„10 Quadrillionen Dollar“ soll der Asteroid Psyche wert sein, zu dem die NASA demnächst eine Mission plant. Allerdings nicht um ihr Budget aufzubessern. Asteroiden können zwar unter Umständen tatsächlich sehr viel Geld wert sein. Es ist aber nicht unbedingt einfach, an all wertvollen Rohstoffe zu kommen. Aber wenn es gelingt, könnten wir durchaus davon profitieren. Wir werden zwar nicht alle stinkreich werden – aber unsere Welt könnte sich dramatisch verändern.

Und wie immer gibt es weiter unten eine Transkription des Podcasts.

SG_Logo

Die Folge könnt ihr euch hier direkt als YouTube-Video ansehen oder direkt runterladen.

Den Podcast könnt ihr unter

https://feeds.feedburner.com/sternengeschichten

abonnieren beziehungsweise auch bei Bitlove via Torrent beziehen.

Am einfachsten ist es, wenn ihr euch die „Sternengeschichten-App“ fürs Handy runterladet und den Podcast damit anhört.

Die Sternengeschichten gibts natürlich auch bei iTunes (wo ich mich immer über Rezensionen und Bewertungen freue) und alle Infos und Links zu den vergangenen Folgen findet ihr unter https://www.sternengeschichten.org.

Und natürlich gibt es die Sternengeschichten auch bei Facebook und bei Twitter.



Transkription

Sternengeschichten Folge 231: Was sind Asteroiden wert?

Als die NASA im Januar 2017 bekannt gab, dass sie ein Mission zum Asteroiden Psyche plante gab es dazu in den Medien jede Menge seriöse Berichte. Es gab auch eine immer wieder wiederholte Schlagzeile, die ein wenig seltsam klang: Der Asteroid sei 10 Quadrillionen Dollar wert und würde man ihn zur Erde bringen, dann würde dadurch das globale Wirtschaftssystem zusammenbrechen. 10 Quadrillionen sind ziemlich viel – das sind 1000 Trilliarden; das ist eine 1 gefolgt von 24 Nullen. Wie kann ein schnöder Asteroid so viel Geld wert sein?

Das liegt daran, dass Psyche fast komplett aus Metall besteht. Normale Asteroiden sind eine Mischung aus Gestein, Metall und Eis, bei Psyche handelt es sich allerdings um den seltenen Fall eines Himmelskörpers, der so gut wie ausschließlich aus Eisen und Nickel besteht. Deswegen hat die NASA ihn auch als Ziel für ihre Mission ausgesucht, es geht dabei um die Untersuchung der Entstehung und Herkunft solcher Asteroiden – aber das ist ein Thema für eine andere Folge der Sternengeschichten. Eisen und Nickel sind auch auf der Erde wertvolle Rohstoffe. Und da Psyche einen Durchmesser von etwa 250 Kilometer hat und 20 Trillionen Kilogramm schwer ist, findet man dort jede Menge Eisen und Nickel. Nach den typischen Rohstoffenpreisen die auf der Erde für diese Metalle bezahlt werden müssen, wäre das Material aus dem Psyche besteht ungefähr die erwähnte 10 Quadrillionen Dollar wert.

So einfach wird man mit den Asteroiden nicht reich... (Bild: NASA)
So einfach wird man mit den Asteroiden nicht reich… (Bild: NASA)

Tethered_asteroid

Das ist natürlich keine sonderlich seriöse Einschätzung, aber dazu später noch mehr. Dass man auf Asteroiden brauchbare und wervolle Rohstoffe finden kann ist schon länger bekannt und wirklich interessant ist die Frage, ob es einen vernünftigen Weg gibt, wie wir diese Rohstoffe nutzen können. Auf der Erde haben die Menschen schon seit Jahrtausenden Bergbau getrieben und gelernt die so abgebauten Materialien zu verwenden. Kann es auch so etwas wie „Asteroidenbergbau“ geben?

