Am 22. April 2017 findet der March for Science statt. Die Protestveranstaltung in Washington gegen die wissenschaftsfeindliche Politik des US-Präsidenten Donald Trump hat in den letzten Wochen überall auf der Welt Ableger bekommen. 571 „Satellite Marches“ werden aktuell gelistet und sie finden überall auf der Welt statt (sogar in Grönland). In allen größeren Städten Deutschlands ebenso wie in Österreich und der Schweiz.
„Wissenschaft beruht auf Fakten und gut begründeten Argumenten. Wissenschaft und Technik tragen wesentlich zum Wohlstand sowie zum Bildungs- und Gesundheitswesen bei, auch wenn noch viel zu tun bleibt, um weltweit bestehende Ungleichheiten zu verringern. (…) Aktuelle politische Veränderungen nicht nur in den USA geben Anlass zu großer Sorge. Die Verfälschung und Verleumdung von Tatsachen zu ideologischen Zwecken bedrohen nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Grundlagen der Demokratie. Mit dem Vienna March for Science am Samstag, 22. April 2017, rufen wir dazu auf, das Fundament der Wissenschaft zu schützen, zu stärken und zu feiern.“
So begründen die Veranstalter des Wiener „March for Science“ die Veranstaltung und dem kann man eigentlich nur zustimmen. „Die Verfälschung und Verleumdung von Tatsachen zu ideologischen Zwecken“ ist schon schlimm genug, wenn sie von Seiten der Esoteriker, Pseudowissenschaftler oder auch mancher Medien kommt. Wenn dann aber auch Politikerinnen und Politiker genau die gleichen Vorurteile über die Wissenschaft verbreiten; ihre Entscheidungen auf nicht haltbaren Aussagen gründen – dann wird es kritisch. Es gibt so viele Probleme die gelöst werden müssen und bei denen die Wissenschaft eine Rolle spielt: Energiepolitik, Gentechnik, Klimawandel, medizinische Forschung, usw. Um eine vernünftige Lösung zu finden und vernünftige Entscheidungen für die Gesellschaft treffen zu können braucht es eine vernünftige wissenschaftliche Basis und keine „alternative Fakten“ oder Verschwörungstheorien.
Es ist daher durchaus positiv, wenn sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überall auf der Welt öffentlich äußern um zu demonstrieren, welche wichtige Rolle die Wissenschaft in der und für die Gesellschaft spielt und wieso es fatal wäre, ihre Erkenntnisse zu ignorieren. Trotzdem gibt es Kritik am „March for Science“ und diese Kritik kommt nicht von außen, sondern von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst. Das ist nicht allzu überraschend; alles kritisch zu betrachten ist ja ein unverzichtbarer Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Der Biologe Martin Ballaschk kritisiert unter anderem dass die Veranstaltungen hauptsächlich vom „Establishment“, also den Universitäten und Wissenschaftsorganisatoren durchgeführt und beworben werden und schreibt zum Beispiel bei Spektrum.de:
„Die Leute im Wissenschaftsbetrieb müssen sich zunehmend fragen, ob das ein von oben verordneter Pflichttermin ist. Und für Außenstehende ist nicht klar: Was ist eigentlich die treibende Kraft hinter der Bewegung? Marschieren hier nicht auch viele „Jubelperser“, also schlicht eine Lobby, die Geld vom „Wissenschaftssystem“ bekommt?
Und fragt sich angesichts der ja durchaus vorhandenen Probleme des wissenschaftlichen Systems in Deutschland: „Wie glaubwürdig ist der Marsch also, wenn sie nirgendwo thematisiert werden?“.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem zustimmen kann. Dass es im Wissenschaftsbetrieb Probleme gibt, wird niemand leugnen. Ich selbst schreibe ja auch immer wieder darüber: Über die seltsame Förderpolitik; über die schlechten Arbeitsbedingungen und die schlechten Karrierechancen für junge Forscherinnen und Forscher, und so weiter. Aber die Existenz dieser Probleme sorgt ja nicht dafür dass die Probleme gegen die sich der „March for Science“ explizit richtet auf einmal verschwinden! Ja, man muss die vielen Probleme des Wissenschaftsbetriebs thematisieren! Aber genau so die Zustände kritisieren, die der „March for Science“ kritisiert. Das eine schließt das andere nicht aus und es ist auch nicht schlimm, wenn bei einer Veranstaltung nicht alle Probleme angesprochen werden. Zu sagen „Kritisiere nicht Problem X solange Problem Y nicht auch kritisiert/gelöst wird“, führt zu nichts. Der „March for Science“ spricht ein konkretes Problem an und das zu Recht. Dass man darüber die anderen Probleme nicht vergessen kann und darf, ist logisch.
Einen anderen angesprochenen Kritikpunkt kann ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehen. Bezugnehmend auf einen Artikel bei „Science“ schreibt Ballaschk:
„Denn wenn Wissenschaftler Partei ergreifen und als Interessengruppe auftreten, verliert die Wissenschaft in den Augen mancher ihre unpolitische Unschuld. Bei Themen wie Klimawandel und Grüner Gentechnik kann man beobachten, wohin das führen kann.“
Ich bin mir nicht sicher, ob die Wissenschaft überhaupt eine „politische Unschuld“ besitzt und wenn ja, ob es so schlimm wäre, sie zu verlieren. Natürlich: Die Forschung selbst soll und muss frei von Ideologie sein. Aber wenn es darum geht, über die Ergebnisse der Forschung zu sprechen sollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht anders betrachtet werden als andere Menschen. Ich finde es eher bedenklich, wenn sich die Wissenschaft komplett aus der Politik heraushält. Es ist nicht verwerflich, wenn man sich als Wissenschaftler zur Politik äußert. Wissenschaftler sind Menschen wie alle anderen auch und wie alle anderen Menschen auch sollen sie an der politischen Meinungsbildung mitwirken können. Dass das bisher eher zögerlich passiert ist, hat vielleicht auch gerade erst zu den Zuständen geführt gegen die sich der „March for Science“ richtet.
Absolut zustimmen kann ich aber dem Schluss von Ballaschks Artikel:
„Die meisten Wissenschaftler haben über Jahrzehnte verschlafen, der Bevölkerung die Wichtigkeit ihres Tuns nahezubringen. Das fällt uns allen nun auf die Füße, und es wird länger als einen Nachmittag dauern, diesen Schaden zu beheben.“
Genau! Die Gefahr die ich an der ganzen Veranstaltung sehe hat genau damit zu tun. Es können noch so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überall auf der Welt durch die Straßen der Städte spazieren: Solange der Rest der Gesellschaft sich nicht dafür interessiert, hat das ganze keinen Effekt. Veranstaltungen wie der „March for Science“ sind wichtig, können ihre Wirkung aber nur entfalten, wenn es auch ein entsprechendes Publikum gibt. Und die Wissenschaft hat eben das – dank fehlendem Einsatz für die Öffentlichkeitsarbeit selbst verursachte – Problem dass sich große Teile der Gesellschaft nicht für das interessieren, was sie tut. Das lässt sich nicht durch eine einzelne Veranstaltung lösen sondern nur durch dauerhafte Arbeit. Das schreibt auch der Journalist Jan-Martin Wiarda in seiner Kritik des „March for Science“:
„Der wirklicher Austausch mit der Öffentlichkeit, der endgültige Auszug aus der großen Blase, beginnt, wenn zwei Grundregeln der Wissenschaft auch in ihrer Kommunikation beachtet werden. Erstens: Wissenschaft ist grenzenlos, das heißt: Sie macht auch an den Grenzen von Institutionen nicht Halt. Zweitens: Wissenschaft wird von Menschen gemacht. Sie ist dann faszinierend, wenn man von ihren Ideen und Entdeckungsgeschichten erzählt und nicht von Fördermechanismen und Strukturen, die sein müssen, die aber nur für Insider von Interesse sind.“
Wie gesagt: Ich halte den „March for Science“ für eine gute Idee. Auch wenn der Wissenschaftsbetrieb nicht perfekt ist, kann und soll man trotzdem öffentlich für die Wissenschaft eintreten. Besonders dann, wenn sie so offensichtlich und massiv ignoriert wird, wie das Donald Trump (und leider nicht nur er) tut. Ich werde am Samstag beim „March for Science“ in Wien mit dabei sein. Dort beginnt die Veranstaltung um 13 Uhr mit einem „Science Picnic“ im Sigmund-Freud-Park; Forscherinnen und Forscher werden dort ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren. Danach geht der Marsch durch die Innenstadt bis zur Abschlusskundgebung um 16 Uhr am Maria-Theresien-Platz wo Elisabeth Oberzaucher (lg-Nobel-Preis-Gewinnerin 2015 und Science-Busters-Kollegin) und Martin Puntigam (ebenfalls Science-Busters-Kollege) durch das Programm führen werden.
