Die Premiere der ersten „Cosmos“-Sendung mit Neil deGrasse Tyson ist von vielen (inklusive mir) lange und mit großer Freude erwartet worden. 1980 hat Carl Sagan die Welt mit seiner Reise durch den „Cosmos“; mit seiner „Personal Voyage“ begeistert und wie kein anderer zuvor die Faszination vermittelt, die der Welt und der Wissenschaft innewohnt. Es lohnt sich heute immer noch, die damalige Sendung anzusehen. Carl Sagan hat nichts von seiner Faszination und Ausstrahlung verloren. Aber natürlich haben wir in den Jahrzehnten seitdem viel Neues über das Universum gelernt. Und auch die Aufmachung der Serie wirkt heute ein wenig veraltet. Es war also durchaus angebracht, eine Neuauflage des „Cosmos“ zu produzieren. Und mit Neil deGrasse Tyson hat man auch einen Menschen gefunden, der mindestens ebenso begabt in der Vermittlung der Wissenschaft ist, wie es Sagan war. Dazu kommt die Mitarbeit von Ann Druyan, Sagans Frau, und anderer großer Namen wie Seth McFarlane oder Brannon Braga. Der neue „Cosmos“ kann eigentlich nur ein Erfolg werden, dachten viele (inklusive mir). Am Sonntag Abend lief die erste Folge und stellt sich die Frage: WAR der neue „Cosmos“ denn auch ein Erfolg?
Meiner Meinung nach:eindeutig ja! Ich habe mir die Sendung gestern angesehen (im Original; es wird bei den deutschen Ablegern von FOX und National Geographic aber auch eine deutsche Version ausgestrahlt) und fand sie großartig.
(Kurzer Einschub: Und wie großartig war eigentlich der Auftritt von Barack Obama im Vorspann der Sendung! Man stelle sich so was mal in Deutschland vor. Abgesehen davon, dass hier sowieso kein Fernsehsender – und schon gar kein Privatsender – in der Lage wäre, so eine aufwendige und ambitionierte Wissenschaftssendung zu produzieren und sie dann auch noch im Hauptabendprogramm auszustrahlen: kann sich irgendwer vorstellen, dass dann die Bundeskanzlerin (oder irgendeine andere halbwegs relevante politische Persönlichkeit) davor auftritt und erzählt, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für die Gesellschaft sind? Ich jedenfalls nicht…)
Inhaltlich entsprach die erste Sendung in etwa der ersten Sendung der alten Serie. Mit dem „Spaceship of Imagination“ zeigte uns Tyson genau so wie zuvor Sagan die gewaltige Größe des Universums. Und genauso wie Sagan erzählte Tyson danach von der Vergangenheit und davon, wie die Menschen diesen großen Kosmos verstehen lernten. Bei Sagan war es die Geschichten von Eratosthenes, der Bibliothek von Alexandria und Johannes Kepler; Tyson dagegen erzählte die Geschichte von Giordano Bruno, dessen Überzeugung dass das Universum viel mehr und größer sei als nur die kleine Erde und seinem Konflikt mit der Kirche.
Diese historische Geschichte wurde nicht mit Schauspielern nachgespielt, sondern animiert (kein Wunder, wenn jemand wie Seth McFarlane das ganze produziert). Viele Leute haben diese Animationssequenzen kritisiert. Aber ich fand sie gut. Klar, es war keine aufwendige Computertechnik á la Disney und Pixar. Aber ich fand gerade dieses etwas „groberen“ Zeichnungen haben die Stimmung wunderbar transportiert. Ebenfalls animiert aber nicht gezeichnet waren große Teile der restlichen Serie. Da ging es um den Flug zwischen den Planeten; zu anderen Sternen und fernen Galaxien. Tyson zeigte uns Dinge, von denen wir keine Bilder haben und sie deswegen nur als Animation darstellen können, wie zum Beispiel die Entstehung der Planeten oder den Einschlag eines Asteroiden auf der Erde.
Auch hier gab es Kritik (zum Beispiel von Markus Pössel). Die Computergrafiken seien weit weniger beeindruckend als die Realität und die realen Aufnahmen die wir Astronomen vom Universum gemacht haben. Das stimmt zwar in gewisser Hinsicht. In anderer aber auch wieder nicht. Die „echte“ Realität die wir selbst durch ein Teleskop sehen können kann mit den dramatischen Bildern die wir von Hubble & Co kennen, nicht mithalten. Wer schon mal mit freiem Auge durch ein Teleskop den Saturn, den Orion-Nebel oder die Andromedagalaxie beobachtet und das mit den von NASA & ESA publizierten Aufnahmen verglichen hat, wird enttäuscht sein. Genauso sind die Bilder in den Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Artikeln optisch selten beeindruckend. Die Bilder, die wir im Allgemeinen „schön“ finden, sind die, die speziell für die Öffentlichkeitsarbeit nach bearbeitet worden sind. Die Bilder, bei denen man aus den verschiedenen digital-gefilterten Schwarz-Weiß-Bildern bunte Farbaufnahmen rekonstruiert hat;die Bilder auf denen die für uns normalerweise unsichtbare Röntgen- oder Infrarotstrahlung sichtbar gemacht wurde oder sehr oft auch künstlerische Darstellungen, die gar keine realen Aufnahmen darstellen. Warum soll man also nicht auch bei „Cosmos“ Computergrafiken verwenden?
Man kann natürlich unterschiedlicher Meinung über die Qualität der Grafiken sein. Es stimmt; den Asteroideneinschlag hätte man vielleicht ein bisschen dramatischer animieren können. Aber im großen und ganzen fand ich die Bilder gut. Und manche davon sogar sehr beeindruckend: den Flug über und in den großen roten Fleck des Jupiter zum Beispiel! Das war echt faszinierend!
Und genau darum geht es doch bei „Cosmos“. Es geht um die Faszination. Es ist kein Wissenschaftsmagazin, in dem Experten die neuesten Erkenntnisse der Forschung erklären und dabei oft so unverständlich und langweilig sind, wie es Experten leider oft der Fall ist. „Cosmos“ soll zeigen wie faszinierend das Universum ist und insofern kann ich die Kritik an „zu viel Hollywood“ in der Serie nicht nachvollziehen. Wenn Hollywood eines kann, dann sind das faszinierende Bilder. Natürlich kann man Wissenschaft auf verschiedene Art und Weise präsentieren und was man selbst bevorzugt, ist Geschmackssache. Für manche sind zum Beispiel Harald Lesch und sein leeres Klassenzimmer das nonplusultra der Wissensvermittlung. Für andere aber nicht.
Und es kommt auf die Zielgruppe an. „Cosmos“ ist nicht die Art von Sendung, bei der man die neuesten Details aus der astronomischen Forschung erfährt. Die Astronomie-Experten werden darin also kaum etwas Neues über Astronomie lernen. Aber die Menschen, die bisher noch gar nicht mit Wissenschaft in Kontakt gekommen sind, die werden in „Cosmos“ jede Menge faszinierende Bilder sehen und jede Menge interessante Dinge erfahren. Und da „Cosmos“ nicht irgendwo im staatlichen Bildungsfernsehen läuft sondern auf dem privaten Sender FOX (und das zur besten Sendezeit), stehen die Chancen gut, dass die Sendung von Menschen gesehen wird, die mit Wissenschaft bisher nichts zu tun hatten.
Man muss sich daher nicht wirklich darüber beschweren, dass bestimmte Dinge nicht detailliert genug erklärt worden sind. Wer keine Ahnung hat, wie der Mond entstanden ist, wird fasziniert sein von der Tatsache, dass es eine Kollision zwischen der Erde und einem anderen großen Himmelskörper war, der ihn erzeugt hat. Um diese Faszination zu erzeugen ist es nicht nötig, auch noch detailliert darüber zu sprechen, ob es nun eine frontale Kollision war oder eine streifende Kollision; was die isotopischen Untersuchungen von Mondgestein damit zu tun haben oder die Dynamik der Lagrangepunkte. Das kann sogar eher kontraproduktiv sein, wie ich hier schon mal erklärt habe.
„Cosmos“ mit Neil Tyson ist keine Kopie von „Cosmos“ mit Carl Sagan. Aber warum sollte es auch so sein? Tyson ist nicht Sagan und 2014 ist nicht 1980. Aber das, was „Cosmos“ macht, ist in der neuen Version immer noch das gleiche wie früher. „Cosmos“ zeigt den Menschen, wie großartig die Welt ist, in der wir leben. Und darauf kommt es an. Da kann man noch so sehr über „Hollywood-Effekte“ reden; sich über mangelnde Details beschweren oder darüber das Tyson Tyson ist und nicht Sagan. Die Welt ist heute eine andere als sie es zu Sagans Zeiten war und natürlich ist auch das Fernsehen anders.
Ich habe kein Problem mit dem Stil des neuen „Cosmos“. Ich fand und finde immer noch die klassische Serie wunderbar mit ihrer Poesie und Ästhetik. Und ich finde die neue Serie ebenfalls wunderbar mit ihrer anderen Ästhetik. Ein klein wenig fehlt mir nur die poetische Sprache von Sagan. Aber wie ich schon oben gesagt habe: Man kann Tyson nicht vorwerfen, dass er nicht Carl Sagan ist. Und gegen Ende der ersten Folge hat dann auch Tyson ein paar Sätze gesagt, die durchaus von Sagan stammen hätten können. Zum Beispiel:
“ Science is a co-operative enterprise, spanning the generations. It’s the passing of a torch from teacher to student to teacher. A community of minds reaching back from antiquity and forward to the stars.“
Der neue „Cosmos“ ist anders als der alte „Cosmos“. Aber deswegen nicht schlechter. Neil deGrasse Tyson zeigt uns, wie gewaltig, wie beeindruckend, wie spannend und wie SCHÖN die Welt ist, in der wir leben. Er vermittelt die Faszination, die von unserem Kosmos ausgeht und die Freude, die seine Erforschung bringt. Im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschaftssendungen zeigt uns „Cosmos“ nicht (nur) warum Wissenschaft nützlich und wichtig ist. Wir sehen, wie schön die Wissenschaft sein kann. Und das ihr Nutzen nicht immer nur in ihrer praktischen Anwendung steckt, sondern dass sie auch Selbstzweck ist, als Methode mit der wir Menschen unseren Drang befriedigen, mehr über die Welt zu erfahren in der wir leben, egal ob das irgendwelche praktischen Konsequenzen hat oder nicht.
„Cosmos“ ist heute wie damals ein Sinnbild für die ewige Neugier der Menschheit. Und so wie damals wird die Sendung hoffentlich auch heute wieder neugierig auf die Erforschung des Universums machen.
