Wasser ist für uns ein fundamental wichtiges Lebensmittel. Und vor allem vergleichsweise simples Produkt. Hier in Mitteleuropa kommt es praktischerweise komplett trinkfertig aus der Leitung und muss eigentlich nicht für teures Geld irgendwo gekauft werden. Das ärgert natürlich diejenigen, die gerne Wasser verkaufen. Und vielleicht ist das auch der Grund für die Existenz so vieler verschiedenen „besonderen“ Wassersorten. Besonders „frisch“, besonders „spritzig“, besonders „bekömmlich“ – und so weiter. Am Ende ist es halt doch immer nur Wasser – und das scheint auch die Konsumenten manchmal zu irritieren. Wir wollen ja auch gerne „besonderes“ Wasser kaufen. Am besten Wasser, das alle unsere Problem löst: „Belebtes Wasser“. Ob das nun von „Gott“ persönlich belebtes „Granderwasser“ ist oder „Spiralwasser“ oder irgendein anderes Wunderwasser: Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und werden in Zoos, Kindergärten und Schulen oder der Kunstschneeproduktion eingesetzt. Dass man Wasser nicht „beleben“ kann und sich bis jetzt noch bei jeder seriösen Untersuchung kein Unterschied zwischen Wasser und „belebtem“ Wasser gezeigt hat, interessiert da die wenigsten. Die Leute wollen das Zeug kaufen und verkaufen und wie so ein Besuch beim Wasserbelebungsverkäufer aussieht, beschreibt dieser Gastbeitrag von „Mr Mir“:
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Guten Tag, liebe Leser, ich bin Mr. MIR und Florian hat MIR freundlicherweise gestattet, im Astrodicticum-Simplex-Blog einen Gastbeitrag über ein höchst esoterisch-verschwörungstheoretisches Thema zu schreiben.
Kürzlich war ich bei einer Infoveranstaltung für ein Gerät zur Wasserfilterung, -ionisierung und -belebung. Eigentlich wollte ich den Namen des Herstellers dieses Wunderwassergerätes nicht nennen, aber damit Ihr wisst, wovon ich rede und warum ich so entsetzt bin, kann ich Euch empfehlen, dieses Video anzuschauen. Der Vortragende im Video und bei der Infoveranstaltung ist Heilpraktiker und die Veranstaltung fand in einem Bioladen statt, wo ich öfters hingehe. (Zum Bioladen gehe ich öfters, nicht zum Heipraktiker.)
Ich kenne das Wasserwundergerät der besagten Firma schon länger, ich war sogar schon in Mailkontakt mit einer anderen Vertreiberin dieses Gerätes. Ich habe diese Dame per Mail gefragt, wie nun denn genau dieses Wasserwundergerät wirke, da hat sie mir „wissenschaftliche Artikel“ aus dem „Raum & Zeit Magazin“ geschickt. Auch hat sie mir Informationen darüber von Rüdiger Dahlke, welcher fleißig dafür Werbung macht, zukommen lassen. Und im Vorfeld dieses Infoabends im Bioladen habe ich mir den Geheimreport Trinkwasser kommen lassen, und habe mir auch die papierne Informationssammlung der besagten Firma per Post kommen lassen.
Und nun konnte ich mich endlich vor Ort informieren, wie denn dieses neue Gerät zur Wasserionisierung und -belebung funktioniert, was es kostet und wie schlecht es ja eigentlich um die Qualität unseres öffentlichen Wassers steht… Aber diese wichtige Information wird der Allgemeinheit ja vorenthalten!
Es ist mir ein Anliegen, Euch zu Berichten, was sich bei dieser Infoveranstaltung zugetragen hat. Ich will ja jetzt nicht auf das Heilpraktikertum oder auf Homöopathie, Rüdiger Dahlke, Masaru Emoto oder Elektrosmog (Namen & Begriffe aus der esoterischen Parallelwelt, welche dort ebenfalls erwähnt wurden) näher eingehen, aber lasst mich sagen, dass ich über den geistigen Zustand des deutschen Volkes entsetzt bin. (Für Österreich gilt ähnliches.)
Ich war der einzige anwesende skeptische Pirat bei dieser Wunderwasserinfoveranstaltung, übrigens …
Die Esoterik ist mitten in der mitteleuropäischen Gesellschaft angekommen. Es ist ein befremdlich realer Missstand, dass in Deutschland Heilpraktiker ein offizieller Heilberuf ist. Noch befremdlicher ist es, wenn nun so ein Heilpraktiker vor öffentlichem Publikum Verkaufsgespräche über ein Wasserzaubergerät hält, und keiner, kein einziger Zuhörer, auch nur den Schimmer einer kritischen Frage in seinem Geiste aufkommen lässt. Ich selbst habe nur bei den größten Klopfern des Referenten etwas einzuwenden gehabt und ihn manchmal unterbrochen. Es ging nicht anders, manchmal musste ich etwas sagen wie „DAS STIMMT SO NICHT, WEIL … “ oder „DAS IST PHYSIKALISCH FALSCH, WEIL … “ Nach anfänglichem Verbesserungseifer habe ich dann einfach nur mehr gegrinst und mich im 5-6 köpfigen Publikum umgeguckt. Ich sah funkelnde Augen, offene Münder, wohlwollendes Kopfnicken und einen Schimmer von Erlösung von dem bösen vergifteten Trinkwasser, welches die öffentliche Hand für die Staatsbürger zur Verfügung stellt. Ich habe mit meinem dritten Auge gesehen, wie die Auren der Zuhörer erhellt wurden und dass alle Dellen darin plötzlich ausgebeult waren.
Es ist ein befremdlich realer Missstand, dass man jung und alt von Allheilung mit basischem Wasser erzählen kann, und keinerlei naturwissenschaftliche Kritik aus dem Publikum zurückkommt. Wenn man die Wissenschaft mit esoterischen Verschwurbelungen vermischt, neben den üblichen „gute-Energie, erhöhte-Schwingungen“-Floskeln dann auch noch ein paar Seitenhiebe auf die Wasserwerke, big Pharma, Nestle, die Konzerne im Generellen anbringt, dann ist man imstande, ein Gerät zu verkaufen, welches gefiltertes basisches ionisiertes Elektronenwasser herstellt, welches nicht mehr müde macht und nicht mehr giftig ist. Die Blumen mögen es, Hunde und Kinder auch. Man trinkt dann glatt 5-6 Liter am Tag! JA, 5-6 Liter pro Tag! Dieses Wasser versorgt den Körper auf einen neuartige Weise mit Sauerstoff. Die Kinder haben es lieber als Cola. Profisportler verwenden es seit einem Jahr und erleben seither eine Gewinnserie. Deswegen gibt es in Japan keine multiresistenten Bakterienstämme in den Krankenhäusern mehr. Ja, ganz Japan hat dieses Wasser schon – aber wir sind auf einen Heilpraktiker angewiesen, der es endlich zu uns bringen kann! Weil es ja von offizieller Seite unterdrückt wird …
Das Filtergerät ist im Mittelpreissegment bei höchstem Komfort und bei höchster Wirkung angesiedelt und eine Nullfinanzierung ist möglich. Die Elektrolyse ist in vier Stufen regelbar und der pH-Wert kann sich um bis zu 2 Einheiten Richtung basisch verschieben. Es ist ein Jungbrunnenwasser. Jungbrunnenwasser!! Wasser von der Wasserleitung wird in ca. 2/3 basisches Nutzwasser und in 1/3 saures „Abfallwasser“ aufgeteilt. Zweiteres kann man zum Putzen und zum Haarewaschen verwenden – man braucht damit auch weniger Reinigungsmittel bzw. Shampoo, weil es ohnehin schon sauer ist. Es wirkt auch keimtötend. Die Garantie für das Gerät beläuft sich auf sagenhafte 15 Jahre und den Spezialaktivkohlefilter, welcher hunderte chemische Stoffe rausfiltern kann, muss man jährlich für ca. 70 Euro wechseln lassen. Das Gerät hat einen Stromanschluss und sogar ein Digitaldisplay, muss es doch Elektrolyse machen. Es reinigt sich selbst und hat einen internen Umpolmechansimus, deswegen auch die extrem lange Spitzengarantie!