P.S. Und falls ihr immer noch nicht wisst, ob ihr am „March for Science“ teilnehmen sollt, hilft euch vielleicht das hier weiter.
Zumindest in Münster scheint man die Probleme des Wissenschaftsbetriebs offensiv zum Thema des Science March machen zu wollen. In der E-Mail vom AStA der WWU heißt es u.a.:
„Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass auch das Wissenschaftssystem in Deutschland kritisiert werden muss. Schon in der Ausbildung von Wissenschaftler*innen hapert es an vielen Ecken und Enden. Der (Aus-)Bildungweg ist geprägt von Leistungsdruck und einer starker Konkurrenzsituation, wodurch viele angehende Wissenschaftler*innen diesen Weg nicht bestreiten wollen oder können. Auch in der weiteren wissenschaftlichen Karriere arbeiten viele unter prekären Abhängigkeits- und Arbeitsbedingungen. Dies bedeutet auch, dass dieser Weg vor allem für Frauen* oft verschlossen bleibt.
Lasst uns am 22. April zusammen für eine freie Wissenschaft ohne Zensur, einen breiten gesellschaftlichen Diskurs basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und für ein gerechteres und offeneres Wissenschaftssystem auf die Straße gehen!“
Ich denke nicht, das irgendwas, das Menschen anpacken politisch inert ist. Die Wissenschaft ist da keine Ausnahme.
die wissenschaftliche Denkweise ist im grunde die einzige Chance der Menschheit.
weg von Behauptungen, Manipulationstricks, Politik zum Unwohl vieler, zum Wohle weniger.
daß der Wissenschaftsbetrieb innerhalb der Kultur problematisch funktioniert, ist eigentlich nur ein weiterer Hinweis auf die Wichtigkeit der Wissenschaft an sich.
Was ist denn ein Jupiterser?
Solche Artikel wie den von Ballaschk finde ich so richtig schäbig. Da versucht endlich mal jemand, was auf die Füße zu stellen, aber dann wird das von vornherein so runtergemacht, auch noch in der Spektrum, dass ein Scheitern wahrscheinlicher erscheint.
Dann aber scheinheilig behaupten:
„Der Marsch soll natürlich ein Erfolg werden, ich hoffe, dass neben den Interessengruppen auch tausende „normale Menschen“ für die Werte der Wissenschaft demonstrieren. Und dass meine Wahrnehmung einfach auf einem großen Missverständnis beruht.“
Nee, der ganze Artikel ist so geschrieben, dass der Autor gerade nicht hofft, dass es ein Erfolg wird. Damit er sich zurücklehnen kann und sagen kann „habs schon immer gesagt“ und alles geht weiter wie bisher.
Da fehlt mir jeglicher Optimismus im Text.
Du schreibst: „Die Gefahr die ich an der ganzen Veranstaltung sehe hat genau damit zu tun. Es können noch so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überall auf der Welt durch die Straßen der Städte spazieren: Solange der Rest der Gesellschaft sich nicht dafür interessiert, hat das ganze keinen Effekt.“
Das ist das typische Henne-Ei-Problem. Jetzt will jemand man was publikumswirksames machen, dann ist es auch nicht recht. Und welche „Gefahr“? Dass die Leute sich umsonst getroffen haben? Da kann ich mir Schlimemres vorstellen.
Das ist so negativ. ‚tschuldige, Dein Artikel ist eigentlich positiver angelegt. Da fehlt mir trotzdem die „machen wir das einfach mal“-Begeisterung. Ich stelle mir vor, die ScienceBusters oder die Sternengeschichten hätten vor der ersten Sendung solche Kritik bekommen. Nee, einfach machen, gucken, weitermachen. Entweder es wird was oder nicht. Wenn man es nicht probiert, ändert sich gar nichts.
@etg: „Solche Artikel wie den von Ballaschk finde ich so richtig schäbig.“
Dass ist dann doch ein wenig zu hart für meinen Geschmack. Ich stimme zwar manchen Sachen in dem Artikel nicht zu, aber es ist trotzdem legitim und uU auch notwendig, kritisch auf das zu schauen, was da passiert. Hab ich früher bei anderen/ähnlichen Aktionen ja auch getan: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/19/studenten-hort-auf-zu-demonstrieren/?all=1 und https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/12/10/besetzung-ohne-besetzter-wie-geht-es-weiter-im-audimax/
Besser als die PHD comics kann man das wohl nicht ausdrücken:
https://phdcomics.com/comics/archive.php?comicid=1942
Bitte kein „overthinking“!
Ich finde gerade die Konzentration auf *ein* bestimmtes *wichtiges* Problem sehr gut. Zumal die anderen Probleme im Wissenschafts betrieb sich schon gar nicht lösen lassen werden wenn es bereits bei der Akzeptanz in der Politik hapert?
Dass Wissenschaft sich politisch äußern darf, ja sogar muss, steht für mich außer Frage. Dass heißt ja nicht dass wir uns Richtung Technokratie entwickeln sollen, aber wenn die Bewertung und Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse von einem diffusen Bauchgefühl oder noch schlimmer dem Blick auf eine bestimmte Wählerklientel abhängig zu machen, wie es doch so gerne geschieht, sehe ich die Wissenschaftsgemeinschaft auch in der Pflicht. Wenn das dann als Lobbyismus ausgelegt wird, kann ich da ehrlich gesagt nichts schlimmes dran finden – genau das brauchen wir nämlich.
@Jasper: „Besser als die PHD comics kann man das wohl nicht ausdrücken:“
Genau! (darum ist der comic am Ende des Artikels auch verlinkt 😉 )
@3: „Was ist denn ein Jupiterser?“
Falls nicht ein (korrigierter) Tipp- oder Autokorrekturfehler angesprochen ist: Als Jubelperser bezeichnete man in den Sechzigern Iraner, die anlässlich des Besuchs des Schahs in Deutschland herangekarrt worden waren, um jubelnde Menschenmengen zu erzeugen und von Demonstranten abzulenken. Pahlewi war ja keineswegs unumstritten (sonst hätte Chomeni später ja auch keine Chance gehabt), und um einen schlechten Eindruck zu vermeiden, gab es da halt organisierten Jubel. Wobei durchaus auch mit Waffen gegen Anti-Schah-Demonstranten vorgegangen wurde (Waffen im sinne des deutschen Versammlungsgesetzes, also Dachlatten und Co.)
so hab ich’s jedenfalls in (kindlicher) Erinnerung.
Tja, „die Wissenschaftler“ haben dieselben Probleme wie viele andere tatsächliche bzw. vermeintliche Gruppierungen. Mernschen, die nicht dazu gehören, haben ihre festgefügten Vorurteile, von denen sie, liebgewonnen wie sie nun einmal sind, nicht abrücken wollen.
In dem Zusammenhang auch etwas, was mir gerade übelst aufstößt. „Das Militär“ wird gerne als eine Horde hackenzusammenschlagender schieß- und kriegswütiger Idioten dargestellt, für die Unsummen an Steuergeldern sinnvoll verprasst werden. Da gab es gerade heute einen Artikel in der Lokalzeitung, in der die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft bitterlich beklagt, dass die Bundeswehr einen immer stärkeren Einfluss an den Schulen gewönne und auf einer Berufsinformationsmesse bedenkenlos auch Minderjährige zum Dienst an der Waffe verpflichtete und daher dringend ausgeladen werden müsse.
Ich habe meinen Wehrdienst abgeleistet und so manchen Tag verflucht, aber das ist ebenso ungerecht wie die Pauschalkritik an „der Wissenschaft“. Die Bundeswehr in Deutschland schwimmt keineswegs nicht in Geld, oder warum wohl stehen etliche Hubschrauber und Flugzeuge nutzlos am Boden? Minderjährige werden natürlich erst ab 16 oder 17 mit Unterschrift der Eltern eingestellt, und Soldaten und Soldatinnen haben selbstverständlich ebenso Kinder wie „normale Menschen“. Vielleicht sollten Soldaten auch das eine oder andere Mal auf die Straße gehen und für ihre Interessen eintreten.