Hallo Florian,
Hast Du eine Info wo man die Serie in Deutsch zu sehen bekommen wird?
Mir hat’s auch gut gefallen. Man hat gemerkt, dass Neil Tyson Wissenschaftler mit Leib, Herz und Seele ist. Stellenweise hatte ich mir schon etwas mehr und tiefere Informationen gewünscht, aber es war ja auch nur der erste Einstieg, ein Überblick. Die persönliche Note am Schluss gefiel mir auch gut. Finanziell sollten es doch durch die GEZ „geförderten“ Öffentlich-Rechtlichen Sender schaffen, eine ähnliche Sendung zu produzieren. Geld müsste genug da sein. Die Sendung „alpha centauri“ mit Professor Lesch ist inhaltlich sicher gut gemacht, kommt aber gestalterisch eher etwas (absichtlich wohl) bieder daher und kann daher einer Sendung wie Cosmos wohl nicht mal den Rücken kratzen.
Es fehlt wohl in Deutschland einfach an politischen Willen, so was auch zu fördern. Da sagt man lieber „Nene, wir Politiker mischen uns doch nicht ins Programm der Sender ein“ (wer’s glaubt…).
Ich hab die erste Folge gestern gesehen und war – wie könnte es anders sein – begeistert. Der Anfang der Orginalfolge mit Carl Sagan und die anschließende Überblendung zur Neuen – genial. Ganz besonders hervorheben möchte ich die Zeichentricksequenz über Giordano Bruno. GOTTSEIDANK wurde sie nicht wie mittlerweile üblich, mit Schauspielern nachgestellt, sondern bewusst abstrakt als Comic dargestellt. Neil DeGrasse Tyson macht eine wirklich gute Figur und sein kleiner Seitenhieb auf sich selbst, dass zwischen all den Gesteinsbrocken auch PLUTO rumfliegt war reizend!
Etwas schmerzlich vermisse ich die wunderbare Musik der alten Folgen. Allen voran das wirklich wunderbare Titellied (ein Ausschnitt aus dem Album Heaven and Hell von Vangelis) das ewig in meinem Gedächtnis mit Cosmos verbunden sein wird.
Ich hoffe natürlich, dass die neuen Folgen ebenfalls auf DVD oder Blue Ray veröffentlicht werden. Die Alten habe ich natürlich schon seit langem.
Alles in allem eine seeeeehr gelungene Premiere.
@Walter: „Etwas schmerzlich vermisse ich die wunderbare Musik der alten Folgen.“
Ah – ja, ich wusste ich hatte noch ein Thema vergessen, über das ich schreiben wollte. Das stimmt – die Musik war hier tatsächlich nicht so beeindruckend. Das hätte besser sein können.
@Martin: „Hast Du eine Info wo man die Serie in Deutsch zu sehen bekommen wird?“
Die läuft schon. Allerdings nur im PayTV: https://www.foxchannel.de/unser-kosmos-die-reise-geht-weiter bzw https://natgeotv.com/de/unser-kosmos-die-reise-geht-weiter
Übertrag meinen Postings auf G+:
Es wird immer so auf FOX rumgeritten. Hier in Deutschland zeigt(e) FOX nur die erste Folge der NatGeo-Serie „Cosmos“. Alle weiteren Folgen sind nur bei NatGeo zu sehen. Ist das in den USA anders?
Nachtrag: Ok, hab mich schlau gemacht: Ja, in den USA zeigt FOX die Premiere und NatGeo dann die Wiederholung mit extra Inhalten. Quelle: en.wikipedia.org (Die deutsche WP hat natürlich keinen Eintrag über die neue Serie, ist halt nicht relevant…)
In Deutschland ist es wie von mir geschrieben, vergleiche https://www.dwdl.de/nachrichten/44833/national_geographic_channel_uebertraegt_issflug__/
Aus dem Wikipedia-Artikel ergibt sich nun die Frage: bekommen wir die FOX- oder die NatGeo-Version?
Nachtrag 2: Ich hab nun mal hingemailt mit der Bitte um Aufklärung…
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Die Serie selbst finde ich sehr gut gemacht und ich stimme Florians Text voll und ganz zu. Ich werde mir weiterhin den Montag dafür freihalten.
Das mit den Extra-Inhalten auf NatGeo wusste ich gar nicht. Aber da ich ja sowieso kein PayTv habe, muss ich dann eh auf die DVD warten, auf der dann hoffentlich alles drauf ist.
Wenn man vor über 30 Jahren Sagans Cosmos begeistert im Fernsehen verfolgt hat – im ZDF 1983 – so ist man voller Erwartung, und dann doch ein bißchen enttäuscht.
Enttäuschend besonders die Animationen, das konnte Sagan viel besser, indem er damals auch namhafte space-artists gewann.
Unverständlich der hochgehobene Giordano Bruno, sicher ein faszinierendes Leben mit dramatischem Ende, aber das meiste findet sich schon 150 Jahre früher bei Nikolaus von Cusanus, und der hatte keinen Kopernikus.
Letztlich verstehe ich das Jammern über gute Wissenschaftssendung bei uns nicht. Ich bin sicher, das bei uns nicht – wie im Hauptsendegebiet von Cosmos – 40% der Bevölkerung glauben, dass die Sonne um die Erde kreist.
@eumenes: „Ich bin sicher, das bei uns nicht – wie im Hauptsendegebiet von Cosmos – 40% der Bevölkerung glauben, dass die Sonne um die Erde kreist.“
Da könntest du dich vielleicht täuschen: https://www.bildblog.de/54752/peinliche-rechercheluecken/
@eumenes: „Letztlich verstehe ich das Jammern über gute Wissenschaftssendung bei uns nicht. „
Wie gesagt, ist halt Geschmackssache. Ich bin der Meinung, dass die verschnarchten und im Nachtprogramm versteckten Sendungen des ÖRR und der grandiose Unsinn bei den Privaten nicht wirklich brauchbar ist. Ja, es gibt Ausnahmen. Aber die sind Ausnahmen. Wenn, dann ist aber auch England das Vorbild meiner Wahl und nicht die USA (obwohl ich das Programm dort nicht so gut kenne).
Tyson kann schon „Poesie und Ästhetik“
https://www.youtube.com/watch?v=9D05ej8u-gU
@Unwissend: „Tyson kann schon “Poesie und Ästhetik”“
Klar, können tut er es auf jeden Fall. Nur hier in der ersten Folge von Cosmos war davon noch nicht so viel zu sehen.
Der Artikel lässt meine Spannung steigen. Hoffentlich dauert’s nicht mehr allzu lange, bis die Serie auf Bluray erscheint.
Die Studie aus #8 ist dann aber doch recht ernüchternd. 2005 wussten 1/3 der EU-Bürger nicht, dass sich die Erde um die Sonne bewegt? Traurig, hätte nicht gedacht dass wie da noch schlechter abschneiden als die Vereinigten Staaten und sogar Indien. Wobei ich mir nicht genau angeschaut habe, wie repräsentativ die Studie ist.
Wenn unsere öffentlich-rechtlichen nur 10% weniger für Sportübertragungen ausgeben würden, mit dem Budget könnte man sicher ein paar Serien produzieren, die von der Qualität her an Cosmos herankommen. Auf eine Grußwort von Merkel oder Faymann kann ich aber dankend verzichten, von mir aus kann unser Herr Bundespräsident Fischer mit sich buschig hebenden Augenbrauen ein paar Worte sagen, der hat wenigstens eine angenehme Stimme. 😉
@ FF
Im ÖRR gibt doch auch „Kopfball“ und besonders die „Sendung mit der Maus“ vom WDR, selbst „Willi will’s wissen“ ist – trotz salbungsvollem Vortrag – noch ganz gut.
Einverstanden, die Sendungen der BBC sind richtungsweisend.
Und vielleicht bin ich verstockt, aber ich will nicht glauben, dass bei uns 40% an ein heliozentrisches Weltbild glauben. Dann hätten meine Kollegen und ich 40 Jahre bei Studenten als Vermittlern und Schülern versagt.
@eumenes: „Im ÖRR gibt doch auch “Kopfball” und besonders die “Sendung mit der Maus” vom WDR“
Ja stimmt. Aber die reißts auch nicht raus. Auch wenn viele Erwachsene zu recht zusehen – es ist eine Kindersendung am Sonntag Vormittag. Wenn man sich BBC ansieht und jetzt auch FOX, dann läuft die Wissenchaft da zur besten Sendezeit. Und man muss sie nicht suchen, sondern es werden dauernd neue Sendungen aufwendig produziert. Mir kommts so vor, als würde das bei ARD/ZDF alles in die Sportberichterstattung gesteckt. Da treibt man jeden Aufwand aber bei der Wissenschaft reichts dann doch wieder nur für halbwegs gute Kindersendungen und Lesch mitten in der Nacht.
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ups, meine natürlich geozentrisch.
Für die Esoteriker, war ja auch Beitrag Nr. 13!
@eumenes
Vermutlich sogar egozentrisch 🙂
@ Alderamin
Nicht gleich alle mit Ulli Hoeneß verwechseln!
@ FF
Deine Kritik an den Sportfetischismus ist noch sehr moderat. Sport ist halt ein Riesengeschäft und man muss als Zuschauer nicht denken, Mitgrölen reicht. Panem et circenses.
Aber die Sendungen für die Kinder machen zumindest Hoffnung; und die Qualität stimmt.
Sendungen wie „Gummi-Ente schwimmt Rhein hinab“ sprechen auch Erwachsene an.
Auf Wunsch des Hausherrn herüberkopiert:
So, die Daten sind auch bis zu mir durchgesickert – und überraschten mich angenehm, da insbesondere Klang und Schnitt nicht so drastisch ausfielen wie nach der Doku-Entwicklung der letzten Jahre zu befürchten war. Keine überdramatisierenden Krawall-Intonierungen, keine endlosen Wiederholungen immer derselben Bildsequenzen, keine Epilepsie-auslösenden Kurzschnipsel-Kaskaden.
Die Beschwerden zur Mondentstehung verstehe ich nicht: Es wird nur der Zeitrahmen des Geschehens angegeben, keine direkte Ursache, also auch keine veraltete Hypothese.
Die Beschwerden wg der Animation kann ich erst recht nicht verstehen – das ganze Ding ist zu einem Großteil animiert – und da stoßen irgendwelchen nur-das-Neueste-Fanatikern die von jedem Zuschauer sofort passend als ‘alt, historisch’ einsortierten Animationen historischer Szenen sauer auf? Hallo?
