeit das wichtigste Problem zu lösen: Was will man den Aliens eigentlich mitteilen?

Der Speicherplatz war begrenzt. Man hatte damals keine USB-Sticks oder ähnliches (die die Bedingungen im All sowieso nicht überleben würden) sondern entschied sich für eine 30cm große vergoldete Scheibe aus Kupfer. Darauf wurde, wie bei einer Schallplatte, eine Datenspur eingeprägt auf der analog Bilder und Audiodateien gespeichert werden konnte. Aber eben nicht beliebig viele. Es war Platz für 115 Bilder und knapp 100 Minuten Audio.

Die Aufgabe vor der Carl Sagan und seine Kollegen standen war nicht einfach: Wie packt man alles was es über die Menschheit zu wissen gibt in 115 Bilder? Und zwar so, dass die Aliens damit auch etwas anfangen können? Oder aber auch: Soll man überhaupt alles erzählen? Die Geschichte der Menschheit ist voller Grausamkeiten, voll mit Kriegen, voll mit Zerstörung der Umwelt, hungernden Menschen, voll mit Dingen also für die wir Menschen uns zurecht schämen sollten. Sollen wir davon auch erzählen – oder uns lieber im bestmöglichen Licht präsentieren.

Sagan schien genau das zu bevorzugen und das ist einer der Gründe aus der die endgültige Botschaft auch heute noch kritisiert wird. So oder so – am Anfang der Botschaft stehen auf jeden Fall ein paar Bilder die fundamentale Informationen enthalten. Mathematische Definitionen, physikalische Größen, die Struktur und Position des Sonnensystems und so weiter. Es folgten Bilder der Planeten unseres Sonnensystems, Bilder die die Biologie des Menschen erklären; Bilder von Menschen; Bilder der Erde, ihren Bergen, Flüssen und Wälder; Bilder von Pflanzen und Tieren. Es gab Bilder von Angehörigen der verschiedensten Volksgruppen; Bilder die Menschen bei der Arbeit zeigen, beim Essen und Trinken und Bilder die unsere technischen Leistungen und Erfindungen vorstellen.

Neben den Bildern gab es auch 55 Grußbotschaften in 55 Sprachen. Sagan hatte damals weder die Zeit noch die Möglichkeit hier irgendwelche „offiziellen“ Botschaften der einzelnen Länder einzuholen. Er versuchte an der Universität Cornell – seinem Arbeitsplatz – so viele Sprecher und Sprecherinnen verschiedener Sprachen wie möglich aufzutreiben und bat sie, eine kurze Begrüßung für etwaige Aliens aufzunehmen. Diese Vielfalt führt dann auch zu so unkonventionellen Grußworten wie „Grüße von einer Computerprogrammiererin in der kleinen Universitätsstadt Ithaca auf dem Planeten Erde. – wie die Übersetzung der schwedischen Botschaft lautet. Die indonesische Botschaft ist dagegen fast schon absurd höflich und lautet übersetzt „Gute Nacht, meine Damen und Herren. Lebt wohl und auf Wiedersehen das nächste Mal.“. Auf polnisch wünscht man „Willkommen, Ihr Geschöpfe jenseits unseres Kosmos“, während der Sprecher des afrikanischen Chichewa wissen möchte „Wie geht es Euch allen auf anderen Planeten?“. Und das, was die Sprecherin des chinesischen Min verkündet, könnte im schlimmsten Fall massiv missverstanden werden: „Freunde im Weltraum, wie geht es Euch allen? Habt Ihr schon gegessen? Kommt und besucht uns, wenn Ihr Zeit habt.„. Die deutsche Sprecherin auf der goldenen Schallplatte war dafür sehr zurückhaltend und es besteht keine Gefahr dass ihre Botschaft als Aufforderung die Menschheit zu verspeisen missverstanden werden kann: „Herzliche Grüße an alle.“

Die Liste der auf der Schallplatte gespeicherten Musikstücke ist ebenfalls ein wenig einseitig; es findet sich darauf vor allem klassische Musik von Bach, Beethoven, Mozart & Co und diverse Volksmusik aus verschiedenen Gegenden der Erde. Ein Jazz-Stück von Louis Armstrong und eine Rock’n’Roll-Nummer von Chuck Berry sind das einzige Zugeständnis an moderne Musik. Aber eigentlich kann man Carl Sagan und seinen Kollegen das auch nicht vorwerfen. Wer das tut sollte sich überlegen das es eigentlich komplett unmöglich ist, die gesamte musikalische Kultur der Menschheit in 90 Minuten zu repräsentieren.

Auf so ne Platte passt nicht viel drauf (Bild: NASA, public domain)
Auf so ne Platte passt nicht viel drauf (Bild: NASA, public domain)

Genau darin liegt auch der eigentliche Wert der Goldenen Schallplatte die mit den Voyager-Sonden ins All geflogen sind. Nicht als tatsächliche Botschaft an irgendwelche Aliens – dass sie irgendwann wirklich gefunden wird ist wie schon gesagt so unwahrscheinlich das es quasi unmöglich ist. Aber WIR Menschen haben bei ihrer Erstellung und der späteren Diskussion darüber sehr viel gelernt. Über die Probleme die entstehen können und werden, sollten wir irgendwann wirklich einmal vor der Situation stehen mit außerirdischen Lebewesen kommunizieren zu müssen. Darüber, wie wir uns selbst sehen und wie wir gerne von Aliens gesehen werden wollen.