Und das dürfen und sollen gefälligst auch Wissenschaftler tun! Und wenn das Jungwissenschaftlern ihren wie die Made im Speck lebenden Professoren vorhalten möchten, dann sollen sie das gefälligst auch tun. Aber schon kla, so mancher Prof sagt heute: „Ich hatte eine schwere Assistentenzeit, dann sollen meine Leute das gefälligst auch haben.“ Aus dem Handwerk habe ich dazu eine Aussage aus dem Verwandtenkreis, die genau so formuliert war.
Aber auch wenn Forschung selbst frei von Ideologie ist, diejenigen die sie betreiben (und hoffentlich auch viele andere) können sich doch vermutlich zumindest auf soviel „Ideologie“ einigen, dass diese Forschung wichtig ist — und damit ist doch solch eine Aktion auf jeden Fall gerechtfertigt (und ich schaffs hoffentlich bis Samstag nach München).
Unsere „Wissenschaftler“ sind zu einem großen Teil staatliche Beamte, die am Futtertrog der Steuerzahler hängen, was will man da erwarten…
In den USA meint „Science“ wenigstens noch konkret Naturwissenschaften, bei uns ist Wissenschaft hingegen „mehr“, von Wirtschaftswissenschaften (=die Theologie des 21.Jh.) über Genderstudies bis zum Master of Refugee… die Hölle wäre los wenn ein Politiker versuchen würde hier einzusparen.
Aber wie soll sich jetzt ein „Wissenschaftler“, der eventuell sogar in der Privatwirtschaft arbeitet, fühlen, wenn er für Trump und seine Politik ist? Könnte eine Anti-Marsch gründen, aber dann gebe es in der Wissenschaft „Parteien“, völlig unötig, deswegen sollte man Wissenschaft und Politik völlig trennen. Keine Instrumentalisierung der Wissenschaft! Jeder „Wissenschaftler“ kann aber natürlich als Privat-Mensch politisch tun was er will, aber bitte nicht „im Namen der Wissenschaft“.
Bin in Trier dabei.
https://weltbuerger-forum.xobor.de/t89f21-April-Tag-der-Erde-Marsch-fuer-die-Wissenschaft.html
@Mic:
Du hast ziemlich seltsame Vorstellungen davon, wie es im Wissenschaftsbetrieb so zugeht …
Nein. Die meisten sind Assistenten/innen und Doktorandinnen/en mit Zeitverträgen.
Ja genau. Schön, dass du in der Lage bist, die unbelegten Behaupungen aus der Populisten-Brüllaffen-Ecke so unkritisch zu übernehmen.
Einen Bachelor im Nachplappern hast du damit ja schonmal sicher …
Hier sind ein paar Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/248211/umfrage/personal-an-deutschen-hochschulen-nach-personalgruppen/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/247329/umfrage/professoren-an-deutschen-hochschulen-nach-faechergruppen/
Zur zweiten Statistik gibts noch eine kleine Rechenaufgabe:
Einfach mal die Zahlen für Natur- und Ingenieurwissenschaften zusammenrechnen und mit den anderen vergleichen.
Na endlich! Da ist also ein US-Präsident gewählt worden, der einen x-fach wissenschaftlich bewiesenen Sachverhalt, nämlich den Klimawandel, einfach abstreitet. Das gab es noch nie und die Wissenschaft darf sich das nicht bieten lassen. Zwar ist sie zur politischen Neutralität verpflichtet, nur überschrteitet sie diese Grenze keineswegs, wenn sie hier aktiv wird. Völlig richtig, diese Demonstrationen! Denn sonst sind Chemtrails und Intelligent Design demnächst ebenfalls Tatsachen.
Das ist der dicke Klops, der kleinere sind die Misstände an den Hochschulen. Die, die das thematisieren wollen, bekommen ja durchaus auch ein Forum und sollten das nutzen. Aber deswegen die Demo absagen, wäre ein eklatanter Fehler.
…dass im „Wissenschaftssystem“ der Wurm steckt wissen wir ja Dank FF, hat er oft genug kommuniziert…
Aber dabei wird mir richtig übel:
Vom offenen Rassismus und asozialer Arroganz mal abgesehen – da sind mir als Steuerzahler jubelnde aber wenigstens wissenschafts-affine Perser doch erheblich lieber als NPD-Funktionäre die durch das Parteienfinanzierungsgesetz ebenfalls von mir bezahlt werden!!!
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/parteienfinanzierung-npd-bekommt-1-4-millionen-euro-a-1025612.html
@PDP10
Die Zahlen sind doch irrelevant, und ob Verträge befristet sind oder nicht doch auch, ist auch nicht das Thema:
Wissenschaftler dürfen natürlich Werbung machen für Wissenschaft! Aber kein Wissenschaftler kann Politische Positionen „im Namen der Wissenschaft“ verkünden, oder sich „im Namen der Wissenschaft“ in die Politik einmischen, da wäre Wissenschaft sofort instrumentalisiert.
Wissenschaftler haben die Atombombe entwickelt, aber kein Wissenschaftler kann jetzt als gewähltes Oberhaupt im Namen der Wissenschaft sagen, ob es gut/schlecht ist, sie einzusetzen. Das ist Aufgabe der Politik.
Genauso sind staatlich finanzierte Wissenschaftler Aufgabe der Politik. Und natürlich wird hier instrumentalisiert , und natürlich wieder gegen Trump, fast wie ein physikalisches Grundgesetz.
@FF
Eben. Und dabei hilft doch allein schon dein Artikel – den ich auf meiner FB-Seite verlinkt habe unter dem Titel: „Wissenschaft hilft!“
Der von dir besprochene Artikel von Martin Ballaschk ist übrigens sowohl sprachlich wie inhaltlich „unter aller Sau“!
TRUMP will den Wissenschaftlern nicht nur den Geldhahn zudrehen, wie von Ballaschk zutiefst thematisiert – nein, TRUMP will den Wissenschaftlern einen Maulkorb verhängen!!
Objektive wissenschaftliche Ergebnisse dürfen nicht mehr publiziert werden!!
Vor allem, wenn sie den politischen Vorgaben nicht entsprechen!!! Oder gar widersprechen!!
Darum geht es doch (hoffentlich) bei dem Protest(Marsch)!?
Ich hoffe, es ist allgemeiner Konsenz, dass gegen den Maulkorb und nicht für weitere Finanzierung marschiert wird!!
…und das mit dem „Maulkorb“ gilt auch für dich: @MIC!
Oder wie willst du den von Trump erlassenen Maulkorb wegdiskutieren??
Es geht weniger um „Weiterfinanzierung“ der „Wissenschaft“ als um ein per „Erlass“ verordnetes „Redeverbot“ für wissenschaftlich eruierte Fakten im – oh Wunder – Dekret von TRUMP!!
@Mic:
Ach echt?
Weiter oben hast du noch behauptet:
Tritt man den Gegenbeweis an sind die Zahlen plötzlich irrelevant. Aha.
Hat auch niemand vor. Aber auch ein Wissenschaftler, der über mehr nachdenkt, als über Wissenschaft ist ein Zoon Politikon.
Nein. Siehe oben. Jeder Mensch hat das Recht und die Pflicht sich in die Politik einzumischen. Und wenn „die Politik“ (wer immer das auch ist …. Der Begriff ist Blödsinn. Das sind nämlich in liberalen Demokratien wir) Fakten, die die Wissenschaft liefern kann, ignoriert, umso mehr.
Ach so. Sag doch gleich, dass du Kritik an dem doof findest.
@Mic:
Es gibt tatsächlich „Beamte auf Probe“ oder „Beamte auf Zeit“, aber meines Wissens trifft keine dieser beiden Bezeichnungen auf die schlecht bezahlten wissenschaftlichen Mitarbeiter und Assistenten zu, die sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln. Zwar bekommen auch sie ihre Gehälter aus Steuermitteln ausbezahlt (abgesehen von den „Drittmitteln“), aber Beamte sind sie damit eben nicht, und asugesorgt haben sie damit auch nicht.