Ok, es hat nicht denselben massiven Eindruck hinterlassen wie dunnemals ‚das Original‘, aber hey, ich bin auch 34 Jährchen älter. Die neue Animation des Schiffes hätte damals sicher noch heftiger gewirkt…
@ rolak
zur Mondentstehung: wenn ich die Theia-Hypothese zitieren, sollte auch deutlich werden, dass der Treffer streifend mit „niedriger“ Geschwindigkeit war, also aus dem Lagrange-Punkt. Der dargestellte Treffer hätte wohl den ganzen Laden zum Platzen gebracht. Man muss nicht alles zeigen, aber was man zeigt, sollte richtig und fundiert sein.
Ja und die Animation der Personen, insbesondere die Bruno-Szenen sind schlicht albern und künstlerisch zumindest fragwürdig.
Ich habe ja die NatGeo-Version gesehen. Ob da jetzt zusätzliche Inhalte gegenüber der Fox-Version waren, kann ich natürlich nicht beantworten. Aber die Grußworte von Barak Obama sind in der deutschen Version nicht enthalten.
Das wir verhaltene Kritik üben hat sicher den Grund, das wir 34 Jahre älter sind. Und auch 34 Jahre gelernt haben. Wo uns bei Sagan noch der Mund offen stand, ist heute ( so meint man jedenfalls) ein alter Hut und reißt einen nicht vom Hocker. Aber Florian (und andere hier) haben schon recht. Wir sind eigendlich auch nicht die Zielgruppe. Das sind Menschen, die schon beim Sonnensystem überfordert sind. So wie eine Frau, mit der ich mich vor kurzem unterhalten habe. Die war der Meinung, das unsere Sonne die Einzige im Universum sei. Die Sterne am Nachthimmel sind ‚Pünkchen‘, die ebenfalls um die Sonne kreisen.
Insgesamt hat mir die Sendung aber gut gefallen, insbesondere das es eben keine dauernden Wiederholungen von Katastrophen gab. An die Rückblende-Animationen, wenn die beibehalten werden, gewöhnt man sich. Da ich die Folgen ja bequem im ‚Pay-TV‘ schauen kann, werde ich auch die weiteren Folgen ansehen. Falls mir nicht meine Arbeitszeiten einen Strich durch die Rechnung machen.
Witzig finde ich übrigens den Begriff ‚Bezahlfernsehen‘. Als wenn wir nicht bereits für den ÖRR bezahlen würden. Da ich aber zu 99% nur diese zusätzlichen HD-Sender anschaue, ist es mir die paar zusätzlichen Euro wert.
..ist vor allem eines, eumenes: nie als der Mond-generierende Einschlag bezeichnet worden. Diese Gleichsetzung ist Dein persönliches Kopfkino. Warum kaprizierst Du Dich überhaupt auf dieses Fragment eines Fragmentes – was ist mit Ähnlichem? ZB wird nirgendwo die Inflation erwähnt, ohne die die effektiven kosmologischen Modelle garnicht funktionieren. Na und? Ist der Versuch einer Überblick-schaffenden und Interesse-auslösenden Sendung.
Was übersetzt heißen soll, die Animationen gefallen Dir nicht? Pech gehabt, aber Dein Problem.
Bei der hiesigen Kopie gibts übrigens kein Obama-Grußwort, obgleich sie mit 43:47 von typischer Länge für eine Werbe-TV-Stunde ist, also nichts zu fehlen scheint. Was solls, bis zum Erscheinen einer ordentlichen DVD-Ausgabe reicht der TV-Mitschnitt, Logo hin und Bauchbinden her.
Kann mir jemand mal eine Quelle sagen, wo ich die englische Version anschauen kann? Ich stosse im Moment nur auf Versionen, die ich in Europa nicht anschauen kann?
@ rolak zum Mond.
Du hast recht. Jetzt, wo Du darauf hinweist erinnere ich mich. Es war nur Sekunden vorher ein Impakt zu sehen, danach wurde vom Mond gesprochen. Tatsächlich hat Tyson (bzw. der Syncronsprecher) nicht mal gesagt, das der Mond durch einen Impakt entstanden ist. Nur durch die Bilder wurden wir, die das Scenario kennen, zu der Annahme verleitet das das die Mondentstehung war. Wer das Scenario nicht kennt, wir das wohl auch nicht in Verbindung bringen.
@ rolak
„…Animationen gefallen Dir nicht? Pech gehabt, aber Dein Problem.“
Ich spreche von den Bruno-Szenen, und die sind schlicht und einfach künstlerisch und handwerklich schlecht.
Was bringt Dich auf die glorreiche Idee, ich würde von anderen sprechen, eumenes? Es sind in der Folge diverse Animations-Stile versammelt, die imho jeweils passend eingesetzt werden – und die Szenen aus GBrunos Leben sind nach meiner bescheidenen Animations-Erfahrung aus 40+ Jahren, verglichen mit dem in der mittlerweile immensen Sammlung Vorhandenen weder künstlerisch noch handwerklich schlecht.
Doch es scheint, als würden sie Dir schlicht nicht gefallen, überdeckend die doch recht offensichtliche Motivation für die Wahl der wohlausgeführten Technik.
So, jetzt hab ich’s auch gesehen (Aufzeichnung der Nachtwiederholung auf NatGeo, weil montags so viel gleichzeitig kommt: Mythbusters, Simpsons, Erlebnis Erde). Netterweise im Zweikanalton. Und mir gefällt’s sehr gut – wie andere schon gesagt haben: nicht die Hektik und Wiederholungshäufigkeit manch anderer „moderner“ Dokus, angenehme Erzählweise (von Neil, der deutsche war, den wenigen Sätzen zufolge, die ich gehört habe, ein typischer Doku-Sprecher, nichts Besonderes), und inhaltlich war’s ein guter Überblick.
Und ich hab auch nichts gegen die Animationen. Höchstens dass einige Hintergründe (z.B. Steinmauern) zu fotorealistisch texturiert waren, fand ich etwas komisch.
Schön. 🙂
Ich wiederhole meine Kritik am Plastik- Kosmos mal hier. Mir wirkten die Animationen zu perfekt, also nicht so, dass sie einen „ich will mehr“- Effekt hervorgerufen hätten und mir fehlte das Mitreißende, oder gern auch Hinreißende, zu dem gerade Neil Tyson sonst fähig ist. Andererseits mochte ich bis auf einen Punkt das Skript, also die Story und wie sie dargestellt wurde, das Betonen der Skalen, die hübsche Visualisierung der Zeit, die der Mensch erst auf der Erde weilt … das gefiel mir doch sehr.
Technisch war das eine brillante Einleitung, und mehr war diese erste Sendung nicht.
Tyson ist eigentlich der Richtige, nur leider kam erst in den letzten Minuten seine Begeisterung für die Wissenschaft wirklich heraus, Ich meine, als er erzählte, wie er Carl Sagan kennen lernte … das hätte für mich an den Anfang gemusst.
Ich werde die nächste Folge sicherlich gucken, ob alle, ist noch nicht raus.
[…] Wissenschaft geplaudert. In derfünften Folge von WRINT Wissenschaft geht es unter anderem um die neue “Cosmos”-Serie mit Neil Tyson, die geheimnisvollen Dinge im Untergrund, versunkene Länder, Vorurteile über Hartz-IV-Empfänger […]
Habe mir die Sendung auch letzte Nacht angeschaut und bin ebenso begeistert. Ich finde die Sendung trifft genau das Level das man benötigt um den normalen Zuschauer zu erreichen. Ich bin im Bereich Astronomie absoluter Laie der nur aus Interesse das ein oder andere liest, aber Cosmos bringt das ganze wunderbar erklärt und in Szene gesetzt rüber. Für mich war jetzt nichts wirklich neu, aber bei der Zielgruppe wird das wohl zu großen teilen alles neu sein. Das dieses Format das alles genau so aufbereitet ist ja auch Sinn des ganzen. Es soll dazu beitragen den Menschen die Wissenschaft näher zu bringen, die Faszination zu wecken und somit im besten Fall aus der jungen Generation Wissenschaftler erwachsen zu lassen. Und diese Aufgabe erfüllt Cosmos mit der ersten Folge schon sehr gut. Ich hoffe persönlich das es diese Sendung auf einen vernünftigen Platz im Deutschen TV schafft um auch hier Leute für den Kosmos zu begeistern.
Weiß eigentlich jemand wie oft die Folgen kommen? Jede Woche oder seltener?
Ich fand die Animationen ok, teilweise sogar hervorragend (Jupiter; leichte Schwächen beim Asteroiden- und Kuipergürtel, da ist es nicht sooo eng, und bei der Mondentstehung, sah aus wie Rasierschaum). Neils Stimme sehr angenehm, fast wie die von Sagan. in der Schlusszene bekam ich feuchte Augen. Eigentlich genau das, was ich erwartet hätte, wenn man Sagans Originalserie in die neue Zeit transformiert hätte.
Die Bruno-Animation als Cartoon war völlig ok. So konnte man die Inquisition so richtig düster darstellen. Das ganze als Filmsequenz hätte ja schon ein kleines Hollywood nötig gemacht, mit all den Requisiten und Statisten. Es geht ja um die Aussage, dass Bruno ein Vordenker war, weniger darum, ihn realistisch darzustellen. Und über Bruno habe ich noch einiges neues gelernt.
@Michael:
Mit der Hilfe eines kleinen Programmes namens: „Hotspot Shield“ kannst du die Version schauen die FOX online bereit stellt. So habe ich es zumindest getan. Vergiss nur nicht danach das Programm wieder abzuschalten.
das intro von contact fand ich um welten besser , als die ersten 15 min von cosmos, auch wenn das intro physikalischer nonsense ist. es zeigte wenigstens auf, dass die distanzen und das sonnensystem immens groß sind.
ich hoffe, dass die episode nur ein teaser, auf das was kommt, war.
@griesl:
Am nettesten beim Contact-Intro sind ja für mich die Erinnerungen, die bei „Angry Days“kommen…
https://www.youtube.com/watch?v=t8mQui0a17I
da verzeiht man auch die Schweiß Girls…
Zum Vergleich:
https://www.youtube.com/watch?v=kNAUR7NQCLA
https://de.wikipedia.org/wiki/Contact_(1997)#Anfangssequenz
Mhm…
ich sehe mich selbst ja durchaus als „normale“ Zuschauerin, weil ich wenig bis gar keine Ahnung von Astronomie, Kosmologie ect. habe, aber die Faszination, das Staunen ist da.