Carl Sagan hat all diese Probleme die er bei der Erstellung der Schallplatte hatte in dem sehr empfehlenswerten Buch „Signale der Erde. Unser Planet stellt sich vor“ zusammengefasst. Wer sich selbst eine Meinung über die Inhalte der Schallplatte bilden möchte, der findet alle darauf enthaltenen Daten heute natürlich im Internet. Das Internet hätte Sagan damals sicherlich auch deutlich bei seiner Recherche nach Bildern und Musik geholfen. Das grundlegende Problem aber bleibt: Was können wir Aliens mitteilen? Was sollen wir Aliens mitteilen? Und was wollen wir Aliens mitteilen?

19 Gedanken zu „Sternengeschichten Folge 235: Die Voyager Golden Record“
  1. ja, einen tolle sonde, die sich die ingenieure da geleistet haben – wahrscheinlich hätte keiner gedacht, dass man ihnen (hoffentlich) 50 jahre ‚hinterher-lauschen‘ kann.
    ich bin in einem alter, dass ich Vojager nicht nur aus Tele5 kenne, und es wäre mal interessant – fachübergreifend sozusagen – die symbole bei Klaus‘ Cryptokolummne einzustellen und zu schauen, ob das heute noch einer entschlüsseln kann …. wie es mal gedacht war. trotzdem eine tolle sache

  2. Es lohnt sich den entsprechenden Wiki-Artikel durchzulesen und ein wenig zu googeln.
    Interesannt finde ich vorallen die logische Herangehensweise wie zunaechst ein Einheitssystem (ueber die 21cm-Linie des Wasserstoffs) definiert wird.
    Darauf basierend entsteht: Ein Laengensystem, Ein Zeitmessungssystem.
    Es folgt eine einfache Karte wo die Sonde her kommt, sowie eine Bastelanleitung um die Bilder aus der Platte auszulesen.
    Dies alles ist einfach nur auf die Platte eingraviert, sodass man diese Definition schon mit dem Auge erkennen kann.
    In den Bildern folgenen dann (fuer Leien nachvollziehbar) die Definition des Zahlensystems, die chemische Zusammensetzung der Erd-Atmosphaere und so weiter und so fort.
    Wirklich interesannt auch fuer Linguisten.
    @Florian: Schoener Artikel – Danke

  3. Vielleicht war die Entscheidung, die Menschheit im bestmöglichen Licht darzustellen, gar nicht so verkehrt, auch wenn dies aus damaliger (und heutiger) Sicht durchaus kritikwürdig ist. Ich denke nämlich, dass die berühmte „Natur des Menschen“ eigentlich darin liegt, unsere Handlungen stets an der Vernunft zu orientieren und zu messen und dass das, was wir damals und heute auf dem Planeten abziehen, von Gier ge- und durchtrieben, noch nicht wir selbst sind. Das müssen wir erst noch werden. Wir müssen erst noch Mensch werden. So, wie es Josef Gaßner treffend formuliert hat: Wir fahren die fortschrittlichste Hardware im Universum, die wir kennen (unser Hirn) mit einer Software, die steinalt ist und dringend aktualisiert werden muss.

    Von daher: Bis die Botschaft irgendwo eintreffen kann ist noch Zeit zur Menschwerdung. Damit wir wirklich das sind was wir von uns berichteten.

  4. Der Podcast ist flawless as ever … aber zur Transkiption möche ich mal maulen! Doppelt(e) (u/o) (gemeinte) Verneinung geht so nicht!

    Sie würden allerdings nirgendwo landen; nicht in die Atmosphäre der Gasplaneten eindringen und auch noch irgendwo in eine dauerhafte Umlaufbahn einschwenken.

    So: Du hast nun folgende Möglichkeiten im deutschen Deutsch (Ö-Deutsch mag das anders sehen…)
    1) „und auch nicht noch…“
    2) „weder in die Atmosphäre der Gasplaneten eindringen noch irgendwo“
    3) „und auch noch nirgendwo“ … einschwenken

    btw:

    Die Geschichte der Menschheit ist voller Grausamkeiten, voll mit Kriegen, voll mit Zerstörung der Umwelt, hungernden Menschen, voll mit Dingen also für die wir Menschen uns zurecht schämen sollten. Sollen wir davon auch erzählen – oder uns lieber im bestmöglichen Licht präsentieren.