Deine Kritik an „Wissenschaft“ in Deutschland und „Science“ in den USA geht übrigens auch am Thema vorbei. Oder willst du ernsthaft behaupten, die USA würden keine Ärzte, Ökonomen oder Juristen ausbilden? Über letztere schrieb einst ein US-Autor, dass die USA mehr ausbildeten als der Rest der Welt zusammen, die sich dann eben auch Arbeit suchten. Und der von der schwedischen Reichsbank gestiftete Preis für Wirtschaftswissenschaften im Andenken an Alfred Nobel geht zum überwiegenden Teil an US-Bürger.
Vor wenigen Jahren gab es reihenweise Skandale um Politiker, die sich ihre Abschlüsse erschwindelt haben. Die Doktorväter wurden nicht angetastet sondern die Fälle wie Einzelfälle behandelt – allenfalls der überführte Doktor war schuld.
Dabei ist es wohl rational, anzunehmen, dass nicht nicht alle Schwindeldoktoren in die große Politik gegangen sind, wo ihre Fälle Aufsehen erregten. Rechnet man die Betrüger unter den Ministern auf alle Akademiker hoch, dann müsste es ein Riesenproblem geben, gespeist aus Korruption, Opportunismus und Corpsgeist.
Neben anderen genannten, strukturellen Problemen im Wissenschaftsbetrieb halte ich das für eine viel stärkere Bedrohung der Wissenschaft, als 5 oder 10 Jahre Trump. Eigentlich ist es doch ein Antitrumpmarsch. Man klopft sich gegenseitig auf die Schultern und zeigt sich – Risiko: Null.
Und Trump interessiert es nicht die Bohne.
Ginge es um die Rettung der Wissenschaft, dann würde man einen Kongress abhalten, wie man den Augiasstall ausmisten kann; man würde über etwas streiten, was man vielleicht wirklich verändern kann.
Solange die eigene Stelle nicht gefährdet ist, ist den Wissenschafltern Wissenschaft wurscht. Trump ist nur der Watschenaugust um vom eigenen Versagen abzulenken.
„Jeder Mensch hat das Recht sich in die Politik einzumischen“. Ja! Gründet eine Partei, oder schließt euch einer Partei an, aber lasst die arme „Wissenschaft“ in Ruhe. In einer fortgeschrittenen Zivilisation hat „Die Wissenschaft“ keine persönliche Meinung, kein autoritäres Oberhaupt, es sind ausschließlich Hypothesen. „Trump ist ein schlechter Präsident“ ist hingegen KEINE wissenschaftliche Hypothese: „schlecht“ lässt sich nicht definieren, es existieren keine Experimente um zu falsifizieren usw……
Bei uns marschiert die „Wissenschaft“ gegen Trump, in der Türkei marschiert die Wissenschaft für Erdogan, im Mittelalter wars noch schlimmer: Wissenschaft war Kirche mit Papst als Oberhaupt und der Inquisition als Kontrollorgan.
Aber marschiert alle schön mit im „Namen der Wissenschaft“, die menschliche Zivilisation ist und bleibt erbärmlich.
@Mic: „In einer fortgeschrittenen Zivilisation hat “Die Wissenschaft” keine persönliche Meinung, kein autoritäres Oberhaupt, „
„Die Wissenschaft“ wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemacht. „Die Wissenschaft“ hat mit ihren Ergebnissen Auswirkungen auf den Alltag, auf politische Entscheidungen, usw. Und natürlich haben die, die Wissenschaft machen das Recht auf eine Meinung und das Recht sie zu äußern (was du mit einem „autoritären Oberhaupt“ meinst ist mir allerdings schleierhaft).
„“Trump ist ein schlechter Präsident” ist hingegen KEINE wissenschaftliche Hypothese“
Trump ist ein Präsident der die Wissenschaft aktiv angreift; wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und Pseudowissenschaft propagiert. Das ist keine „Hypothese“, das ist die Realität. Und das darf man kritisieren – egal ob man Wissenschaftler ist oder nicht.
Freistetter, wie so viele, schnallst auch du nicht, dass „Klimawissenschaft“, die Trump nicht mag, weil da viele Grünaktivisten an staatlichen Futtertrögen ihre Süppchen kochen dürfen, nicht ‚DIE WISSENSCHAFT“ ist. Kapierst du das? Es gibt auch Hirnforschung, Astronomie etc etc etc und das alles ist auch „Wissenschaft“ und nicht Klimawissenschaft. Also ist „die Wissenschaft“ nicht gleich „Klimawissenschaft“. Wenn also Trump die „Klimawissrnschaft“ nicht mag, greift er nicht „die Wissenschaft“ an, sondern nur die „Klimawissrnschaft“. Gegen Chrirurgie, Zoologie, Astronomie etc, hat er sich meines Wissens noch nie kritisch geäussert. Auch wenn Sie Trump nicht mögen: sprachlich und inhaltlich präzise bleiben! Auch wenns schwer fällt.
@Leck Michdoch/Mic: Sag doch gleich dass es dir nicht um Kritik am March for Science geht sondern dass du ein Problem mit den Erkenntnissen der Klimawissenschaft hast. Dann hätten wir uns diese ganze Diskussion sparen können. Und da du anscheinend nicht in der Lage bist, ohne Pöbelei zu diskutieren werde ich das jetzt auch bleiben lassen. (Abgesehen davon greift Trump durchaus auch die Medizin an; ebenso wie die Astronomie – wenn er zB alles einspart was der Erdbeobachtung/Planetologie dient – und nochmal abgesehen davon ist der March for Science kein „Wir sind gegen Trump“-Protest. Sondern, wie der Name schon sagt, eine „Pro Wissenschaft“-Veranstaltung).
P.S. https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/09/14/der-diamantplanet-und-der-klimawandel/
Freistetter, dein Spruch: „dass du ein Problem mit den Erkenntnissen der Klimawissenschaft hast“
Falsch, aber ich diskutiere mit dir nicht, denn du pöbelst. Tschüss
Leider bin ich nicht in Wien am Samstag, wäre gerne dabei.
Zum Thema: Wissenschaft sollte sich politisch einmischen, nur ohne Ideologie, denn diese verblendet nur und schaltet wie Religion das Denken ab. Vorgehensweise wie immer: analysieren, diskutieren, hinterfragen und das Resultat darlegen und ob dieses jetzt politisch links/rechts/liberal ist, sollte egal sein. Der Unvernunft die Welt zu überlassen finde ich bedenklich.
Schade hingegen finde ich, dass so eine wichtige Veranstaltung als Antwort auf Trump stattfindet. Irgendwie schlechtes Timing, da jetzt der Geruch aufkommt, dass sich Wissenschaftler am derzeit „politisch-korrekten“ Trumpbashing beteiligen um Fördermittel zu lukrieren.
@Franz
Warum? Trump hat nicht nur in den Klimawissenschaften oder beim Thema Impfung wissenschaftsfeindliche Ansichten vertreten, sondern macht in seiner tagtäglichen Politik deutlich, dass er nicht viel auf Fakten gibt.
Könntest du bitte mal grob skizzieren, wie eine solche Kausalkette vom Anfangspunkt „Ich nehme am March for Science teil“ bis zum Endpunkt „Ich erhalte zusätzliche Fördergelder für mein Forschungsprojekt“ für Wissenschaftler aussehen könnte?
@LeckMichDoch
Hier so einen Ton anzuschlagen und dann davon zu sprechen, dass Dein Gesprächpartner pöbelt ist schon hart. Zur Sache: Trump (und viele andere auch) haben nicht nur ein Problem mit Klimawissenschaften, sondern auch in medizinischen Themen wie Impfungen oder in anderen naturwissenschaftlichen Themen bis hin zu „alternativen Fakten“.
@Spritkopf (#28)
Kausalkette: brav und medienwirksam der Politik folgen erhöht die Freizügigkeit der Politiker, welche die Art und Höhe der Gelder festlegen. Da diese Politiker in Wien rot/grün sind, ist Hinprügeln auf Trump natürlich optimal um das Budget zu maximieren.
@Franz
Das ist keine Kausalkette, sondern nur die Behauptung, dass eine solche existieren würde.
Stichwort Klimawissenschaft: Das Allgemeinwissen zu diesem Thema in der Öffentlichkeit dürfte in einem PISA-Ranking konkurrenzlos den letzten Platz einnehmen. Dass Klimatologie eine interdisziplinäre Wissenschaft ist, die von der Astrophysik/Astronomie bis zur Paläobiologie mindestens ein Dutzend verschiedener Fachgebiete umfasst, wird von den Marktschreiern, die sich sinn- und substanzlos an wissenschaftlichen Erkenntnissen abarbeiten, geflissentlich nicht zur Kenntnis genommen.