Dieses gewisse Kribbeln, Gänsehaut, das hab ich nicht gespürt. Für mich war’s nicht mehr als ganz nett, im Unterschied zur BBC – Doku Kopernikus z.B., Der erste Teil hat meinen Geschmack nicht getroffen, auch die endlos dauernde Sequenz über Giordano Bruno hat mich eher gelangweilt.
Die persönlichen Erinnerungen am Ende waren sehr berührend. Ich mag den Tyson ja sehr, erinnere mich grad an seinen Gastauftritt bei „The Big Bang Theorie“ *ggg*. Trotzdem, ich bin gespannt auf die nächste Folge, vielleicht muss ich mich erst reinfinden.
Lieber Florian, vielen Dank für den Teaser 🙂
Ich habe mir vor vielen Wochen den Starttermin in den Kalender geschrieben und freue mich jetzt noch mehr auf Folge 1!
Folgender Satz bedürfte evt. einer Korrektur:
„Die “echte” Realität die wir selbst durch ein Teleskop sehen können kann mit den dramatischen Bildern die wir von Hubble & Co kennen.“
@Ursula
Solche Sequenzen hatte auch die Originalserie, z.B. über Erathostenes. Man kann auch die Spannung nicht über die gesamte Sendung aufrecht erhalten, sonst gewöhnt man sich dran und nimmt sie nicht mehr wahr. Gerade bei dieser Sequenz habe ich neues gelernt, denn viel mehr als Brunos Namen und dass er wegen der Propagierung von belebten Welten verbrannt worden war, wusste ich nicht.
In einem Punkt gebe ich Theres bzw. Markus Pössel recht, es hätten ruhig hin und wieder ein paar Originalaufnahmen gezeigt werden können. Z.B. vom Andromedanebel, da gibt’s wunderschöne Bilder, die viel besser aussehen, als das komische Ding in der Animation, das ich überhaupt nicht wiedererkannt habe.
Aber nichts ist perfekt. Für eine amerikanische Serie fand ich’s überdurchschnittlich gut.
@ Alderamin
Ich war so erpicht auf den Weltraum und darauf was Neues zu lernen, dass ich die Bruno Sequenz als sehr störend empfunden habe. Hab mich in grauer Vorzeit mal in ein Theologiestudium verirrt, deshalb war’s halt für mich nicht soo interessant, und Comics mag ich auch nicht so – und schon gar keine Szenen mit echten Schauspielern, ich empfinde das immer als Ablenkung vom eigentlichen Inhalt. Aber, wie schon geschrieben, mein Geschmack halt. Freu mich für die, denen es gefällt.
@Ursula: Ich war so erpicht auf den Weltraum
Dann wirst du eventuell später noch öfter enttäuscht werden. Denn Cosmos war ja früher schon keine reine Weltraum-Serie sonder hat sich auch mit vielen anderen Themen beschäftigt. Das wird auch bei der neuen Serie so sein…
@ Florian Freistetter
Aha, ich kenne die frühere Serie nicht, deshalb ging meine Erwartung wohl in die falsche Richtung.
Nun, ich lass mich überraschen, es gibt so viele (wissenschaftliche)Themen, die mich interessieren.
Aber danke für den Hinweis Florian.
@Ursula
Es wird ja von allem etwas gezeigt werden, geschichtlicher Hintergrund und neueste Forschung. So war’s auch bei der Originalserie.
Ich kenne diese Erwartungshaltung aber nur zu gut. Hab‘ vor Jahren mal ein 2-tägiges Astronomie VHS-Event geleitet und hatte mich darauf vorbereitet mit zahlreichen Folien, in denen ich das Thema aufziehen wollte von den Grundlagen, wie sie in Lehrbüchern und der Astronomievorlesung, die ich an der Uni gehört hatte, eingeführt werden, um dann auf die einzelnen Objektklassen einzugehen.
Aber irgendwie kam das beim Publikum nicht so richtig an, bei den Koordinatensystemen wurden die Gesichter immer länger. Wenn ich so was nochmal machen würde, hätte ich Filmchen und Fotos parat und würde mir vielleicht die zu trockenen Themen sparen.
Zwei Sachen haben mir besonders gefallen: die Geschichte mit dem Pfeil und den zwei Möglichkeiten die zum selben Ergebnis führen und sehr aufgeschlossene Überlegungen zur Entstehung des Lebens. Kann man so stehen lassen – und ich weiß das klingt jetzt nicht nach viel, aber das täuscht…
Gibt es denn eine Chance für mich, der weder Kabel noch PayTV hat, das zu sehen? Und zwar bitte und gerne gegen Geld, so isses nicht.
Ich hab gesucht, aber ich bin nicht fündig geworden 🙁
@Christian: Onlinetvrecorder.com – oder dann halt die DVD kaufen, wenn sie erschienen ist.
[…] Kritiker sind jedenfalls begeistert vom neuen Cosmos. Zunächst sind zwölf weitere Folgen […]
In der heutigen zweiten Folge gab es auch in Deutschland die Ansprache von Obama. Diesmal ging es vor allem um die Evolution. Immer wieder faszinierend die Motor Kinesine, die Energieträger der Zellen. Unglaublich, das die wie auf zwei Füßen durch die Zellen ‚wandern‘. Tyson spekulierte auch über Leben auf dem Titan und meine abschließend, das wir unbedingt noch mal hin müßten um genauer nachzusehen.
Die zweite Sendung hat mir super gefallen, genau so habe ich es mir ‚gewünscht‘.
Habs leider noch nicht geschafft mir die 2te folge anzusehen. Da kam mir die Inflation dazwischen…
Die 2. Folge ist kostenlos, aber mit Werbeunterbrechungen, auf Hulu zu streamen (aber nur, wenn man über einen US-Proxy geht).
Hab die zweite Folge heute gesehen. Hat mir fast noch besser gefallen als die erste.
Huch, ganz vergessen – und morgen kommt schon #3..
Das war eine eindeutige Steigerung, insbesondere die klaren Statements zur Evolution, kein Herumeiern Richtung Ausgleich um jeden Preis.
Ich habe gerade die Wiederholung von Folge 2 auf NGC gesehen. Dabei ist mir eingefallen, das das Schlusswort von Carl Sagan auch von einer YT-Gruppe genutzt wurde. Die Gruppe heißt ‚Melodysheep‘ und bringt die Reihe ‚Symphonie of Sience‘ heraus. Die Folge ‚Unbroken Thread‘ enthält auch Scenen aus der alten Cosmos.
Auch Tyson kommt in einigen Folgen ‚zu Wort‘. Die YT-Videos sind in englisch, einige Folgen gibt es auch mit deutschen Untertiteln …
@bikerdet: Ja, diese Videos hab ich hier schon öfter mal verlinkt. Sind gut!
#3 kam mit einem vielversprechenden Titel: „When Knowledge Conquered Fear“ und war für mich die erste richtig bewegende (~mitreißende) Folge. 17/18.Jhdt, Halley/Newton, sehr schön erzählt, die Menschen nicht geschönt, die wesentlichen Aspekte des Geschehens klar und unmißverständlich herausgestellt.
Wenn sich das so weiter steigert, brauch ich spätestens bei #6 ärztliche Betreuung 😉
Und es war wohl zu erwarten, dass die Kreationisten Cosmos nicht mögen würden.
Köstlicher clip, Spritkopf, ansteckendes Lachen.
btw: Hat lange keiner mehr über die AltAnimation gemeckert. Gewöhnungseffekt?
Nicht nur das übrigens, Spritkopf, sondern sie erklären die Bibel zu dem wissenschaftlichen Grundlagenwerk und fordern gleiche Sendezeit für ihre alternative Darstellung. Da bei Cosmos ua auch die Gravitation behandelt wird, würde letzteres endlich intelligent falling aufs Tapet bringen. Wär doch was. Aber bitte in einem der eh schon existierenden Bibelkanäle (ja, gibts auch hier in DLand).
Können die Beschwerdeführer eigentlich unter ‚Foxterrier‘ zusammengefaßt werden?
Auf NGC hat man sich was Neues einfallen lassen, zur gewohnten Sendezeit, 20.15, wurde zuerst Folge 1 wiederholt und erst um 22 Uhr kam die aktuelle 3.Folge. Der Titel, Wissen besiegt Angst, war sehr verheißungsvoll. Wie Rolak schon geschrieben hat, ging es um Newton und Halley. Für mich war es im Grunde nichts neues, auch das Halley den Druck der ‚Prinzipica‘ finanziert hat und von der Uni mit ‚Fischbüchern‘ bezahlt wurde. Trotzdem war es eine klasse Sendung. Ich habe hier ja schon öfters bemerkt, das zwichen dem was ich mal gelernt / gelesen habe und dem aktuellen Stand der Wissenschaft schon mal ein größeres Loch klafft. Da ist es besonders schön, wenn man sich ‚abgleichen‘ kann.
Kontrovers könnte es jetzt bewertet werden, ob es verschenkte Zeit war, eine ganze Sendung nur dem Aberglauben rund um Kometen zu widmen. Ich würde mich aber auch hier Rolak anschließen. Tolle Sendung, alles ‚Einsteigertauglich‘ rübergebracht. Ich freue mich auf die nächsten Sendungen !
P.S. Die Animationen sind ganz Okay. Man hat halt was anderes erwartet, aber gerade die Konzentration auf die Inhalte macht sie klar verständlich. Bild und Ton harmonieren besser, als bei bombastischen Bilderfluten. Da geht der Text oft unter …
@Spritkopf:
Super Video! (aber die Untertitel sind irgendwie sehr seltsam….) und man darf sich auf gar keinen Fall die Kommentare anschauen -.-
Als (angehende) Biologin habe ich letzte Woche in Folge 2 nicht soviel neues gelernt, aber es war schön zu sehen wie klipp und klar gesagt wurde, dass Evolution Fakt ist und nicht „bloss eine Theorie“. Hat mich (positiv) überrascht!
Da ja gestern die Sendezeiten ein bisschen durcheinander waren, konnte ich zufälligerweise die erste Folge auch noch anschauen, und danach dann die dritte. Haben mir beide sehr gut gefallen, vor allem, da ich mich mit Wissenschaftsgeschichte nicht so gut auskenne (hatte schon immer Probleme mit Jahreszahlen und „irgendwelchen“ Namen….) und die Animationssequenzen daher schön und anschaulich aufgeklärt haben.
Freu mich jedenfalls auch schon auf die nächsten Folgen!