Vor der Infoveranstaltung habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich denn sachliche Fragen stellen könnte. Ich habe mich auch gefragt, ob der Heilpraktiker uns zu einem (verblindeten?) Wassertest einlädt. Ja, er hat uns das gefilterte Wasser zur Verkostung angeboten – nachdem er es hochgelobt hat, aber es kam nicht zur Sprache, ob wir Teilnehmer auch das originale Leitungswasser im Vergleich zum Gefilterten probieren können. Es wurde auch nicht darauf eingegangen, ob man einen pH-Test vor Ort machen kann, um sich selbst davon überzeugen zu können, wie basisch das Wasser nun wirklich geworden ist.
Das aufbereitete Wunderwasser wird im Bioladen für 50 Cent pro Liter verkauft – ein Schnäppchen gegen Granderwasser, welches für 12,10 Euro einst bei SPAR feilgeboten wurde! Seit November hat mein Bioladen das Gerät nun schon in Verwendung. Ich habe mich damals bei der netten Dame an der Theke eh gleich beim ersten Blickkontakt mit dem Gerät unbeliebt gemacht. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe sie auf das Wundergerät angesprochen. Mir sind sogar Worte mit negativer Energie, wie zB „esoterischer Unfug“ und „Goldenes Brett“ und „Homöopathie wirkt ja gar nicht“ im Zuge der Diskussion einfach so rausgerutscht. Egal, ich gehe immer noch gerne in diesen Bioladen. Und bei einem der nächsten Einkäufe hat mich die nette Dame zur besagten Infoveranstaltung eingeladen.
Ich habe dem Vortragenden versprochen, mit ihm in Mailkontakt zu treten. Aber was soll ich ihm sagen? Was soll ich ihn fragen? Was würde er hören wollen? Welche Kritikpunkte kann er akzeptieren, und welche wird er als Angriff der Illuminaten und der Pharmaindustrie und der Konzerne auf die alternative Bioszene abwehren? Wenn ich ihm sage, dass man in der Wikipedia nachlesen kann, dass seine Behauptungen inhaltslos sind, wird er antworten, dass die Wikipedia in der Hand der Illuminaten ist. Vielleicht soll ich ihn zum Doppelblindtest einladen, welchen die GWUP alljährlich anbietet. Aber in der GWUP hats ja auch nur Illuminaten …
So, das war ein höchst polemischer Beitrag von MIR, in dem ich nicht wirklich versucht habe, die Behauptungen über dieses Wasserwundergerät wissenschaftlich zu entkräften. Ich musste ablästern, mir Luft verschaffen. Ich bitte Euch, liebe Leser, guckt Euch das oben zitierte Video an und versucht mittels Wikipedia, Psiram und mit Eurem Hausverstand selbst herauszufinden, wie es um den Wahrheitsgehalt dieser Wasseraufbereitungsmethode steht. Vielleicht kommt Ihr zum Schluss, dass Ihr auch Illuminaten seid!
in meinem Fitness-Studio wird leider auch das Grander-Zeugs zwangsverteilt. Eine sanfte Kritik über Schulbildung des Betreibers sowie Hinweise per Mail auf das absurde ‚Getue rund um das Zeug – endete mit einem beleidigten Chef (der dann ernsthaft 6 Wochen nicht mehr mit mir gesprochen hat und meine Frau ignoriert – sippenhaft) und damit, das in der Umkleide über den Herrn gewitzelt wird – aber ansonsten rinnt das Zeug weiter für teures Geld durch die LEitungen… wie gesagt: der Humbug ist in der Gesellschaft angekommen!
Ich hab mir gerade das Video reingezogen und es hat in mir wieder übelste Erinnerungen wachgerüttelt, die ich am liebsten vergessen hätte.
Meine Ex fing vor ein paar Jahren an, sich vorsichtig für Homöopathie und allerhand Wunderzeugs zu interessieren – sie hat u.a. in einem halben Jahr bestimmt 10 Wassersorten ausprobiert und war felsenfest überzeugt, klare Unterschiede erkennen zu können – auch was die gesundheitlichen Auswirkungen angehe. Sie war dann auch irgendwann überzeugt, sich unbedingt „basisch“ ernähren zu müssen und hat PH-Werte von allerhand Wassersorten verglichen etc. und war nach einer Weile regelrecht besessen von diesem Quatsch – so viele Berichte im Netz können doch alle nicht verkehrt sein… und überhaupt, die gleichen Symptome habe sie ja auch (ihr gings bis auf eine Allergie eigentlich gut).
Ich konnte nicht einmal normal mit ihr über das Thema reden oder normal hinterfragen, wie sie auf soetwas kommt, ohne dass Sie meinte ich würde Kritik an ihr üben und sie nicht ernst nehmen – und überhaupt ich würde sie nicht unterstützen und hätte keine Ahnung davon. Sie würde den Effekt ja merken…
Mein Gott…. mittlerweile leben wir getrennt, sie hat sich aber auch danach immer weiter in diese Materie reingesteigert und ist der Überzeugung, alles Wasser um sie herum wäre vergiftet… Leitungswasser, Mineralwasser… alles. Alles voller Gifte und „Drogen“, die sie krank machen würden.
Wenn ich dann diese Grinsebacke in dem Video sehe, wie selsbtgefällig er diesen Unsinn verbreitet und damit die Leichtgäubigkeit mancher Mitmenschen ausnutztñ, möchte ich ihm am liebsten sein transzendentes Grinsen ausprügeln… (sorry!)
Florian, danke fürs Veröffentlichen 🙂
Ich weiß garnicht wie die Tiere, Menschen und Pflanzen bisher ohne dieses Wasser überleben konnten und sich überhaupt Leben in diesem dreckigen Wasser der Erde entwickeln konnte ohne tolles Basengetue.
Dieses Basengelaber geht mir schon seit einiger Zeit extrem auf die Nerven. Es ist einfach nur eine tolle Vermarktungsstrategie weil in der Regel niemand von Basen spricht sondern nur von Aggresiven Säuren die alles Zerstören.
Wesendlich gefährlicher sind aber eigentlich die Basen, zwar werden sie in geringen Konzentrationen auch in Seife etc verwendet, aber schon da zeigt sich die Agressivität wenn sie in die Augen gelangt und die Hornhaut des Auges angreift. Wenn man dann noch an Rohrreiniger denkt der mit Wasser selbst die Röhre durch Hitze und Agressivität zerstören kann, sollte man spätestens Begriffen haben, dass Basen nicht die tollen Wundermittel sind wie sie oft beschrieben werden.
Wie so oft gibt es nunmal 2 Seiten. In der Chemie ist das Sauer und Basisch. Dabei ist die Mitte, der PH-Wert 7 das beste. Also ganz normales Wasser ohne Säuren oder Basen. Unser Körper schafft es schon gut allein das zu Regeln indem wir einfach ganz Normal Essen & Trinken und uns vllt nicht jeden Tag ein Steak reinpfeifen. Aber auch sich nur von Obst&Gemüse zu Ernähren kann nicht gut sein, daher einfach ganz Normal ausgewogen Essen und die meisten werden trotzdem Alt genug, oder so Alt dass dann das Leben nichtmehr Lebenswert ist.
Meine Ur-Oma ist 103 geworden. Ohne solches Wunderzeugs und hatte mit Sicherheit auch die ein oder anderen schlechten Körperlichen Einflüsse. Die letzten 10-15 Jahre war sie nichtmehr in der Lage sich allein zu kümmern und war mindestens 90% im Bett. Da stellt sich dann die Frage: Möchte man wirklich so alt werden und sich dann möglicherweise Jahrzente durchs Leben quälen oder etwas Spaß haben und die Gefahr hinnehmen vllt nur 80 statt 103 werden?
Auch für die Sache mit den Medikamentenrückständen gibt es eine ganz einfache Lösung: Wenn man sich nicht wegen jedem Scheiß gleich medikamente reinschmeißen würde, dann hätten wir die Probleme auch nicht.
