Letzte Woche habe ich von der epochalen Entdeckung des ersten interstellaren Asteroids berichtet. Ein Objekt wie diesen Himmelskörper, der den schönen Namen ‘Oumuamua trägt, haben wir bis jetzt noch nie gesehen. Das erste Mal konnten wir einen Asteroid beobachten der in einem anderen Sonnensystem entstanden ist. Millionen von Jahren ist er durch den leeren Raum zwischen den Sternen geflogen und nun für einen kurzen Besuch bei uns vorbei gekommen. Fast hätten wir ihn verpasst aber zum Glück ist er den Astronomen gerade noch rechtzeitig aufgefallen. Seit seiner Entdeckung im September probiert man nun möglichst viel über ihn heraus zu finden. Die Zeit drängt, denn ‘Oumuamua ist schon wieder auf dem Weg zurück in den interstellaren Raum und wird bald nicht mehr zu beobachten sein.

Künstlerische Darstellung von 'Oumuamua (Bild: ESO/M. Kornmesser)
Künstlerische Darstellung von ‚Oumuamua (Bild: ESO/M. Kornmesser)

Und das es sich lohnt noch einmal genau hinzusehen bevor er verschwunden ist zeigt eine kürzlich erschienene Arbeit von Karen Meech von der Universität Hawaii und ihren Kollegen („Discovery and characterization of the first known interstellar object (pdf)“). Die ersten Daten nach der Entdeckung haben ja schon angedeutet dass der Asteroid nicht rund ist. Das hat sich nun bestätigt, auf sehr extreme Weise. Meech und ihre Kollegen habe verschiedene Teleskope, darunter auch das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte auf ‘Oumuamua gerichtet und seine Helligkeit so genau vermessen wie es ihnen möglich war. Dabei hat sich eine sehr klare periodische Veränderung gezeigt; alle 7,3 Stunden ändert sich die Helligkeit um einen Faktor 10:

Meech et al, 2017
Meech et al, 2017

Die bunten Symbole sind die Helligkeitsmessungen der verschiedenen Teleskope die zu verschiedenen Zeitpunkten (x-Achse) durchgeführt worden sind. Um zu erkennen warum diese Grafik höchst interessant ist muss man zuerst einmal wissen warum sich die Helligkeit eines Asteroids überhaupt ändert. Nicht, weil er selbst heller und dunkler wird. Asteroiden leuchten nicht von selbst, sie reflektieren nur das Licht der Sonne. Und sie drehen sich um ihre eigene Achse. Wenn nun die Form des Asteroids unregelmäßig ist, dann ändert sich auch die Größe der zur Erde gerichteten Fläche die Licht in unsere Richtung reflektieren kann. Ein länglicher Asteroid kann uns die lange, breite Seite zeigen und viel Licht reflektieren. Oder aber die kurze Seite und dabei dunkler erscheinen. Im Diagramm oben erkennt man auch eine gepunktete Linie. Die zeigt an was ein ovaler Asteroid an Licht reflektieren würde der 10 mal länger als breit und tief ist. Ein Ellipsoid mit einem Achsenverhältnis von 10:1:1! Das ist außergewöhnlich!

‘Oumuamua wird auf eine Länge von 400 Metern geschätzt, ist aber dabei sehr schmal. Solche Formen sehen wir bei den uns bisher bekannten Asteroiden kaum und es ist überraschend dass der erste entdeckte interstellare Asteroid gleich so seltsam aussieht. Es muss sich um ein ziemlich kompaktes Objekt aus Gestein und Metall handeln das rötlich leuchtet (was zu erwarten war da die Millionen Jahre an kosmischer Strahlung in interstellaren Raum die Oberfläche eines Objekts so verändern dass es rotes Licht besser reflektiert).