Ja, leider, und deshalb hab ich die dritte Folge verschlafen;-( Freu mich schon auf die Wiederholung. Ich war ja von der ersten Folge etwas enttäuscht, aber die zweite Folge hat das wieder wettgemacht. Die Evolution war einfach und gut erklärt, und viel faszinierender als die Vorstellung eines Schöpfers oder „intelligenten Designs“.
@Desolace
Ich schätze, die Untertitel werden von einer Spracherkennung erstellt, die Youtube auf seiner Seite integriert hat. Meiner Ansicht nach ist schon ziemlich beeindruckend, was die leistet, aber manchmal greift sie halt auch ins Klo. Allerdings habe ich sie eh abgeschaltet, da ich auch mit amerikanischem Akzent gesprochenes Englisch ganz gut verstehe.
@rolak
Ja, Banana-man Ray Comfort mal wieder. „Evolution? Nicht überprüfbar und daher falsch! Die Bibel? Alles belegt und bewiesen!“
Da fragt man sich, was der sich jeden Morgen in den Kaffee tut, um dergleichen verkünden zu können, ohne auch nur mit einem Gesichtsmuskel zu zucken.
@Spritkopf:
Ja, die automatische Erkennung versagt oft phänomenal 😀 ich meinte aber die anderen Untertitel, da steht ja nur „Englisch“ und die sind auch automatisch ausgewählt beim Öffnen des Videos. Normalerweise sind die immer vom Uploader reingestellt, soweit ich weiß, und daher eigentlich korrekt. Offenbar sind die hier aber auch „automatisch“ generiert…. Mich macht das immer ganz verrückt, wenn ich etwas höre, und der Text der erscheint stimmt nicht überein 😀
Auch gestern wurde zuerst die zweite Folge wiederholt, bevor um 21.55 die neue Folge gesendet wurde. Der deutsche Titel ‚Geister am Himmel‘ war mMn etwas irreführend. Eigendlich ging es darum, das wir durch die endliche Lichtgeschwindigkeit auch Sonnen am Himmel sehen, die bereits gestorben sind. Als historische Figur wurde Wilhelm Heschel vorgestellt. Der seinem Sohn erklärte, das er durch die Beobachtung einer ‚tanzenden’Sonne auf das vorhandensein eines, für uns unsichtbaren, Begleiters schloss. Diese Beweiskette wurde dann zur indirekten Beobachtung von schwarzen Löchern erweitert.
Es war wieder einmal eine tolle Sendung, die sich wirklich lohnt angesehen zu werden. Nur, ob auch diesmal der Schlußsatz Carl Sagan überlassen wurde, ist mir entgangen 🙁 Da werde ich auf die Wiederholung warten müssen (oder einer von Euch schreibt es hier …)
Folge 5 war die schwächste bislang. Die Relativitätstheorie total oberflächlich erklärt, hätte ein Laie nie verstanden, es wird auch gar nicht klar, warum die Schlussfolgerungen unvermeidlich sind. Und die Reise ins Schwarze Loch war dann gar zu abgefahren. Außerdem ist das Weltall kein Schwarzes Loch.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie in der Originalserie die Welt bei einer Lichtgeschwindigkeit von 30 km/h gezeigt wurde. Das hatte mir wesentlich besser gefallen.
Ja was denn, Alderamin, bist Du doch schon wieder zurück aus KW15? 😛
Können wir euns evtl auf #4 einigen? Dann stimme ich im Groben und Ganzen zu, allerdings hats das für mich neue Denkbild vom Sternenhimmel als Sammlung von Geistern der Sterne und die ruhige Animation & Erzählweise wieder rausgerissen.
Ist auch sicherlich nicht die Absicht des Formats, ein noob-geeigneter Grundlagenkurs Physik zu sein. Eher ein Appetitanreger zum Selbstweiterforschen.
@rolak
Ja, da war aber auch nix los. Bayern gewinnt gegen ManU, der BVB scheidet gegen Real aus…
Jaaa. 😳
Wie gesagt, der gute alte Carl hatte es besser hingekriegt.
Außerdem sind nicht viele Sterne am Himmel bereits erloschen, wie Herschel (in feinstem britischen Akzent; war der nicht ursprünglich Deutscher?) seinem Sohn erzählt. Sterne werden Milliarden Jahre alt. Selbst die kurzlebigsten leben um die 10 Millionen Jahre. Fast alle Sterne, die wir am Himmel mit bloßem Auge sehen, liegen innerhalb von 1000 Lichtjahren, die meisten viel näher. Die Chance, einen noch zu sehen, der vor ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten explodierte (alle anderen Todesarten dauern erheblich länger) sind verschwindend gering. Außer Beteigeuze und Eta Carinae fallen mir nicht einmal Kandidaten ein. Das müsste Tyson wissen. Warum erzählt er’s dann anders?
Warum erzählt er was, Alderamin? Mir ist nur ein allgemeines“observable“ in Erinnerung, das „you’re looking at“ bezog sich auf den Bildschirminhalt – und es geht (analog zum Christmas Carol) eher um die Geister der Vergangenheit.
Habs allerdings schon DI morgens angesehen – und zur Zeit könnte evtl die Erinnerung etwas verzerrt sein…
@rolak
Der gezeichnete Herschel sagt sinngemäß so etwas wie „Many of the stars you can see in the sky may already be dead, and we can still see them as ghosts in the sky.“
I don’t think so, Sir. Jedenfalls was die Reichweite des bloßen Auges betrifft.
Ach so, Alderamin, das ‚er‘ hatte ich als eindeutig zu Tyson gehörend gelesen.
..hmm, irgendwo gibts doch sicherlich Untertitel, ja:
interpretiere ich wohl etwas anders als Du.
@rolak
Wieso, das ist doch genau die Aussage:
Nope. Das Licht, das wir mit bloßem Auge sehen können, stammt von Sternen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch alle da sind. Genau so wie Sonne und Mond noch da sind, obwohl wir die ein wenig verzögert sehen.
Die Worte wurden der Zeichentrick-Herschel von Tyson und dem Produktionsteam in den Mund gelegt, deswegen meinte ich oben, Tyson sage dies (wenn auch indirekt).
Ich glaube auch nicht, dass Herschel sich darüber im klaren war, dass die Galaxien, die er im Teleskop sehen konnte, Millionen Lichtjahre weit entfernt sind, denn bis Anfang des 20. Jahrhunderts hielt man die „Spiralnebel“ für Wölkchen innerhalb der Milchstraße.
Aber ich will nicht zuviel nörgeln. Die Special Effects waren toll, und ich habe was über Herschel und Sohn gelernt. Wusste gar nicht, dass der an der Entwicklung der Fotografie beteileigt war und es Fotos von ihm gibt. Die Herschels sind gar nicht mal so lange her.
Wie schon gesagt, Alderamin, den Interpretationsraum halte ich groß genug für beides. So sehe ich das ‚we‘ als unpersönliches Pronomen, in etwa wie „Fruher reiste man per Kutsche und Segelschiff, heute können wir fliegen“, wobei einerseits das ‚wir‘ nicht ausschließlich die am Gespräch beteiligten umfaßt und andrerseits wohl eher keiner daruaf kommt, daß ‚können fliegen‘ ausdrücklich ‚ohne technische Hilfsmittel‘ bedeutet.
Das zeitliche Argument, daß er also die Entfernungen gar nicht hätte kennen können halte ich für gewichtiger (als Indiz, das die Unterhaltung nicht einmal annähernd dieses Inhalts hätte gewesen sein können), nur bin ich in punkto Astronomiegeschichte ziemlich unbeleckt. Doch selbst dann bleibt immer noch das Hintertürchen eines Gedankenexperimentes á la ‚muß doch auch solche geben‘.
Allerdings hatte Herschel ebenfalls nicht den Hauch einer Ahnung, wie alt ein typischer Stern wird. 😉
@ Alderamin :
Ich sehe ja nur die deutsche Version, dort kommt es mehr so rüber, das Herschel seinem Sohn erklären will, das die Sterne MÖGLICHERWEISE bereits gestorben seien. Weil die LG endlich ist und wir es überhaupt noch nicht wissen können. Da Herschel das tatsächliche Alter und der Lebenszyklus der Sterne noch unbekannt waren, mag er auch dem Irrtum eines zu kurzen Sternenlebens aufgesessen sein.
So, nun zu Folge 5 : Verborgen im Licht.
Spektrallinien und ihre wichtige Funktion in der Forschung waren mMn der wichtigste Aspekt der Sendung. Tyson hob die wichtige Rolle der Arabischen Welt für die Ausbreitung von Wissen, der Erforschung der Welt und des Weltalls hervor. Ganz untypisch für einen Amerikaner, da steigt sein Sympathiewert bei mir noch mal an.
Das Newton beinahe bereits die Spektrallinien entdeckt hätte ist mir neu gewesen, die Umstände -> der Diener rief zum Essen, erschienen mir etwas abenteuerlich. Also blieb diese Entdeckung für Herschel. Auch die wichtige Rolle von Frauenhofer für die Entwicklung von Linsen und besserem Glas wurde gewürdigt.
Für mich war auch eine wichtige Aussage, das immer wieder, von den (Vor-) Chinesen bis zu Frauenhofer, auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten hingewiesen wurde. So stellte Motze bereits 200 Jahre vor dem ersten Kaiser Chinas die wichtigen Grundregeln für Wissenschaftler auf.
@bikderdet
Deinen und Niels‘ Einwand kann man für den historischen Herschel gelten lassen. Ob eine derartige Aussage von Herschel oder seinem Sohn, der ebenfalls Astronom wurde, tatsächlich überliefert ist, weiß ich nicht. Allerdings richtet sich die Sendung ja an die heutigen Zuschauer und möchte aktuelles Wissen vermitteln, und wenn diese Aussage dann unkommentiert so stehen gelassen wird, dann kann halt der Eindruck aufkommen, dass einige der Fixsterne, die man am Nachthimmel mit dem bloßen Auge sehen kann, tatsächlich bereits nicht mehr existieren könnten.
Eine winzige Chance besteht diesbezüglich für Beteigeuze und Eta Carinae (von Deutschland aus nicht beobachtbar), aber ansonsten haben alle mit bloßem Auge sichtbaren Sterne eine weitere Lebenserwartung von Millionen oder Milliarden Jahren. Selbst die pulsierende Mira, die als weißer Zwerg enden wird. Man muss schon mit professionellen Teleskopen in anderen Galaxien suchen, um Supernovakandidaten aufzuspüren, bzw. erfordert es einen großen Aufwand, den Vorläuferstern einer solchen auf früheren Fotos ausfindig zu machen. Deswegen heißen Supernovae ja auch Novae Stellae (Neue Sterne): weil sie an Orten am Himmel auftauchten, wo vorher kein Stern zu sehen war.