Was die Rohstoffe angeht auf jeden Fall: Asteroiden bestehen nicht nur aus Eisen und Nickel. Man findet dort so gut wie alle anderen Metalle. Es gibt dort Gold und Silber, es gibt Eisen, Aluminium, Titan und Mangan, es gibt Palladium, Rhenium, Osmium und all die anderen sogenannten „Seltenen Erde“, also die Metalle die hier bei uns schwer zu finden aber die trotzdem so enorm wichtig für unsere moderne Technik sind. Es gibt auf den Asteroiden alles, was es auch bei uns auf der Erde gibt.

Das ist auch nicht überraschend: Asteroiden sind die Bausteine, aus denen die Planeten entstanden sind. Die Asteroiden sind das, was von der Entstehung der Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren übrig geblieben ist. Natürlich muss es dort all das geben, was es auch hier auf der Erde gibt. Und in gewissen Sinne ist das Material dort sogar leichter zugänglich als hier bei uns. Die Erde ist, wie alle großen Himmelskörper, ein sogenannter „differenzierter Himmelskörper“. Je größer ein Objekt wird, desto wärmer wird es in seinem Inneren. Einerseits aufgrund des Drucks der äußeren Schichten die auf das Zentrum drücken und dort die Temperatur erhöhen. Andererseits erhöht sich mit der Masse auch die Menge an radioaktiven Elementen (die sich ebenfalls überall findet; seien es Asteroiden oder Planeten). Mit ihrer Zerfallswärme treiben sie die Temperatur weiter nach oben. Irgendwann wird der Himmelskörper so heiß, dass er quasi aufschmilzt: Die schweren Elemente wie Eisen und andere Metalle sinken in den Kern, das leichtere Gestein bleibt oben und bildet eine Kruste um den metallischen Kern. Das ist auf der Erde passiert und es gibt in der Erdkruste heute nur noch vergleichsweise wenig Metalle.

Die meisten Asteroiden sind aber klein genug um noch nicht differenziert zu sein; hier sind alle Bestandteile überall zu finden; außen wie innen. Man müsste sich dort also nicht mühsam in der Erde graben und nach Lagerstätten suchen. Man könnte dort quasi einfach Material von der Oberflache „kratzen“ und direkt weiterverarbeiten und in seine verschiedenen Rohstoffanteile aufspalten. Die geringe und eigentlich fast nicht vorhandenen Schwerkraft auf den kleinen Asteroiden macht diesen Prozess noch leichter; viele Asteroiden sind auch gar keine soliden „Brocken“ sondern eher lose zusammenhängende Schutthaufen die man einfach aufsammeln könnte.

Aber natürlich ist es in der Realität dann doch nicht ganz so einfach. Es gibt bis jetzt zwar viele Pläne und Vorschläge wie man Rohstoffe auf Asteroiden abbauen kann aber noch keine konkreten Experimente oder Missionen. Und dann bleibt natürlich noch das größte Problem: Die Asteroiden sind im Weltall! Wie sollen wir dorthin kommen und wie bringen wir die Rohstoffe zurück zur Erde?

Dorthin zu kommen wäre eigentlich nicht weiter schwer. Wir haben schon einige Asteroiden mit unbemannten Sonden besucht; wir sind sogar schon auf dem einen oder anderen Himmelskörper gelandet. Aber nur hinfliegen und schauen reicht nicht, wenn man Bergbau betreiben will. Sieht man von den ganzen Geräten ab, die nötig für den Abbau sind, muss man mit ja auch das abgebaute Material irgendwie transportieren. Man bräuchte große „Frachtraumschiff“ die zwischen der Erde und den Asteroiden hin und her fliegen und wie man so etwas konstruiert wissen wir nicht. Beziehungsweise wir wüssten es schon, aber es müsste ein enormer Aufwand getrieben werden. Es bräuchte jede Menge Geld, Personal und Technik um solche Schiffe zu bauen; jede Menge Geld, Personal und Technik und noch dazu jede Menge teuren Treibstoff um das ganze ins All und zu den Asteroiden zu bringen und dann noch einmal sehr viel Technik und Treibstoff um das Material aus dem All irgendwie zurück auf die Erde zu bringen. Am Ende wäre die ganze Angelegenheit so teuer, dass sich der Rohstoffabbau im All nicht lohnen würde.

