Die Menschen haben sich von Anfang an mit der Astronomie beschäftigt. Ihnen blieb auch nichts anderes übrig, denn nur der Himmel bot ihnen die Möglichkeit, den Überblick über die Zeit zu behalten. Schon vor 7000 Jahren gab es die ersten „Sternwarten“ und die Leuten fingen an, die Himmelskörper systematisch zu beobachten und ihre Bewegung aufzuzeichnen. Die Wissenschaft, die sich mit dieser „alten“ Astronomie beschäftigt ist die Archäoastronomie und sie ist enorm faszinierend – genau so faszinierend wie damaligen astronomischen Kenntnisse der Menschen in der Vergangenheit.
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Ich kann da das Buch „Kalender in der Ur- und Frühgeschichte“ (Archäologie und Moderne Gesellschaft 3) von Claudia Rohde empfehlen, das sehr sehr kritisch mit dem Thema umgeht und aufzeigt, dass leider von seiten der Archäologie viel zu viel Effekthascherei und Schabernak betrieben wird, viel zu viel in Objekte hineininterpretiert wird und vieles eben nicht so ist, wie es manch ein Forscher gerne hätte, was zumindest vermeintliche „Kalender“ angeht.
In unseren hügeligen Landschaften mit häufig bewölktem Himmel und ausgeprägten Jahreszeiten hilft die Sonnenbeobachtung , wenn man einen Kalender erstellen will. Im vorderen Orient hat man dazu ( auch ?)die Morgenaufgänge von Sternen und Sternzeichen benutzt: https://de.wikipedia.org/wiki/Astrolab_B#MUL.APIN_Sichtbarkeiten_.28Morgenaufg.C3.A4nge.29
Florian sind dir Forschungsergebnisse, Arbeiten bekannt, die darauf hindeuten, dass Menschen vor ca. 11-12 Tausend Jahren diese Supernova
https://de.wikipedia.org/wiki/Vela-Supernova
(Diese Supernova sollte ja eigentlich um ein gutes heller gewesen sein als die von 1006 und 1054 (wahrscheinlich die hellsten der letzten 2500 Jahre)
beobachteten (das haben sie sicher getan).
Aber ob sie diese Beobachtung in Mythen, Erzählungen, Zeichnungen etc. weitergegeben haben.
@Laslo Simon-Nanko: als archäologe erlaube ich mir die feststellung, dass die behauptung mit „Effekthascherei und Schabernak “ wohl stark übertrieben ist. die archäologie als erforschung der urgeschichte beschäftigt sich per definitionem mit den epochen der menschheitsgeschichte, aus denen keine schriftlichen zeugnisse überliefert sind, d. h., wir sind nun mal ausschließlich auf die interpretation meist sehr spärlicher reste angewiesen (zumindest in mitteleuropa), wenn wir ein bild der vergangenheit zeichnen wollen. beweisen können wir unsere interpretation fast nie, aber im ausschlussverfahren nähern wir uns im laufe der zeit hoffentlich dem tatsächlichen sachverhalt (harald lesch nannte das „wir irren uns empor“, sehr treffend , finde ich). und da muss auch mal platz für eine vielleicht etwas ungewöhnliche interpretation sein, wenn die argumentationskette dahinter stimmt, warum nicht?
btw: man weiß in der comunity eh, wer die schaumschläger und gschichtldrucker sind, deren publikationen werden auch entsprechend ernst genommen… 🙂
Cheops 2.0
Ich selbst als Archäologe und Religionswissenschaftler erlaube mir die Antwort, dass es leider oft doch so ist! Lesen Sie nur das Werk von Frau Rhode. Es gibt aber auch weitere solche Phänomene: Bspw. diese unsägliche Bezeichnung der Heuneburg als vermeintliches „Pyrene“, wofür es keine Indizien, aber zahlreiche historische und linguistische Gegenindizien gibt. Aber wen kümmerts? Auch der ganze Streit um Troja! Die Ewige suche nach dem „Ahnenkult“ im alten Orient! Ich denke viele im Fach lehnen sich teilweise ein wenig arg weit aus dem Fenster. Aber wen wunderts: Nur wer Sensationen bringt, bekommt weiter Geld, von daher ist es fast noch vertretbar! Und um auf die Kalender zurückzukommen: Wer (astronomische Übereinstimmungen) sucht, der wird (sie) auch finden! Die Indizien sind aber oft so dürftig oder in Zirkelschlüsse verpackt, dass sie schon fast mit Zweigen der „Archäologie“ verglichen werden können, die sonst nur im Kopp-Verlag erscheinen.
@Laszlo Simon-Nanko:
du hast grundsätzlich mit deinen beispielen natürlich recht, allerdings sollte man mMn nicht wegen 5, 10 oder von mir aus auch hundert „schlechten“ wissenschaftlern auf die tausenden rückschließen, die versuchen, wirklich seriöse wissenschaft zu betreiben…
zu den astronomischen übereinstimmungen: in unserem institut gabs eine große untersuchung zu den neolithischen kreisgrabenanlagen in niederösterreich, die ja immer wieder in irgend einer form als kalender interpretiert wurden, und das ergebnis dieses projektes war, dass es sich wohl doch nicht um kalender handelt, auch wenn das nicht3
@Laszlo Simon-Nanko:
auch wenn das nicht von allen gerne gehört wurde…
sorry für die unterbrechung des postings, meine katze ist über die tastatur gelatscht und hat die „abschicken“-funktion vorzeitig aktiviert… 🙂