@ Alderamin :
Wir haben ja schon öfters darüber diskutiert, wer das vermutete Zielpublikum der Serie ist. Wir sind es jedenfalls nicht, dafür ist unser eigenes Wissen bereits zu groß. Wir finden immer wieder ’starke Vereinfachungen‘.
Aber, was glaubst Du, ist der Wissensstand der ‚Zielgrupe‘ ? Ist da der Gedanke, das Sterne auch sterben können und wir evtl. auch Sterne sehen, die bereits gestorben sind, so gegenwärtig ? Ich erlebe immer wieder ein ganz anderes Denken. Kaum jemand interessiert sich überhaupt für den Himmel. Zu groß, zu unbekannt, zu dunkel, zu leer, zu kompliziert. Auf Grund mangelndem Wissens werden ‚einfache‘ Lösungen gerne akzeptiert. Die Astrologie, Esotherik, Religionen. Für diese Gruppe ist die Aussage ‚.. stell‘ Dir vor, ein paar von den Sonnen dort draußen ist bereits gestorben, ohne das wir das wissen …‘ bereits kompliziert genug.
Zur Überlieferung :
Okay, das Newton es wegen seinem Abendessen versäumt hat die Spektrallinien zu entdecken wird auch nicht unbedingt Thema einer Überlieferung sein. Oder hat Newton seine Studien so exakt dokumentiert, das er auch solche Nebensächlichkeiten aufschrieb ?
Ich würde da, ebenso wie bei den Herschels, eher auf ‚künstlerische Freiheit‘ tippen ..
#5 gefiel mir wieder besser als die leicht gegenüber vorher abgefallene #4. Zu dem Newton/Spektr.-Gag hätte ich zwar auch gerne mal die nackte Datenlage gekannt – doch als Spannungsgenerator ist so ein ‚fast, aber eben doch nur beinahe entdeckt‘-Konstrukt ja wohl aus keinem Thriller wegzudenken. Insofern selbst bei Null unterstützung aus der Historie imho eine legitime Anguck-Fesselung.
Ganz speziell für die KurzAufmerksamkeit-Trainierten…
..die Darstellung des Demokrit, mit dem Gummiboot im Neutrinodetektor und ‚dead star walking‘ waren Glanzlichter der insgesamt ordentlichen #6. Mir fehlt noch das so richtig Mitreißende…
Folge 6 , ‚Die Botschaft des Lebens‘
Diese Folge war mir etwas zu wirr. Trotz des Namens und wieder tollen Animationen, nebst vielen Fakten, fehlte mir der rote Faden.
Los ging es mit der knappen Beschreibung von Leben in einem Tautropfen. Natürlich wurden wieder mal die ‚Bärtierchen‘ vorgestellt. Danach Besuch in einer Pflanzenzelle, um uns das Rätsel der Photosynthese (in einer sehr technischen Animation) vorzustellen. Anschließend eine Erklärung über Geruchsmoleküle und wie der Geruchssinn funktioniert. Nach einem kurzen Anriss darüber, das sich Atomkerne auf der Erde nicht berühren können, ging es in die Sonne und der Kernfusion dort. Der Bogen zum Leben wurde durch das Kohlenstoffatom geschlossen.
Halt, zwischendurch ging es zu Thales von Milet (Natur und Weltall befolgen Naturgetze) und Demokrit (die theoretische Möglichkeit von Atomen).
Das das Kohlenstoffatom für das Leben (auf der Erde..) unentbehrlich ist, als nächster ‚Verwandter‘ kann das Silizium keine genügend langen Ketten bilden, ging mMn etwas unter.
Mit dem Gummiboot in den Neutrinodetektor ging es auch noch. Neben einer bildgewaltigen Animation einer Sternenexplosion, wen interessiert es da schon, das die Explosion 1987 gemessen wurde, der gezeigte Nebel aber zur SN 1054 gehört, wurde auf den zeitlichen Versatz von Neutrinosschauer und dem eintreffen des Lichts hingewiesen. Nach einer sehr kurzen Vorstellung von Wolfgang Pauli, der die Neutinos vorhersagte um den Energieerhaltungssatz zu ‚retten‘, durfte Tyson sich noch mit einem Pendel vergnügen und mit dem Schlauchbot im Detektor planschen.
Na ja, auch beim nachlesen der Zusammenfassung finde ich da nicht so richtig eine Linie, an der man sich von Theme zu Thema hangeln könnte. Irgendwie habe ich den Eindruck gewonnen, das dies eine Folge war, in der Dinge erklärt wurden, die sonst nirgendwo reingepasst haben. Sollte wirklich, wie immer wieder mit Zwischensätzen angekündigt, in einer weiteren Folge nochmal darauf Bezug genommen werden, mag sich die Verwirrung auflösen.
Folge 5 fand ich auch gut, mit leichten Schwächen beim Atommodell, wo punktförmige Elektronen auf Wellenbahnen um den Kern kreisten; na gut, man kann nicht gleich Orbitale erklären; hier hätte sich aber angeboten zu erklären, dass nur bestimmte Wellenzahlen auf den erlaubten Bahnen möglich sind, wodurch die diskreten Energieniveaus entstehen. Aber ansonsten thematisch schön aufgezogen. Und man lernt immer etwas über die Persönlichkeiten, deren Namen und Entdeckungen man bisher nur kannte.
Teil 6 muss ich mir noch anschauen, da kam diese Woche der DFB-Pokal in Quere 🙂
Folge 7 : ‚ Die Geburt der Elemente‘
Leider hatte der deutsche Titel wieder mal wenig mit der Sendung zu tun. Eigendlich ging es um die Vergiftung der Umwelt durch verbleites Benzin.
Nach einer kurzen Animation über die Entstehung des Sonnensystems ging es um die Frage wie alt die Erde sei. Das die Aussage von Usher, auf Grund der Angaben der Bibiel sei die Erde 4004 v.Chr. von Gott erschaffen worden, nicht stimmen kann, kann man an den Sedimenten sehen. Also mußte etwas anderes her. Es wurde das Uran – Blei Verhältnis als Uhr ausgewählt. Uran zerfällt über mehrere Zwischenstufen zu Blei. Da man diese Zerfallszeiten gewissenhaft ermittelt hatte, konnte man aus dem Verhältniss von Uran zu Blei das Alter der Erde bestimmen. Hier kam Clair Paterson in’s Spiel. Er erhielt den Auftrag die Bleikonzentration zu messen, ein weiterer Forscher untersuchte den Urangehalt. Aber wärend der Urangehalt exakt zu bestimmen war, schwankten die Bleiwerte extrem. Paterson erkannte, das sein Labor ‚kontaminiert‘ war. Er konstruierte am Ende einen ‚Reinluftraum‘, ohne bereits zu erkennen, das das Blei aus der Luft -> verbleitem Benzin kam. Nun konnte das Alter der Erde bestimmt werden. Im Anschluß machte Paterson Untersuchungen im ‚ewigen Eis‘ (ob Arktis oder Antarktis ist mir durchgegangen) und konnte so die Umweltvergiftung belegen. Er kämpfte, im Widerstreit mit Mineralölkonzernen und einer starke Lobby, gegen das verbleite Benzin und schlußendlich wurde es auch verboten. Leider nur mit einem Satz ging Tyson darauf ein, das auch heute noch mit ähnlichen Mitteln Umweltschutz verhindert wird.
P.S. Der ‚Erfinder‘ des verbleiten Benzins, Thomas Midgley, trat übrigens noch einmal unrühmlich in Erscheinung. Er ‚erfand‘ das FCKW als billiges Treib- und Kühlmittel.
Upps, es war oben die ‚Bibel‘ gemeint …
Und ein Nachtrag, nicht unwichtig :
Bereits die Römer verbrauchten in großen Mengen Blei und hatten auch seine schädliche Wirkung erkannt. Warum wurde es trotzdem weiter verwendet : Blei ist billig, einfach zu verarbeiten und hauptsächlich wurden nur einfache Arbeiter und Sklaven vergiftet. Die Vorteile überwogen die Nachteile.
Danach ging es dann mit dem verbleiten Benzin weiter …
Folge 6 fand ich ok, bis auf diese schreckliche Animation der Zuckersynthese in den Chloroplasten. Da hatte das Ship of Imagination etwas zu viel Schub mit dem Imagination-Engine und etwas zu wenig auf der Science-Seite gegeben. Moleküle auf dem Förderband mit dem Beilchen zerteilen, na ja…
Offen blieb die Frage, wie Neil de Grasse Tyson mit dem Gummiboot in den Neutrinodetektor hinein kam. Und warum ihm das erlaubt wurde. Ich dachte immer, das Wasser in solchen Geräten sei hoch rein. Wieder was gelernt 🙂
Dann bin ich mal auf die super verbleite Folge gespannt 🙂 🙂
@ Alderamin :
Jepp, das hat mich auch gewundert. Erklärt, das es sich um hochreines Wasser handelt und greift dann hinein ….
Ich gehe aber mal davon aus, das der Detektor wohl gewartet wurde und somit sowieso kontaminiert war. Schließlich war ja auch noch ein Kamerateam mit im Becken.
#7: Die layer-Animation im Grand Canyon (?) war sehr eindrucksvoll, die Bleifrei-Zusammenhänge neu für mich. Die Folge zeigt imho schön, was für verschiedene Aspekte an einem winzigen Aspekt der Wissenschaft dranhängen können.
#8: Die Story der Sonnenschwestern kannte ich ja nun gar nicht – deswegen hat die Folge auch deutlich länger gedauert wg dem häufigeren Nachlesen und der damit verbundenen Wahrscheinlichkeit von Hölzken auf Stöcksken zu kommen…
Insofern funktioniert das mit dem Neugierig-Machen wohl 😉
Folge 9 : Verlorene Welten
Das Hauptthema dieser Folge war die Geologie, speziell die Kräfte, die das Aussehen der Erde verändern.
Vor 350 Mio. Jahren sah die Erde anders aus. Die Kontinente waren zu einer Landmasse verbunden und auch das Leben war ein Anderes. Der Sauerstoffgehalt der Luft war höher und es gab riesige Insekten. Ursache waren die neuentstandenen Bäume. Da diese für die damaligen Zersetzter unverdaulich waren, bildeten sich riesige Lager, die zu Kohle wurden.