Auch ein paar Bakterien haben noch niemanden geschadet, schließlich braucht unser Imunsystem auch mal Arbeit, sonst verkümmert es mit der Zeit und auch unsere Nachkommen werden anfälliger.
Das war erstmal alles, vllt fällt mir später dazu noch was ein…
MfG Lukas
Dabei fällt mir doch gerade wieder ein, dass meine Frau mir vor 2 Jahren einen Gutschein zum Geburtstag geschenkt hat, den ich bisher noch nicht eingelöst habe: für ein Abendessen beim „Hexer vom Entlebuch“, alias Stefan Wiesner, mit 17 Gault Millau Punkten und 1 Michelin Stern einer der am höchsten dekorierten Köche der Schweiz. Und er kocht mit Granderwasser…
Aber mal ehrlich – könnte man die Wasser- und Wasserbeleber-Verkäufer nicht ganz einfach mit dieser Frage drankriegen:
Ist physikalisch zwar nicht sauber, sollte aber Verkäufer und Publikum erstmal ziemlich ratlos zurücklassen. An Verkäufe wird an diesem Tag wohl nicht mehr zu denken sein.
@ Lukas:
Das mit dem „Basischen“ geht mir auch immer mehr auf den Sack bei meinen Patienten – aktuell sind ja insbesondere Säure-Basen-Diäten total in, wenn man Gewicht verlieren will. Dabei scheint niemandem (weder Patienten noch den dubiosen „Diätberatern“) auch nur annähernd klar zu sein, was denn überhaupt passieren würde, hätte die Diät (bzw. die teuren, aber dringend „notwendigen“ Spezial-Nahrungsergänzungsmittel) tatsächlich die versprochene Wirkung auf den pH-Wert des Blutes: niemand würde auch nur den ersten Tag der „Diät“ überleben!
Aber mit solchen Argumenten darf ich keinem Patienten kommen – die antworten meist nur „Aber ich habe doch schon 10 Kilo abgenommen – in nur einer Woche“. Da bleibt mir dann leider nur noch der https://img4.wikia.nocookie.net/__cb20131217081420/cardfight/images/thumb/8/8a/Triple_facepalm.png/640px-Triple_facepalm.png
Aber dass das Video ursprünglich von Jeet-TV stammt, spricht ja auch Bände…
https://www.psiram.com/ge/index.php/Jeet
@nochnflo
Bitte um Erfahrungsbericht, wenn du beim Hexer warst…
Gab vor Jahren mal einen Dok Film über ihn… meine Güte ist der schräg drauf! Aber ich würd wohl nicht mal geschenkt dort hingehen…
@ Thomas J:
Naja, seine Preise werden schon nicht von ungefähr kommen – geschmacklich soll das Futter dort echt ’ne Wucht sein.
Vieleicht sollte ich das Wasser, das unsere Hunde bevorzugt trinken auch mal verkaufen. Schön lecker (aus Hundesicht) mit vielen Ballaststoffen und Mineralien, das hat sogar Geschmack.
Also, wer will ein Glas lecker Pfützenwasser mit echten Naturschlamm trinken?
Dürfen Veganer eigentlich belebtes Wasser trinken? Ich meine: das Wasser hat (gemäss Masaru Emoto) ja am Ende sogar Gefühle, erfüllt also gewisse Grundkriterien einer intelligenten Lebensform. Damit müsste es für strenge Veganer ja eigentlich tabu sein, oder?
@noch’n Flo: Muss jetzt schon wieder dieses plumpe Veganer-Bashing sein?
Tja, Mr.MIR, die klassischen vier Phasen einer traurigen Kontaktaufnahme:
1 – Verbesserung
2 – Wassolldas?
3 – gesucht & gefunden: Grinsen funktioniert
4 – Neuorientierung zu ‚Ihr könnt mich mal‘
Die immer wieder neue Befremdlichkeit beim Bioladen-Besuch hast Du schön beschrieben…
@ FF:
Wieso Bashing? Ich finde das eine berechtigte Frage, wenn man schon daran glauben will, dass man Wasser in irgendeiner Weise „beleben“ könnte. Und Masuru Emoto behauptet ja tatsächlich, dass Wasser so etwas wie „Gefühle“ haben könnte. Da Veganer aber das Konsumieren fühlender Wesen ablehnen…
@noch’n Flo: „Ich finde das eine berechtigte Frage,“
Nein definitiv nicht. Ernsthaft: In einem Artikel um den es um etwas völlig anderes geht so zu tun, als seien Veganer so doof wie deine Frage impliziert ist nichts anderes als Bashing bzw als diese doofen Veganer „Witze“ die man leider auch überall sonst im Internet findet. Ja, ich weiß das du Veganer doof findest. Aber wenn du das der Welt schon so dringend mitteilen musst, dann mach das doch bitte nicht in meinem Blog und schon gar nicht bei einem Artikel der mit diesem Thema absolut nichts zu tun hat. Es gibt genug entsprechende Internetforen wo du diese Witze machen kannst und darüber diskutieren, ob Veganer ihren Babys Muttermilch geben dürfen oder irgendwas essen wo Bakterien drauf sind oder ähnlichen Unsinn…
Sorry wenn ich da so heftig reagiere aber mir gehen diese ständigen und vollkommen absurden Vorurteile mittlerweile so enorm auf die Nerven. Das ist mein Blog und wenn der Mist schon überall sonst im Internet zu lesen ist, dann will ich das zumindest hier nicht haben. Und ich werde darüber jetzt auch nicht weiter diskutieren. Du kannst Veganer gerne so viel kritisieren und doof finden, wie du möchtest. Aber bitte woanders.
@noch’n Flo
ich bin Veganer und trinke kein belebtes Wasser…
warum sollte ich auch überteuertes Eso-Geschwurbel-Kram-Wasser kaufen?
@ FF:
Wo bitteschön habe ich im Kommentarbereich dieses Artikels in irgendeiner Weise Kritik an Veganern geübt? Bitte mal zeigen. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass eine strenge Auslegung der veganen Grundidee (die es ja durchaus bei manchen Veganern gibt) einen Konflikt birgt, wenn man gleichzeitig dieses Eso-Wasser trinken will (sofern man natürlich an diesen Schmarrn übrhaupt glaubt – aber das ist ja nun keine Kritik speziell an Veganern).
Also nochmal: wo habe ich hier Kritik an Veganern geübt?
@noch’n Flo: „ch habe lediglich darauf hingewiesen, dass eine strenge Auslegung der veganen Grundidee (die es ja durchaus bei manchen Veganern gibt) einen Konflikt birgt, wenn man gleichzeitig dieses Eso-Wasser trinken will (sofern man natürlich an diesen Schmarrn übrhaupt glaubt – aber das ist ja nun keine Kritik speziell an Veganern).“
Ich habe dir meine Meinung dazu erklärt. Das was du schreibst ist schlicht und einfach Unsinn. Diese aus dem Nichts kommende angeblich „strenge Auslegung der veganen Grundidee“ ist nur dazu da, um Veganer lächerlich zu machen und zeigt die üblichen dummen Vorurteile (ernsthaft, zeig mir ein Beispiel, wo sich Veganer über sowas jemals ernsthaft Gedanken gemacht hätten. Wasser ist Wasser und kein „Wesen“). Und ja, das wirst du nicht akzeptieren wollen; wirst mir weiter erzählen dass du ja nur mal wissen wolltest, und so weiter. Aber wie ich schon gesagt habe: Ich werde dieses Thema mit dir hier nicht diskutieren.
@noch’n Flo
Vielleicht siehst Du selber das nicht so, aber:
Doch, was Du machst sieht so aus, liest sich so und riecht auch so wie Veganer-bashing.
Das ist wie bei „Fawlty Towers“, als John Cleese der einzige war, der immer wieder anfing den Weltkrieg zu thematisieren, obwohl er doch eigentlich genau das vermeiden sollte.
