Am Montag habe ich dazu aufgerufen, das in Österreich gerade zur Unterstützung bereit stehende Klimavolksbegehren zu unterschreiben. Was ich auch jetzt noch tue. Weil es wirklich wichtig ist, dass jetzt Maßnahmen zum Klimaschutz passieren. In der Diskussion zum Artikel kam aber auch das Thema der „Überbevölkerung“ auf. Kurz gesagt lautete das Argument einiger aus der Leserschaft folgendermaßen: „Jede Maßnahme zum Klimaschutz ist langfristig sinnlos weil die Zahl der Menschen auf der Erde immer weiter wächst. Und mehr Menschen sind immer klimaschädlicher als weniger Menschen. Ein Volksbegehren zu unterschreiben wäre potenziell aktionistisch und könne nichts ändern. Das einzige was etwas ändert ist eine Reduktion der Weltbevölkerung. Die wichtigste Klimaschutzmaßnahme ist also dafür zu sorgen, dass die Geburtenrate sinkt.“

Damit bin ich nicht ganz einverstanden. Und wollte das Thema hier noch einmal gesondert zur Diskussion stellen.

Natürlich bestreitet niemand dass wir Menschen die Ursache des menschengemachten Klimawandels sind. Und dass weniger Menschen prinzipiell klimafreundlicher sind als viele Menschen. Aus diversen anderen Gründen ist ein weiteres und starkes Wachstum der Erdbevölkerung auch nicht wünschenswert. Aber die Geburtenrate geht ja schon zurück. Was aber nicht heißt, dass die Weltbevölkerung auch gleich zu sinken beginnt.

1987 waren wir 5 Milliarden. 12 Jahre später (1999) waren wir 6 Milliarden, die siebte Milliarden haben wir 2011 voll gemacht und 2023 werden wir 8 Milliarden sein. Im Jahr 2100 sind wir laut aktuellen Prognosen bei 11 Milliarden angelangt. Und da sieht man schon eine Reduktion: Von 5 auf 6 Milliarden; von 6 auf 7 und von 7 auf 8 Milliarden hat es jeweils nur 12 Jahre gedauert. Für die restlichen 3 Milliarden veranschlagt die Prognose der UNO aber ganze 77 Jahre! Wir werden also mehr, aber langsamer. Was daran liegt, dass die Geburtenrate weltweit sinkt. Nicht nur bei uns, auch überall sonst auf der Welt!

Geburtenrate (Kinder pro Frau) von 1950 bis 2050 (Bild: Rcragun, CC-BY 3.0

Zwischen 1950 und 1955 gab es 37 Geburten pro 1000 Menschen. Zwischen 1995 und 2000 ist die Zahl schon auf 22 Geburten gesunken. Aktuell (2020-2025) stehen wir wie 17,5. Und für 2095-2100 werden nur 11,6 Geburten pro 1000 Menschen prognostiziert. Oder, in „Kinder pro Frau“ berechnet: Im Zeitraum von 1950 bis 1955 waren es noch fast 5 Kinder die pro Frau geboren wurden. Aktuell stehen wir bei einer globalen Geburtenrate von 2,4 Kindern pro Frau. Um 2060 rum wird die Geburtenrate 2,1 Kinder pro Frau erreichen was circa der Punkt ist, an dem das Wachstum zum Stillstand kommen kann (das passiert nicht bei exakt 2 Kindern, da es ja leider immer Kindersterblichkeit gibt und auch immer ein bisschen weniger Frauen als Männer).

Die Geburtenrate sinkt also seit Jahrzehnten; man kann fordern dass sie das weiter tun soll oder schneller tun. Aber man muss sich nicht mehr die Mühe machen darauf zu beharren dass man was tun muss um die Zahl neuer Menschen auf der Erde zu begrenzen. Das passiert schon. Die Bevölkerungszahl wächst halt noch ein bisschen weiter. Unter anderem wegen der in den letzten Jahrzehnten ebenfalls stark gestiegenen Lebenserwartung. Die Menschen (und Kinder), die es jetzt schon auf der Erde gibt, bleiben noch eine Zeit lang hier. Und die, die noch kommen, bleiben noch länger (weil mit einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung zu rechnen ist).

Wer also fordert dass die Zahl der Weltbevölkerung jetzt oder auch nur in den nächsten paar Jahrzehnten zu sinken habe, sollte dazu sagen, wie genau das ablaufen soll. Weil ohne einen großen Teil der aktuell noch lebendigen Bevölkerung mehr oder weniger aktiv in einen nicht mehr lebendigen Zustand zu versetzen wird das nicht funktionieren… Und auch wenn einige Menschen das tatsächlich glauben: Zum Glück gibt es nirgendwo ernsthaft Ambitionen die Weltbevölkerung durch künstliche Viren, Chemtrails oder ähnlich absurde Mittel drastisch zu verringern.

Ich sag es sicherheitshalber nochmal: Natürlich ist es wichtig darauf zu achten, dass die Bevölkerung der Erde nicht weiter dramatisch ansteigt. Aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch sonst. Aber die Geburtenrate sinkt ja schon. Und sie wird weiter sinken, je weiter sich Bildung und Emanzipation von Frauen ausbreiten (das ist der wichtigste Faktor bei der Reduktion der Geburtenrate). Als akute Klimaschutzmaßnahme taugt das alles aber nicht.

Erstens, weil es nicht so einfach ist, wie manche sich das vorstellen. Der Großteil der klimaschädlichen Aktivitäten findet im globalen Norden ab, da wo die Geburtenrate sowieso schon gering ist. Dort, wo man (ein wenig stereotypisch) das „unbegrenzent“ Bevölkerungswachstum vermutet das uns angeblich alle ins Verderben reiten wird, also in Afrika oder Asien, passieren deutlich weniger klimaschädliche Aktivitäten. Es ist zwar verlockend über das „Argument“ der Bevölkerungsexplosion die Verantwortung für den Klimaschutz in die Ferne und auf die Menschen im globalen Süden zu schieben. Aber halt auch falsch.

Und zweitens geht es beim Klimaschutz vor allem darum, weniger Treibhausgase in die Atmosphäre zu entlassen! Nicht irgendwann, nicht in der Zukunft, nicht irgendwo anders. Sondern JETZT. Und dort, wo momentan das meiste CO2 freigesetzt wird. Man wird immer irgendwas finden mit dem man unangenehme Entscheidungen auf die Zukunft verschieben kann. „Die Kernfusion wird uns alle retten“. „Neue Technik wird dafür sorgen das wir unsere Lebensweise nicht ändern müssen“. Und so weiter. Aber das sind auch nur Mythen und Scheinargumente. Wir müssen jetzt etwas tun; je früher desto besser. Zu sagen dass es eh nix bringt was zu tun weil ja zu viele Menschen auf dem Planeten leben, ist bestenfalls uninformiert und schlechtenfalls aktive Irreführung. Die Geburtenrate sinkt und wird weiter sinken. Die Weltbevölkerung wird aufhören zu wachsen. Aber das dauert und ohne globalen Völkermord wird sich daran nichts ändern. Und da globaler Völkermord nur in den wirren Hirnen von Verschwörungsanhängern existiert, taugt die Sache mit der Weltbevölkerung nicht als Argument sondern nur als Ablenkung von dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen.

Wir können gerne darüber diskutieren wie aussichtsreich die Ziele des Klimavolksbegehrens sind. Aber zumindest ist es ein legitimes Mittel der direkten Demokratie und ein Weg, zu probieren sich Gehör zu schaffen in einer politischen Landschaft die immer noch viel zu wenig hören will. Worüber wir aber nicht diskutieren können: Dass es dringend notwenig ist, jetzt etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen. Aus welchen Gründen auch immer damit zu warten macht nichts besser.

117 Gedanken zu „Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum“
  1. Ich finde es gut, dass Du dieses Thema aufgreifst. Zitat:

    “ Es ist zwar verlockend über das “Argument” der Bevölkerungsexplosion die Verantwortung für den Klimaschutz in die Ferne und auf die Menschen im globalen Süden zu schieben. Aber halt auch falsch…“

    So ist es. Die Diskussion um die angebliche „Bevölkerungsexplosion“ ist nichts weiter als eine Scheindebatte.

    Ich persönlich habe übrigens bereits vor Jahrzehnten beschlossen, ganz bewusst keine eigenen Kinder in den Klimakochtopf zu setzen, nicht etwa, um die Welt zu retten, sondern um mich und meine Kinder zu retten und ich bin angesichts der endlosen, unseligen Klimadebatte saufroh darüber. Und da ich die harten Klimafakten kenne, empfehle ich seit geraumer Zeit jedem in meinem Bekanntenkreis, dasselbe zu tun.

  2. Dieses Argument kommt immer, üblicherweise von rechts. Die ganze Perversion des Arguments kommt auch dadurch zum Vorschein, dass immer Afrika als Beispiel verwendet wird, nicht etwa Indien oder China. Afrika, ein Kontinent voller Armut und vergleichsweise niedrigem CO2 Ausstoß, soll schuld am Klimawandel sein, weil dort das Bevölkerungswachstum so groß ist. Wenn eine solche Argumentation nicht rassistisch ist, dann weiß ich auch nicht.

    Fakt ist jedenfalls: Europa und die USA, mit ihrer vergleichsweise niedrigen Bevölkerung, stoßen fast die Hälfte des gesamten CO2s aus. Afrika könnte also noch beliebig wachsen und würde da trotzdem nicht so schnell rankommen. Sie würden erst dann nennenswert ihren CO2 Ausstoß erhöhen, wenn der Kontinent wohlhabender wird. Dann aber sinkt erfahrungsgemäß auch das Bevölkerungswachstum.

  3. Das wichtigste ist vor allem das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Hier ist ein Artikel, der gut zusammenfasst, warum uns alleine technische Maßnahmen (Produktion CO2-ärmer machen, mehr Windräder) nicht retten werden. Diese natürlich sinnvollen und noch mehr notwendigen Maßnahmen werden durch Wirtschaftswachstum aufgewogen. https://www.reflektive.at/klimaschutz-oder-wirtschaftswachstum-es-kann-nur-eines-geben/

    Andreas Veigl von der TU GRaz hat vorgerechnet, dass selbst mit unrealistischen Annahmen der Verbesserung des CO2-Fußabdrucks der Energie und die Energieintensität unserer Produktion, wir mit Wirtschaftswachstum wie bisher, die Klimaziele nicht erreichen. https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Events/Eninnov2016/files/lf/Session_D1/LF_Veigl.pdf

    Wir müssen uns auf eine Welt einstellen, die das Credo des Wirtschafstwachstum aufgibt und die Reichtum durch Verteilung schafft.