Flugbahn von 'Oumuamua (Bild: ESO/K. Meech et al)
Flugbahn von ‚Oumuamua (Bild: ESO/K. Meech et al)

Die Messungen von Meech und ihren Kollegen haben auch bestätigt dass der Asteroid keinerlei kometare Aktivität zeigt. Er enthält also offensichtlich keine flüchtigen Stoffe, kein Eis oder ähnliches das in der Nähe der Sonne gasförmig werden eine für Kometen typische Hülle aus Gas und Staub erzeugen kann. Auch das ist überraschend. Die bisher von uns entwickelten Modelle zur Entstehung von Planeten sagen uns, dass dabei jede Menge Kleinkörper wie Asteroiden (die wenig Eis enthalten) und Kometen (die viel Eis enthalten) aus dem jeweiligen System heraus geworfen werden. Sie sagen uns aber auch dass dabei viel, viel mehr Kometen in den interstellaren Raum geschleudert werden als Asteroiden. Es wäre also sehr viel wahrscheinlicher dass ein interstellares Objekt sich als Komet herausstellt und nicht als Asteroid so wie ‘Oumuamua. Entweder es handelt sich um einen großen Zufall dass wir gerade so einen Spezialfall beobachtet haben. Oder aber wir brauchen neue Modelle die beschreiben wie Planetensysteme entstehen.

Foto von 'Oumuamua. Der Asteroid ist der Punkt in der Bildmitte, die Striche sind die verschmierten Bilder von Sternen (Bild: ESO/K. Meech et al.)
Foto von ‚Oumuamua. Der Asteroid ist der Punkt in der Bildmitte, die Striche sind die verschmierten Bilder von Sternen (Bild: ESO/K. Meech et al.)

Ich habe in meinem letzten Artikel schon erwähnt das wir dank der immer besser werdenden Technik in Zukunft mit mehr Entdeckungen dieser Art rechnen können. Ich bin sicher dass wir bald die nächsten interstellaren Objekte finden werden. Und dann wird es richtig spannend: Werden das ebenfalls so seltsame Himmelskörper sein wie ‘Oumuamua? Wird sich der erste bekannte Besucher eines anderen Sterns als zufälliger Spezialfall herausstellen? Oder werden die zukünftigen Entdeckungen vielleicht noch seltsamer sein?

Die Antwort kenne weder ich noch die anderen Astronomen. Aber eines wissen wir: Wir werden es herausfinden! Und darauf freue ich mich jetzt schon!

(Eine Anmerkung noch: Ich weiß dass der eine oder die andere vielleicht geneigt ist nun zu spekulieren. Ein Ding von einem anderen Stern. Sehr lang, sehr schmal, sehr kompakt, mit viel Metall und sehr seltsam. Das kann doch nur ein außerirdisches Raumschiff sein, oder? Nun… das ist natürlich eine potentielle Erklärung. Aber natürlich nicht die wahrscheinlichste. Eher die unwahrscheinlichste von allen. Nichts an der Bewegung von ‘Oumuamua deutet darauf hin dass es sich um ein künstliches Objekt handelt. Es bewegt sich exakt so wie es von einem Felsbrocken zu erwarten ist der sich rein von der Gravitationskraft der Sonne beeinflusst bewegt. Man beobachtet dort genau die Art von reflektiertem Licht die man von einem Asteroid erwartet; keine andere oder unerwartete elektromagnetische Strahlung. Und was man auch nicht vergessen darf: Erste Entdeckungen sind oft sehr seltsam. Als wir 1995 die ersten Planeten entdeckt haben die andere Sterne umkreisten waren auch die enorm seltsam und anders als alles was wir erwartet hatten. Aber das lag nur daran dass wir eben das erste Mal etwas völlig neues gefunden haben. Mittlerweile verstehen wir die Planeten anderer Sterne besser – und das wird sicherlich auch mit den interstellaren Asteroiden so sein.)