Im ganzen bisherigen Thema ging es um belustigtes Wasser und nirgends um Veganer. Es kam auch kein frecher Veganer daher dem Du diese Frage hättest stellen können. Du bist der einzige hier der dazu auch noch aus sich selbst heraus mit diesem leidigen Thema anfängt. Und deshalb sieht es für mich so aus, wie wenn Du tatsächlich mit Veganern ein Problem hast. Warum gehst Du nicht in ein Veganer-Forum und stellst dort Deine Frage? Kriegst vielleicht eher eine Dir genehme Antwort als hier.
Ich kann sie Dir nicht beantworten, weil ich erklärter Omnivore bin und das auch ernst nehme („If it looks good, eat it!“). Aber ich vertrage mich auch mit Veganern und Vegetariern. Die essen mir schließlich nicht so viel weg.
Ich bin Veganer und muss sagen, dass diese Frage bescheuert ist. Wenn du ne anständige Frage zum Thema Veganismus hast, kannst mich fragen, ich beantworte sie dir gerne.
Das dürfte kaum von der Lebensweise abhängen, dude.
Sehr amüsant zu lesen, vielen Dank für den Beitrag. Ich glaube rationales Argumentieren hilft da wenig, die Einsicht muss von alleine kommen.
Erstaunlich finde ich die Korrelation zwischen Bio und Esoterik (ist nicht pauschalisierend gemeint, Tofu kaufe ich nur im Bioladen, der aus dem Supermarkt ist eklig), aber irgendwie kommt es mir so vor, dass Leute, die ausschließlich im Bioladen einkaufen, viel anfälliger für Alternativmedizin und sonstigen Hokuspokus sind.
Ich frage mich nur wieso?
Ich hätte da natürlich meine eigene Hypothese, aber was denkt ihr?
@May
Demeter z.B. Da ist die Korrelation zwischen Bio und Eso nahezu zwingend erforderlich. Usw…
@LasurCyan
Demeter kannte ich bisher nicht, was gibt es denn noch alles für Eso-Zeuchs ?
Im Wiki steht:
Aufgrund einer schlechten Ernte 2007 wurde verarbeitenden Betrieben erstmals in der Geschichte des Verbandes eine kurzzeitige Beimischung von bis zu 30 Prozent Getreide gestattet, das nicht biologisch-dynamisch erzeugt wurde, aber der EG-Öko-Verordnung entsprach
Ob in naher Zukunft z.b. ein Zumischung von 30 % Antibiotika bei Globuli zu erwarten ist ? Vielleicht im Falle einer Pandemie ? 🙂
@LS
„mistgefüllten Kuhhörnern der Boden zusätzlich energetisiert und aufgeladen wird (womit?).“
Mistgefüllt würde ja das Kuhhorn tatsächlich noch düngen. Die Hörner sind imho aber mit Kies befüllt. Und sollen …(tut weh,
das zu schreiben), mit LICHT düngen.
@May
Das ist ganz einfach. Ein grosser Teil der Biobewegung ist auf Steiner zurückzuführen und der ist nun mal ein Paradeesotere.
„Normale“ biologische Produktion verzichtet (grösstenteils) auf den Einstz von Pestiziden, betreibt Fruchtfolge, versucht so Nahe an der „Natur“ zu arbeiten wie möglich.
Biodynamiker sind Anhänger Steiners und folgen einer recht kruden Heilslehre in der eben auch durch das vergraben von mistgefüllten Kuhhörnern der Boden zusätzlich energetisiert und aufgeladen wird (womit?).
Demeter sind Biodynamiker, also Steinerjünger..
Und noch ein winkerl zur obigen Veganerkontroverse. Biodynamisch und Veganismus oder Vegetarismus geht gar nicht, da biodynamisches Landwirtschften ohne Tierhaltung schlicht und einfach nicht möglich ist (wo nähme man denn den Kuhmist und die Hörner her die man zur Düngung vergraben muss?).
@LasurCyan:
„Mistgefüllt würde ja das Kuhhorn tatsächlich noch düngen. „
Wenn man das Horn als solches einfach verbuddelt allerdings eher weniger.
Dabei ist das mit dem Horn ist ja gar nicht so abwegig.
Horndünger kriegt man ja in jedem Gartencenter (und der Einsatz selbigen macht je nach Boden auch unbedingt Sinn) und im normalen Biolandbau wird das Zeug als Alternative zu mineralischen Düngemitteln eingesetzt.
Dazu muss man das Zeug allerdings kleinhäxeln und grossflächig verteilen.
Ein Kuhorn zu verbuddeln ist da wiedermal ein Beispiel für einen total daneben liegenden Analogieschluss … Etwas zu dem die Eso-Sportsfreunde halt neigen, weil ja alles mit allem zusammenhängt und so weiter und so schwachsinnig fort …
@steffmann:
„Ob in naher Zukunft z.b. ein Zumischung von 30 % Antibiotika bei Globuli zu erwarten ist ?“
volltreffer 😉
https://www.wired.co.uk/news/archive/2014-03/25/homeopathy-contains-medicine
@DasKleineTeilchen
Nicht wirklich oder ? ich schmeiss mich weg 😉
Uijuijui, das Wasser des 21. Jahrhunderts!
Leider ist das Video noch etwas zu behäbig fürs Teleshopping, aber man könnte es ja zumindest mal mit doppelter Geschwindigkeit abspielen. Dann hätte der Redner auch gleich eine Donald Duck Stimme, was ganz gut zu dieser Quacksalberei passen würde… 😉
Zu meiner Schulzeit hatten wir so Aufkleber: Säuren und Laugen – ätzend und giftig
Davon hat dieser basische Wassertandler wohl noch nie gehört.
Guter Gastbeitrag, eine Prise Polemik zum Wochenende schadet nicht.
Bei dem Wasser rockt bestimmt jede Zelle im Körper
https://www.youtube.com/watch?v=-Sko43zu2z0
@Liebenswuerdiges Scheusal
Sehr interessanter Ansatz. Die Frage hatte ich mir nämlich auch schon gestellt und überlegt diesen Beitrag zu kommentieren. Christian Weymayr nennt den Besuch im Bioladen in „Die Homöopathie-Lüge“ einen „esoterischen Spießrutenlauf“. Genauso kommt es mir auch vor, wenn ich im an den Bioladen angeschlossenen Café die Rodolf Steiner Gesamtausgabe sehe. Mittlerweile haben ja auch Tees, Mineralwässer etc. „den entstörten“ Barcode. Der Schulterschluss zu Verschwörungstheorien scheint also auch nicht weit zu sein. Gibst’s da noch weitere Theorien zur Nähe zwischen Bioszene und Esoterik?
Upps sollte jetzt eigentlich nur der Link rein, nicht gleich ein Video einpflanzen. Hat das urheberrechtliche Folgen? Schmeiss es raus, wenns sein muss.
@Julian:
Es gibt da auf jeden Fall historische Berührungspunkte (um es mal vornehm auszudrücken).
Stichwort Lebensreform Bewegung
Richtig. Der Wortteil „Reform“ kommt nicht von ungefähr im Begriff „Reformhaus“ vor. Den ersten Bioläden quasi.
Die Berührungspunkte auf der Esoterikseite reichen aber noch weiter zurück. Nämlich über Steiner bis zur „Theosophie“ von Helena Blavatsky, Aleister Crowley usw.
In der zweiten Hälfte des 19. JH. war das alles schwer in Mode (damals hiess das meistens ‚Okkultismus‘) und Steiner und die Reformhäuser, Demeter und ähnliches lassen sich in der Regel direkt auf die Vermischung dieser „Szenen“ zurückführen.
Vielen Dank für den Gastbetrag.
Sehr faszinierend! Da stellt bzw. setzt sich jemand hin und versucht uns mit leicht theatralisch angehauchtem Charme einer Schlaftablette irgendetwas über ein ‚besonderes‘ Wasser zu erzählen. Um mir das unvoreingenommen anzuhören war bei mir ein zweiter Versuch nötig. Beim ersten Mal musste ich zu oft Lachen. Bei dem hanebüchenem Unsinn der da erzählt wurde. Mein persönlicher Favorit war die Sache mit der „Elektrolyse von Wasser“. Aufspaltung in ca. 2/3 basisches Nutzwasser und in 1/3 saures “Abfallwasser”
Ja nee is klar!