  4. @ FF
    „Natürlich bestreitet niemand dass wir Menschen die Ursache des menschengemachten Klimawandels sind.“
    Scherzkeks…..
    Vielen Dank mal wieder für Deinen Einsatz allgemein, und ganz besonders für diesen aus meiner Sicht sehr guten Post!

  5. wobei die aktive Senkung der Geburtenrate wie etwa in China mit der 1-Kind-Politik spontan geht und nicht erst im Laufe von Jahrzehnten.

    Nachteil dabei: klappt so spontan nur in totalitären Staaten und führt ohne exakte Steuerung zu krassen Entwicklungen – dort etwa mit dem Männerüberschuss.

    andere solche Staaten (mein Voruteil ist da Nordkorea) arbeiten gegenteilig. Also Frau als Gebärmaschine um Bevölkerung für Krieg/Arbeitskraft .

  6. Das derzeitige Bevölkerungswachstum und der Klimawandel hängen in gewisser Weise natürlich zusammen. Ich möchte dazu gerne noch einen weiteren Gedanken entwickeln.

    Die bisherigen Entwicklungspfade in den Entwicklungs- und Schwellenländern, die zu mehr Wohlstand geführt haben, waren mit den stark steigenden Emissionen verbunden. Wohlstand ist ein Weg die Geburtenrate weiter zu senken, wobei die wesentlichen Elemente, wie Bildung und Arbeit für Frauen und Zugang zu Verhütungsmitteln auch mit wenig Emissionen möglich sind.

    Wenn die afrikanischen Länder auch den vergangenen Entwicklungspfad wohlhabener Staaten einschlagen, dann wäre das ein nicht zu unterschätzender Beitrag zu mehr Emissionen. Deswegen ist es insbesondere wichtig dort einen nachhaltigen Aufbau der Wirtschaft zu unterstützen, etwa durch Technologietransfer. Ansonsten sehe ich die Gefahr, dass dort Entwicklung wesentlich fossile Infrastruktur beinhalten, die die nächsten Jahrzehnte laufen würde, was einen die globalen Emissionen noch weiter erhöhen könnte.

    [Da lässt sich auch die Unsinnigkeit eines Vorschlages von einer Person sehen, die im Moment auch durch Viren im Schlachtgewerbe für Aufsehen sorgt. Es ist nicht sinnvoll Kohlekraftwerke in Afrika zu bauen, um das Bevölkerungswachstum aufzuhalten.]

  7. Wenn das mit der Kernfusion nichts wird, vielleicht geht die Marsbesiedelung ja schneller?

    Spass beiseite – hast natürlich recht. Auch der KOmmentar zum Wirtschaftswachstum ist wohl richtig – aber eine brauchbare Alternative ist leider auch noch nicht bekannt.

  8. Das Problem ist vielschichtiger, denn es ist nicht nur die tendenziell zurückgehende Geburtenrate zu berücksichtigen, sondern auch der demografische Aufbau. Afrika hat momentan noch mit Abstand das höchste Bevölkerungswachstum (lt. Statista 2,5 %, weltweiter Durchschnitt 1,1 %), außerdem ist dort fast die Hälfte (2020: 46,7 %) der Bevölkerung unter 18 Jahre alt, hat die Fortpflanzungsphase also größtenteils noch vor sich. Stimmt, die Afrikaner emittieren weniger als die Europäer, aber sollen sie länger arm bleiben, weil steigender Wohlstand bei Verwendung heutiger Technik mehr CO2 bedeutet? Worauf ich hinaus will: Die Welt muss ökonomisch gerechter UND zugleich umweltfreundlicher werden. Wenn ich mir die Zeitschiene bei der Erderwärmung ansehe, sogar ziemlich schnell. In diesem Zusammenhang ist das Bevölkerungswachstum zwar nicht der einzige Einflussfaktor, aber durchaus ein wichtiger. Je schneller wir das ökonomische Problem lösen, desto schneller lösen wir auch das ökologische.

  9. > Aber die Geburtenrate geht ja schon zurück. Was aber nicht heißt, dass die Weltbevölkerung auch gleich zu sinken beginnt.

    Mit der Geburtenrate verhält es sich wie mit Covid-19. Auch für den Homo sapiens lässt sich ein R0 berechnen. Und wie bei Covid-19 variiert diese Kenngröße regional ziemlich stark:

    https://youtu.be/eelAqRUPbqY?t=118

    Wenn man erfolgreich sein will müssen die Maßnahmen in den Regionen mit großem R0 ansetzen.

  10. @Karl Mistelberger

    Coole Aussage, lach 🙂

    Gloria von Thurn und Taxis
    Eine bekannte Äußerung von ihr stammt aus der Talkshow Friedman vom 9. Mai 2001: „Afrika hat Probleme nicht wegen fehlender Verhütung. Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne.“ Im September 2008 äußerte sie in einem Interview mit der Bild am Sonntag: „Die Afrikaner sind mitnichten anders drauf als wir. Dass die mehr schnackseln, hat mit den klimatischen Bedingungen da unten zu tun“, da diese wegen des warmen Klimas weniger Kleidung trügen. Dies und die größere Bevölkerung seien, ihrer Meinung nach, die hauptsächlichen Gründe, warum es in Afrika wesentlich mehr AIDS-Kranke gebe. Die Erfolge in der AIDS-Prävention in Uganda würden auf einer konzertierten Aktion aller nichtstaatlichen und staatlichen Stellen mit tatkräftiger Unterstützung des Präsidenten und der Vermittlung der ABC-Regel (Enthaltsamkeit, (HIV-Test), Treue, Kondome) basieren, wobei die Kirchen nach Bartholomäus Grill nur als Teil der Gesamtaktion beteiligt gewesen seien und trotz Propagierung von Kondomen mitgemacht hätten. Gloria von Thurn und Taxis verbucht die Erfolge vor allem für die Kirche, die zusammen mit dem Staat eine Treuekampagne gestartet habe und den Menschen wieder den Wert der Familie beigebracht hätten. Nur dieses schütze gegen HIV/AIDS, Kondome dagegen nicht. Ihre Medienpräsenz ging nach diesem Vorgang zunächst zurück.

  11. Diese Art der Diskussion ist doch Schwachsinn
    Man trage die Größe der Weltbevölkerung seit der Eiszeit vor ca. 40000 Jahren bis heute gegen die mittlere Temperatur auf und erhalte eine phantastische Korrelation. Daraus schließe man dann, eine Reduktion der Bevölkerungszahl führt wieder zu einem Temperaturrückgang.

    Tolle Kausalität!

  12. Obwohl ich sehe, dass das Bevölkerungswachstum sinkt finde ich das Argument der Überbevölkerung ein sehr schönes Argument. Die Lösung liegt nämlich auf der Hand: Wohlstand für alle und gleiche Rechte und Freiheiten für Frauen. Deswegen würde ich mir gar nicht so viel Mühe geben jemandem von dem Argument abzubringen, solange er/sie versteht was die Lösung ist.

  13. Wenn urplötzlich in Afrika der Wohlstand ausbrechen würde, wäre dies für die CO2-Bilanz katastrophal. 😉

    Weltbevölkerung nach Kontinenten Mitte des Jahres 2019

    Bevölkerung in Millionen
    Asien 4.587
    Afrika 1.305
    Europa 746
    Lateinamerika, Karibik 645
    Nordamerika 367
    Australien, Ozeanien* 42

  14. Ich sehe das ähnlich wie libertador. Sinkende Geburtenraten stehen in direktem Zusammenhang mit Wohlstand. Wohlstand so wie wir in heute leben ist maßgeblicher Treiber der CO2 Emissionen und damit des Klimawandels. Nicht umsonst wird immer gern auf die Industrialisierung verwiesen, die neben anderen Elementen dazu führte, dass der Lebensstandard weltweit stieg und nochimmer steigt, allerdings eben auf Kosten dieser Emissionen.
    Jetzt könnte man ketzerisch fragen, ob somit das Sinken der Geburtenraten (über Wohlstand) überhaupt einen Netto-Erfolg bei der Klimabilanz produzieren kann.
    Man sieht ja sehr schön an China, das weltweit ganz vorne mit dabei ist beim CO2 Ausstoß (pro Kopf aber deutlich hinter den westlichen Industrieländern) dass wenn Wohlstand anwächst aber viele betrifft das schon heftige Wirkung entfaltet.
    Ergo, so meine Folgerung: Es macht mehr Sinn, saubereren Wohlstand zu produzieren, an dem alle partizipieren können, dies bremst das Wachstum UND den Klimawandel. Aber dazu sind ja nichtmal bzw. insbesondere nicht die reichsten Industrienationen bereit oder fähig.
    Vielleicht machen die Afrikaner, die Asiaten, die Südamerikaner es besser als wir und schaffen genau diesen Turn. Der Vorteil ist, dass viele nicht gezwungen sind, dieselben Fehler nochmal zu machen. Ausserdem: Infrastruktur die noch nicht existiert lässt sich leichter klimafreundlich neu schaffen als existierende Entsprechend umbauen – da gibt es immer zu viele heilige Kühe die man nicht schlachten mag.

  15. Energiebedingte CO₂-Emissionen in ausgewählten Regionen und Ländern weltweit im Jahr 2018

    CO₂-Emissionen in Millionen Tonnen

    China 9.429
    USA 5.145
    Europäische
    Union 3.479
    Übriges Europa 2.869
    Naher Osten 2.119
    Afrika 1.235
    Japan 1.148
    Deutschland 726

  16. K.H.
    wenn wir uns die Meinung von Malthus anschauen, einem britischen Sozialökonom:
    Malthus verwandte für seine Theorie drei Prämissen:

    Die vom Menschen erzeugten Nahrungsmittel folgen einem linearen Wachstum, die Nahrungsmittelmenge erhöht sich somit in…
    Die Bevölkerungszahl entwickelt sich dagegen mit geometrischem Wachstum ( Zinseszinsformel ), sie erhöht sich mithin in…
    Die Mehrzahl der Menschen in der Arbeiter- und Unterschicht ( englisch lower…“

    dann erkennen wir, dass die Nahrungsmittelerzeugung dem menschlichen Wachstum die Grenze setzt.
    Der Klimawandel wirkt sich auf die Nahrungsmittelproduktion aus. Ob das Auftauen der Thermafrostböden in Asien die Nahrungsmittelerzeugung ausreichend sichern kann, ist noch unklar.