69 Gedanken zu „Lang, schmal und sehr seltsam: Der interstellare Asteroid ‘Oumuamua wird immer interessanter!“
  1. … und sehr seltsam

    Au ja, wir fabulieren weiter von einem außerirdischen Raumschiff!
    Wir polarisieren uns in Anti-Aliens und Aliens, und wir befürchten, Letztere steuern die FDA, eine etwas merjwürdige Partei…

  2. Tja, wenn es wirklich ein Raumschiff sein sollte, dann wäre es vermutlich ein Wrack.

    Irgendein Autor wird daraus bestimmt eine Science Fiction-Geschichte machen.

  3. Könnte es nicht sein, dass das Objekt – ähnlich wie Iapetus – eine helle und eine dunkle Hemisphäre hat, wobei hier noch eine ovale Grundform hinzukommen könnte, die diesen Hemisphären-Effekt noch verstärkt?

  4. Wo wird denn gut beschrieben, wie sich alte Oberflächen im Laufe der Jahrmillionen so verändern, dass sie rotes Licht besser reflektieren?

    (Kann populärwissenschaftliche Erklärung oder Fachartikel sein.)

  5. @ Ernst der Lage
    Der Monolith kann es nicht sein, der hat ein Seitenverhältnis von 1:4:9 😉
    @ Florian Freistetter
    Welche Ideen hat man denn, wie so ein Objekt enstehen kann? Es schaut ja quasi wie ein Splitter aus, der von einem noch größeren Objekt abgesprengt wurde. Kann so etwas das Ergebnis einer Asteroidenkollision sein?

  6. Bei einem Stein, z.B. Obsidian oder Feuerstein, kann es zu solchen Absplitterungen kommen. Allerdings dürfte es bei solchen Objekten daran liegen, dass es Mineralien sind mit einem jeweils typischen inneren Aufbau, die dann zu charakterischen Absplitterungen führt. Kann es so etwas aber bei einem Objekt der Größe von Oumuamua (bzw. entsprechend beim Originalkörper noch um einiges größer!) geben?

  7. Um hier mal den Advocatus Ufologi zu spielen:

    Wenn man zu einem Nachbarstern fliegen wollte, wäre ein teilweise ausgehöhlter Komet nicht die schlechteste Idee (bzw. nach heutigem Stand unserer Technik so gut wie die einzige Möglichkeit wenn man auch Nutzlast mitnehmen will).
    Der hat genug Rohstoffe um Wasser, Sauerstoff und sogar Nahrung für die Reise herzustellen.
    Treibstoff in rauhen Mengen.
    Als Triebwerk könnte der Komet selbst dienen, in dem man an einem Ende „einfach“ einen Trichter gräbt und einen heißen Atomreaktor drin versenkt. Der Trichter müsste zwischenzeitlich in Form gehalten werden was man von Drohnen erledigen lassen könnte.

    Trotzdem könnte der Treibstoff irgendwann ausgehen, die Reise ist ja doch sehr lang, deshalb würde man vor Ort vielleicht nicht mehr beschleunigen/bremsen oder den Kurs korrigieren können.
    Vorbeiflug a´la New Horizons.
    Könnte auch sein dass man wieder heim, oder noch zu anderen Zielen fliegen will.
    Dann würde man sich den Treibstoff wohl sparen um erst nach dem Verlassen des Zielsystems wieder auf Kurs zu kommen und zu Hause abzubremsen.

    OK. Ist im vorliegenden Fall wohl Blödsinn, weil Oumuamua kaum flüchtige Stoffe enthält und wohl auch zu klein ist.
    Andererseits könnten die einfach schon abgebaut oder verheizt worden sein.

    Der Weg ist ja, wie gesagt, ein langer…

  8. Captain E.
    Oumua ist ein Forschungssatellit von Alpha centauri. Das merkt doch jedes Kind.
    Du musst nur mit einem Laser den Erkennungscode pulsen, dann wird er antworten.
    Wie bei einemTransponder in der Autotür.
    Die Acentauristen sind auch nur Menschen.
    Die haben die gleiche Entwicklungszeit hinter sich und sind auf dem gleichen technischen Stand wie wir.