Besonders traurige Beispiele dazu bildet das Leserforum in der FAZ online, sobald dort ein Artikel auftaucht, der das Klima zum Inhalt hat. In den letzten Tagen dort entdeckt: „Grönland war im Mittelalter eisfrei“, „In der Bronzezeit war es 3 Grad wärmer als heute“ und natürlich der Klassiker „Das Klima hat sich schon immer geändert“. Bezeichnenderweise erhielten Statements dieser Art die meisten Zustimmungen.
Seit 1980 wurden 220.000 klimatologische Fachartikel in peer-reviewten Zeitschriften veröffentlicht. Die auf Fakten basierende Resonanz in den einschlägigen Skeptikerforen dazu war ausgesprochen suboptimal. Oder auf Deutsch gesagt: Ein geistiges Armutszeugnis.
.
Ein zu hoffender positiver Effekt eines solchen Marsches könnte sein, dass die Öffentlichkeit ein bisschen zu sehen bekommt, was für eine Art von Mensch man sich unter „Wissenschaftlern“ vorstellen muss.
Ich habe das Gefühl, dass das Bild der Bevölkerung nur den geldgierigen Lobby-Wissenschaftler kennt, der für die Öl-/Pharma-/Tabak-/Autolobby Studien fälscht, oder den wahnsinnigen Neo-Frankenstein, der ein mutagenes/radioaktives/neurotoxisches Süppchen nach dem anderen kocht.
Dass die Realität durchweg anders aussieht, könnte vielleicht durch mehr Öffentlichkeitspräsenz gezeigt werden!
@Spritkopf (#30)
Du hast Recht, es ist eine empirisch ermittelte Behauptung und laut FF ist eine persönliche Erfahrung kein Fakt. Aber frag mal einen durchschnittlichen Österreicher ob er glaubt das Förderungen rein nach logischen Gesichtspunkten vergeben werden …..
@haariger Troll (#32)
Oder der Wissenschaftler der es sich auf Kosten der Steuerzahler gut gehen lässt.
Ich denke aber, dass die Ablehnung der Wissenschaft eher eine Art Dekadenz ist, oder wie wir im Ösiland sagen: mit voller Hose ist leicht stinken.
Beispiel: In einem der besten Gesundheitssysteme der Welt kann man es sich „leisten“ ein Impfgegner zu sein. Wenn rundherum die Kinder an Masern (1990 immerhin 1 Million weltweit), Keuchhusten und Polio krepieren sieht die Sache vermutlich anders aus. Es merkt einfach niemand mehr welche Erfolge und Leistungen da dahinterstehen, dass es uns heute so gut geht.
Oder wie Dieter Nuhr meinte: Wahnsinn, man kann überall telefonieren, Fotos schicken, Info holen und alles was man von den Leuten hört: Mann, nur 2 Balken, scheiss Kapitalismus.
Vielleicht sollten wir einmal statt einen Marsch für die Wissenschaft zu machen auf alle wissenschaftlichen Errungenschaften der letzten 100 Jahre für 1 Woche verzichten.
Hier diskutieren (und pöbeln) aktuell offenbar nur Männer. Das ist schade, verleitet mich aber als Wissenschaftlerin, Journalistin und Bloggerin dazu, folgendes zu sagen: Was den „March for Science“ angeht, bin ich wohlwollen zurückhaltend. Ich mag z.B. keine Märsche, auch – oder erst recht – keine die aus den USA zu uns herüberschwappen.
Viele WissenschaflerInnen arbeiten nicht im Hinblick auf politsche Entscheidungen, aber sie wissen m.E., dass ihre Ergebinisse genau so genutzt werden. Darum, dass sie richtig genutzt werden und nicht verfälscht werden, müssen sie sich kümmern. Das spricht für die Demonstration in Sachen unabhängige und evidenzbasierte Wissenschaft. (Letzteres ist allerdings für mich „doppelt gemoppelt“, denn was ist Wissenschaft, wenn nicht evidenzbasiert. In der Medizin liegt die Problematik indes etwas anders.)
Nun ist es in der Wissenschaft leider so, dass – gerade in den USA und bei uns durch die Drittmittelförderung usw. – längst Geld in die Wissenschaft fließt, die erheblich Interessen-gebunden ist.
Das ist eigentlich mein Hauptproblem.
@Franz: Sehe ich ganz genauso. Die Wissenschaftsfeindlichkeit ist ein klassisches „First World Problem“…
@ Elke: Was hat die Diskussion (und der Rest Deines Posts) mit „Männlein/Weiblein“ zu tun? Auch drüben bei Plazeboalarm wird plötzlich völlig ohne Not und Zusammenhang die (Anti-)Gender-Kanone rausgeholt. Hier geht’s doch wirklich um ganz andere Dinge, oder?
Und zu Deinem Hauptproblem: Das Problem an der Drittmittelförderung ist halt, dass die (oft, es gibt ja auch industrieunabhängige Geldgeber) da einspringt, wo der Staat spart. Auch das ist mMn ein Problem der fehlenden Sichtbarkeit und Popularität von Wissenschaft. Es spart sich einfach dort am leichtesten, wo der Wähler nichts davon merkt.
@haarigertroll: „Hier geht’s doch wirklich um ganz andere Dinge, oder?“
Na ja, ein Zusammehang besteht schon. Einerseits ist der March of Science ja ein direkter Ableger des Women’s March, andererseits ist die Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft eines der vielen Probleme, mit denen man sich beschäftigen muss bzw. ist der March for Science durchaus auch zu Recht ein Anlass nicht nur die Wissenschaft sondern auch die Frauen in der Wissenschaft sichtbarer zu machen.
@FF:
Tja, Diskriminierung auf Grund des Geschlechts ist qua GG in Deutschland veboten. Wieso unternehmen die Frauen und Frauenbeauftragten nichts dagegen? Weil sich die Diskriminierung nicht belegen lässt? Mehr eine gefühlte ist? Um nicht zu sagen Fakenews?
@User unknown: „Mehr eine gefühlte ist? Um nicht zu sagen Fakenews?“
Nein. Und nein.
Hurrah!
@ Florian:
Hm, so habe ich das noch nicht gesehen, stimmt natürlich auch.
Keine Frage dass auch der Wissenschaftsbetrieb noch reichlich Defizite in Sachen Gleichbehandlung der Geschlechter hat, da gibt’s schon noch einiges zu tun. Vielleicht ist das dann auch wirklich kein schlechter Ansatz, so ein bisschen das wohl doch ziemlich eindeutig männliche Stereotypenbild des Wissenschaftlers an sich gerade zu rücken.
Ich war nur etwas empfindlich, weil es drüben in der Kommentarspalte bei Marcus ja doch ziemlich einseitig und wenig sachlich in die Richtung abgedriftet ist…
#23 – Florian Freistetter : »Trump ist ein Präsident der die Wissenschaft aktiv angreift; wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und Pseudowissenschaft propagiert.«
Da Sie klar diese Thesen aufstellen, würden wir gerne bei Ihnen nachfragen, weil uns leider heute die Organisatoren und diverse Unterstützer des Aktionstages trotz eines guten Austausches kein konkretes Beispiel nennen konnten. Zumindest zu Donald Trump müssten Sie aufgrund ihrer unmissverständlichen Aussagen konkrete Fakten nennen können.
Unsere Fragen zum Thema, »wird die Wissenschaft in ihrer Forschung von einflussreichen Institutionen/Personen behindert?« Wenn ja, von wem; wenn ja, bei welchen Themen; wenn ja, wo können deren postfaktische Aussagen mit Fakten verglichen werden; wenn ja, gibt es Studien, die den befürchteten signifikanten wissenschaftlichen »Irrglaube« in der Gesellschaft belegen?
In der Hoffnung auf eine informative Antwort
Zone4Human
@Zone4Human: „Unsere Fragen zum Thema, »wird die Wissenschaft in ihrer Forschung von einflussreichen Institutionen/Personen behindert?« Wenn ja, von wem“
Die Nachrichten der letzten Monate über die politischen Entscheidungen von Trump zu EPA, NASA, etc haben sie aber schon gesehen, oder? Da sollten sie mehr als ausreichend Antworten auf ihre Fragen finden. Sofern die Fragen ernst gemeint sind…
@Elke Brüser:
Nun, beim March for Science geht es ja gerade um Forschungsförderung die Staatlicherseits „erheblich Interessen-gebunden ist“, bzw. gerade gemacht wird.