  17. Im Moment hat Afrika einen jährliche CO₂-Emissionen 1.235 Millionen Tonnen. Würden die Afrikaner unseren Standard einhalten, dann hätten sie einen jährliche CO₂-Emissionen von 10.200 Millionen Tonnen.

    Aber Hauptsache die Geburtenrate sinkt. Aber erst bei 2 bleibt die Weltbevölkerung konstant. Nur soviel zur Geburtenrate. 🙂

  18. Ein weiterer Grund, warum die Weltbevölkerung trotz Geburtenrückgang erstmal weiter wächst: Durch das enorme Bevölkerungswachstum in den vergangenen Jahrzehnten ist ein Großteil der Menschen noch recht jung. Das Durchschnittsalter ist weltweit gerade mal 31 Jahre. Die sterben nicht so schnell. Die Verbesserung der Lebenserwartung ist also keinesfalls der einzige Grund, es ist zum großen Teil einfach ein Nachlaufeffekt.

  19. Im Hinblick auf die Verantwortlichkeiten bezüglich der globalen Klimaerhitzung ist es äusserst erhellend, sich mit der Historie der Klimaforschung zu befassen, denn die Geschichte der Klimaforschung ist untrennbar mit vorsätzlichen Versuchen das globale Klima (insbesondere auf der Nordhalbkugel) zu beherrschen verknüpft:

    “ Schon 1856 wies eine fast vergessene Wissenschaftlerin den Klimaeffekt des CO2-Gases nach, 1896 prophezeite ein Verwandter von Greta Thunberg die Erderwärmung. DAMALS FANDEN FORSCHER DAS GUT…“
    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86455954/klimawandel-greta-thunberg-verwandter-sah-erderwaermung-schon-1896-kommen.html

    Don’t drink the cool aid^^:

    „Svante Arrhenius‘ breakdown“
    https://youtu.be/ax5e8tEPWzQ

    “ We may find a kind of consolation in the consideration that here, as in every other case, there is good mixed with the evil. By the influence of the increasing percentage of carbonic acid in the atmosphere, we may hope to enjoy ages with more equable and better climates, especially as regards the colder regions of the earth, ages when the earth will bring forth much more abundant crops than at present, for the benefit of rapidly propagating mankind.“

    – Svante Arrhenius, Worlds in the making (1908)

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Svante_Arrhenius

    https://www.geoengineeringwatch.org/geoengineers-and-big-oil-the-dark-alliance/

    Ein sehr gute Einführung in diese Thematik liefert Eli Kintesch’s „Hack the planet“.

    “ The largest experiment of all time — combusting fossil fuels — has failed. Are we really suggesting that we rely on a geoengineering experiment on an equally vast scale?“

    – Bill McKibben

    Welcome to the Anthropocene.

  20. @all
    Ich habe das Thema Geburtenkontrolle im letzten Blogbeitrag angestoßen.

    Ich wäre schon froh, wenn Bevölkerungszahl bzw. aktiv geförderte/diskutierte Geburtenkontrolle ein zentrales Thema in allen Klima-/Umwelt-Diskussionen werden würde. Bisher wird diese Thematik fast immer ignoriert.

    Wenn aber nur auf den Kohlendioxidausstoß geschaut wird – dann ist dies zu wenig. z.B.

    In fast allen Ländern werden die verfügbaren Wasserresourcen bereits jetzt übernützt – dort kann man die Bevölkerung nicht mehr ernähren (als Beispiel sei Syrien genannt – ein Grund für den Bürgerkrieg waren die sinkenden Grundwasserspiegel). Dies wird zu Wanderbewegungen führen, wodurch andere Lebensräume noch stärker beansprucht werden.

    Viele wichtige Rohstoffvorkommen sind in wenigen Jahrzehnten erschöpft.

    Wegen der Klimaerwärmung werden viele der fruchtbarsten Küstengebiete vom Meer überschwemmt werden – wodurch andere Gebiete noch stärker übernutzt werden

    Wenn erst bis 2060 die Geburtenrate auf 2 sinkt – dann haben wir wieder wertvolle Zeit verloren. Wenn man zukünftigen Generationen eine lebenswerte Existenz auf der Erden ermöglichen will – dann muss die Geburtenrate viel schneller und viel stärker sinken.

    Die im einführenden Blogbeitrag erkennbare Suggestion – dass derjenige an einem Problem schuld ist, der auf ein Problem hinweist, zeigt, dass der Wille fehlt, das Thema der Bevölkerungszahl wirklich ernst zu nehmen. Aber ein Problem verschwindet nicht, indem man es ignoriert.

  21. @Kinseher: Schauen Sie sich einfach mal die Zahlen an, die in #16 gepostet wurden, dann sehen Sie wie absurd das ist. Die Überbevölkerung ist eben nicht für den Klimawandel verantwortlich, sondern unsere westliche verschwenderische Lebensweise.

    Was sie ansprechen ist doch was völlig anderes. Natürlich verschärft die Überbevölkerung in Afrika auch das dortige Armutsproblem und die Hungersnöte. Das steht aber nur insofern im Zusammenhang mit dem Klimawandel, als das unser Lebenstil letztlich über den Klimawandel dafür sorgen wird, dass die Menschen in Afrika noch mehr hungern und um ihr Leben kämpfen müssen als bisher. Die Lösung wäre wohl eher mehr Entwicklungshilfe zu betreiben. Und ja, natürlich schließt das auch mit ein, dass man in Afrika vor allem grüne Technologie bereitstellt. Aber dafür muss man auch die Technologie bereitstellen. Es bringt nix, ein Haufen Solarkraftwerke in Afrika aufzubauen, wenn die Menschen dort dann von der chinesischen oder europäischen Solarindustrie abhängig sind.

    Davon mal abgesehen würde ich ja gerne mal wissen, wie man gegen Überbevölkerung vorgehen will. Das erscheint mir eher wie eine Nebelkerze.

  22. @sowhat

    Und mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist der Parmafrost gerettet?

    Die Einschränkung der Erwärmung auf 1,5 °C statt auf 2 °C würde die Wahrscheinlichkeit einer sommerlichen Eisfreiheit der Arktis um 2100 von 100 % auf 30 % reduzieren.

  23. Geburtenkontrolle
    Ethisch fragwürdig und wenig zielführend

    Für Lotze-Campen ist das Bevölkerungswachstum allerdings eine Entwicklung, die er als gegeben hinnimmt und nicht weiter diskutiert. Man untersuche beispielsweise auch keine Rückwirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerungsentwicklung. Am Institut werde ferner nicht untersucht, wie man die Bevölkerungsentwicklung beeinflussen könnte, wenn man es denn wollte, sagt der gebürtige Ostfriese. Die Idee, quasi das Bevölkerungswachstum zu managen, sei für ihn ethisch fragwürdig und kurzfristig auch wenig zielführend. Die Bevölkerungsentwicklung verändere sich nur sehr langsam. Daher wäre eine Fokussierung auf das Bevölkerungswachstum bei der Emissionsbegrenzung über die nächsten Jahrzehnte wenig effektiv und würde auch nicht an den richtigen Stellen ansetzen. Die meisten CO2-Emissionen fänden auf absehbare Zeit weiterhin in den reichen Ländern statt, dagegen würden Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum, zum Beispiel Afrika, derzeit wenig zu den gesamten Emissionen beitragen.
    Quelle:
    https://www.nzz.ch/amp/wirtschaft/klimawandel-bevoelkerungswachstum-entscheidender-faktor-ld.1503297

  24. Da muss Karl-Heinz erst eine Koryphäe ausbuddeln, auch wenn er vom PIK ist, um zu zeigen, dass Bevölkerungskatastrophe und Klimawachstum nichts miteinander zu tun haben,weder ethisch noch numerisch.
    Zumal allein die Geburtenrate noch lange nicht zu einer Reduktion der Anzahl der Weltbevölkerung führt.

  25. Zu Karl-Heinz: Weltbevölkerung nach Kontinenten Mitte des Jahres 2019

    Bevölkerung in Millionen
    Asien 4.587
    Afrika 1.305
    Europa 746

    Ich stelle mich jetzt dumm: Hat Asien 4’587 Millionen, also 4,587 Milliarden Menschen oder nur 4,587 Millionen?

    Hört mit dem Punkt in grossen Zahlen auf, von dem man nie weiss, ob es ein Dezimalkomma oder ein Tausenderstrich ist.

  26. Es wurde hier zwar schon erwähnt, aber ich möchte es noch deutlicher betonen: Das Problem ist nicht das absolute Wachstum der Menschheit sondern die Milliarden, die gerne so komfortabel leben möchten wie wir und es sich zunehmend auch leisten können. Weltweit sind über 1’000 Kohle- oder Erdgaskraftwerke geplant oder bereits im Bau und über 100 Kernkraftwerke. Als Astronom und Kosmologe weiss Florian Freistetter, dass die Temperatur auf der Erde längerfristig unabhängig vom CO2-Gehalt in der Atmosphäre zunehmen wird. Es wird der Menschheit nichts Anderes übrig bleiben, als mit der Klimaerwärmung zu leben. Das wird nur mit technischen Innovationen möglich sein.

  27. Falls diese Kommentar jetzt gleich in 3facher Ausfertigung erscheint, bitte ich um Entschuldigung.

    @Karl-Heinz #28

    Für mich ist das wichtigste Zitat aus dem von ihnen verlinkten Artikel So bewerten Forscher den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Bevölkerungswachstum folgendes

    Latif hält das Bevölkerungswachstum durchaus für einen bedeutenden Faktor des Klimawandels. Doch für ihn ist das beste Mittel gegen das Bevölkerungswachstum das alte Versprechen von Ludwig Ehrhard: «Wohlstand für alle». Ein hoher Lebensstandard gehe erfahrungsgemäss mit niedrigen Geburtenraten einher, sagt der 64-Jährige. Auch Bildung für Frauen und die Stärkung ihrer Rechte seien dabei ganz wichtige Themen.

    Beim „Wohlstand für alle“ gibt es gerade in den Gebieten mit dem höchstem Bevölkerungswachstum auch den größten und vor allem dringendsten Nachholbedarf. Ob das klimaneutral möglich ist, bezweifle ich. China und Indien haben das bisher nicht geschafft. Und diese beiden Länder haben punkto Wohlstand noch immer erheblichen Nachholbedarf.