  9. Da hatte ich erst gestern vermutet, dass es um eine Supernova herum einen „Heavy-Metal-Ring“ geben muss und eigentlich ist das schon eine ziemliche Bestätigung. Zu beachten: diese Form ist nur möglich mit einem hohen Metallgehalt, also echte Metalle. Die Astronomen bezeichnen ja gern alles über dem Helium als Metall. Das ist hier nicht gemeint.

    Der Heavy-Metal-Ring ist schlecht zu sehen, weil dort aus H2-Mangel keine Sonnen entstehen. Ansonsten aber darf man durchaus annehmen, dass dieser Komet im Wesentlichen aus derselben Supernova stammt wie unser Sonnensystem. So ein blauer Riese hat Material für hundert Sonnensysteme und mehr.

  10. Eine kohlig schwarze Kugel, die durch eine Wolke aus Titandioxid (weißer Staub) fliegt, mach genau solche Lichtwechsel, wenn man die Kugel nach dem Durchflug in Rotation versetzt. Es kann natürlich auch anders herum sein : eine ursprünglich weiße (rotierende) Kugel ist durch ein nahes plötzliches Ereignis (Explosion, Einschlag) schwarz gefärbt worden. Ist die Vermutung einer stabförmigen Geometrie nicht doch recht spekulativ ?

    Es ist doch erstaunlich, was man so alles spekulieren kann. Aber die Spekulation mit dem außerirdischen Raumschiff ist natürlich die spannendste Spekulation !

  11. Spekulant ,
    also ich finde, das sind keine Spekulationen, sonst hätte uns Florian nicht die Ephemeriden verschwiegen.
    Ich, mit meinem kleinen Spiegelteleskop hätte gern gewusst, wann und wo ich suchen muss. Ich hätte sogar mit meinem Laser gepulst, überhaupt vermisse ich hier die Begeisterung. Scheint Florian der Einzige zu sein, der mit Herzblut berichtet?

  12. Getarnte Sondenträgerplattform?! 😉 Gibt immer mal wieder seltsam anmutende Sichtungen, wenn man vereinzelt Menschen und deren Urteilsvermögen glauben mag. autonom agierende Sonden wären sicher die ersten boten einer weiterentwickelten Spezies.

  13. @Robert

    Ich, mit meinem kleinen Spiegelteleskop …

    …brauche gar nicht zu suchen, der Profi, der das Spektrum ermittelt hat, hat mit dem 5m-Spiegel auf dem Mount Palomar gearbeitet und das Objekt war da schon so lichtschwach, dass es sich kaum vom Rauschen abhob, nur auf jedem zweiten Bild war überhaupt etwas drauf. Entsprechend rudimentär war das Spektrum.

  14. @Michael B:

    Das hat schon mindestens ein Autor, nämlich Arthur C. Clarke, Rendezvous with Rama.

    Ja, das könnte man anführen, obgleich ich irgendwie etwas anders im Sinn hatte. Auch „Antares erlischt“ von Michael McCollum oder „Der Splitter im Auge Gottes“ von Larry Niven und Jerry Pournelle passen grob dazu.

  15. @tomtoo:

    Könnte es sein das sich das Ding über die Jahrmillionen , wie ein Kaugummi auseinandergezogen hat ?

    Welche Kräfte hätten denn so daran ziehen sollen? Bei einem nahen Vorbeiflug an einem Stern oder Riesenplaneten hätte es den Asteroiden doch eher in Stücke zerrissen.

  16. @ Captain E.
    „Bei einem nahen Vorbeiflug an einem Stern oder Riesenplaneten hätte es den Asteroiden doch eher in Stücke zerrissen.“

    Noch eine Möglichkeit, eine helle und eine dunkle Seite des Objektes zu erzeugen.

    @Robert
    „also ich finde, das sind keine Spekulationen“

    Das ist natürlich die Spitze : die Spekulation über die Spekulation !