Am Ende des Perm begannen über mehrere 100.000 Jahre Vulkane den ‚Sibirischen Trap‘ aufzubauen. Dabei wurde die Atmosphäre mit CO2 angereichert. Die riesigen Kohlelager in Sibirien gasten aus, es gab einen schnellen Wandel von sehr kaltem zu sehr warmem Klima. Als einziges gediehen Schwefelbakterien, was zu einer weiteren Vergiftung der Umwelt führte. Über 90% aller Arten starb dabei aus.
Über den Hinweis, dass der Vorfahr der Säugetiere und damit der Menschen überlebte, kam Tyson auf die Menschen zu sprechen. Bereits die ersten Kartenzeichner machten sich Gedanken über die ‚Puzzleform‘ der Kontinente. Doch erst Alfred Wegner versuchte die Teile zusammenzuführen. Er nannte die vereinigten Landmassen ‚Pangäa‘. Leider wusste Wegner, es tobte gerade der erste Weltkrieg, noch nicht wie sich die Landmassen bewegen sollten. Deshalb wurde er ausgelacht und als Witzfigur hingestellt. Auf einer Grönlandexpedition, auf der er Beweise sammeln wollte, verirrte er sich und erfror. (Andere Quellen sprechen von einem Freitod).
Wieder einmal brachte eine Frau den Stein der Erkenntnis ins rollen. Marie Tharp erstelle Karten vom Meeresboden und entdeckte den Mittelatlantischen Rücken, sie gilt heute als einer der 4 wichtigsten Kartographen des 20. Jahrhunderts. Aber damals nahm man ihre Entdeckung zuerst nicht ernst. Sie sah zu sehr nach ‚Plattentektonik‘ aus. Erst als man Jahre später Seebebenkarten auf die Tharp-Karte legte, bestätigte sich der Mittelatlantische Rücken.
Nach einem Ausflug in die Tiefsee, speziell dem Marianen Graben mit Tieren die Biolumineszenz beherrschen, ging es zu den ‚Black Smokers‘ der Tiefsee. Die Lebensgemeinschaften hier bauen auf Chemosynthese auf und sind vom Sonnenlicht unabhängig.
Zurück zur Geologie ging es mit einer Abhandlung über den Aufbau der Erde. Es folgten gute Animationen zur Plattendrift und der Entstehung von Erdbeben. Von der Wanderung Indiens gegen Norden und dem Einschlag des Asteroiden am Ende der Kreidezeit.
Die Entstehung des Mittelmeeres nach dem Bruch von Gibraltar in weniger als einem Jahr wurde erklärt und immer wieder die Auswirkungen der Kontinentaldrift auf das Leben auf der Erde. So führte die Entstehung des Isthmus (Mittelamerika) zu einer Veränderung der Meeresströmungen. Afrika wurde trockener, die Dschungel lichteten sich zu Savannen und ehemals baumbewohnende Primaten wurden gezwungen sich am Boden zu bewegen.
Es ging zu einer kurzen Exkursion ins Weltall, um die Einflüsse von Venus und Jupiter auf Bahnachse und Orbit der Erde, und damit aufs Klima, zu erklären. Die Eiszeiten wurden so erklärt und das die Menschen das mildere Klima nach der letzten Eiszeit nutzen um Ackerbau zu ‚erfinden‘. Ebenso wurde unser Einfluss auf das Klima angesprochen.
Danach ging es nochmal in die ‚Halle der Ausgestorbenen‘ zurück. Dort wurde uns ein noch leerer Seitenarm präsentiert, mit dem Hinweis das das mal ‚unser Gang‘ werden könne. Nach einer ‚Gesichter Galerie‘, einer Aussicht auf die geologische Zukunft und unserer Eigenen endete diese Folge mit dem Bild einer Baby Hand, die symbolisch den ‚Staffelstab der Generationen‘ übernahm.
Folge 10 : Wunder der Elektrizität
Nach einem kurzen Abstecher zu Newton und dem jungen Einstein wurde die restliche Sendung über das Leben von Michael Faraday berichtet. Aber über den Wissenschftler Faraday mMn nur oberflächlich. Es gab tolle Animationen und viele Knalleffekte, aber wie und warum Elektrizität / Magnetismus zusammen wirken blieb unklar. So erfuhr man z.B. das Glas, das auf einem Magneten liegt, Licht ablenken kann, andere durchsichtige Stoffe aber nicht. Wie und warum blieb offen. Tyson : ‚ Kein Problem, wenn sie das nicht verstehen. Die Wissenschaft hat auch 100 Jahre gebraucht …‘
Insgesamt, trotz des tollen und wichtigen Ansatzes, war dies für mich eine der schwächeren, wenn nicht die schwächste Folge. Ich hoffe zumindest, das die drei noch fehlenden Folgen wieder spannender werden …
Na zumindest der Originaltitel „The Electric Boy“ gefiel mir deutlich besser..
Folge 11 : Streben nach Unsterblichkeit
Diese wieder sehr tolle und hochinteressante Folge handelte, wie nach dem Titel zu erwarten, vom Leben.
Es begann in Uruk im heutigen Irak, vor etwa 5000 Jahren. In einer schönen Animation wurde uns En-hedu-anna vorgestellt. Sie war die erste Person, die Texte unterschrieben hat. In Mesopotamien wurde aber nicht nur die Schrift erfunden, sondern auch die Unterteilung des Tages in Stunden und Minuten. Dort entstand auch der ‚Gilgamesch-Epos‘, der die älteste bekannte Beschreibung der Sintflut enthält. Er ist etwa 1000 Jahre älter als die Geschichte um Noah. Da Gilgamesch nach Unsterblichkeit suchte, passte er gut zum Thema und zeigt uns, wie alt das streben nach Unsterblichkeit ist.
Danach wurde erwähnt, das die DNA bereits seit 3 Mrd. Jahren ‚überlebt‘. Im Anschluß gab es verschiedene Theorien zur Entstehung des Lebens auf der Erde. Die Pfütze mit Ursuppe, die untermeerischen Vulkane. Einen großen Rahmen nahmen Theorien zum ‚Leben aus dem All‘ ein. Insbesondere der Austausch von mit Bakterien verkeimten Gesteinen zwischen den Planeten Venus / Erde / Mars wurde ausführlich erklärt. Ebenso das u.U. das irdische Leben immer wieder zeitweilig ins All ‚auswich‘ um nach Impacten nicht unter zu gehen. Als möglicher Beweis wurde die Resistens mancher Lebensformen vor dem Vakuum und kosmischer Strahlung genannt. Zur Musik von Ravels ‚Bolero‘ wurde eine, zumindest für mich, neue Theorie der Panspermie erklärt:
Die Sonne durchquert bei ihrer Runde durch die Galaxie auch Materiewolken. Die Gravitation der Wolken lenkt Objekte der Oortschen Wolke ins Innere des Sonnensystems. Nach Impacten auf u.a. der Erde werden Brocken, die mit ‚Leben‘ besiedelt sind, in die Materiewolken abgegeben. Wenn sich nun dort Sonnensyteme mit Planeten bilden, können die verkeimten Kometen das Leben auch auf die neuen Planeten bringen.
So könnte das Leben, ohne Mrd. Jahre durchs leere All zu vagabundieren, die Milchstraße besiedeln.
Wie tritt man nun in Kontakt mit den möglichen Aliens ? Wir senden seit 1946 Radiowelen ins All, sie sind also 70 LJ weit gekommen. Seit 1960 versuchen wir Radiosendungen von Außerirdischen aufzufangen. Bisher ohne Erfolg. Tyson spekulierte, das das u.U. an unseren begrenzten technischen Möglichkeiten liegen könne.
Oder halt daran, das die älteren extrasolaren Zivilisationen bereits ausgestorben wären. Hier ging es zurück nach Mesopotamien. Auch auf der Erde sind Zivilisationen ausgestorben. Meist durch klimatische Folgen. Die Menschen aus Uruk haben aus Unwissenheit ihre Böden versalzen, nach einer Dürre und einem Krieg brach alles zusammen.
Warum Zivilisationen untergehen können war der nächste Bereich. Das uns eine Supernova in den nächsten 100 Mio. Jahren NICHT ausrotten wird, ebensowenig wie ein Supervulkan. Die Zivilisation mag zusammenbrechen, die Menschheit wird aber überleben. Tyson sprach an, das es auch winzige Berohungen gäbe. Er meinte die Viren / Bakterien mit denen die meisten nord- / mittel- / südamerikanischen Urvölker praktisch ausgerottet wurden. Den Abschluss bildeten menschengemachte Katastophen, insbesondere der Klimawandel.
Letzter Schwerpunkt der Sendung war der Ausblick auf die Zukunft. Analog zum ‚Das Universum in einem Jahr‘ gab es ‚Das zweite Jahr des Universums‘. Schon erstaunlich, das das Ende unserer Sonne in diesem Maßstab bereits im Mai stattfinden würde. Tyson besprach aber nur die, maßstäblich, erste Sekunde des neuen Jahres. Die Erde vor dem Klimawandel retten, Mars besiedeln, zu anderen Sternen fliegen….
Ah – vergessen… Zum Bolero ist noch anzumerken, daß er im ’76er „Allegro non troppo“ die Begleitmusik zu einer sich analog zum Stück intensivierenden Phantasie-Evolution war. Ob diese doch starke thematische Ähnlichkeit als Augenzwinkern beabsichtigt war, steht allerdings zur Frage…
Folge 12 : Zukunft der Erde
Die wohl vorletzte Folge der Staffel zeigt uns die Erde als Ökosystem.
Aber zuerst geht es in die Vergangenheit und zur Venus. In der ersten Mrd. Jahren nahc ihrer Entstehung war auch die Venus ein freundlicher Planet mit Meeren. Aber danach ging ‚etwas‘ fürchterlich schief. Es kam zu einem unkontrolierbaren Treibhauseffekt, die Meere verdampften und damit ging jegliche Chance auf Umkehrung des Treibhauseffektes verloren.
Nach einem kurzen, virtuellen, Besuch bei Venera 13, der ersten Venussonde der es gelang zwei Stunden lang Bilder und Daten zu Erde zu funken, ging es zurück zur Erde. Ziel waren die Kreidefelsen von Dover. Dort liegt das irdische CO2, von Algen als Kalk gebunden. Tyson erklärt, das wir aktuell 3 Teilchen von 10.000 CO2 in der Atmosphäre haben. Ohne CO2 wäre es bitterkalt, die ganze Erde ein Schneeball und wir wohl nicht mehr am Leben. Bereits die doppelte Menge CO2, 6 von 10.000 Teilchen, würde die Erde so einheizen, das alles Eis schmelzen würde.