    Bis jetzt gibt es weltweit keine Reduktion bei den Emissionen der klimarelevanten Gase (dazu gehört nicht nur CO2). Ab nächstes Jahr soll es dann in geradezu disruptiver Art bis 2050 gegen 0 gehen. Das die Schwellenländer dies erreichen darf man nicht nur bezweifeln, man muß es sogar. Und den Entwicklungsländern derartiges abzuverlangen bedeutet nicht weniger als die Armut in ihren Ländern zu zementieren.

    Bevor wieder die üblichen Verdächtigen mit dummen Unterstellungen kommen: Es ist klar, daß die Industriestaaten vorangehen müssen. Nicht primär weil sie moralisch für die „Klimakatastrophe“ verantwortlich wären (ansonsten wären wir noch immer im vorindustriellen Zeitalter), sondern einfach weil es logisch ist. Sie haben den Wohlstand, sie emittieren am meisten und sie können mengenmäßig am meisten einsparen ohne nennenswerte Wohlstandeinbußen.

  28. @Calabi-Yau:

    Und das dauert dann wie lange um die Weltbevölkerung um einen signifikanten Anteil zu reduzieren? Sagen wir mal auf die Hälfte?

    Na? Mal nachrechnen?

  29. @Kai @Freistetter
    Seit der Veröffentlichung des Buches ´Die Grenzen des Wachstums´ sind die Zusammenhänge zwischen der Bevölkerungszahl und deren Einfluss auf die Umwelt bekannt.
    Hätte man also seit 1975 sich ernsthaft um Geburtenkontrolle bemüht, dann gäbe es heute deutlich weniger Menschen auf der Erde und damit auch nicht die damit zusammenhängenden ökologischen Probleme. Man kann also nicht sagen, man hätte dies nicht gewusst.
    @Freistetter – damit ist Ihre Frage hoffentlich beantwortet: Geburtenkontrolle

    Wenn zukünftige Generationen eine lebenswerte Umwelt haben sollen, dann darf man die Verantwortung dafür nicht in die Zukunft abschieben – oder sich die Zukunft schön rechnen.
    (Wenn darauf hingewiesen wird, dass die Industrieländer deutlich mehr CO2 erzeugen als z.B. Afrika – dann ist dies richtig; aber auch versteckter Rassismus. Auch Menschen in Afrika sollten die Möglichkeit haben, den gleichen Lebensstandard wie wir zu genießen.)

    1. @Kinseher: Nochmal: Wie soll das konkret ablaufen mit der Geburtenkontrolle? Wer verbietet(?) den Menschen mehr als x Kinder zu kriegen? Wie wird das durchgesetzt? Sogar China hat gecheckt dass die 1KindPolitik unmenschlich und kontraproduktiv ist. Soll das wieder aufleben? Welche globale Diktatur wird die Geburten kontrollieren und wie?

      Und: Wie lange dauert es dann mit dieser -wie auch immer stattfindenden- Geburtenkontrolle, bis die Weltbevölkerung sinkt? Was macht der Klimawandel bis dahin?

  30. @Calabi-Yau

    von PDP10 an @Calabi-Yau:
    Und das dauert dann wie lange um die Weltbevölkerung um einen signifikanten Anteil zu reduzieren? Sagen wir mal auf die Hälfte?
    Na? Mal nachrechnen?

    Annahme:
    Zobrists Pathogen (aus Dan Browns Inferno) – das es ermöglicht, einen Drittel der Weltbevölkerung permanent zu sterilisieren.

    Wäre doch mal ein interessantes Beispiel, mit dem du uns und Kinseher Richard zeigen könntest, wie man so was rechnet. 😉

  31. @Freistetter
    Man muss die Menschen argumentativ überzeugen, dass nur eine freiwillige Geburtenkontrolle ermöglicht, dass auch zukünftige Generationen noch gut auf der Erde leben können.

    Ein Effekt ist SOFORT zu erwarten, sobald man die Menschen überzeugt hat. Bisher hat man aber noch nicht einmal ernsthaft diesen Versuch unternommen. Die Klima-Verhandlungen von Kyoto/Paris wären schon eine gute Gelegenheit gewesen

    Sind Leute aber Vernunftargumenten nicht zugänglich, dann läuft alles weiter wie bisher. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn man sich in irgendwelchen Unterschriftenlisten für mehr Klimaschutz ausspricht.
    Zumal Klima nur ein Teil-Problem ist – es kommen noch hinzu: Wassermangel, Begrenzte Rohstoffvorkommen, Überbeanspruchung / Verschmutzung von Lebensräumen, …

    Hätte man schon 1975 nach dem Bericht des Club of Rome ernsthaft über Geburtenkontrolle und deren Umsetzung diskutiert, dann hätte man bereits heute deutliche geringere Umweltschäden.
    So aber hat man schon einmal 45 Jahre Handlungszeit verloren.

    1. @Kinseher: „Ein Effekt ist SOFORT zu erwarten, sobald man die Menschen überzeugt hat. „

      Irgendwie verstehe ich nicht, was du mir erklären willst. Wieso soll SOFORT ein Effekt da sein, wenn die Menschen weniger Kinder zur Welt bringen? Sie bringen ja dann immer noch Kinder zur Welt, nur eben weniger. Die kommen zu den Menschen die jetzt schon leben hinzu. Und die Menschen die jetzt schon leben sterben nicht alle früher, nur weil weniger Kinder geboren werden… Erst wenn die zahlenmäßig starken aktuellen Generationen alt geworden sind und langsam sterben, wird die Bevölkerungszahl sinken.

      Und die Menschen BRINGEN JA SCHON weniger Kinder zu Welt! Die Geburtenrate sinkt seit Jahrzehnten und sie sinkt weiter. Ich weiß nicht, was du da noch für spezielle Maßnahmen forderst?

  32. Wenn man einen Blick in die Vergangenheit wirft, kann man über die Zusammenhänge von Mensch und Natur nachdenken. Vor etwa 2500 Jahren haben die Mittelmeeranrainerstaaten Griechenland, Rom, Karthago begonnen ihre Wälder dem Schiffsbau zu opfern. Was dann passiert ist, kann man an der Geschichte Siziliens und Spanien sehen.Sizilien war vollkommen bewaldet. Die Römer haben die Wälder nicht nur wegen ihrer Schiffe gerodet, Sizilien wurde die Kornkammer der Römer.
    Mit der Folge, dass die Flüsse im Landesinneren versiegten, die Ortschaften kein Wasser mehr hatten. Heute ist Sizilien im Landesinneren nur noch sehr spärlich besiedelt.
    Die Brasilianer machen gerade das Gleiche. Und die Welt schaut zu. Auf die Intelligenz der Menschheit können wir uns nicht verlassen. Deshalb sind die Prognosen für die Zukunft nicht positiv.

  33. @Kinseher Richard

    Die Anzahl der Geburten hat vermutlich ein Plateau erreicht. Das einzige Wachstum, das man sieht ist dadurch, dass die Menschen älter werden.

    @Florian

    Ich erfülle mal den Job von KR. Effektive und nicht fragwürdige Mittel zur Geburtenkontrolle sind:

    – Zuverlässige Altersvorsorge
    – Bildung für Frauen
    – Zugang zu Arbeit für Frauen
    – Zugang zu Verhütungsmitteln
    – Gute medizinische Versorgung

    Alle diese Mittel werden einfacher, wenn es ein höheres Wohlstandsniveau gibt, lassen sich aber auch so fördern. Es gibt natürlich einiges zu überwinden, in Ländern mit im Moment noch steigender Bevölkerung. Eine solche Entwicklung muss in Zusammenarbeit mit den Menschen passieren und kann nicht verordnet werden, wie du mit Blick auf die 1-Kind-Politik ja auch sagst.

    Um den Klimawandel aufzuhalten wird lediglich beitragen, dass es einfacher wird den Wohlstand mit sauberer Energie zu erhöhen, wenn die Geburtenraten auf 2 sinken. Da der Großteil der Emissionen aber in Ländern mit höherer Geburtenrate ist, wäre der Beitrag eher gering.
    [Wobei die Entwicklungsgeschichten zu RCP 8.5 meines Wissens nach eine hohe Geburtenrate und eine wirtschaftliche Entwicklung mittels Kohle annehmen und so zu den höchsten Ausstößen kommen. Dort werden Geburtenraten durchaus als ein (kleiner) Faktor gesehen.]

  34. @Kinseher Richard:

    Man muss die Menschen argumentativ überzeugen, dass nur eine freiwillige Geburtenkontrolle ermöglicht, dass auch zukünftige Generationen noch gut auf der Erde leben können.

    […]

    Was hindert dich daran, die Menschen von Geburtenkontrolle zu überzeugen? Lass mich raten: Du hast keine Ahnung, wie du das anstellen sollst, richtig?

    Und wie würdest du festlegen wollen, wer wann wie viele Kinder bekommen darf? Wer soll es durchsetzen? Wie sollen Verstöße sanktioniert werden?

  35. Karl-Heinz
    gut dein Link zu Grenzen des Wachstums.
    Was der Club of Rome nicht bedacht hat, die beginnende „Völkerwanderung“ auf der Erde.
    Beispiel, Mexico in Richtung USA. Inselstaaten in Richtung Festland, Naher Osten in Richtung Europa., Afrika in Richtung Europa.

  36. „Man muss die Menschen argumentativ überzeugen, dass nur eine freiwillige Geburtenkontrolle ermöglicht, dass auch zukünftige Generationen noch gut auf der Erde leben können.“

    Der Grund warum in Entwicklungsländern die Geburtenrate so hoch ist, liegt ja vor allem auch daran, dass die Menschen darauf angewiesen sind. Es gibt keine staatliche Altersvorsorge, wer keine Kinder in die Welt setzt, hat auch niemanden, der einem im späten Alter pflegt.

    Überhaupt ist das doch vollkommen irre: wollen sie Menschen in Afrika davon überzeugen, weniger Kinder in die Welt zu setzen, damit die Menschen in Europa weiterhin in Komfort und Wohlstand leben können?

    Das Bevölkerungswachstum in den meisten Staaten sinkt ja bereits. Wir müssen jetzt eher dafür sorgen, dass die Staaten, die jetzt auch das Wohlstandsniveau der Industrieländer erreichen wollen, dies möglichst auf klimaneutrale Weise tun. Und wir müssen damit anfangen, selbst klimaneutral zu werden, andernfalls stehen wir in einer verdammt schlechten Verhandlungsposition.