Obwohl die Clusterbildung des unter Druck stehenden Wasser auch nicht von der Hand zu weisen ist. *FACEPALM*
Am Ende wurde dann aber für den aufmerksamen Zuhörer relativ schnell klar, dass es hier rein um das Verkaufen eines Gegenstandes geht, den die Welt nicht, ich betone, nicht braucht.
Typisches „First World Problem“ Was ich aber erschreckend finde, ist das dieser Unsinn auf fruchtbaren Boden fällt und es genug (man möge mir das verzeihen) Idioten gibt die dafür auch noch Geld ausgeben. Aber jedem so wie er es verdient.
Nochmal vielen Dank, und weiter so!
@noch’n Flo zu #5
Wie Du schon bemerkt hast, physikalisch nicht korrekt, aber ich vermute dass dies in dem Moment nicht weiter auffallen wird. Bei dem beschränkten, ähhh begrenzten physikalischen Verständnis der ‚Verkäufer‘. Auf alle Fälle sollte das einige Verwirrung stiften. Sehr gut!!
Zum basischen habe ich glaube ich hier eine Erklärung gefunden:
https://www.iflscience.com/health-and-medicine/don%E2%80%99t-believe-hype-%E2%80%93-10-persistent-cancer-myths-debunked
Punkt 3 und Punkt 5 der Liste.
@PDP10:
Ooooh ich liiieeebe es, wenn man die spirituellen Brüder Steiner und Crowley in einem Atemzug nennt 🙂
@PDP10
Danke für das Stichwort „Lebensreform Bewegung“. Von denen hatte ich noch nicht gehört und mir war nicht klar, daß es solch eine Bewegung schon seit Mitte des 19. Jhs. gibt. Das ist ja also gar keine Erfindung der „gspinnerten grünen und 68er“ wie man mir immer weiß machen will.
Ich wusste schon, daß es diese Ideen schon länger gibt, aber schon soo lange? Wow! Und seitdem hat sich nichts bei denen geändert, außer, daß man deren Produkte jetzt auch im Internet kaufen kann.
@PDP10
Den Hintergrund „Lebensreform“ habe ich bei dem Kommentator KP vermutet. Ich wusste nur nicht mehr wie die genau hießen, aber es passte sehr gut. Dass da so viel noch dran hing war mir allerdings nicht klar. Hatte die nur als bürgerlichen Haufen Naivlinge im Hinterkopf.
#1: a propos „Fitness-Studio“.
Ich kann beim Spazierengehen manchmal in so einen Laden reinschauen und was die da mittels am Kunden-Körper angeklebten Kabeln und mit den Kunden selbst machen, das sieht schon reichlich komisch bis absurd aus: wie die sich da – für viel Geld, vermute ich – verbiegen, ist einfach nur ulkig anzuschauen. Zu Hause, oder in einem Park oder sonstwo könnte man sich auch etwas bewegen (jedes Kind kann laufen!).
Aber nein, es muss viel kosten, man muss die „passende“ (teure) Kleidung dazu haben, irgendein überteuertes Nix essen oder trinken…
Sorry, aber ich finde Kunden von solch‘ „Fittness“-Läden ebenso d’ppert, wie Käufer, Nutzer und Gläubiger von diesem Wasser, von Homöopathie, etc. pp.
“ In der Chemie ist das Sauer und Basisch. Dabei ist die Mitte, der PH-Wert 7 das beste.“
.
Wenn ich recht erinnere, weiß so etwas sogar jeder, der zu Hause ein Aquarium hat.
Und beim Besuch im Bioladen ist es immer wieder „schön“, all die Zettel an der (dort IMMER vorhandenen) Pin-Wand zu lesen. Da versammelt sich der ganze Irrsinn dieser Menschheit, oder besser: …dieser Szene.
@Jeeves: Gebe ich dir uneingeschränkt recht! Daher zur Erklärung 🙂 Ich mache praktisch täglich 10 Km Walking mit ca. 7 Km/h in der freien Natur – im Studio einmal pro Woche (richtig: Schw*teuer) kann ich dann aber den ‚Erfolg „kontrollieren“ (und der kann sich sehen lassen).
Mal eben eine Frage:
Gibt es eigentlich irgendwelche belastbaren Zahlen wie groß der Anteil der an der Bevölkerung die an Esotherik, Homöopathie, etc. glaubt ?
Gefühlt nimmt die Anzahl der Spinner stetig zu, aber das ist natürlich nur meine persönliche Beobachtung und einfach „Pech“ mit den Leuten die einen so über den Weg laufen.
Die Tatsache das es tausende Internetseiten gibt allein sagt ja noch nicht viel, ausser das eben jeder Trottel seinen Schmarrn anpreisen kann.
Grüße
odet
Ich denke, das ist deine „gefühlte“ Wahrnehmung. In realo ist das eh ein verschwommenes Völkchen – denn ab wann ist „man“ Eso? Wenn man ein Horoskop liest um sich daran zu erheitern oder wenn man zum Heilpraktiker geht… Allerdings sind die Milliarden Umsätze der Eso-Industrie nicht zu übersehen und daher fürchte ich, das es eine große Dunkelziffer geben dürfte (der berühmte Chef, der seine Expansionspläne vom Feng-Shui-Berater prüfen lässt….der würde das aber nie zugeben)
@ odet:
Schwierig zu sagen, aber bestimmte „Techniken“ dürften sicherlich bereits eine grosse Fangemeinde haben. So behauptet ja der Zentralverband homöopathischer Ärzte, dass 40% aller Bundesbürger schon einmal Homöopathie probiert hätten. Ich stelle diese Zahl nicht in Zweifel, das kann durchaus hinkommen (wobei so manchem gar nicht klar gewesen sein dürfte, dass er/sie da überhauüt HP nimmt, war bis vor 2-3 Jahren nicht immer klar auf den Packungen ausgewiesen). Auch die öfters mal im I-Net anzutreffende Zahl von 10-15% der Bundesbürger, die regelmässig HP einnehmen, würde ich als glaubhaft bezeichnen.
Bei anderen Dingen wird es dann schon schwieriger. Ich denke aber, dass die zumeist völlig überzogenen Preise (und damit sehr hohen Margen) gegen ausserordentlich hohe Stückzahlen und damit auch gegen grosse Kundenzahlen sprechen. Höchstens im Bereich der Surkturvertriebe kannst Du dann noch Absatzzahlen im Millionenbereich vermuten.
Ich kann Mr. MIR nur zustimmen bei allem, was er schreibt. Ich hatte selbst das mehr als zweifelhafte Vergnügen, einer ähnlichen Veranstaltung beiwohnen zu müssen (ich mußte die Tontechnik bedienen..). Da war ein dicker älterer Herr aus Österreich (womit ich NICHTS gegen Ö sage!!!) incl. seiner ebenso dicken Frau und man hat dem Publikum vorgeführt, wie mittels zweier etwa 15 cm Durchmesser gelochter Kupferblechscheiben, die im Abstand von 8 mm auf einer Kupferwelle, die am anderen Ende in einer handelsüblichen Bohrschine steckte in einem Bottich Wasser zum Strudeln gebracht wurde, wodurch es, auf mir unerklärliche Weise, belebt wurde.
Das geschah im Rahmen sogenannter „Energietage“ in der Gaszentrale Unterwellenborn, die damals ein „Energie-Stammtisch“ organisiert hatte und in deren Verlauf dann auch noch Prof. Meyl auftrat, der über Skalarwellen, Neutrinotechnik und Einsteins Irrtum mit der Relativitätstheorie referierte und durch einen Vortrag der Firma „Aquapol“ gekrönt wurde. Ich habe es nach vier Jahren geschafft, den Energiestammtisch aus dem Hause zu jagen… Am Abend nach der „Wasserbelebung“ haben sich die zwei Dicken dann übrigens nicht mit ihrem Wasser belebt, sondern mit einem üppigen Abendessen und vielen Litern Bier, die wir ihnen damals zahlen mussten. Lange her und, dem Universum sei Dank, auch endlich vorbei!
@ Migo:
Du verdienst einen Orden.