Das ist auch der Grund, warum die Geschichte mit den „10 Quadrillionen Dollar“ und dem Zusammenbruch der Weltwirtschaft Unsinn ist. Abgesehen davon, dass die NASA gar nicht vor hat, das Eisen von Psyche auf die Erde zu bringen wäre das derzeit weder technisch möglich noch wirtschaftlich sinnvoll. Es gibt aber zwei Szenarien in denen sich der Asteroidenbergbau trotzdem lohnen würde.

Allmetall! Hätten wir nur mehr davon...
Allmetall! Hätten wir nur mehr davon…

Die Rohstoffe der Asteroiden zu nutzen macht dann Sinn, wenn man sie nicht auf der Erde sondern im Weltall braucht. Wenn man große Raumstationen bauen will; große Raumschiffe; Solarkraftwerke im All oder all die anderen Dinge die wir derzeit nur aus Science-Fiction-Romanen kennen, dann müssten wir das ganze Baumaterial dafür von der Erde ins All bringen. Und das ist – wie ich eben schon erklärt habe – teuer, kompliziert und lohnt sich nicht. Wenn wir uns aber das Baumaterial direkt aus dem All von den Asteroiden holen und dann auch direkt im All verwerten, könnte die ganze Angelegenheit rentabel werden.

Wir könnten aber auch versuchen, einen billigeren Weg ins All beziehungsweise vom All zur Erde zu finden. Einen Weltraumfahrstuhl zum Beispiel, dessen Prinzip ich ausführlich in den Folgen 84 und 85 der Sternengeschichten erklärt habe. Damit könnte man problemlos all das in den Weltraum bringen was man bräuchte um Asteroidenbergbau zu treiben und ebenso problemlos die abgebauten Rohstoffe zurück zur Erde transportieren. Und das Weltwirschaftssystem? Nun, wenn plötzlich große Mengen leicht verfügbarer Rohstoffe und Metalle wie Eisen oder Gold auf der Erde verfügbar sind, hätte das mit Sicherheit Auswirkungen auf die Wirtschaft. Aber die müssen nicht negativ sein. Ganz im Gegenteil. Das Aluminium ist ein schönes Beispiel dafür. Man kannte es seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, konnte es in reiner Form aber kaum gewinnen. Das war ein schwieriger, komplizierter Prozess und Aluminium so selten, dass es auch sehr teuer war. Aluminium war so teuer und geschätzt, dass man knapp 3 Kilogramm davon als Spitze auf das Washington Monument setzte, das Ende des 19. Jahrhunderts in den USA errichtet wurde um den ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ehren. Aluminiumbarren wurden auf Ausstellungen vorgeführt und Napoleon III soll seinen ganz besonderen Ehrengästen bei Banketten sogar Aluminiumgeschirr gegeben haben, während die anderen „nur“ Goldgeschirr bekamen.

Dann entdeckte man einen einfachen Weg um reines Aluminium herzustellen. Das Metall wurde vom seltenen Luxusobjekt zur Massenware. Und zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Technik. Heute wickeln wir unser Butterbrot in Alufolie ein, nutzen Aluminiumdosen um Getränke aufzubewahren und verwenden es so gut wie überall sonst: In Bauwerken, in Fahrzeugen, in Straßenlaternen, in Computern, in Raketentreibstoff, in Münzen, Musikinstrumenten und Campinggeschirr: Aluminium ist überall dabei.

Momentan sind Metalle wie Gold, Platin, Silber oder die seltenen Erden auf der Erde nur in geringen Mengen verfügbar. Dementsprechend wertvoll sind sie und dementsprechend sparsam werden sie eingesetzt. Sollten wir mit Asteroidenbergbau dafür sorgen können, dass diese Metalle nicht mehr selten sondern Massenware sind, dann werden Gold, Silber & Co keine Luxusgüter und Geldanlage mehr sein. Aber die freie Verfügbarkeit dieser Rohstoffe wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass sich neue Anwendungen für all diese Materialien auftun. Wir werden mit den Rohstoffen aus dem All Dinge bauen, die wir uns jetzt noch nicht einmal vorstellen können!