  37. Solarenergie zu Beginn geostationär aus dem All abschöpfen entsorgt das Mittelalter.
    Damit ist überall alles ohne weiteren Ressourcenverbrauch emissionsfrei vor Ort (re)generierbar und dazu global digitalisierbar.
    Das Periodensystem lässt sich immer wieder neu kombinieren, weil Atome nicht verschleißen. Sterben wird sich erübrigen, was Reproduktion minimiert. Nahrungsmoleküle synthetisch herstellen und vielfältig schmackhaft verstoffwechseln. Unser Leben unbegrenzt verlängern und optimieren, dabei frisch und gesund bleiben. Veröffentlichen, was uns die grenzenlose Einschirrung der Naturgesetze ermöglicht. Das damit atemberaubend höhere Zivilisationslevel explizieren. Die Menschheit leidet unter Milieuschäden, ohne die fast alle anspruchsvoll studieren und die Entwicklung befördern können. DIeser Planet kann unsere naturbelassene Luxusoase werden. Der Lifestyle der vermögendsten 1 % dieser Spezies hier und darüber hinaus kann emissionsfreies Allgemeingut werden, beginnend mit Villen statt Slums. Digitalisierung, Rechnergliedmaßen und unbegrenzt Strom ermöglichen „Götterleben“. Wer nicht dabei mitwirkt, verzögert unsere Entwicklung.

  38. Jeder Mensch braucht Energie, Infrastruktur, Rohstoffe, Behausung, Kleidung, Nahrungsmittel, …

    D.h. ob mehr oder weniger Kinder geboren werden, hat sofort einen Einfluss auf die Umwelt.

    Und nochmals – ich fordere nichts, sondern appeliere nur an den Verstand.

    1. @Kinseher: „D.h. ob mehr oder weniger Kinder geboren werden, hat sofort einen Einfluss auf die Umwelt.“

      Bestreitet ja niemand. Ich verstehe nur nicht, was du „appelierst“? Ist ja nicht so, dass die PolitikerInnen der Welt rumlaufen und andauernd erzählen: „Kriegts mehr Kinder!!“. Und einfach nur zu sagen „Es wär besser, wenn weniger Menschen auf der Welt wären“ ist eine Binsenweisheit, solange du nicht konkret vorschlagen kannst, wie du das erreichen willst.

  39. @NHL
    Hm, na ja…ich wurde schon besser bespaßt.
    Falls sie das ernst meinen, würde ich ihnen raten, mal ganz schnell den Aluhut abzunehmen!

  40. Hier mal eine Aufgabe für die fanatischen Verfechter der Senkung der Geburtenrate.
    Wie lange würde es wohl dauern bis sich die Bevölkerungzahl von Deutschland halbiert, wenn die Geburtenrate schlagartig auf G=0 sinkt?
    Für Fortgeschrittene dito für G=1

  41. Nein bloß keine Geburtenkontrolle. Wir brauchen mehr Konsumenten.
    Und die durchschnittliche Pro Kopf Emission wird weltweit wird sinken. Weil auch die Ärmsten sinkende Ansprüche haben.

    Ironie aus.
    Frage mich auch grade, ob sich manche das Hirn weggekifft haben!!!

    Oder der Autor. Was bringt der für Taschenspieler Tricks.

    Oh weia.

    Bringt lieber nochmal was über Corona oder Homöopathie.

  42. @Florian
    ‚ “Es wär besser, wenn weniger Menschen auf der Welt wären” ist eine Binsenweisheit, solange du nicht konkret vorschlagen kannst, wie du das erreichen willst.‘

    Klar, es muss was getan werden. Deine Antwort ist also dieses Volksbegehren. Ist dir eigentlich bewusst, was das Klima betreffend passieren würde, wenn Ö und D, ja ganz Europa plötzlich auf wundersame Weise ins All entfleuchen würden?
    Die logische Fragenkette muss doch wohl lauten: müssen wir etwas tun, können wir etwas tun, ist das was wir tun können, zielführend? Oder zerstören wir mit irgendwelchem Aktionismus die Grundlagen unserer Lebensweise, wobei die Wirkungen auf das Klima dabei nur marginal oder nicht feststellbar wären?
    Die waren Umweltsäue sind evtl. die Freunde mit dem Kontrabass – flieg doch mal hin und organisiere dort ein Volksbegehren; (mach’s nicht, deine Beiträge hier würde ich für die nächsten 20 Jahre sehr vermissen).

    1. @Bernd: „Klar, es muss was getan werden. Deine Antwort ist also dieses Volksbegehren. „

      Das Volksbegehren ist ein KLIMAvolksbegehren, kein Geburtenkontrollevolksbegehren.

      „müssen wir etwas tun, können wir etwas tun, ist das was wir tun können, zielführend?“

      Das ist exakt einer der modernen Klimaleugnermythen. „Wir sind so wenige, wir können nix tun. Die anderen müssen etwas tun!“. Klingt gut, weil es immer super ist wenn die anderen schuld sind und man selbst nix tun muss. Ist halt aber auch kompletter Quatsch. Hab ich hier schon ausführlich dargelegt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2019/10/21/die-neuen-klimawandel-mythen/

      „Die waren Umweltsäue sind evtl. die Freunde mit dem Kontrabass

      Latenter Rassismus mit Rechtschreibschwäche… klassische Kombination!

  43. @Fluffy:

    Hier mal eine Aufgabe für die fanatischen Verfechter der Senkung der Geburtenrate.

    Hatte ich in #35 schon mal nach gefragt.

    Hat mir aber immer noch keiner vorgerechnet.

  44. @Fluffy u. PDP10

    Die Todesrate wird berechnet, indem man die Sterbefälle im Jahr durch die Bevölkerung zur Jahresmitte dividiert und das Ergebnis mit 1.000 multipliziert. Mit anderen Worten: Anzahl der Sterbefälle pro 1.000 Einwohner pro Jahr.

    Todes oder Sterberate Deutschland 12,1.
    m = 12,1 ÷ 1000 = 0,012
    N(t) = N0 * e ^ (-m * t)

    Wie lange würde es wohl dauern bis sich die Bevölkerungzahl von Deutschland halbiert, wenn die Geburtenrate schlagartig auf G=0 sinkt?

    N0/2 = N0 * e ^ (-m * t)
    1/2 = e ^ (-m * t)
    2 = e ^ (m * t)
    ln (2) = ln (e ^ (m * t)) = m * t
    t = ln(2) / m = 57 Jahre.
    Lösung: 57 Jahre, wenn angenommen wird, dass die Sterberate konstant bleibt.
    Aber Achtung!!!
    Die Sterberate ist aber stark altersabhängig und daher sind die 57 Jahre als oberer Grenzwert zu verstehen.

    Zum Nachdenken:
    Sterberate Deutschland 12,1
    Sterberate Ägypten 4,4
    Wie kann das sein? 🙂

  45. @Globo, #54

    Zitat: “ Und die durchschnittliche Pro Kopf Emission wird weltweit wird sinken. Weil auch die Ärmsten sinkende Ansprüche haben.“

    Der Kommentar sagt ( in bewusst ironischer Weise) offen, auf wen die Forderung nach Geburtenkontrolle abzielt, nämlich auf die Ärmsten, also auf diejenigen, die am wenigsten für das globale Desaster des Kapitalismus verantwortlich sind ( ja ja, der Kommunismus war auch böse, aber das wird den Kapitalismus nicht retten, hehe^^).

    Ich kann garnicht soviel kotzen, wie ich seit Jahrzehnten bei der unseligen Klima/Ökologie Debatte ertragen muss. Kommentare wie dieser bestätigen mich 100% darin, dass es meinerseits vollkommen richtig war, ganz bewusst keine eigenen Kinder in dieses System zu setzen^^ Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Versuch, das globale Klima/Ökologie Desaster zu bewältigen, indem Sie sich auf die Ärmsten, also auf jene, die den geringsten ökologischen Fussabdruck erzeugen, konzentrieren.

  46. @#58Karl-Heinz
    In Ihrer Berechnung ist der Wurm drin. Nach Ihren Annahmen müsste nach drei Halbwertszeiten, 171 Jahren, immer noch ein Achtel der Ursprungsbevölkerung leben.

  47. @uwe hauptschueler
    Ich habe extra darauf hingewiesen, dass die Sterberate stark altersabhängig ist. Bei der Berechnung habe ich aber angenommen, dass die Sterberate konstant bleibt und deshalb das Ergebnis als oberer Grenze zu sehen ist.
    Um den realitätsnäheren Wert zu ermitteln, müsste man meiner Meinung nach, für dieses Beispiel schon einen Computer einsetzen. 😉

  48. @Globo

    Ein Beispiel:
    Österreich Wachstum 2019 0,4 Prozent.
    Bei der Geburt wurde ein Rückgang von 1,5% im Vergleich zu 2018 verzeichnet.

    Nun rate mal warum sich keiner für das Thema Geburtenkontrolle interessiert.

    Leider ist sowas die REALITÄT.
    Den dritten Abend in Folge hat in Wien Ausnahmezustand geherrscht: Erneut veranstalteten Kurden und linke Aktivisten im Bezirk Favoriten eine Protestkundgebung, und erneut gab es Provokationen türkischer Faschisten. Böller und Flaschen flogen durch die Luft. Abermals soll auch der verbotene „Wolfsgruß“ gezeigt worden sein. Bereits an den vergangenen beiden Tagen waren die Demonstranten durch Anhänger der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“ gestört worden.

  49. Die Rechnung sieht ganz ok aus. Aber so mancher wird sich fragen, wo hat Karl-Heinz die Exponentialfunktion hergezaubert? Weil seit Corona alles exponentiell ist?
    Nach einem Jahr haben wir wohl
    N(1)=N(0)*(1-m)
    Nach n Jahren
    N(n) =N(0) *(1-m)^n
    Deine Darstellung hat wahrscheinlich ihre Berechtigung, vor allem, wenn du es schaffst G=1 noch unterzubringen.

  50. @Fluffy

    Geburtenrate
    Die Geburtenrate bezeichnet die Anzahl der jährlich geborenen Kinder in Relation zur Gesamtbevölkerung. Meist nimmt man dabei die Zahl der Neugeborenen pro tausend Einwohner und Einwohnerinnen.

    Der Begriff wird manchmal auch etwas anders verwendet: Dann meint man mit Geburtenrate die Zahl der Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter. Das wird auch als Fertilitätsrate bezeichnet – vom lateinischen fertilitas, was auf Deutsch Fruchtbarkeit heißt.