  17. Mich hätte auch interessiert, ob nicht auch große Albedo-Unterschiede auf der Oberfläche als Erklärung für die Helligkeitsschwankungen in Frage kämen (auch ich dachte gleich an Iapetus, als ich das las).
    Oder ist es so, daß die zu erwartende Helligkeitskurve in diesem Fall eine andere Form hätte?

  18. @Christian

    Iapetus hat einen Grund, warum er auf einer Seite hell und auf der anderen dunkel ist, und der hängt mit seiner gebundenen Rotation um Saturn zusammen (Start eines Sublimations-Prozesses durch Ablagerung dunklen Materials auf der beim Umlauf voraus gerichteten Seite). Das hat ein in wenigen Stunden rotierender 1I/2017 U1 nicht vorzuweisen, der sollte eigentlich von allen Seiten gleich beschaffen sein. Eine unregelmäßig Form ist da schon plausibler.

  19. Es könnte sich hierbei ja um ein aus mehreren Komponenten zusammengesetztes Objekt handeln (vielleicht so ähnlich wie „Tschuri“), wobei eine Komponente aus dunklem Material besteht und die andere aus hellerem (oder stärker reflektierenderem).

  20. @Hoffmann

    Damit hätte man aber auch Schwierigkeiten, eine 1:10-Schwankung in der Helligkeit zu begründen (so verschieden hell werden zwei Asteroiden eher selten sein) und man würde bei so unterschiedlichen Oberflächen wohl auch ein variierendes Spektrum beobachten, aber es deutet ja alles darauf hin, dass die Oberfläche mit rotem Zeugs (Tholinen) bedeckt ist. Die sollten dann beide Teilobjekte bedecken.

    Im Paper steht:

    A roughly spherical object with a hemispheric albedo variation of a factor of 10 could also reproduce the lightcurve but this is unlikely based on our current understanding of the surfaces of most asteroids in our solar system and the absence of any sign of volatiles.

    Könnte mir am ehesten vorstellen, dass das Objekt bei einer Kollision entstand und ein entsprechend unrund geformtes Bruchstück aus einem ehemals differenzierten Kern eines größeren Objekts stammt. Vielleicht hat die Kollision es dann auch aus seinem Sternsystem herauskatapultiert.

  21. @ Frantischek:

    Ist im vorliegenden Fall wohl Blödsinn, weil Oumuamua kaum flüchtige Stoffe enthält und wohl auch zu klein ist.

    Wieso „zu klein“? Muss man denn tatsächlich davon ausgehen, dass Ausserirdische so gross wie wir sind? Nehmen wir an, sie sind nur 10cm gross, dann brauchen sie auch kein grosses Raumschiff.

  22. Nicht wegen der Passagiere.
    Allein auf dem Weg aus unserm Sonnensystem würde man einen Großteil eines kilometergroßen Komets als Treibstoff verfeuern.
    (Wenn man Neal Stephenson glauben kann, was ich tue bis ich eines besseren belehrt werde)

  23. @Michael B, #15:
    An eine Werbung für „Rendezvous mit Rama“ dachte ich auch. Das Buch von Clarke und seine 2-3 Fortsetzungen sind schon ein paar Jahre älter.
    Der neue Film mit M. Freeman soll evtl. 2019 anlaufen, sagt Moviepilot.

  24. Wie oben angedeutet:
    Einen großen Trichter mit einer Kammer am Boden, an deren Öffnung eine Verjüngung als Düse dient, in den Kometen graben.
    Einen heißen Atomreaktor in der Kammer deponieren.
    Der schmilzt das Eis, welches gasförmig austritt und für Vortrieb sorgt.

    Den Trichter und die Düse müsste man natürlich mehr oder weniger kontinuierlich in Form bringen.
    Bei Stephenson machen das kleine ferngesteuerte Roboter.