    Sagan schien genau das zu bevorzugen

    Das finde ich zu kurz gedacht für eine Message – die mutmasslich nie… und wenn doch, erst in Äonen gefunden werden wird….
    Bis Aliens DIESE CD finden, hat die Menschheit längst keine Probleme mehr!!
    (Vermutlich sind wir dann entweder ausgestorben oder zu Koalas mutiert!! Die dann ebenfalls ausgestorben sein werden…)
    Eine „Kontaktanzeige“ sollte man möglichst vorsichtig formulieren… Krieg und Hungersnöte würde ich auf „Space-Par-Ship“ auch nicht in meinem Profil erwähnen!!
    😉

    1. @bruno: „und auch noch irgendwo in eine dauerhafte Umlaufbahn einschwenken.“

      So viel Drama wär jetzt für nen simplen Tippfehler nicht nötig gewesen. Aus „noch“ wird „nicht“ und alles ist gut… 😉

  5. Also falls die Platte jemals gefunden wird, abspielen wird man die lesen können. Man kann leicht herausfinden, wie die funktioniert, weil man sich ja das reflektierte Licht anschauen kann, und somit feststellen kann, dass man entweder konzentrische Kreise oder eine Spirale auf der Scheibe hat. Selbst wenn die Wesen selbst nicht sehen können, so haben sie wahrscheinlich entsprechende Messgeräte. Die Frage ob „konzentrische Kreise“ oder „Spirale“ lässt sich dadurch klären, in dem man der Furche folgt. Spätestens da merkt man, dass sie merkwürdig verbogen ist. Die Sprachbeispiele werden die Forscher sicherlich an Vibrationsphänomene erinnern, somit werden die das, und vielleicht sogar den Rest, als Vibration verstehen. Für die Abspielgeschwindigkeit und die Bilder steht dann die Anleitung auf dem Deckel.

    Das Konzept das hier verwendet wurde halte ich für sinnvoll. Man baut erst eine gemeinsame Sprache über die Wissenschaft auf, und schickt dann Kunst. Die Wissenschaft wird zwangsweise immer die gleiche Wahrheit annähern (vielleicht aber von unterschiedlichen Seiten), während Kunst wohl überall im Universum gleich sein wird.

    Ich denke nicht, dass von Funksignalen eine Gefahr ausgeht. Wir werden in wenigen Jahrzehnten die Besiedelungsfähigkeit von Exoplaneten bestimmen können. (Messung der Atmosphäre). Funksignale sind da eher eine Warnung, dass da schon eine „Zivilisation“ ist. Entweder das ist den Außerirdischen wurscht, oder sie finden uns irgendwie interessant oder unterhaltsam. Im Prinzip läuft das auf die gleichen Gründe hinaus, warum wir kein Problem mit dem Schreddern von Kartoffeln haben, wohl aber mit dem Schreddern von Katzenbabys. Katzen zeigen Verhalten, das näher an unserem Verhalten ist als Kartoffeln.

  6. All diese Statements haben eins gemeinsam: sie sind Botschaften des Friedens, mit der Aussage, dass die Erdbewohner keine aggressiven Absichten haben. Heute steht das nicht mehr so fest und auch das Umgekehrte ist nicht mehr sicher: drei Jahre zuvor hatte man die Arecibo-Botschaft in den Himmel geschickt, was heute noch viele erschreckt, denn das könnte ja aggresive Aliens anziehen. Aber genau das sollte damit gesagt werden: wenn eine Zivilisation zur Raumfahrt fähig ist, muss sie den Krieg überwunden haben und wird sich deshalb uns gegenüber friedlich verhalten. War nun weniger an fremde Zivilisationen gerichtet, als vielmehr an die Menschheit selbst. Sowohl die Arecibo- als auch die Voyager-Nachricht.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Behauptung stimmt. Bezüglich der Raumfahrt wäre deutlich mehr möglich, wenn man zu diesem Zweck die Militärbudgets eindampfen würde. Und dass umgekehrt die „Great again“-Heinis wohl das Ende der Raumfahrt einläuten, das erleben wir vielleicht noch live. Ich wehre mich ja tapfer gegen den Gedanken, dass heute im Vergleich zu damals nur noch Idioten auf dem Platz sind. Aber ganz vermeiden lässt er sich nicht.

  7. Das Konzept das hier verwendet wurde halte ich für sinnvoll.

    Teilweise.
    Weitaus sinnvoller hätte ich es gefunden wenn z.B. die 55 Sprecher alle die selbe Botschaft aufgezeichnet hätten.
    Ich bin zwar kein Linguist, bin mir aber ziemlich sicher dass es damit einem eventuellen Finder viel leichter fallen würde die (Sprach)-Botschaften zu entschlüsseln.

  8. @Frantischek: Dann wäre es eventuell möglich herauszufinden, welche Wörter in einer der Sprachen welchen in den anderen entsprechen. Aber da es die Botschaft nicht zusätzlich als Vergleich in einer den Außerirdischen schon bekannten Sprache gibt, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie herausfinden könnten, was die Bedeutung der Wörter und damit der ganzen Botschaft ist (außer möglicherweise, dass es sich um eine Grußbotschaft handelt). Der Stein von Rosetta wäre sicher auch nutzlos gewesen, wenn der Text in drei völlig unbekannten Sprachen draufgestanden hätte. Allerdings bin ich auch kein Linguist, also irre ich mich vielleicht.

  9. In diesem Zusammenhang, auch eine nette Idee: im Großen Refraktor (Potsdam) gibt es Ende Juli ein Konzert zu dem Thema. „Golden Voyager Concert.“

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