(Aber bitte nicht den, den man Herrn Grander verliehen hat!)
@45 / @46
Meine Arbeitshypothese besagt dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung mehr oder weniger leichtgläubig ist und es nur eine Frage der Mode ist, welchem Blödsinn die zu gegebener Zeit hinterherlaufen.
In diesem Fall bin ich auch zu sehr Pessimist um Bildung o.ä. irgendeine Chance auf Verbesserung des Prozenzsatzes zuzugestehen.
Nach irgendeiner mir aktuell entfallenen Studie ist Impfmüdigkeit unter Eltern mit akademischer Ausbildung bzw. hohem Schulabschluss häufiger als bei anderen. Das würde meine Hypothese stützen.
Tendenziell halte ich einen Zuwachs an esoterischem Kram teilweise für gefühlt weil diese Themen durch Internet und umfangreichere Publikationen auch in früher desinteressierten Bevölkerungskreisen ankommen. Andererseits führen dieselben Mechanismen dazu, dass Menschen die früher mangels Kenntnis nicht von solchen Themen beeinflusst wurden heute eben daran glauben können.
Wäre für Soziologen vielleicht ein interessantes Studiengebiet, mir persönlich allerdings wegen der Dichte an Dummheit zu deprimierend.
@ Gerry:
Du findest in derselben Bevölkerungsgruppe auch eine wesentlich höhere Affinität zu Homöopathie und Co. Das dürfte wahrscheinlich daran liegen, dass dieser Personenkreis grosse Angst davor hat, bei ihren Kindern etwas falsch zu machen, und deshalb versucht, sich über möglichst viele Aspekte der Kindererziehung (zu der man in diesem Sinne auch die medizinische Versorgung der Kleinen rechnen muss) selber zu informieren. Und so landen sie dann sehr häufig auf Internetseiten, auf denen das Impfen verteufelt und Kügelchen hochgelobt werden. Wenn dann aus diesen Eltern mit der Zeit überzeugte Vertreter dieser Strömungen werden und diese ihr „Wissen“ wiederum auf entsprechenden Internetseiten weitergeben, ist die Lawine in Gang gesetzt.
@Gerry:
Mir scheint es so zu sein, dass die Akademiker mit einer erhöhten Affinität zur Homöopathie meist aus dem Bereich Lehramt oder Geistes- und Sozialwissenschaften kommen.
Meine Bekannten mit naturwissenschaftlichen Hintergrund sind eigentlich alle durchweg „resistent“ gegen den Kugerlnwahn. Insofern würde mehr Wissen durchaus helfen, es müsste nur das „Richtige“ sein.
Aber wie gesagt, das ist nur eine persönliche Beobachtung bzw. Wahrnehmung, keinesfalls will ich damit pauschalisieren oder jemanden auf die Füsse treten.
@ Jeeves:
„Und beim Besuch im Bioladen ist es immer wieder “schön”, all die Zettel an der (dort IMMER vorhandenen) Pin-Wand zu lesen.“
*grins* Ich arbeite (noch) in so einem Laden. Natürlich einem mit Pinwand bzw. Flyer-Tisch. Ich sortiere dort fast täglich mit dem eisernen Besen aus und kann mich manchmal daran erfreuen, den Impfgegnern, Astrologen oder Familienaufstellern wenigstens ein winziges bisschen das Leben schwerer gemacht zu haben. Und ich hab mir schon eine feine kleine Bibliothek an Un- und Irrsinns-Flyern zugelegt… 😉
Zur Demeter-Frage: Die Ideen dahinter und die Verbandsrichtlinien sind ohne Frage völliger Irrsinn, aber der größte Teil der Bio-Zertifizierer hat mit solchem Quark nix am Hut. Und selbst unter den Demeter-Bauern gibt es einige, die den Kuhorn-Zinnober halt mitmachen, weil es im Gegenzug ein lukratives Siegel gibt.
Mein persönlicher – und selbstverständlich nicht repräsentativer – Eindruck nach einer Dienstreise im vergangenen Jahr war: von drei Demeter-Bauern waren zwei echt knorke (wenngleich weit entfernt davon, „men of science“ zu sein…), einer war ein knallharter Bio-Rassist.
Mein Eindruck von der Bioladen-Kundschaft: Die Spinner machen vielleicht 50% aus. Von denen ist nur ein kleiner Teil im Hardcore-Eso-Fieber (der Teil hat’s dafür aber in sich. Einer unserer Stammkunden hat sogar einen eigenen Psiram-Artikel… 😉 ). Die sind sich weder über die Wurzeln, noch über manche Zusammenhänge gar nicht im klaren. Was mir bei den meisten viel mehr auffällt, ist so eine unangenehme Angst, die die anzutreiben scheint. Angst davor, „der Industrie“ Geld in den Rachen zu werfen, davor, für einen cm² gerodeten Regenwald mitverantwortlich zu sein, oder davor, sich mit Aluminium, Gluten oder Mikroplastik buchstäblich zu vergiften. Die reiten auf jeder Sau, die durchs Dorf getrieben wird und kaufen jahrelang zufrieden das Produkt X, und finden es am nächsten Tag absolut unverantwortlich, weil sie da eine Doku auf arte gesehen haben. Für Blavatsky oder gar Crowley interessieren die sich eher nicht.
Kleines Anekdötchen noch zum Thema Wasser: Wir hatten auch mal Brot, welches mit belebtem Wasser gebacken wurde. Eine Kundin fragte, was man darunter zu verstehen habe, und die ungeschulte Aushilfe am Backstand meinte, „keine Ahnung, wahrscheinlich ist das nicht gefiltert und da sind dann noch so Bakterien und kleine Tierchen drin“. Das Brot blieb dann liegen…
@ Alter Egon:
Tja, Angst ist eben ein mächtiger Ratgeber. Leider auch ein absolut irrationaler.
@Alter Egon:
„Für Blavatsky oder gar Crowley interessieren die sich eher nicht.“
Da ich die beiden Namen in die Diskussion geworfen habe:
Das glaube ich auch nicht. Die meisten werden die Namen wahrscheinlich gar nicht kennen und die, die sie kennen grenzen sich mit sicherheit davon ab, weil das ja „irrationaler Okkultismus“ ist!
Guru Plashquatsch und die Radiästhesie Sportsfreundin von nebenan sind natürlich kein „irrationaler Okkultismus“!.
Schliesslich bieten die ganz konkrete „spirituelle“ Lebenshilfe an!
(Wie ich dieses Spiri-Wort inzwischen hasse!)
@ PDP10
„Guru Plashquatsch und die Radiästhesie Sportsfreundin von nebenan sind natürlich kein “irrationaler Okkultismus”!.
Schliesslich bieten die ganz konkrete “spirituelle” Lebenshilfe an!“
Aus der Ecke kommen auch regelmäßig die hartnäckigsten Disputanten – „Aber [i]DAS[/i] hat doch nix mit Esoterik zu tun!“
Die geben sich ja auch gern ostentativ harmlos. Da muss man schon zweimal hinschauen um zu merken, dass der „Elternstammtisch gesunde Kinder“ beinharter Impfgegner-Quatsch ist. Ohne ein halbwegs solides Psiram-Selbststudium sieht man da schnell alt aus… 😉
Das ist doch alles kalter Kaffee… Ich empfehle euch meine Erfindung. Diese besteht aus einem durchsichtigen, 20cm langen Wasserrohrstück , welchen man sich als ein Zwischenstück an seine Wasserleitungen dran basteln kann. Diese bahnbrechende Erfindung erlaubt es dem Nutzer in direkten Sichtkontakt mit seinem Leitungswasser zu treten. Wir wissen aus der „Quantenphysik“, dass sich Materie anders verhält wenn sie nicht beobachtet wird als welche die unter Beobachtung steht. Bei dem Zuschauen des durchfließendes Wassers zwingt man es praktisch zur einer besonderen, uns Menschen zuträglichen, Qualität. Das gleiche gilt auch für Hunde und Katzen… lernt man sie dem durchfließendem Wasser zuzuschauen, erhalten unsere vierbeinigen Freunde Hunde bzw. Katzen-zuträgliches Wasser direkt aus dem Wasserhahn.
