Fast 25 Jahre nachdem wir den ersten Planeten außerhalb des Sonnensystems entdeckt haben, haben wir nun vielleicht auch einen Planeten in einer anderen Galaxie gefunden. Dass es nicht nur in unserer Milchstraße Planeten gibt die um Sterne kreisen sondern auch in all den anderen Galaxien hat eigentlich nie jemand ernsthaft bezweifelt. Aber ferne Galaxien sind eben wirklich fern. Und es ist schon schwer genug die extrasolaren Planeten in unserer eigenen Umgebung zu finden; Millionen Lichtjahre entfernte Sterne in anderen Galaxien sind fast unmöglich auf das Vorhandensein von Planeten zu überprüfen. Bis jetzt zumindest… Rosanne di Stefano und ihr Team haben kürzlich eine ziemlich coole Idee gehabt. Sie haben nach Verdunkelungen heller Röntgenquellen gesucht.
Wenn da zum Beispiel irgendwo ein Neutronenstern oder ein schwarzes Loch ist, das von einem normalen Stern umkreist wird, kann Material vom Stern auf den Neutronenstern bzw ins Loch fallen. Dann leuchtet es extrem hell, unter anderem im Röntgenlicht. So hell, dass man es auch noch in fernen Galaxien beobachten kann. Dazu kommt, dass so eine Röntgenquelle viel kleiner ist als ein Stern. Sondern nur ungefähr so groß wie ein Planet bzw. noch kleiner. Sollte sich in diesem Röntgenpaar nun also auch noch ein Planet befinden der sich außerdem von uns aus gesehen genau vor die Röntgenquelle schiebt, kann er kurzfristig für einen sehr starken Abfall des Röntgenlichts sorgen. Di Stefano und ihr Team hat nach solchen Ereignissen gesucht. Und wurde in der 25 Millionen Lichtjahre entfernten Whirlpool-Galaxie fündig: Dort scheint ein Planet in regelmäßigen Abständen das Licht eines Röntgenpaares zu verdunkeln („M51-ULS-1b: The First Candidate for a Planet in an External Galaxy“).
Es handelt sich noch nicht um eine wasserdichte Entdeckung. Aber um eine sehr spannende Beobachtung. Was dabei genau passiert ist und was daran so spannend ist, könnt ihr euch sehr ausführlich von der Astronomin Ruth Grützbauch und mir in Folge 8 unseres Podcasts „Das Universum“ erklären lassen. Darin haben wir nicht nur die potentielle Entdeckung des ersten extragalaktischen Planeten besprochen sondern auch die Physik-Nobelpreise diskutiert und – wie immer in diesem Podcast – Fragen der Hörerinnen und Hörer beantwortet.
Hier gehts zur Folge bzw. könnt ihr auch einfach jetzt gleich auf „Play“ drücken:
Sexy Stimme.
Dinge vorhersagen ist nicht immer gut. Siehe Kassandra. Siehe Rahmstorf.