    Ist Science Fiction, keine Frage.
    In meinen Augen aber sehr Plausible, mit mehr Science- als Fictionanteil.
    Stammt aus Amalthea…

  25. Was sollen die Spekulationen um ein außerirdisches Raumschiff?

    Obelix hat nur wieder beim Hinkelsteinwerfen übertrieben – ganz einfach! 😉

    Im Ernst: Ein sehr faszinierendes Objekt besucht uns da. Ich bin jetzt schon gespannt, wie die nächsten extrasolaren Besucher sich da einfügen.

  26. @Alle Ufologen
    Bei der Form musste ich natürlich auch sofort an ein Raumschiff denken. Aber: Oumuamua bewegt sich im Interstellaren Raum mit 5km/s (er ist erst durch die Gravitation der Sonne auf 80 km/s beschleunigt worden)

    Wenn das ein Raumschiff wäre, wäre es ein verdammt langsames, bei dem schon kurz nach dem Start aus dem ursprünglichen Sternensystem der Antrieb versagt hat.

    Mich würde eher interessieren, ob nicht auch eine (unregelmäßig geformte) helle Stelle auf der Oberfläche die Lichtkurve erklären könnte (ähnlich wie der helle Fleck bei Ceres).

  27. Vor einigen Tagen wurde erhöhte Stralung aus dem Ural festgestellt. Ist doch klar das der „Asteorid“ wie tot weiterfliegt. Mit dem letzen Treibstoff wurde noch ein „Swing by“ eingeleitet um es so aussehen zu lassen als wäre es ein Objekt aus den Weiten des Alls um ungesehen mit der Rettungskapsel auf der Erde zu landen.

    Anlenkungsmanöver gelungen würde ich mal sagen. Alle beobachten das verlassene Fahrzeug und achten nicht mehr auf ein kleines strahlendes Objekt im Ural. Es ist nur die Frage: Handelt es sich um eine Art „Familiennachzug“ oder st es eine Neumigration?

  28. Allen Spekulation, dass ‘Oumuamua künstlichen Ursprungs sei, möchte ich entgegenhalten, dass seine Geschwindigkeit für ein interstellares Raumfahrzeug einfach zu niedrig ist. Für eine einfache Sonde ist ‘Oumuamua zu groß und für ein Generationenschiff eher zu klein, auf alle Fälle aber zu langsam. Welche intelligenten Lebewesen würden ein Raumschiff für eine interstellare Reise bauen, in dem sie mit nur 26 km/s (siehe: Ein Botschafter aus dem Raum zwischen den Sternen: ‘Oumuamua, der erste interstellare Asteroid) unterwegs sind? Das würde bedeuten, dass für die Entfernung von einem Lichtjahr ‘Oumuamua ca. 11500 Jahre benötigen würde. Da müssten die Außerirdischen schon überaus langlebig sein. Und welche Maschinen können solange durchhalten?

    Daher sollte man lieber nach natürlichen Gründen für diese außergewöhnliche Form und/oder Verteilung von mehr und weniger stark reflektierenden Bereichen suchen.

  29. Aber der Hinweis auf die Geschwindigkeit ist tatsächlich ernst: selbst wenn es ein Wrack ist (wovon wir ausgehen müßten, da es ja keine energetische Aktivität zeigt und offenbar antriebslos durch den Raum treibt), wäre es wirklich verwunderlich, warum es so überlangsam ist. Es hätte schon fast auf Orbitalgeschwindigkeit irgendeines Planeten abgebremst sein müssen, bevor es in diesen Zustand gekommen ist. Andernfalls sollte ein Schiff bitteschön ganze Prozente von c draufhaben sollen, um einigermaßen ernstzunehmen zu sein. Zusätzlich sind von den 26 km/s, die das Ding relativ zur Sonne hat, möglicherweise noch 20 km/s durch die Bewegung des Sonnensystems in Richtung Herkules (Wikipedia: Sonnenapex) verursacht. Und 6 km/s gegenüber dem Krempel in der Umgebung des Sonnensystems (vgl „LSR„) ist dann wirklich schon arg rudimentär.