28 Gedanken zu „Sternengeschichten Folge 231: Was sind Asteroiden wert?“
  1. Es sind mit Sicherheit amerikanische trillions
    (10^12) bzw. quadrillions (10^15) gemeint und nicht die deutschen falschen freunderl. Sonst kostete ein kg des Asteroiden 500.000$ und so teuer ist höchstens Radium oder so was, aber keine Platinmetalle und schon gar nicht Lanthanide.

    1. @wereatheist: „und so teuer ist höchstens Radium oder so was, aber keine Platinmetalle und schon gar nicht Lanthanide.“

      Ich glaube nicht das dieser Zahl aus dem Boulevard irgendeine konkrete oder seriöse Berechnung zugrunde liegt.

  2. Wenn Psyche fast nur aus Eisen und Nickel besteht, wieso ist seine Dichte denn ca. 2 g/cm³ und nicht über 7 g/cm³ die eine Eisen-Nickel-Legierung haben müsste?

  3. Der wirtschaftliche Impact wäre aber enorm. Gold ist noch immer eine Währungssicherungsmöglichkeit bzw. eine Krisenanlage.
    Was passiert, wenn ein so wirtschaftlich bzw. währungstechnisch wichtiges Metall plötzlich in Hülle und Fülle verfügbar ist kann man sehr gut in der frühen Neuzeit und der Kolonisierung der neuen Welt beobachten. Da wurde so viel Gold und Silber nach Europa verschifft dass in wenigen Jahrzehnten ganz Europa massive wirtschaftliche Umbrüche und Krisen zu verzeichnen hatte – zuallererst natürlich die, die nicht an der Kolonisierung beteiligt waren, aber dann auch die Portugiesen und Spanier. Damals hat man sowas wahrscheinlich nicht bedacht oder erwartet. Wir wissen es heute besser und sollten sowas nicht angehen, bevor nicht die Wirtschaft darauf vorbereitet ist. Und selbst dann wird es einigen Wirbel hervorrufen. Am besten bleibt das Zeug – ob nun verarbeitet in Weltallstrukturen oder unverarbeitet – im All bis dass es wirklich notwenig wird und zwingend auf der Erde benötigt wird, z.B. weil dort die Lagerstätten erschöpft sind.

  4. Was ich mich bei dem Thema immer frage ist, sind die Metalle wirklich so einfach und günstig zu extrahieren? Auf der Erdoberfläche mögen bestimmte Metalle insgesamt weniger sein, aber durch geologische und auch biologische Prozesse in Lagerstätten konzentriert. Was nützen all die tollen Seltenen Erden, wenn deren Konzentration irrwitzig klein ist und man mehrere Tonnen für ein Gram durchkauen muss? Klar, eine 50% Eisenkonzentration ist gut verwertbar, aber eine Bleiader, oder eine Ablagerungsschicht Lithiumsalze wird man im Asteroiden nicht finden.
    Oder wie sieht das im Detail aus?

  5. „… die freie Verfügbarkeit dieser Rohstoffe …“
    von wegen … natürlich werden sich Konsortien und übernationale Vereinigungen analog zur OPEC finden
    (OAMC .. Organisation of Asteroid Mining Countries), die dann Preis und Menge unter strenger Kontrolle hält, damit die Wirtschaft nur ja keinen falschen Eindruck einer „freien Verfügbarkeit“ bekommt!

  6. @Florian

    Abgesehen davon, dass die NASA gar nicht vor hat, das Eisen von Psyche auf die Erde zu bringen wäre das derzeit weder technisch möglich noch wirtschaftlich sinnvoll. Es gibt aber zwei Szenarien in denen sich der Asteroidenbergbau trotzdem lohnen würde. Die Rohstoffe der Asteroiden zu nutzen macht dann Sinn, wenn man sie nicht auf der Erde sondern im Weltall braucht.

    Hmm, im Prinzip kostet es doch nicht viel, das Zeugs aus dem Weltraum auf die Erde zu bringen. Es ist sehr teuer, eine Raumkapsel in den Erdorbit zu schießen, aber man bekommt sie praktisch kostenlos wieder auf die Erde zurück, dank Hitzeschild und Fallschirm; den Rest erledigt die Atmosphäre. Im Prinzip müsste der Kostenfaktor für Rohstoffgewinnung im All doch vor allem darin liegen, das Zeugs im Weltraum von Ort zu Ort zu bewegen, weil die nötigen Geschwindigkeitsdifferenzen so groß sind (da könnte man evtl. mit Sonnensegeln oder elektrischen Antrieben die Kosten drücken).