Und das das CO2 einen Klimawandel erzeugt wissen wir bereist seit 1896. Svante Arrhenius benannte schon damals den CO2-Anstieg als Ursache der Erwärmung. In den folgenden Jahren, mit exakteren Messungen und mehr Wissen, gab es immer mehr Bestätigungen. Auch Carl Sagan reite sich 1960 mit seinen Venusvergleichen in diese Reihe ein.
Doch woher wissen wir vom CO2-Anstieg ? Aus Eisbohrkernen, die wir 800.000 Jahre zurückverfolgen können.
Woher kommt das CO2 ? Nicht von Vulkanen, CO2 aus Verbrennungen und aus Lava ist chemisch unterschiedlich. Wir können es genau unterscheiden. Tyson spricht dabei an, ds ein Problem ist, das wir das CO2 nicht ‚mit eigenen Augen‘ sehen können. In einer Animtion wurde das CO2 lila eingefärbt. So würde niemand mehr den Anstieg verleugnen können ..
Nach einer Erklärung zum Unterschied zwischen Wetter und Klima ging es kurz zum Arktischen Ozean und der Erosion des Permafrostbodens. Mittlerweile gehen dort 15m Küste pro Jahr verloren, da der ufgetaute Boden leicht vom Meer wehgespült wird.
Kommt die Erwärmung von der Sonne ? Nein, eindeutig nicht. Die Snnenstrahlung ist nicht stärker geworden und dne größten Anstieg gibt es Nachts und im Winter.
Aber nicht nur das Wissen um die Erwärmung ist alt, auch die Lösungen. Bereits zur Weltausstellung Paris 1878 stellte der Ingeneur A.Mouchot seine Solar-Dampfmaschine vor. Aber durch den Preisverfall der Kohle hatte niemand Interesse daran. Ebenso erging es Frank Shuman mit seinem Sonnenkraftwerk, das er 1913 in Ägypten vorstellte. Hier wurde der geringe Ölpreis der Erfindung zum Verhängnis.
Dabei wäre die Sonnennergie in riesigen Mengen verfügbar. Bereits nach einer Stunde ist genug bei uns angekommen, um die ganze Erde für 1 Jahr mit Energie zu versorgen. Ebenso würde es ausreichen nur 1% der Windenergie einzufangen.
Mit tollen Bildern der Erde, von den ersten Mondflügen im kalten Krieg, ging es über die Landwirtschaft als Motor der Zivilistion, wir nutzen mehr Sonnenenergie beim Anbau der Nahrung als beim sammeln, dem Ende der Sendung entgegen. Mit den Worten Kennedys aus 1966 ‚Wir machen das, nicht weil es einfach ist, sondern weil es schwierig ist‘ endete sie.
Da diese Staffel wohl in der nächsten Woche abgeschlossen ist, hoffe ich das es weitere Staffeln geben wird. Es gibt ja noch SOO viel zu erzählen…
Wo lief denn die Folge? Am Sonntag war zumindest auf WNYW (der einzige Sender, auf dem ich Cosmos schauen kann) anderes Programm…
@ Florian :
Ich sehe die Folgen immer auf dem National Geographic Channel als Bezahl-HD Sender. Da ich zu 90% nur diese Sender ansehe, ist es mir die knapp 30 ct am Tag wert.
Hier hats auch bis diese Woche gedauert, bis die Folge 2 endlich da war. Zum wegkichern war Muchots heftiger Akzent bei seiner englischen Publikums-Ansprache…
Wenn von der üblichen Interpretations-Kompetenz ausgegangen werden darf, wird das statement „the evidence is written in water“ demnächst häufig von homöopathischer Seite zitiert werden – obgleich es doch nur um die Bestimmung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre über die Jahrtausende via Eisbohrkernen ging 😉
Folge 13 : Die Unendlichkeit des Seins
Zum Staffelabschluß ging es hauptsächlich in den Kosmos.
Der Vorspann startete aber in Alexandria, in der berühmten Bibliothek. Erastostenes, der als Erster den Versuch unternahm die Abmessungen der Erde zu ermitteln, war dort Bibliothekar. Die Anzahl der Schriften wird auf 500.000 bis 1 Mio. geschätzt. Leider wurde die Bibliothek im 4. Jahrhundert zerstört. Wissen war damals einer elitären Minderheit vorbehalten, sie konnte das Wissen nicht schützen. Heute ist das Wissen, via Internet, jedem Interessierten zugänglich. Dadurch ist es vor Verlusten nicht gefeit, aber besser geschützt als in Alexandrien.
In den Kosmos ging es zu einem Gedankenexperiment zur Religion. Unsere Vorfahren glaubten aus Unwissenheit, aber die Menschen erforschten ihre Welt. So wie Victor Hess. Er machte Experimente in einem Ballon um die Radioaktivität, die kurz zuvor entdeckt worden war, zu erklären. Er konnte in waghaltigen Fahrten bis auf 5000 Meter Höhe beweisen, das Strahlung aus dem Weltall kam, die Kosmische Strahlung. Durch Nachtflüge und Aufstiege bei einer Sonnenfinsternis konnte die Sonne als Quelle ausgeschlossen werden.
Erst Fritz Zwicky fand die Lösungen in den 1930er Jahren. Zwicks, der als ‚unangenehmer Zeitgenosse‘ bekannt war, erkannte die seltsamen neuen und nur kurz sichtbaren Lichter am Himmel als sterbende Sterne, er nannte sie ‚Super Nova‘. Bewiesen wurde die These aber erst 35 Jahre später. Seine Vorhersagen zu Neutronensternen und Gravitationslinsen wurden sogar erst nach etwa 40 Jahren bestätigt. Ebenso erklärte er das seltsame Verhalten der Galaxien im Coma-Haufen durch ‚dunkle Materie‘.
In einer Animation erklärte Tyson das die Planeten durch die Gravitationsgesetze schneller um die Sonne laufen, je näher sie dran sind. Umgekehrt laufen die sonnenfernen Planeten langsamer auf ihrer Bahn.
Ebenso erwartete man es von den Sonnen innerhalb einer Galaxie, bzw. den Galaxien in einem Galaxienhaufen. Aber Zwicky fand bei seinen Beobachtungen heraus, das sich die Galaxien nicht daran halten. Da Zwicky ziemlich unbeliebt war, wollte ihm keiner glauben.
Erst Vera Rubin fand bei ihren Untersuchungen an der Andromedagalaxie heraus, das sich auch die Sonnen innerhalb der Galaxien falsch verhielten. Nachdem sie den Effekt bei 60 Galaxien nachgewiesen hatte, erinnerte man sich an Zwicky und seine ‚dunkle Materie‘.
Tyson sprach kurz die dunkle Energie an und das wir an Untersuchugen an Super Novae herausgefunden haben, das sich das Universum immer schneller ausdehnt.
Danach kam er auf die Voyager Sonden zu sprechen, die sich mit ~ 65.000 Km/h durchs All bewegen. Auf die Erkenntnisse, die wir durch die Sonden bekommen haben und die Gold-Plaketen. Tyson erklärte den Inhalt der Plaketen, das sie etwa 1 Mrd. Jahre überdauern könnten und das Carl Sagan massgeblich an deren Planung beteiligt war. Nach einem kurzen Einschub, in wieweit die Plattentektonik das Aussehen der Erde in 1 Mrd. Jahren verändert haben wird, gab es ein längeres Spezial zu Carl Sagans Aussagen zum ‚pale blue dot‘ .
Zum Ende der Sendung gab es noch einen Rückblick auf Forscher aus vorherigen Sendungen, deren Bestreben nach Wissen und den klaren Regeln, was Wissenschaft ausmacht. Mit einem ziemlich pathetischen Statement dazu, wie wichtig wir sind um Wissen an unsere Kinder zu vermitteln, endete diese Folge und die erste Staffel.
Nach anfänglichem Wundern über Art und Ausführung waren die Folgen doch sehenswert. Okay, es gab auch schwächere Folgen, aber als Gesamtpaket werden die DVDs nach erscheinen in meinem Regal stehen (und ein paar Runden im DVD-Player drehen).
Abschließend möchte ich meine Hoffnung ausdrücken, das wir noch mehr Staffeln zu sehen kriegen. Es gäbe da noch so viele Geschichten zu erzählen …
Noch ein Nachtrag :
Am letzten Montag wurde die gesamte Staffel in einem Rutsch, immerhin 10,5 Std., auf ‚NGC‘ wiederholt. Leider konnte ich von Unterwegs nicht posten, mein Smartphone streikt bei mehr als 20 – 30 Kommentaren, dann kann ich nicht mehr schreiben.
Allerdings wird die ganze neue Serie dort ab kommendem Montag, leider im Vormittagsprogramm, im wöchendlichen Rhytmus auch noch mal gezeigt.
Ich hoffe ja immer noch, das man so die Zeit bis zur nächsten Staffel überbrücken will ….
Leider habe ich es erst jetzt bemerkt – die Serie läuft seit vorigem Sonntag wöchentlich um 8 Uhr morgens bei arte.
Macht aber nix, alle bisherigen Folgen (und dann die weiteren) sind über die Mediathek abrufbar.
Die Serie gibts übrigens auch auf Netflix in HD.
.. sowie mit wahlweise OTon, ein starker Vorteil imho, PDP10. Wie auch bei der vergleichsweise günstigen BD/4DVD-Box.
Das galt nicht etwa Netflix (schon wg keine Ahnung), sondern SerienStaffeln. TBBT im 10erPack ist /Staffel afaik deutlich teurer.
Hab rein zufällig grad noch mal schnell reingeschaut und es kam wieder die allgemein schier endlose MoserFlut wg der Animationen ’nach vorne‘. Versteh ich immer noch nicht. ZB eben, als Bruno von der Obrigkeit beim Lesen erwischt wird – herrliche Szene; unter Grinsen geht da garnix.
@rolak:
Stimmt. Vergessen zu erwähnen.
Und nicht nur mit O-Ton sondern in noch ein paar anderen Sprachen und auf Wunsch auch mit Untertitel.
Man könnte sich zB die türkische Version mit Niederländischen Untertiteln ansehen, wenn man will ;-).
Kleines IMHO zu Netflix:
(Das hier ist jetzt schamlose Werbung – für die ich nicht mal bezahlt werde) Man muss Netflix wirklich zugute halten, dass sie sich anders als gewisse andere Streaming Plattformen um sowas wie verschiedene Tonspuren und Untertitel und Bildqualität auch bei älteren Serien oder Filmen echt gut kümmern.
@ PDP10:
Okay, das war jetzt für mich das entscheidende Kaufargument. Wo soll ich unterschreiben?