„Bei uns“ vergibt übrigens den größten Teil der Drittmittel die DFG.
Hier sind Zahlen für 2000 und 2010 (was aktuelleres habe ich leider auf die Schnelle nicht gefunden):
https://www.laendercheck-wissenschaft.de/drittmittel/drittmittel_allgemein/index.html
Danach ist der Anteil aus der Wirtschaft im genannten Zeitraum sogar zurück gegangen.
Aber mal davon abgesehen und viel wichtiger:
Nochmal: Wer sagt, dass der Staat als Geldgeber keinen Einfluss auf die Forschung nimmt? Siehe oben.
Natürlich unterliegt dieser Einfluss in liberalen Demokratien einer demokratischen Kontrolle.
Wenn der Souverän aber einen Vertreter wählt, der Klimaforschung doof findet und Geisteswissenschaften sowieso und stattdessen lieber den Militäretat erhöht … tja. Dann besteht die demokratische Kontrolle möglicherweise darin auf die Straße zu gehen.
Bitte nicht vergessen: Auch Demonstrationen sind in Demokratien ein legitimes Mittel auf die Exekutive und Legeslative Einfluss zu nehmen (was einer der Gründe ist, das es hierzulande fast unmöglich ist, selbige zu verbieten).
Abgesehen davon unterliegt auch die Finanzierung über Drittmittel demokratischer Kontrolle. Bei der DFG zB.
Und wenn nicht, kann man eine solche Kontrolle erzwingen indem man per Gesetz scharfe Kriterien für die Transparenz von Forschungsfinanzierung durch Drittmittel schafft.
Dafür brauchts aber natürlich einen gewissen Willen bei der Legeslative. Den kann man durch Wahlen durchsetzen, durch Demonstrationen, durch Klagen beim BVerG, durch Initiativen aus der Wissenschaft die auf Parteien, Abgeordnete und Ministerien einwirken etc. pp.
PS: Wenn du unbedingt ein Problem damit hast, dass das „March for Science“ heißt. Das unschuldige Wort „March“ kann im Englischen auch einfach nur „Wandern“ bedeuten.
#42 Leider sind dies heute die Standardantworten; man weiß es ganz genau, aber leider hat man kein konkretes Beispiel zur Hand. Und unsere Fragen sind ernstgemeint und die Antworten (oder auch nicht) werden am Samstag veröffentlicht. Und nein, konkrete postfaktische Statements von Donald Trump zu wissenschaftlichen Frage sind uns nicht bekannt. Er setzt ganz deutlich andere Prioritäten zu wissenschaftlichen Themen als der allgemeine westlich-politische Mainstream, aber Geldeinsparen bei der Wissenschaft zugunsten anderer Programme (bspw. werden bei der NASA jetzt andere Prioritäten als der Klimawandel gesetzt) ist so alt wie unsere Zivilisation.
Unsere Anliegen sind also nicht die Interessen einer politisierten aktivistischen Wissenschaft, wie wir sie bereits vor 100 Jahren in Europa und Nordamerika erlebten. Unsere Anfrage hat ausschließlich dieses Anliegen – gerne noch mal – : »wird die Wissenschaft in ihrer Forschung von einflussreichen Institutionen/Personen behindert?« Wenn ja, von wem; wenn ja, bei welchen Themen; wenn ja, wo können deren postfaktische Aussagen mit Fakten verglichen werden; wenn ja, gibt es Studien, die den befürchteten signifikanten wissenschaftlichen »Irrglaube« in der Gesellschaft belegen?
Dies ist ausdrücklich unser Thema! Um es plastischer darzustellen, Trump hängt der Theorie »flache Erde« oder »Apollo 11 war ein Fake« an? Nicht seine Politik interessiert uns, wie Sie es andeuteten mit » … über die politischen Entscheidungen von Trump«. Zumindest ein Artikel müsste Ihnen doch aufgrund Ihrer kraftvollen Aussage über Trumps postfaktischen Statements zu wissenschaftlichen Fakten in Erinnerung geblieben sein.
Wie hoffen weiter,
Zone4Human
@Zone4Human:
Wenn du zu faul bist, dass selber zu Googeln, frage ich mich, wie du so dreist sein kannst hier von „wir“ zu reden und was das für ein tolles „ausdrückliches Interesse“ denn das von „uns“ sein soll.
Abgesehen davon nervt dein großkotziges Gequatsche auch sonst.
#45 »Uns« bedeutet Team »Zone4Human«, das Thema ist eine Teamarbeit auf verschiedenen Plattformen! Und Sie dürfen nervig empfundene Kommentare plus deren Kommentatoren einfach schlichtweg ignorieren; pluralistische Meinungsvielfalt ist ja das Kernthema.
Vielleicht kommt noch eine Antwort zu »Trump ist ein Präsident der die Wissenschaft aktiv angreift; wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und Pseudowissenschaft propagiert.«
Besonders »Pseudowissenschaft« und »wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet« sind für uns interessant.
Wir würden uns weiterhin über eine informative Antwort freuen!
Zone4Human
https://fortune.com/2017/02/16/donald-trump-autism-vaccines/
#47 Vielen Dank, heute die erste wirkliche Antwort zum Thema »Postfaktische Ansichten zu wissenschaftlichen Fakten«; vielleicht kommt ja noch etwas mehr! Für die, die es interessiert, werden wir am Samstag eine Zusammenstellung veröffentlichen.
Einen schönen Abend noch!
Zone4Human
@Zone4Human:
Ich sagte es ja schon. Dein großkotziges Gequatsche nervt.
https://www.gidf.de
@Zone4human
Trump zum Klimawandel:
https://twitter.com/realdonaldtrump/status/265895292191248385?lang=de
Trump zum Impfen
https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/designierter-us-praesident-donald-trump-sagt-impfungen-wuerden-autismus-ausloesen-20161115209700
@Spritkopf, adent:
Jetzt macht ihr auch noch die Arbeit für den Quatschkopf?
@Florian Freistetter
Das ist so unfassbar heuchlerisch »Trump ist ein Präsident der die Wissenschaft aktiv angreift; wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und Pseudowissenschaft propagiert.«.
Wo war eigentlich der Science March als der Klimawandel leugnende Kreationist George W. Bush den Irak aufgrund von „Fakten“ mit Tonnen von „absolut ungefährlicher“ Uranmunition gepflastert hat!? Muss mir wohl entgangen sein oder ist das Zerstören der Gesundheit von Millionen über Generationen halt eben nicht so wichtig wie das Geschwätz von Trump oder ein Paar Groschen Staatlichen Förderung die er gestrichen hat. Aber wahrscheinlich bin ich da naiv…
Und die Frage ist nicht ob die Wissenschaft von Politik und mächtigen Interessengruppen beeinflusst wird sondern inwieweit!Damit will ich nicht sagen das alle Wissenschaftler käuflich wären, ich glaube der Grossteil ist sehr gewissenhaft und mit Leidenschaft dabei! Dafür halte ich auch sie und ich denke auch das Bereiche wie Astronomie, aufgrund fehlender wirtschaftlicher Interessen davon bislang verschont bleiben. Aber zu leugnen das es Beeinflussung gibt ist entweder naiv oder gelogen!
Und ich weiß das aus erster Hand, eine nahe Verwandte von mir hat als Biologin in Studien von und in der Pharmaindustrie gearbeitet, bis sie es mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte! Gegen die Nachfolgenden Beispiele sind die Geschichten die ich da gehört habe Gute-Nacht-Geschichten für Kinder!
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zuckerkonsum-zuckerindustrie-hat-jahrzehntelang-forschung-beeinflusst-1.3159512
https://maria-noichl.eu/news/monsanto-papers-legen-betrugsverdacht-nahe/
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-12/studie-tabakkonsum-gesundheitsschaedlichkeit
Selbst ein Galileo musste aufgrund von Druck wiederrufen und auch wenn heute normalerweise das Leben nicht mehr gefährdet ist so aber doch die Wirtschaftliche und wissenschaftliche Existenz!