    Aber wenn man es wirtschaftlich bewegen kann (an den Ort, wo die Raumstation oder was auch immer man daraus bauen will, entstehen soll), dann dürfte es doch auch nicht so viel teuerer sein, das Rohmaterial auf die Erde zu bringen. Man baue aus dem Rohmaterial einen Hitzeschild (oder bringe es in eine geeignete Form, so dass es sein eigener Hitzeschild ist), bringe hinten einen wiederverwendbaren Mechanismus mit Bremsfallschirmen an und lasse das ganze irgendwo gezielt in der Wüste aufschlagen. Wenn das Material hinreichend wertvoll ist (also eher nicht Eisen, aber durchaus seltene Erden oder Edelmetalle), dann müsste sich das doch rechnen. Und bei Rohmaterial braucht die Landung auch nicht besonders weich zu sein, solange der Klumpen in der Atmosphäre nicht zerplatzt oder beim Einschlag nicht gleich alles verdampft. Je nachdem, wie wertvoll das Material ist, lohnte sich auch eine Kapsel als Hülle.

    Elon Musks „Colonial Transporter“ ist zweistufig geplant, die Oberstufe kann aus einem Personenschiff oder einer Betankungsstufe bestehen, die beide landefähig sein sollen und wenigstens 100mal wiederverwendbar, so dass als Kosten im wesentlichen der Treibstoff und die Wartung anfallen. Mit solch einem Gerät könnte es sich m.E. durchaus lohnen, gewisse seltene Materialien auf den Erdboden zu bringen; spätestens wenn diese auf der Erde knapp werden.

    Wie wird das Material eigentlich aus dem Asteroiden extrahiert? Frisst eine Maschine den ganzen Asteroiden auf, pulverisiert ihn und extrahiert das gewünschte Material durch Zentrifugieren (ggf. in flüssiger Phase)? Die nötige Energie vor Ort zur Verfügung zu stellen scheint mir auch nicht gerade ein kleines zu lösendes Problem zu sein.

  7. @siskin:

    Nun ja, der Vergleich hinkt. OPEC-Staaten können kontrollieren, was auf ihrem Territorium geschieht. Wie will aber eine zwischenstaatliche Organisation den gesamten Weltraum reglementieren?

  8. Wenn das Teil fast nur aus Eisen und Nickel besteht. Dann wurde wohl ein ziemlich grosser Brocken zerbröselt. Dann gibts ja evtl. noch mehr Teile.

  9. Wie hoch ist der Wert des Erdkerns? Er enthält jede Menge Eisen, Nickel, Gold, etc. – erheblich mehr, als wir bisher gefördert haben. Leider aber unerreichbar.

    Ansonsten: Der Wert einer Sache, Dienstleistung oder eines Rechts ist immer, das was ein anderer dafür gibt, es zu erhalten. Die Herstellung (der Abbau) und der Transport sind zusätzliche Leistungen, die ebenfalls die Kosten beeinflussen.

    Der Aufwand für den Transport im All ist hauptsächlich von der Geschwindigkeit zwischen Start und Ziel abhängig – ist also nur, wenn beide sich auf ähnlichen Umlaufbahnen befinden, gering. Je größer die Differenz der Umlaufbahnen (der Abstand voneinander) ist, umso teurer wird der Transport (egal, ob das Ziel näher an oder weiter weg von der Sonne ist).
    Die Transportkosten sind beim Asteroiden-„Bergbau“ der größte Kostenfaktor: Maschinen für den Abbau und die Verhüttung (und der Treibstoff=Stützmasse für den Abtransport, falls er nicht vor Ort gewonnen werden kann) müssen zum Asteroiden gebracht werden. Diese Art „Bergbau“ kann nur dann „kostengünstig“ erfolgen, wenn möglichst wenige Menschen beteiligt sind, denn sie benötigen zusätzliche Ressourcen (Nahrung und Luft) und brauchen mehr Schutz.