  30. @Bullet

    Voyager 2 ist auch nur mit 16 km/s unterwegs. Hat halt keinen fremden Stern als Ziel.

    Dagegen spricht, dass 1I/’Oumumua so groß ist. Andererseits will Elon Musk mit seinem Interplanetary Space Ship irgendwann Leute durch’s Sonnensystem karren, und der wäre schon eine Nummer größer als Voyager. Könnte auch eine große Raketenstufe sein. Theoretisch.

    Nicht, dass ich das ernsthaft glauben würde… 😉

  31. @Alderamin: wenn das da draußen ein wie auch immer geartetes Überbeibsel eines Fahrzeugs wäre, dann wäre das von Voyager 2 technisch weiter entfernt als ein Space Shuttle von Otto L.s erstem Flapflap. Die ersten Gehversuche sind halt nicht die schnellsten…

  32. Ich kenne mich zuwenig aus mit Wissenschaftlichen Fragen. Schon eher mit politischen. Deshalb habe ich eine Frage die das Thema für mich klären würde: Kamen die ersten Gerüchte das es sich um ein wie auch immer geartetes Raumschiff oder eine Sonde handelt, mal wieder aus Amerika? Falls ja, liegt die Antwort für mich auf der Hand. Die Amerikaner bezweifeln ja auch ernsthaft, selber tatsächlich auf dem Mond gewesen zu sein. Sie werden das Thema wieder so lange drehen und wenden, bis niemand mehr weiß, worum es eigentlich geht. Fragt Trump!

  33. tomtoo,
    Auf dem Südpol hat man einen 50 000 Jahre alten Seehund gefunden, der war schon mumifiziert.
    Oumuamua sieht für mich aus wie ein mumifizierter Buckelwal. Die waren früher größer, weil sie noch mit den Meeresechsen kämpfen mussten.

  34. tomtoo,
    noch nie was von Sphärenklängen gehört.
    Tinnitus ist nichts anderes als überhöhte Empfindsamkeit für den Gesang der einsamen Buckelwale. Die müssen ganz schön frieren bei 3 K .

  35. Der interstellare Asteroid 1I/‘Oumuamua braucht nicht so länglich zu sein, wie angenommen. Die Autoren hatten von einem Helligkeitsverhältnis von 10:1 auf ein Seitenverhältnis von 10:1 geschlossen, was nur bei gleichmäßiger Reflexion in alle Richtungen und einem Phasenwinkel von 0° richtig wäre. Ein Phasenwinkel von 0° entspricht dabei Voll‘Oumuamua.

    Die Reflexionseigenschaften kenne ich nicht, aber der Phasenwinkel während der Beobachtung betrug etwa 21°, was nicht berücksichtigt wurde. Dabei würde wegen des Schattenfalls nach meiner Berechnung ein Seitenverhältnis von 6.4:1 ausreichen, um eine Helligkeitsschwankung von 10:1 während der Rotation hervorzurufen.

    Beispielweise hier gibt es eine neuere Berechnung unter Berücksichtigung des Phasenwinkels, die auf eine Seitenverhältnis von 4.1 bis 6.9 zu 1 kommt.
    https://arxiv.org/abs/1711.04927

  36. Bei spektrum.de ist auch ein Artikel zu dem Thema erschienen und die gehören ja zu den seriösen Medien.

    https://www.spektrum.de/news/oumuamua-in-wahrheit-ein-ausserirdisches-sonnensegel/1606508

    Ob die These mit dem Sonnensegel wirklich sinnvoll ist und die Beschleunigung nicht doch durch erheblich naheliegendere Faktoren verursacht worden ist, kann ja vielleicht jemand erläutern, der Ahnung vom Thema hat.

    Ich denke, wenn da was dran wäre, wäre es dermaßen spektakulär, dass es nicht so unspektakulär irgendwo im Internet auftauchen würde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.