Desweiteren möchte ich noch diesen Artikel der NDS empfehlen:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=37873
„Wir verdanken der Wissenschaft große hilfreiche Erkenntnisse; wir verdanken einem politisch korrupten Teil der Wissenschaft, der auch unter der Flagge der Wissenschaftlichkeit segelt, gravierende politische und gesellschaftliche Fehlentscheidungen. Deshalb kann man dem pauschalen Sich-auf-die-Schulter-Klopfen, das in den Erklärungen für den sogenannten „Science March Germany“ zum Ausdruck kommt, nur schwer folgen.“
@PDP10:
Oder dem Team „Zone4human“ wird ausreichend Strick gereicht, an dem es sich aufknüpfen kann.
Das kannste aber so auch nicht sagen, PDP10.
Viel zu verharmlosend.
@PDP10
Ach, ich finde, wenn einer*) wirklich zu dösig ist, die Nachrichten zu verfolgen, dann darf man ihm ruhig mal einen kleinen Hinweis geben.
*) Auch wenn er vorspiegeln möchte, er sei ein „Team“, weil ihn das größer und wichtiger erscheinen lässt.
@Chrononaut: „Besonders traurige Beispiele dazu bildet das Leserforum in der FAZ online, sobald dort ein Artikel auftaucht, der das Klima zum Inhalt hat. In den letzten Tagen dort entdeckt: “Grönland war im Mittelalter eisfrei”, “In der Bronzezeit war es 3 Grad wärmer als heute” und natürlich der Klassiker “Das Klima hat sich schon immer geändert”. Bezeichnenderweise erhielten Statements dieser Art die meisten Zustimmungen.“
Früher dachte ich, Internetforen würden einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abgeben. Seit einigen Jahrenweiß ich, das ist definitiv nicht so. Es ist ein regelrechter Magnet für Meinungen, die klar in der Minderheit sind. Die allermeisten User mit den oben genannten Statements würden keine fünfminütige Sachdiskussion im RL überstehen. Das Internet bietet ihnen ideale Wachstumsbedingungen, störende Umweltbedingungen fallen weg. 😉
@Begga, Wissenschaft rettet den Weltfrieden, so könnte man wohl die Überschrift von ihrer Forderung setzen von ihrem „Wo war die Wissenschaft als…“. Aber in dem Punkt würde ich mehr Nüchternheit begrüßen. Sich für die Dinge einsetzen, die einen unmittelbar betreffen ist sicher kein schlechtes Prinzip. Ich nehme darüberhinaus an, dass auch viele Wissenschaftler bei den Antikriegs-Demo als besorgte Bürger dabei waren. Ich leider nicht, muss ich zugeben. Und Sie?
„Damit will ich nicht sagen das alle Wissenschaftler käuflich wären, ich glaube der Grossteil ist sehr gewissenhaft und mit Leidenschaft dabei! Dafür halte ich auch sie und ich denke auch das Bereiche wie Astronomie, aufgrund fehlender wirtschaftlicher Interessen davon bislang verschont bleiben. Aber zu leugnen das es Beeinflussung gibt ist entweder naiv oder gelogen!“
Nur mal als Zwischenfrage, wer hat das geleugnet?
Ich würde übrigens eine Parallele zu existierenden Demos für Europa und die EU sehen. Es sind jetzt gerade junge Menschen auf die Straße gegangen. Sie sagen offen, dass ihnen nicht alles an den Institutionen gefällt und man vieles besser machen müsste. Aber ihr Statement lautet ein Bekenntnis zu Europa. Und so kann man das auch in der Wissenschaft sehen. Ein Bekenntnis zur Wissenschaft nicht wegen ihren Fehlern sondern trotz. Das widerspricht sich nicht. Außerdem auch mal ein erhebendes Gefühl, wenn man für etwas geht und nicht in erster Linie dagegen. Ich hoffe sie sind bereit, auf diese Gedanken etwas zu sagen, würde mich wirklich freuen.
[…] dahin könnt ihr ja schon mal bei Florian vorbeischauen, der sich so seine Gedanken gemacht […]
@shader:
Da würde ich mir keine Hoffnung machen. Der wollte bloß mal seinen „Wo war ABC als XY war“ Sermon los werden.
Ein wohlfeiler Einwand, der gerne von Leuten genommen wird, denen bloß gerade irgendwas nicht passt und die zu faul sind mal Google zu befragen – oder die tatsächlich glauben, dass die Leute, denen Sie den Vorwurf machen zu blöd dafür sind.
Ich musste nicht mal Google fragen. Ich erinnere mich nämlich noch gut …
@Begga:
Hätten Sie das nämlich Google oder sonstwen gefragt, wüssten Sie, dass sehr wohl jede Menge Leute gegen die Wissenschaftspolitik der Bush-Administration demonstriert haben. So zB.:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/usa-10-000-forscher-protestieren-gegen-gaengelung-durch-bush-regierung-a-454476.html
@shader
„@Begga, Wissenschaft rettet den Weltfrieden, so könnte man wohl die Überschrift von ihrer Forderung setzen von ihrem “Wo war die Wissenschaft als…”. Aber in dem Punkt würde ich mehr Nüchternheit begrüßen.“
Also erstmal glaube ich sogar wirklich das die Wissenschaft den Weltfrieden sichern kann, Altruismus ist logisch. Aber mal abgesehen davon wäre die passende Überschrift wohl eher „Warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen“ oder „Warum gerade jetzt passend zur Anti-Trump Mainstream-Kampange?“ Nicht das ich Trump sonderlich mag aber jetz bei einem Präsidenten der so kurz im Amt ist aber nicht bei Anlässen wie eben dem Irakkrieg!? Ein Schelm wer böses dabei denkt! Das spricht für mich ganz klar dafür das hier die Wissenschaft von Transatlantischen Interessengruppen instrumentalisiert wird. Und wenn man übersieht das grade in allen Bereichen der MSM gegen Trump gewettert wird und das eben genau in diese Strömung passt dann würde ich mir ehrlich gesagt mehr Nüchternheit und Objektivität bei der Beurteilung eines solchen Vorgangs wünschen!
„Sich für die Dinge einsetzen, die einen unmittelbar betreffen ist sicher kein schlechtes Prinzip. Ich nehme darüberhinaus an, dass auch viele Wissenschaftler bei den Antikriegs-Demo als besorgte Bürger dabei waren. Ich leider nicht, muss ich zugeben. Und Sie?“
Das sehe ich genauso aber man sollte halt aufpassen sich nicht instrumentalisieren zu lassen. Ich war Ostern das letzte mal.
„“Damit will ich nicht sagen das alle Wissenschaftler käuflich wären, ich glaube der Grossteil ist sehr gewissenhaft und mit Leidenschaft dabei! Dafür halte ich auch sie und ich denke auch das Bereiche wie Astronomie, aufgrund fehlender wirtschaftlicher Interessen davon bislang verschont bleiben. Aber zu leugnen das es Beeinflussung gibt ist entweder naiv oder gelogen!”
Nur mal als Zwischenfrage, wer hat das geleugnet?“
Das war auch keine Anklage sondern ein Festsellung.
Denn wenn das hier als Bergündung herhalten muss:
„So begründen die Veranstalter des Wiener “March for Science” die Veranstaltung und dem kann man eigentlich nur zustimmen. “Die Verfälschung und Verleumdung von Tatsachen zu ideologischen Zwecken” ist schon schlimm genug, wenn sie von Seiten der Esoteriker, Pseudowissenschaftler oder auch mancher Medien kommt. Wenn dann aber auch Politikerinnen und Politiker genau die gleichen Vorurteile über die Wissenschaft verbreiten; ihre Entscheidungen auf nicht haltbaren Aussagen gründen – dann wird es kritisch.“
Das ist doch alles nicht neu und schon seit langem ein Problem also warum jetzt und ausgerechnet gegen Trump!? In dem Zusammenhang finde ich es durchaus erwähnenswert 😉
„Ich würde übrigens eine Parallele zu existierenden Demos für Europa und die EU sehen. Es sind jetzt gerade junge Menschen auf die Straße gegangen. Sie sagen offen, dass ihnen nicht alles an den Institutionen gefällt und man vieles besser machen müsste. Aber ihr Statement lautet ein Bekenntnis zu Europa.“
Ich gehe mal davon aus das sie hier von Pulse of Europe reden und ja da gibt es deutliche Parallelen obwohl es aus meiner Sicht wahrscheinlich andere als aus ihrer sind. ich hab da nämlich mal ein wenig nach recherchiert, gegründet von einem Anwalt einer Heuschrecken-Kanzlei und ünterstützt von der Bertelsmann Stiftung, sieht mir irgendwie nicht nach der vom MSM beschrienen Graswurzelbewegung aus 😉
dazu die NDS:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=37831
https://www.nachdenkseiten.de/?p=37404
https://www.nachdenkseiten.de/?p=37421
„Und so kann man das auch in der Wissenschaft sehen. Ein Bekenntnis zur Wissenschaft nicht wegen ihren Fehlern sondern trotz. Das widerspricht sich nicht. Außerdem auch mal ein erhebendes Gefühl, wenn man für etwas geht und nicht in erster Linie dagegen.“
Ich finde sogar man sollte das jedes Jahr machen am besten am dazugehörigen neuen Feiertag! Die breite Öffentlichkeit honoriert die Arbeit der Wissenschaft bei weitem nicht genung! Aber das fällt uns jetzt ein wegen Trump!? Entschuldigung aber wenn ich glauben soll das das der Auslöser ist und dahinter keine organisierte Kampange steht dann fühle ich mich für dumm verkauft!