    Ich hoffe, du meinst mit G =1 die erste Definition. Die könnte ich ohne Computer rechnen. 😉

  51. @Fluffy

    Ups …
    Ich merke gerade, dass du mi G=1 sicher die zweite Definition meinst. Mal überlegen wie man von der zweiten Definition auf die erste transformiert.

  52. Alle Spinner die von mehr Geburtenkontrolle schwadronieren haben kiéine Ahnung. Wir haben zwei gerade klare Töchter und hätten vieleicht noch ein drittes Kind wenn das mit der zweiten Geburt nicht so scheisse gelaufen wäre.
    Welche menschenverachtenden Methoden will man denn anwenden wenn jemand eigene Kinder mag?
    Und ich finde es ziemlich rassistisch Bewohnern von Afrika zu unterstellen sie machen Kinder als Altersversorgung.

  53. Deutschland:
    • Geburtenrate = 8,6
    • Fruchtbarkeit oder Fertilität = 1,44
    • Sterberate = 12,1
    • Migrationsrate = 1,5
    • Bevölkerungswachstumsrate = -0,19 % = -1,9

    Probe:
    Geburtenrate + Migrationsrate – Sterberate =
    8,6 + 1,5 – 12,1 = -2 = – 0,2 % ist bis auf Rundungsfehler Ok.

  54. @Fluffy

    Hier mal eine Aufgabe für die fanatischen Verfechter der Senkung der Geburtenrate.
    Wie lange würde es wohl dauern bis sich die Bevölkerungzahl von Deutschland halbiert, wenn die Geburtenrate schlagartig auf G=0 sinkt?
    Für Fortgeschrittene dito für G=1

    Berechnung für G=1 für Deutschland
    Fertilität ist proportional zu Geburtenrate
    F (Fertilität) ~ G (Geburtenrate)
    1,44 ~ 8,6
    1 ~ g
    Daraus folgt: g = 8,6/1,44 = 5,97

    Bevölkerungswachstumsrate = Geburtenrate + Migrationsrate – Sterberate = 5,97 + 1,5 – 12,1 = – 4,63
    t_50% = ln(2)/ 0,00463 = 149,7 Jahre 🙂

  55. @Uli Schoppe

    Ich habe die Zahlen benötigt um die Aufgabenstellung von Fluffy zu lösen.
    Für mich sind die Zahlen sehr aussagekräftig. 😉

  56. Oh, mein Gott

    Eine Gruppe von Wissenschaftlern um den schwedischen Resilienzforscher Johan Rockström hat eine einfache Faustformel entwickelt, wie das 2-Grad-Ziel erreicht werden kann. Demnach muss der weltweite CO2-Ausstoß alle 10 Jahre halbiert werden. Die jährliche Reduktion würde dadurch bei ca. 7 % liegen. Gleichzeitig sollte der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergie-Bedarf alle 5 bis 7 Jahre verdoppelt werden. Zusätzlich müsse der Atmosphäre CO2 entzogen werden.

  57. Tut mir leid, war meine unkorrekte Bezeichnung der Geburtenrate. Ich meinte:
    Karl-Heinz in #18

    Aber Hauptsache die Geburtenrate sinkt. Aber erst bei 2 bleibt die Weltbevölkerung konstant. Nur soviel zur Geburtenrate.

    Die durchschnittliche Anzahl von Kindern, die jede Frau zur Welt bringt. Also G=1 Kind pro Frau, auch Ein-Kind-Politik genannt.

  58. @Fluffy

    Keine Ursache. Irgendwann habe ich es dann gecheckt was du mit G=1 meinst. 😉

    Dank deiner und PDP10 Aufgabenstellung wurde mir bewusst, dass die Klimakriese nicht ohne ist. Die kommenden Generationen dürfen sich auf was gefasst machen. 😉

  59. @Karl-Heinz:

    Vor allem ist die Klimakrise nicht durch irgendeine Einflussnahme auf das Bevölkerungs“wachstum“ zu lösen, wie du dankenswerter weise vorgerechnet hast.
    Das „Wachstum“ steht in Anführungsstrichen, weil das Wachstum der Weltbevölkerung nun mal seit Jahrzehnten stagniert.
    Ein exponentielles Wachstum, wie es unter anderem noch der Club of Rome in den 70ern unterstellt hat, gibt es genau genommen schon seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr.

    Laut Studien von allerlei Unterorganisationen der UN und anderen, wird sich die Weltbevölkerung, je nach Studie, bei irgendwas um die 9 bis 10 Milliarden einpendeln.

    Und diese Zahl – wieder deine Rechnung – lässt sich nunmal nur über einen Zeitraum von Jahrhunderten wieder reduzieren.

    Punkt.

    Wer heute noch davon schwadroniert, dass eine signifikante Abnahme der Weltbevölkerung die Klimakrise lösen könnte, meint, um es mal überspitzt zu formulieren, eigentlich Massenmord in unfassbarem Ausmass.

    Das müssen sich die, die so argumentieren mal kurz klar machen.

    Natürlich meinen die das nicht ernsthaft so. Weil sie zu doof sind solche elementaren Rechnungen wie du durchzuführen.

    Noch’n Punkt.

  60. @PDP10

    Danke für deine sehr gut durchdachte Analyse. Uli Schoppe braucht sich keine Sorgen zu machen und muss wegen der Kinder auch kein schlechtes Gewissen haben. 🙂

  61. @PDP10 #76

    Und bis wann glaubst du Geistesgröße ist die Klimakrise dauerhaft gelöst oder anders rum, wie lange wird die Menschheit noch mit diesem Thema befasst sein?

    a) bis 2050
    b) bis 2100
    c) darüber hinaus

    Wir reden hier ja nur über das Klima, andere Resourcen interessieren erstmal nicht. Den Rest erspare ich mir, dass würde bescheidene Gemüter wie dich ohnedies überfordern.

  62. @Karl-Heinz #77

    Habe PDP10 nur überflogen, was leider ein Fehler war. Er ist noch blöder als gedacht.

    Laut Studien von allerlei Unterorganisationen der UN und anderen, wird sich die Weltbevölkerung, je nach Studie, bei irgendwas um die 9 bis 10 Milliarden einpendeln.

    Und diese Zahl – wieder deine Rechnung – lässt sich nunmal nur über einen Zeitraum von Jahrhunderten wieder reduzieren.

    Hier nochmal aus der WIKI

    Wenn die durchschnittliche Kinderzahl um ein halbes Kind pro Frau höher läge, würde die Weltbevölkerung bis 2100 auf 16,6 Milliarden Menschen anwachsen (hohe Variante). Bei einem halben Kind weniger würden im Jahr 2100 nur noch 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben (niedrige Variante).

    Über „die Jahrhunderte“ muß man nichts sagen. Sollte eigentlich jeder Trottel verstehen.

  63. @Oger

    Für mich sind die unterschiedlichsten Ansichten die Würze dieses Blogs. Ich persönlich versuche immer mit der Einstellung reinzugehen, daß man selbst nicht beweisen muss, wie gut oder schlecht man ist. So bleibt der Blick auf bestimmte Dinge viel offener.

    Jetzt, wo du es sagst: halbes Kind pro Frau höher, halbes Kind pro Frau niedriger, ergibt genau 1 Kind. Ist mir zuvor gar nicht aufgefallen.

    Heut ist ein schöner Tag. 😉

  64. Sie zeigen die Statistik über Geburten pro 1000 Menschen. Aber diese Zahl sagt meiner Meunung nach kaum etwas aus über die Anzahl der Bevölkerung aus.

    Beispiel:
    Wenn eine Frau 10 Kinder geboren hat, jedoch 9/10 gestorben sind, bevor sie ins gebärfähiges Alter kamen so ist das weniger als wenn eine Frau 2 Kinder geboren hat und beide sind ins gebärfahige Alter gekommen.

  65. Nicht jeder, der eine Eindämmung des Bevölkerungswachstums fordert, zeigt gleich mit dem Finger auf Afrika. Der Grund, sich dort für mehr Geburtenkontrolle einzusetzen, liegt auch nicht im Klimawandel, da die CO2-Emissionen pro Kopf dort im Vergleich zu unserem im Westen noch bescheiden sind. Der Grund für Geburtenkontrolle dort sollte das Funktionieren der Wirtschaft sein und das Vermeiden von Flüchtlingsströmen. Kein Wirtschaftswachstum kann so schnell neue Arbeitsplätze schaffen, wie in manchen afrikanischen Staaten die Bevölkerung wächst. Die USA müssten die Global Gag Rule abschaffen. Man muss die Kirchen ins Boot holen (die leider – im Gegensatz zu Politikern – tatsächlich die Botschaft propagieren „Kriegts mehr Kinder“). Es muss eine neue religiöse Tugend werden, den Planeten nicht durch zu viel Nachwuchs zu belasten.
    In westlichen Ländern sollte wegen des hohen Lebensstandards und damit hohen CO2-Verbrauchs pro Kopf an einem Bevölkerungsrückgang gearbeitet werden. Steuerliche Nachteile bei 3. Kind wäre eine Idee. Aufhören, Leute ohne Kinder als Egoisten zu diskriminieren. Großzügigere Übernahme von Verhütungskosten für sozial Schwächere.