  10. @PDP10

    Mag ja sein, aber was hat das mit dem gezielten de-orbiten eines kleinen Stücks Metall über der Wüste zu tun? So ein Ding fällt ja ballistisch runter. Und man würde das sicher nicht über besiedelten Gebieten tun. Wenn der Fallschirm versagt, knallt das Ding halt ein paar Kilometer weiter in den Sand und macht dort ein Loch. Die entsprechende Zone würde man räumen, macht man bei Raketenstarts auch. Größere Raumfahrzeuge entsorgt man auf ähnliche Weise über einer bestimmten Gegend des Pazifik.

  11. Nennt mir eine andere Wissenschaft, bei der es sich so herrlich zu träumen lohnt… .
    Danke für diesen Artikel, hat voll „eingeschlagen“.

  12. @Captain E. : solange die wirtschaftlichen Verhältnisse so sind wie sie sind wird man eine Möglichkeit finden dafür zu sorgen das der Großteil des Nutzens nicht bei der breiten Masse liegt. Star Trek ist nicht im Geringsten in Reichweite, leider.

  13. @Florian, #9: Die Zahl aus dem Boulevard (gute Charakterisierung) war, soweit ich sie feststellen wollte,10,000 quadrillion $ oder 10 quintillion $, also 10 deutsche/französische Trillionen Dollar. Die Masse des Asteroiden Psyche soll 20 Trillionen kg betragen (stimmt wohl). Das ist der Wert des Eisens alleine. Eine absurde Rechnung.
    Wenn etwas so häufig ist wie gewöhnlicher Dreck, ist es auch so viel wert wie gewöhnlicher Dreck

  14. @Uli Schoppe:

    Das ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Es kann aber kein Gegenstück zur OPEC geben, weil die OPEC-Staaten natürlich ihr Staatsgebiet und die darauf befindlichen Ölquellen kontrollieren und schützen können. Das ist zwar nicht das gesamte Erdöl der Erde, aber ein nicht kleiner Teil. Wie soll das aber im Weltraum funktionieren?

    Die Unternehmen müssen übrigens Steuern zahlen, und es die Sache der Regierungen, dafür zu sorgen, dass das auch geschieht.

  15. Q Schmalhofer #17

    Dazu hat Verne ja noch einen Roman geschreiben. Was wäre, wenn man so eines Goldbrocken tatsächlich habhaft würde
    „Die Jagd nach dem Meteor“

  16. Vielleicht bin ich einfach nur extrem ungebildet/naiv/etc aber ich empfinde diese große Sorge „Zusammenbruch des globalen Wirtschaftssystems“ als vollkommen albern. Es geht doch wieder nur darum dass bestimmte Menschen Angst davor haben keinen Profit mehr einfarhen zu können – sei es nun im Rohstoffabbau, daran angeknüpften Industriezweigen oder schlichtweg finanziellen Anlagen.

    Ganz ehrlich: wenn unser „System“ bzw. Kurzsichtigkeit und Profitgier dem Fortschritt und somit auch der Expansion ins All im Weg stehen, sollte man vielleicht endlich mal anfangen darüber nachzudenken ob es nicht sinnvoll wäre dieses „tolle System“ durch etwas zu ersetzen was uns als Spezies nicht ständig künstlich limitiert.

    Im Grunde fängt es ja schon bei Bildungsmangel an. Unter der in Armut lebenden Mehrheit auf diesem Planeten gibt es sicher etliche Menschen die genügend Potential hätten etwas großartiges zu leisten im wissenschaftlichen Bereich, aber dank unseres „Systems“ wird denen von Anfang an der Zugang zu Bildung verwehrt. Ganz davon zu schweigen wie viel Potential verloren geht weil wir uns ständig gegenseitig ermorden, sowie das ganze Geld das dafür ausgegeben wird…

  17. Vorerst sind einige Asteroiden nur für ISRU (In situ resource utilization) interessant.

    Laut asterank.com (a scientific and economic database of over 600,000 asteroids) wird 16 Psyche ( Composition nickel,iron,cobalt) auf 27.67 billion USD ( Est. Profit 1.78 billion) geschätzt, also de-Milliarden.