😀
Man muss doch gar nicht bis in dieses obskure Esoterik-Milieu schauen. Jeder Supermarkt verkauft Wasser in Flaschen. Bei kohlensäurehaltigem Mineralwasser ist das noch begründbar, denn das schmeckt ja eindeutig anders. Aber reines, nicht sprudelndes Wasser zum Trinken zu kaufen dürfte in den allermeisten Fällen völlig irrational sein.
Fast überall in Mitteleuropa haben wir – zum Glück! – eine Wasserversorgung, die uns bestes Trinkwasser jederzeit fast kostenlos aus dem Hahn liefert. Es mag bei stark mineralisiertem Wasser Ausnahmen geben, aber in aller Regel dürfte der normale Supermarkt-„Stilles Wasser“-Käufer den Unterschied zu seinem Leitungswasser in einem Blindtest nicht erkennen.
@Hanno:
Da hast du allerdings auch wieder recht …
Am besten finde ich die Mädels (Typ jung, sportlich, sportliche Klamotten, die mehr kosten als mein bester Anzug …) die Leitungswasser für 2,30 EUR den halben Liter kaufen, weils blau gefärbt ist und oben so einen komischen Rausziehstöpsel hat …
Belebtes Wasser ist als Geschäftsidee ein Witz dagegen …
Hanno, ob Du es glaubst oder nicht, es gibt enorme geschmackliche Unterschiede zwischen unterschiedlichen Mineralwässern. Mag sein, dass die z.B. Rauchern nicht auffallen (die sich ihren Geschmackssinn durch jahrelangen Nikotin-Missbrauch zerstört haben), aber anderen Menschen fällt das durchaus auf…
@Frank D: „Hanno, ob Du es glaubst oder nicht, es gibt enorme geschmackliche Unterschiede zwischen unterschiedlichen Mineralwässern.“
Ich empfehle die Penn & Teller „Bullshit“-Folge zu den „Wasser-Sommeliers“…
Ich weiß ja nicht – trinkt der Verkäuferdarsteller das Wasser selbst? Sein Zinken sieht rot und geschwollen aus wie der von jemandem, der nicht 5-6 Liter Wasser, sondern 1-2 Liter Korn am Tag trinkt.
Fett scheint das Wasser auch zu machen. Dann die verminderte Sprechgeschwindigkeit, verbunden mit den angstvollen Bedenken die er äußert – das riecht so, als mache sein Gesöff depressiv.
Dann sieht man beim Zoom auf seine Wasser(?)-glashand, in welchem desolaten Zustand sich seine Fingernägel befinden – also für Frauen ist das Getränk sicher nix!
Dann hüstelt er ziemlich asthmatisch, oder ist es eine Lungenentzündung, TBC?
Ein körperliches Wrack vor dem Herrn, und eine Psyche, die vor 30 Jahren zum letzten Mal Frischluft geatmet hat: Paranoid, zwangsneurotisch und wie gesagt depressiv.
Also wenn das die Folgen seines Apparates sind, dann verzichte ich dankend.
Dieser Wasser-Humbug ist weit verbreitet und wird sogar noch von Medizinern und Krankenkassen aktiv unterstützt und beworben.
Es erfolgt KEIN empörter Aufschrei der „akademischen Welt“; im Gegenteil: man macht mit!
Denn es ist ein lohnendes, lukratives Geschäft …
Beispiel:
„Lebendiges Wasser durch Bormia-Bioquellwassergeneratoren“:
https://www.youtube.com/watch?v=ppapNH84DMs
https://www.youtube.com/watch?v=MUYcypuCHnY
https://www.bormia.de/
Diese Verkaufsveranstaltungen im Rahmen von „Tagungen“ werden von der Techniker Krankenkasse gesponsert und gefördert bzw. auch alle entsprechenden esoterischen und pseudo – „medizinischen“ Aktivitäten des gemeinnützigen (!) Vereins:
https://www.youtube.com/watch?v=Ifvcmul9ng8
D. h., all dieser Humbug ist nicht nur in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und salonfähig geworden, sondern wird auch noch aktiv von Medizinern und Krankenkassen beworben!
Hmm, macht der Elektrosmog, den das Gerät ausstrahlt, nicht den ganzen Effekt der Aktivierung kaputt? Wäre mal gespannt auf die Antwort des Verkäufers.
@ Hanno:
Es gibt einzelne Anwendungsbereiche, in denen stilles Wasser aus Flaschen dem Leitungswasser vorzuziehen ist. Wer, wie ich, sehr kalkhaltiges Leitungswasser hat, chemische Ionentauscher (vulgo Wasser“filter“) nicht so mag, aber optimal gebrühten Tee schätzt, findet im Handel eine bestimmte Sorte stilles Wasser, das mineralarm ist und deshalb keine Trübungen und Schleier erzeugt. Ich sag nicht, wie es heißt, lesen könnt Ihr selber.
@dude
Ich bin Veganer und muss sagen, dass diese Frage bescheuert ist (belebtes Wasser)
Ich bin erstaunt darüber wie mit Noch’Flo da umgegangen wird. Er hat eine, zugegeben leicht ironische, Frage gestellt, aber anstatt sie zu beantworten wird er des Bashings bezichtigt. Warum wird nicht einfach seine Frage beantwortet ?
Ich frage mich oft wie es sein kann, dass Menschen die einen selbstgewählten Glauben annehmen, dann sogar mehr als Toleranz fordern ? Menschen die an Wasserbelebung ‚glauben‘ werden als arme Abgezockte dagestellt und Menschen die an ein veganes Dasein ‚glauben‘ sind sakrosankt ? Ok, es ist ein privater Blog und somit bestimmt der Hausherr, aber irgendwie ist da ein Widerspruch.
@Franz: “ und Menschen die an ein veganes Dasein ‘glauben’ sind sakrosankt ?“
Sind sie nicht. Aber es hat nichts mit dem Thema zu tun.
„Warum wird nicht einfach seine Frage beantwortet ?“
Weil sie komplett unsinnig ist. Und absolut nichts mit realer veganer Lebensweise zu tun hat sondern nur mit der Art und Weise, wie „Antiveganer“ denken, dass Veganer denken.
Und da dieses Thema NICHTS mit dem Artikelthema hat, werde ich es auch mit dir nicht hier weiterdiskutieren. Ich habe in meinem Blog auch schon über Veganer geschrieben. Da passen solche Diskussionen hin, wenn sie denn schon sein müssen.
@Jeeves
Nein, ist es nicht. Es kommt darauf an, in welchem Wasser die Tiere leben, die man halten will. Die aus dem Amazonas mögen weiches Wasser mit pH 6,5 (Diskusbuntbarsche sogar runter bis 6,0), da filtert man gerne über sauren Torf. Malawi-Buntbarsche aus Afrika mögen hartes Wasser mit pH um die 8, da verwendet man kalkhaltiges Gestein im Becken oder setzt Kalk zu, und Meerwasserfische und Korallen leben natürlicherweise in Gewässern mit pH von 8,3-8,4, der ergibt sich von selbst, wenn man Meersalz mit Osmosewasser mischt.
Deswegen ist die Übersäuerung der Meere mit CO2 so schädlich für die Steinkorallen, die brauchen das harte, kalkhaltige Wasser, um ihre Skelette daraus zu bauen. Und sie leben in flachem Wasser, unmittelbar da, wo das CO2 aus der Luft sich im Wasser löst.
Dass es beim Menschen auf einen bestimmten pH-Wert des Trinkwassers ankäme, wäre mir allerdings neu. Nur: um den beim Schwitzen verlorenen Anteil von Mineralsalzen aufzufüllen, ist ganz weiches Wasser mit einem geringen Anteil an Calciumkarbonat und damit meist auch anderen Salzen eher weniger geeignet.
@Frank D
Ich kann bestätigen, dass Mineralwässer ziemlich verschieden schmecken. Manche enthalten sehr viel Kochsalz und schmecken dann auch so. Man braucht nur die Zusammensetzung auf dem Etikett zu studieren. Hab‘ lange nach einer Sorte gesucht, die mir schmeckt, und die hat 4 mg/l Natrium und 5 mg/l Chlorid, aber 81 mg/l Calcium (steht gerade neben mir).