    Einfach mal 200 Jahre abwarten, bis sich das Bevölkerungsproblem von selber verläuft, ist keine Lösung, denn neben dem Problem des Klimawandels gibt es ja noch das Problem des Artensterbens. Das wird uns evtl. sogar früher erwischen als der Klimawandel, wenn man sich an Matthias Glaubrecht orientiert:
    https://www.deutschlandfunk.de/matthias-glaubrecht-das-ende-der-evolution-die-folgen-des.740.de.html?dram:article_id=474075

  66. @Jul, #89
    “ Es muss eine neue religiöse Tugend werden, den Planeten nicht durch zu viel Nachwuchs zu belasten“

    Hehe, mit welcher Religion willst Du diese Message unterfüttern? Mit dem Christentum jedenfalls schonmal nicht, denn die Christen lieben grosse Schafsherden, je mehr Schäfchen, desto besser („Seid fruchtbar und mehret Euch und machet Euch die Erde untertan“) 🙂 Wie wärs zB mit dem Buddhismus? Im Buddhismus gilt unser hiesiges Dasein als blutige Knochenmühle, als Fleischwolf, als Samsara- womit wir auch gleich bei den Tatsachen wären:

    Die Natur ist ein Kochtopf, der sich durch Vermehrung, Fressen und Gefressenwerden erhält. Die Bewegung „Extinction Rebellion“ hat das klimatische und ökologische Desaster in seinem ganzen Ausmass erkannt, daher verweigert „Extinction Rebellion“ es, Kinder in diesen Kochtopf zu setzen. Diese Leute haben erkannt, wo der Hammer hängt, sie wollen ihre Kinder nicht vom Kapitalismus im 6. globalen Massensterben verheizt sehen, also zeugen sie erst gar keine Kinder. Man muss den Leuten nur sagen, was die Kinder dieser Welt erwartet, erzähle ihnen die harten Fakten, nichts ist so überzeugend, wie die bittere, ungeschminkte Wahrheit. Wer die harten Fakten wirklich kennt und wer seine Kinder liebt, der setzt sie erst garnicht in diese Welt. A propos:

    “ 29.6.2020 – Giftige Brühe in der Tundra

    … Anonym hat er ein Video an einen Oppositionspolitiker geschickt, das längst viral geht. Er gräbt darin mitten in der Tundra ein Loch, darin sammelt sich eine braune Flüssigkeit. „Reiner Diesel“, hört man ihn sagen. „Ich könnte hier jetzt aus dem Boden volltanken.“ Zum Beweis kippt er die Brühe in ein kleines Feuer, sofort schießen Flammen hoch….“

    https://www.tagesschau.de/ausland/russland-sibirien-umweltskandal-101.html

    Es möge jeder selbst recherchieren, was das Auftauen des Permafrost in Sibirien, Alaska, Kanada bedeutet- wer ohne jeden religiösen Glauben, ohne jeden Zweckoptimismus, ohne jede kindlich-naive Hoffnung ernsthaft die harten, ungeschminkten Fakten rezipiert, dem vergeht die Lust auf eigene Kinder ein- für allemal. Good luck everyone.

  67. @Jul
    „Unsere“ Religion eines imaginären, strafenden und belohnenden, bärtigen Zausels in einem imaginären Himmel ist sowieso lächerlich und wurde entwickelt, um den Mächtigen zu dienen.
    Jede Naturreligion ist mir lieber.

    Indigene waren und sind oft so viel weiser als wir mit unserer Gier, Fassade und Angeberei.

    Auf Tikopia (eine kleine Insel der Salomonen) herrschte strikte Geburtenkontrolle.
    Wenn eine Frau aus Versehen ein ungewolltes Kind bekam, „ist sie mit ihrem Kind freiwillig und erhobenen Hauptes ins Meer gegangen“
    (ungenaue Wiedergabe aus einem Merian- oder GEO-Artikel).

  68. @How? und @Nemesis:
    Ich meinte, dass ALLE Religionen ins Boot geholt werden müssen, um es in die Köpfe der Massen zu hämmern, dass es eine Tugend ist, nur wenige Kinder zu bekommen. Es mag für säkulare, „woke“ Westler schwer vorstellbar sein, aber für viele Menschen auf der Welt ist es tatsächlich noch relevant, was ihre religiösen Autoritäten von sich geben. Darum erreicht man sie über diese Schiene vielleicht am besten. Der Druck dafür müsste von politischer Seite kommen. Es gibt in der Geschichte Beispiele dafür, dass das funktioniert. Der Interpretationsspielraum auch in der Bibel ist groß…..
    Und für Beispiele strikter Geburtenkontrolle braucht man nicht so weit in die Ferne zu schweifen. Im vorindustrialisierten Europa durften Männer nur heiraten, wenn sie eine Familie ernähren konnten. Uneheliche Schwangerschaft wurde von der Gesellschaft hart bestraft. Dass jeder Kinder kriegen kann, wie er/sie gerade lustig ist, ist ein relativ neues Phänomen und hängt damit zusammen, dass in der ersten Industrialisierungsphase billige Arbeitskräfte gebraucht wurden.

  69. @Jul, #92

    Na dann wünsche ich Dir mal viel Erfolg dabei, alle Religionen in dieses Boot zu holen, insbesondere beim Christentum drücke ich Dir ganz fest die Daumen. Und es möge vor allen Dingen jeder bei sich selbst anfangen mit der Geburtenkontrolle, die weitaus meisten Leute, die mir begegnet sind und Geburtenkontrolle von anderen fordern, haben selbst mehrere Kinder in die Welt gesetzt, grins^^

    Ich hingegen fordere sowas nicht von anderen, ich habe in meinem eigenen Interesse und im Interesse meiner Kinder keine eigenen Kinder in den Klimakochtopf gesetzt und bin heute, angesichts des klimatischen und ökologischen Desasters, saufroh darüber 😉 Wer heute noch Kinder in die Welt setzt, der kennt die harten Fakten nicht.

    Good luck bei Deinem Unterfangen.

  70. @Jul
    …oder später Kanonenfutter, schon klar!
    Das Problem IST nur leider die „politische Seite“, deren kapitalistisch dogmatische Glaubensgrundsätze das Wachstum voraussetzen, auch was die Anzahl der „Konsumenten“ betrifft.

    Die ungemütliche Zeit, deren Anfang wir schon erleben, ist es, die uns auf ein gesundes Maß schrumpfen lassen wird.
    Wir können nur hoffen oder beten, dass es nicht so schlimm kommt und uns versuchen anzupassen. In High-Tech sehe ich allerdings nicht die Lösung, eher in Low-Tech.

  71. Für mich stellt sich folgende entscheidende Frage:

    Sind wir bereit, das Paradigma kranken, endlosen Raffens und Konsums materieller Güter zu überwinden, sind wir bereit, das Schlauraffenland zu überwinden oder nicht?

    Wir werden dieses Paradigma entweder freiwillig oder gezwungenermassen aufgeben müssen, daran führt absolut kein Weg vorbei.

  72. @How(Lennon), #96

    Ich weiss^^ Du hast es ja selbst bereits gesagt in Kommentar #94:

    “ Wir können nur hoffen oder beten, dass es nicht so schlimm kommt und uns versuchen anzupassen.“

    Viel Glück beim „hoffen“ und „beten“ und „anpassen“.

  73. @Karl Heinz #73
    Wie soll man den CO2 Ausstoß senken, wenn alle vom Kuchen mitessen wollen? Schwellenländer? 3. Welt-Länder? Zurzeit strömen ja die Menschen hunderttausenden nach Europa, sicher werden die nicht ihre frugale, CO2-arme Lebensweise hier beibehalten wollen und vom Batate- und Maniok-Anbau leben. Und Co2 aus der Atmosphäre entziehen? Wie soll das gehen, wenn nicht große gebiete Wald und Regenwald sich wieder erholen dürfen? Da, wo jetzt Menschen leben. Das letzte Mal als der Mensch das Klima durch „Wiederaufforstung“ des Regenwaldes abgekühlt hat hat es 90-95% der Amazonasbevölkerung das Leben gekostet.

  74. Das letzte Mal als der Mensch das Klima durch “Wiederaufforstung” des Regenwaldes abgekühlt hat hat es 90-95% der Amazonasbevölkerung das Leben gekostet.

    Wie, was, wie?
    Du meinst wohl den Amazonas-Regenwald, der sehr schnell schrumpft, oder? 😉

  75. @ KH #99
    Er meint vermutlich die klimatischen Folgen der Amerikaentdeckung durch Kolumbus & Co,.
    https://www.tagesspiegel.de/wissen/eroberung-amerikas-forscher-mit-kolumbus-kam-der-klimawandel/24085962.html
    Auch interessant der Zusammenhang Klima und Reisanbau
    https://www.welt.de/wissenschaft/article1158493/Methan-aus-Reisanbau-ist-ein-Klimakiller.html
    https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/weltweiter-reisanbau-von-klimawandel-bedroht-16471844.html
    Es gibt sogar mindestens ein paper, welches den Reisanbau in China so um das Jahr 0 dafür verantworlich macht, daß es zu keiner weiteren Eiszeit gekommen ist. Leider finde ich das paper nicht mehr. Wurde aber in Blog Primaklima diskutiert.

  76. Interessant auch der zusammenhang Reisanbau – klima
    https://www.welt.de/wissenschaft/article1158493/Methan-aus-Reisanbau-ist-ein-Klimakiller.html
    https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/weltweiter-reisanbau-von-klimawandel-bedroht-16471844.html
    Es gibt auch zumindestens ein paper mit der hypothese, dass der Reisanbau im frühen China so um Christi Geburt eine eigentlich fällige neue Eiszeit verhindert hätte. Den Link zum paper finde ich jetzt nicht. Das Thema wurde im Blog Primaklima diskutiert.

    Und ich habe auch was gelernt. Posts mit mehr als 2 Links gehen hier nicht durch. 😉

  77. @sowhat

    Danke für die Klarstellung. Nur der Begriff „Wiederaufforstung des Regenwaldes“ ist in diesem Kontext jetzt wohl nicht ganz korrekt. 🙂

  78. KH, da bist du aber ein wenig kasuistisch – das Wort mußte ich unbedingt mal unterbringen 😀
    Also klugscheißere ich mal. Er hat es ja in Anführungszeichen geschrieben. Die Einheimischen hatten das Land kultiviert und damit den Baumbestand dezimiert, die Europäer haben die Indianer masakriert und mit Seuchen infiziert und dann sind halt die Bäume wieder gewachsen als 90% der Bevölkerung weg waren.

  79. @sowhat

    Das letzte Mal als der Mensch das Klima durch “Wiederaufforstung” des Regenwaldes abgekühlt hat hat es 90-95% der Amazonasbevölkerung das Leben gekostet.