    @Alderamin: Asteroids: Prospective Energy and Material Resources von Viorel Badescu, et al. ist ein interessantes Buch zum Thema In situ- Methoden (Energie,Extraktion. etc.) und siehe auch:
    https://spaceresources.mines.edu/projects.htm

  18. @Limpi:

    In Deutschland werden arme Menschen vielleicht daran gehindert, aber nicht direkt davon abgehalten, sich Bildung anzueignen. Mit anderen Worten: Du musst mehr Hindernisse überwinden als ein reicher Mensch, aber es ist möglich.

    In anderen Ländern mag es so sein wie von dir beschrieben aufgrund einer politischen Doktrin oder völliger Unfähigkeit der Regierung, aber in solchen Fällen ist es schwierig, von außen etwas daran zu ändern. Da steht man schnell als „Einmischer“ oder „Besserwisser“ da.

  19. @Captain E.

    Das ist eben leider das Problem. Aber ich denke nicht, dass Einmischen sinnvoll ist. Ich weiß auch nicht wie man es anstellen soll/kann, aber irgendwie müsste sich unsere Spezies mal besinnen und sich mehr darum bemühen zusammen zu arbeiten.

    „Unity“ wäre wirklich nötig, um größere Ziele zu erreichen. Dafür muss sich natürlich auf allen Ebenen wirklich viel ändern – vor allem in den Köpfen vieler Menschen.

    Aber am Ende ist es eben so: wir leben alle zusammen auf diesem Planeten. Und wenn wir nicht für immer hier bleiben wollen, kommen wir nicht drumherum eine interplanetare Spezies zu werden, die sich ihrer Verantwortung gegenüber allen Lebens bewusst ist und entsprechend wohlüberlegt handelt. Und das geht eben nur, wenn wir uns lieb haben und gemeinsam Ziele verfolgen.

    Utopisch, aber notwendig. Und da sollte man sich so langsam (imho) zumindest mal in eine andere Richtung bewegen, soll heißen, Lebensweise und damit gekoppelte „niedere Triebe“ überdenken und im besten Fall neue Wege finden wie man Fortschritt, Wohlstand, höhere Bildung usw. für einen möglichst großen Anteil der Weltbevölkerung erreichen kann.

    Wir könnten einfach so viel effizienter sein wenn wir uns nicht ständig gegenseitig in die Suppe spucken würden.

  20. @Limpi:

    Utopisch, aber unrealistisch. In einer Welt, in der Putins, Orbans, Szydłos, Erdogans, Mugabes und auch Trumps Machtpositionen erringen und halten können, wird das auch so bleiben. Sieh dir doch nur einmal die EU an. Da haben sich 28 Staaten zusammengetan, um einige ihre wichtigsten Angelegenheiten gemeinsam zu erledigen, und im kriegsgeschüttelten Europa hat es nun schon seit 70 Jahren keine richtig großen Kriege mehr gegeben. Trotzdem tritt nun ein Land aus, und etliche politische Parteien träumen davon. Was soll das?

    Anderes Beispiel: Die Bundesrepublik Deutschland engagiert sich im Ausland, teil zivil, teils auch militärisch mit ihrer Bundeswehr. Was hört man allenthalben? „Warum sollen wir soviel Geld ausgeben? Warum ist unsere Bundeswehr in Afghanistan/Mali/Irak (usw.)? Warum brauchen wir heute überhaupt noch eine Bundeswehr?“

    Soll ich noch mehr sagen?

  21. „Wir werden mit den Rohstoffen aus dem All Dinge bauen, die wir uns jetzt noch nicht einmal vorstellen können! “

    …nur die AfDeppen werden dagegen sein, weil: Raumfahrt ist ja sowieso nichts als Fake, und in Wirklichkeit gibt es gar keine Asteroiden, wie jeder Aufgewachte aus den Alternativ-Nachrichtenmedien weiß; und vor allem müssten sich die Betreiber dieser Alternativmedienportale dann nach neuen Geschäftsmodellen umsehen, da sich niemand mehr überteuerte Goldbarren andrehen ließe…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.