„Ich hoffe sie sind bereit, auf diese Gedanken etwas zu sagen, würde mich wirklich freuen.“
Wie sie sehen bin ich es und ich hoffe es hat sie erfreut XD Nein Spass beiseite natürlich erfreut auch mich eine sachliche Diskussion.
MfG Begga
So, bin seit einer Stunde vom March for Science zurück. Obwohl ich gezählte 3.731 Schritte gegangen bin, war es kein richtiger Marsch. In Stuttgart hat man sich am Schlossplatz im Fußgängerbereich getroffen. Als ich ankam, war es noch ziemlich übersichtlich und war da schon etwas enttäuscht. Aber da zeigte sich mal wieder die berühmte akademische Viertelstunde. 10:30 Uhr war als Beginn eher ungewohnt für viele Wissenschaftler. 😉 Kurze Zeit danach war es gut gefüllt. Ich würde so auf 200-300 Teilnehmer schätzen, eine offizielle Zählung ergab 400. Insgesamt gab aus 6 verschiedene Redner plus den Veranstalter. Darunter waren zwei Hochschul-Rektoren, eine AStA-Vertreterin, eine Vertreterin vom Wissenschaftsministerium BW, ein Wissenschaftsjournalist und eine Soziologin. Die Reden fand ich gut. Es war ein weites Themenfeld, welches sie in den Reden abdeckten. Man war schon bemüht auf Phrasen und Binsenweisheiten zum Thema Wissenschaft zu verzichten, was nicht immer gelang, was aber auch unvermeidbar ist. Trotz der vorher genannten Befürchtungen hat man auch die Eigenverantwortung der Wissenschaft betont mit der Aufforderung in den Dialog mit der Bevölkerung zu treten. Welche Gefahren die Drittmittelvergabe in der Wissenschaft wurde genauso betont wie Wissenschaftsbetrug und die Auswirkungen einer geplanten Studiengebühr in Baden-Württemberg.
Das soll nur einen kurzen subjektiven Augen- und Ohrenzeugenbericht wiedergeben. Die schönsten Transparentsprüche fand ich „Science – it really works“ und „Science, not silence“. 🙂
@Begga, ich freue mich wirklich, dass Sie mir geantwortet haben.
„Aber mal abgesehen davon wäre die passende Überschrift wohl eher “Warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen” oder “Warum gerade jetzt passend zur Anti-Trump Mainstream-Kampange?”“
Ich glaube, über das angeblich zweierlei Maß müssen wir nochmal sprechen. Zu der zweiten Frage, ich sehe es schon fast physikalisch, jede Kraft löst auch eine Gegenkraft aus. Trump hat nicht nur eigene Kräfte in seinem Lager mobilisiert, sondern auch die Kräfte gegen ihn. Kurz nach seiner Wahl sind Millionen von Frauen in der USA auf die Straße gegangen, die gegen den Sexismus in seiner Sprache und Sprüchen waren. Und so sehe ich das auch hier, Trump mobilisiert nicht nur Gegner der Wissenschaft (die an wichtige Schalthebel der Politik kommen), sondern hat auch zum Nachdenken vieler Wissenschaftler geführt. Aber das ist eher ein möglicher Auslöser, es gab auch ohne ihn skurrile aber auch bedenkliche Entwicklungen um und in der Wissenschaft.
„Nicht das ich Trump sonderlich mag aber jetz bei einem Präsidenten der so kurz im Amt ist aber nicht bei Anlässen wie eben dem Irakkrieg!?“
Es wurde gegen den Irakkrieg demonstriert, auch von Seiten der Wissenschaft. Das wurde schon in #61 gesagt.
„Ein Schelm wer böses dabei denkt!“
Mal offen gefragt, was denken Sie denn „böses“?
„Das spricht für mich ganz klar dafür das hier die Wissenschaft von Transatlantischen Interessengruppen instrumentalisiert wird. Und wenn man übersieht das grade in allen Bereichen der MSM gegen Trump gewettert wird und das eben genau in diese Strömung passt dann würde ich mir ehrlich gesagt mehr Nüchternheit und Objektivität bei der Beurteilung eines solchen Vorgangs wünschen!“
Ich sags mal so, Sie konstruieren aus Korrelationen Kausalitäten. Wenn man aus der Wissenschaft kommt, dass sollte man damit vorsichtig sein. Wenn zwei dasselbe tun, dann muss das nicht dieselbe Ursache haben oder der eine den anderen getriggert haben. Was Sie jetzt betreiben, ist erstmal Spekulation, die mich nicht sonderlich überzeugt.
Zu Ihrer Begründung bzgl. des Wiener March for Science, ich sehe da jetzt keine Aussage, die eine Käuflichkeit einzelner Wissenschaftler abstreitet. Danach hatte ich Sie gefragt, wer das leugnet.
„Ich gehe mal davon aus das sie hier von Pulse of Europe reden“
Nein. Ich sprach von den Menschen, die auf die Demos für Europa und die EU gehen, nicht von Organisatoren und Veranstaltungen, die für sowas auch notwendig sind, aber völlig wirkungslos, wenn es keine Menschen gibt, die das unterstützen. Es führt jetzt zu weit vom Thema weg, wenn wir im Detail auf eine Organisation eingehen, die mit etwas zu tun hat, was ich in einem Beispiel brachte. Wir können aber gerne stattdessen über die Träger des March for Science sprechen, wie beispielsweise die Giordano-Bruno-Stiftung, wenn Ihnen dazu was einfällt.
„Ich finde sogar man sollte das jedes Jahr machen am besten am dazugehörigen neuen Feiertag! Die breite Öffentlichkeit honoriert die Arbeit der Wissenschaft bei weitem nicht genung! Aber das fällt uns jetzt ein wegen Trump!? Entschuldigung aber wenn ich glauben soll das das der Auslöser ist und dahinter keine organisierte Kampange steht dann fühle ich mich für dumm verkauft!“
Ich würde eher sagen, Sie sind voreingenommen gegenüber den Beweggründen der Menschen, die auf so eine Veranstaltung gehen. Haben Sie auch nur einen einzigen gefragt, warum er zum March for Science geht?
@shader:
Der (finde ich) schönsten Spruch in München war „Make the World Gescheit Again“.
Das beste Plakat (in Wien) war eindeutig das hier: https://www.instagram.com/p/BTMGi7XlrXz/
@Begga:
Ach so!
Warum sagen sie nicht gleich, dass es sie stört, dass es dabei auch gegen die Wissenschaftspolitik von Trump geht.
Und ganz allgemein gegen Dumpfbacken, die von „alternativen Fakten“ schwafeln.
Es will Sie ja gar keiner daran hindern die Schwachköpfe von der AfD zu wählen. Wir leben schließlich in einer liberalen Demokratie in der Wahlen frei und geheim sind.
Das man in so einer Demokratie wie unserer das Recht hat, seine Meinung zu sagen, bzw. zu schreiben bedeutet aber nicht, dass man das Recht hat diese Meinung zu sagen oder zu schreiben ohne das einem da jemand widerspricht.
In Dresden waren wir immerhin ~1500 Menschen. Wenn das ungefähr der Durchschnitt für alle ~600 Städte war, dann waren es insgesamt fast eine Million Menschen weltweit. Nicht schlecht!
Jetzt fuercht ich mich aber 🙂
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[…] des “March for Science” öffentlich für Wissenschaft demonstriert haben, habe ich mich dazu auch in meinem Blog geäußert. Damals habe ich […]