    Und ich hatte schon Angst vor der Wiederaufforstung. 😉

  80. @ KH
    Amazonasbevölkerung
    Bin berufsbedingt geübt beim selektiven Lesen und Hören. Unsinniges korrigiere ich automatisch oder nehms einfach nicht wahr. Macht auch viele Post verständlicher. Nur beim Webbären scheitere ich regelmäßig. War bei Primaklima immer sehr lustig 😀

  81. Das wirkliche, globale CO2 Desaster (und damit das Klima Desaster) begann bekanntlich erst mit der industriellen Revoltution:

    https://www.co2levels.org/img/graph_grid.png

    Industrielle Revolution, Kapitalismus, Kolonialismus ect nahmen ihren historischen Anfang in Europa. Seit 1850 ist der CO2- Gehalt in der Atmosphäre von 280ppm auf derzeit ~415ppm angestiegen. Derzeit haben wir soviel CO2 in der Atmosphäre, wie seit rund 66 Millionen Jahren nicht mehr. Damals lag die globale Temperatur um 5°C höher als heute, in der Arktis wuchsen Palmen und in Deutschland/Europa spazierten Dinosaurier herum:

    https://www.reuters.com/article/us-climatechange-carbon/carbon-emissions-highest-in-66-million-years-since-dinosaur-age-idUSKCN0WN1QR

    Die Geschwindigkeit der derzeitigen Klimaerhitzung verläuft schneller, als jede andere Klimaänderung der letzten 65 Millionen Jahren:

    https://news.stanford.edu/news/2013/august/climate-change-speed-080113.html

  82. Zum Thema Kapitalismus, dessen Entwicklung und sein wohl baldiges Ende und die Ursachen dafür, die übrigens auch genau das (Klima-)Schlamassel bewirkten, in dem wir jetzt nun leider stecken, kann ich nur diesen Blog empfehlen: kassandra21.de

  83. Eine aktuelle Studie zeigt, dass „Überbevölkerung“ absolut nicht das Problem ist, mit einigen sehr interessanten Fakten:

    “ 15.7.2020 – Neue Prognose – Weltbevölkerung schrumpft ab 2064

    Die Weltbevölkerung wächst – aber womöglich nicht so stark wie bisher erwartet. Laut einer Studie wird der höchste Wert 2064 erreicht – danach schrumpft die Weltbevölkerung. Das ist nicht für alle Regionen eine gute Nachricht…“

    https://www.tagesschau.de/ausland/weltbevoelkerung-133.html

  84. 
    Die Behauptung, es gäbe eine Überbevölkerung, ist leider in Medien stark präsent, so dass auch ich mich zeitweilig davon überzeugen ließ. Durch langes Nachdenken und Meditation gelangte ich im Laufe von mehr als 30 Jahren zu einer völlig anderen Sicht auf dieses Thema. (Ich bin heute 52.)
    Das wahre Problem ist, dass den toten Dingen (Kathedralen, Fabriken, Einkaufs-Zentren, Straßen usw.) der Vorrang vor lebenden Wesen eingeräumt wird. Wir müssen diese toten Dinge reduzieren, um mehr Platz für die Lebewesen zu schaffen!
    Wenn wir genügend Obstbäume pflanzen, dann können wir leicht die Ernährung von zwölf Milliarden Menschen oder mehr sichern. Aber die Tierzucht verbraucht zu viel Fläche. Darum sollten wir kein Fleisch mehr essen, was sowieso viel besser für die Tiere ist!
    Die gefangenen Tiere sollten endlich frei gelassen werden. Denn etwas Milch und ein paar Eier bekommt man auch von freien Tieren, falls die vegane Ernährung zu einseitig werden sollte.
    Beten kann man auch im Wald. Ein besonderes Gebäude aus Stein ist dazu nicht erforderlich.
    Die Behauptung, es gäbe zu viele Menschen, ist tatsächlich lebens-verneinend und damit pre-faschistoid! Wenn erst einmal über eine angebliche Überbevölkerung gesprochen wird, dann schafft man eine wesentliche Grundlage, worauf andere Leute ihre rassistischen oder menschenverachtenden Ideologien relativ leicht aufbauen können.
    Darum sollte man die Existenz möglichst vieler Lebewesen (einschließlich der Menschen) immer bejahen! Aber die toten Dinge müssen reduziert werden, um Platz für das Leben zu machen!
    Der Mensch ist mit Verstand ausgestattet und damit der berufene Beschützer der Pflanzen und Tiere. Leider hat der Mensch in den letzten 5000 Jahren das genaue Gegenteil seiner wahren Berufung praktiziert. Der Mensch hat mehr als jede Tierart andere Lebewesen gefoltert oder getötet! Dabei machte er nicht einmal Halt vor den Angehörigen seiner eigenen Art! Anstatt das Leben zu fördern, füllte der Mensch die Erde mit Ashalt und Beton. Diese Dekadenz der letzten 5000 Jahre ist leider auch noch als „Fortschritt“ angepriesen worden!
    Nur die Naturvölker in Asien, Afrika, Amerika und Australien waren kaum an dieser Degeneration des Menschseins beteiligt. Die Naturvölker sollte man sich wieder zum Vorbild nehmen!
    Bitte denkt über meine Worte nach!

  85. @Jens Fankhaenel:

    Die Naturvölker Europas haben da auch nicht sehr viele Verwüstungen angerichtet. Andererseits gab es in Teilen Asiens und Afrikas schon ziemlich früh Hochkulturen (Ägypten, Mesopotamien, Industal, China). Aber auch Amerika hatte seinen Anteil mit Mayas, Azteken, Inka und anderen. In den heutigen USA gab es mit der wenig bekannten Kultur am Mississippi Sesshaftigkeit und Ackerbau. Die Maya, natürlich kein Naturvolk, Mittelamerikas haben nach heutigem Kenntnisstand sogar ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört.

    Das Problem ist aber: Entweder leben wir mit unserer heutigen Lebensweise und den damit verbundenen Problemen, oder wir leben wieder als Naturvölker. Sollte es allerdings dazu kommen, würden die Menschen dien heutige Zeit als dramatisch überbevölkert empfinden. Naturvölker verursachen geringere Schäden an der Natur, aber dies in erster Linie aufgrund ihrer geringen Zahl. Die Vorstellung, auf diesem Planeten könnten genau so viele Menschen wie heute oder sogar noch mehr leben als heute, würden das nur alle naturnah tun, ist völlig abwegig. Eiersammeln in der Natur reicht nicht weit, und Milch geht sowieso nur mit Viehhaltung.

    Der Wechsel zu einem Leben als Naturvolk liefe also auf ein Massensterben ungekannten Ausmaßes hinaus. Willst du das mit staatlich geregelten Tötungen handhaben? Oder lassen wir unsere Zivilisation einfach zugrunde gehen und am Ende überleben einige wenige, die stark genug gewesen sind, das Chaos zu überleben?

    Das Freilassen von Nutztieren liefe übrigens auf Tierquälerei hinaus. Zwar kämen einige (viele Rinder- und Schweinerassen etwa) in der Natur gut zurecht, aber nicht in den heutigen Bestandszahlen. Wenn wir dieses Jahr die Ställe öffnen, müssten viele Tiere verhungern. Und natürlich würden sie sich auf die Felder stürzen, auf denen unsere Nahrungsmittel angebaut werden. Wie würdest du das Problem lösen wollen? Sollen wir Menschen verhungern, damit die dann ehemaligen Nutztiere überleben? Oder würden wir „Plünderer“ abschießen und doch aufessen? Sollen wir sie großflächig vergrämen und sie woanders verhungern lassen?

  86. Ach du liebes Fäkalium. Was ist das denn?

    Durch langes Nachdenken und Meditation gelangte ich im Laufe von mehr als 30 Jahren zu einer völlig anderen Sicht auf dieses Thema.

    Na dann ist ja gut. Nachdenken und Meditieren kann man übrigens auch 100 Jahre ohne ein verwertbares Ergebnis. Wie hier sichtbar.

    Wenn wir genügend Obstbäume pflanzen, dann können wir leicht die Ernährung von zwölf Milliarden Menschen oder mehr sichern.

    Mal bitte vorrechnen. Und dann mal drüber nachdenken und meditieren, wie die Welt dann aussieht: ein Obstbaumplanet mit Obstbäumen, zwischen denen Menschen umherrennen, die niemals mehr tun werden als Obst essen.
    Srsly?

    Die Behauptung, es gäbe zu viele Menschen, ist tatsächlich lebens-verneinend und damit pre-faschistoid!

    Weia. Eine pre-Nazikeule. Wie zielführend. Und so völlig unideologisch. Ganz zu schweigen davon, wie im Gegentum lebensbejahend die pre-und aktuell-Nazis waren und sind. „Unser Volk braucht Raum“ und so. Mehr Lebenwollen geht nicht. Nur eben nicht für alle – das is numa Pech für alle anderen, nech?

    Der Mensch ist mit Verstand ausgestattet und damit der berufene Beschützer der Pflanzen und Tiere. Leider hat der Mensch in den letzten 5000 Jahren das genaue Gegenteil seiner wahren Berufung praktiziert.

    Lol? Diese „wahre Berufung“ hast du wo nachgelesen und dich unter Zuhilfenahme welcher Instrumente dessen versichert, daß das auch stimmt?

    Der Mensch hat mehr als jede Tierart andere Lebewesen gefoltert oder getötet!

    Beim Foltern müßten wir kurz drüber sprechen, was das genau ist, aber der zweite Passus ist natürlich Blödsinn. Zahlen dazu? Wieviele Krebse tötet ein einziger Blauwal bei einer einzigen Mahlzeit? (Und wieviele Millionen Jahre machen die das schon?)

    Dabei machte er nicht einmal Halt vor den Angehörigen seiner eigenen Art!

    Was ja ein wahnsinnig krasses nirgendwoanders zu findendes Alleinstellungsmerkmal ist. Ich hörte dereinst von Ameisenstaaten, die Kriege gegeneinander führen. Nee, nich?

    Die Naturvölker sollte man sich wieder zum Vorbild nehmen!
    Bitte denkt über meine Worte nach!

    Hab ich. Mein Rat an dich: verzichte auf informationstechnische Geräte und halte bitte damit solche von jeder Logik befreiten Rants aus dem Internet raus. Weil: machen die Naturvölker genauso. Danke schön.

  87. Hallo,

    Dein Optimismus bewundernswert.
    Mich stört in deiner Weltanschauung aber, dass du nur den Menschen siehst. Hast du dir mal überlegt wie viel Platz noch für andere Tiere übrig bleibt ? Als Zahlen passen beide rein, dessen bin ich mir bewusst. Ob das Ganze noch lebenswert ist, ist die andere Frage, denn der Mensch bewohnt jetzt schon die stabilsten und fruchtbarsten Flecken und verdrängt andere Arten immer weiter, übrig bleibt vom Menschen verlassene Gebiete (z.B. Chernobyl?!) als Fluchtort. Diese negative Tendenz, wird in keinem Artikel von euch „Optimisten“ berücksichtigt.

  88. Es wird angenommen, dass die globale Erwärmung zu schlechteren Lebensbedingungen für den Menschen führt. Als Folge nimmt die Weltbevölkerung wieder ab, das Klima verbessert sich wieder etc. Ein normaler Regelkreis. Interessanterweise geht das meines Wissens in kein IPCC Klimamodell ein.

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