Zum Thema „belebtes Wasser“: erinnert mich daran, dass meine Großmutter zu mir sagte, ich solle nicht so viel Leitungswasser trinken, weil „davon bekommt man Läuse im Bauch“. 😆 Ist bei uns heute nicht mehr so akut, aber in Südeuropa und anderen warmen Ländern trinke ich das Leitungswasser lieber nicht.
@ Franz:
Wenn Du möchtest, können wir hier weiter diskutieren:
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/08/06/geheimnisvolle-veganer/#comment-245985
Auch wenn das als „Geisteswissenschaftler-Bashing“ verstanden werden kann, so haben die Doctores Plagiarii der letzten Jahre gezeigt, wo das Problem liegt. Bis zu einem Gutteil geht es in diesen Fächern darum, möglichst schlau wirkend daher zu labern. Anscheinend fällt das noch nicht einmal den prüfenden Professoren auf, dass die entstandende Doktorarbeiten das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden.
Ich will den Geisteswissenschaftler und auch den Medizinern jetzt aber auch nicht unrecht tun. Mit Sicherheit gibt es viele Ärzte, Linguisten, Historiker, Archäologen und andere Geisteswissenschaftler, die akribisch arbeiten. Das sind dann eben nicht die, die sich den „Doktor“ zulegen, um damit außerhalb der Universität Karriere machen zu können. Das Problem dieser Wissenschaftler ist aber, dass vieles zwangsläufig mit einer breite Streuung daher kommt. Da lässt sich eben ein bei einer Ausgrabung gefundener Gegenstand nicht eindeutig zuordnen. Da kann man nicht sagen, dass die neue Therapie jedem Kranken helfen wird. Also greift man zu einem Hilfsmittel der Mathematik, nämlich der Statistik und der verwandten Wahrscheinlichkeitstheorie. Mit diesen versucht man dann das Thema möglich exakt zu erfassen. Die übrig bleibende Schwankungsbreite, so gut sie auch erfasst sein mag, hinterlässt aber mit Sicherheit bei vielen Menschen ein Gefühl von Beliebigkeit.
Beispiel Medizin: Wenn die Heilungschance laut Arzt 75 % beträgt, könnte man zu den 25 % gehören, bei denen die Therapie fehlschlägt. Der Wunderheiler verspricht eine Heilung zu 100 %. Die Nebenwirkungen von Medikamenten, so selten sie auch auftreten mögen, könnten einen selbst betreffen. Homöopathie dagegen ist frei von Nebenwirkungen.
Merke: Menschen neigen zu einfachen Antworten. Nur sind die leider meistens falsch, wenn es um komplexe Probleme geht.
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es im Ausgangsbeitrag NICHT um Veganer, den Kalkgehalt von Leitungswasser, Filteranlagen, eventuelle Geschmacksunterschiede bei Mineralwasser etc. –
sondern um solchen esoterischen Blödsinn/Humbug wie z. B. Granderwasser; „informiertes“/“lebendiges“ Wasser mit Rechts- und Linksverwirbelung (kein Witz ! ) durch Zwischenschaltung von „Biogeneratoren“ (Bormia), „geweihtes“ Wasser (wie es z. B. Rotes-Sofa-Fernsehpastor Fliege und der brasilianische „Geistheiler“ Joao de Deus vertreiben) usw.
Das ist reine Abzocke – nichts weiter.
An den zu Recht genervten Autor des Beitrags:
Gläubige Esoteriker sind aufklärungsresistent und vernünftigen Argumenten nicht zugänglich; außerdem auch noch wissenschaftsfeindlich.
Man argumentiert/redet als kritischer/wacher Mensch wie gegen eine Wand und wird noch als „militanter Atheist mit einem mechanistischen Weltbild“ beschimpft – das ist jedenfalls meine langjährige Erfahrung.
Denn: „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die man nicht wissenschaftlich sehen/beurteilen kann …“ – und da hört`s auch schon auf … 😉
In Diskussionen kann man m. E. nur die „Zweifler“ erreichen, die noch nicht so esoterisch indoktriniert sind und denen das alles irgendwie komisch vorkommt … – und die ihr Hirn nicht schon völlig abgegeben haben (sorry; muss auch ablästern).
Ansonsten ist es schade um die Zeit/Kraft/Nerven, die man man völlig vergebens bei der versuchten „Aufklärungsarbeit“ gegenüber diesen Leuten drangibt.
Ich weiß, manchmal kann man halt doch nicht die Klappe halten … – wenn`s zu arg wird …
Die Art, wie Herr Ahlers den Aquion 3000 präsentiert, erinnert mich fatal an das
TS98 von Badesalz.
Etwa 80 % unserer Produktwerbung in den Medien dient nicht mehr der sachlichen Aufklärung der Konsumenten, damit sie wissen was sie da warum kaufen sollen, sondern wendet sich nur noch an die Emotionsabteilung des Gehirns. Es werden Gefühle angesprochen und Wünsche geweckt, wie sie die meisten Menschen haben. Einiges liegt auch schon mal drüber, über der Grenze zum Betrug. Die Teile halten in keiner Weise, was die Werbung verspricht. Aber so „verdient“ man mehr, als mit bloßer Information. Wo bleibt hier das große Aufgejaule???
Scheint nur ein Verbrechen zu sein, wenn man diese fiese Werbestrategien mit „ESO“ verbinden kann, oder was?
Wenn dieser Personenkreis, der da gläubig sein möchte ebenso über`s Ohr gehauen wird, wie der Autokäufer, Waschmittelbenutzer, Colatrinker, dann zeigt das doch nur, dass die ESO`s auf den Werbezug aufgesprungen sind (selbst erfunden haben sie ihn wohl nicht) und es zu einiger Perfektion gebracht haben.
Wer das für Betrug hält, kann das doch jederzeit anzeigen, oder?
Über kaum ein Thema wird so viel Unsinn verbreitet wie über Trinkwasser.
In Deutschland kommt aus der Wasserleitung ausschließlich Trinkwasser nach Trinkwasserverordnung. Gerade derjenige der sein Trinkwasser über völlig unsinnige Filteranlagen, Wasseraufbereiter, Wundergeräte usw. behandelt riskiert Verunreinigungen und Verkeimungen durch Kontamination dieser Geräte.
Was man zuhause tun kann um eine gute Wasserqualität zu erhalten, ist nach längeren Pausen bei der Abnahme aus einer Leitung ( z.B. nach einem Urlaub) , das Wasser eine Zeitlang laufen zu lassen, und damit das Wasser das längere Zeit in der Leitung gestanden hat weglaufen zu lassen.
Alles zum Thema Trinkwasser findet sich auf den Seiten des Umweltbundesamtes:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser
Die einzige Wasseraufbereitung die mir ins Haus käme ist eine Entkalkungsanlage, wir haben manchmal „Wasser im Kalk“, alles andere ist doch wirklich nur Humbug und Geldverschwendung.
Nächstes Wochenende live und in Farbe, falls sich das jemand antun – und darüber berichten – will:
https://www.energetika.de/index.php/denkendorf-bei-stuttgart-04-06-april-2014 , also ich mache dann einen großen Bogen um Denkendorf.
Nur da wo sauberes Wasser aus der Leitung rinnt, hat das Granderzeug eine Chance vermarktet zu werden, wenn trübe Brühe rauskommt sieht ja jeder sofort, dass das Wunderteil nicht wirkt. Hat im Umkehrschluss eine Gesellschaft eine gute Trinkwasserversorgung erreicht, sobald die Wunderteile vermarktet werden? Vielleicht sollten die Wasserwerker öfter zum Tag der offenen Tür einladen, dann merken auch die Leichtgläubigen, woher ihr Wasser kommt.
Kleine Anekdote, passend zum Thema Wasser:
Heute auf der Arbeit in der Klinik:
Wir haben da Wasserautomaten, die auf Knopfdruck gekühltes Wasser mit oder ohne Sprudel bereitstellen (angeschlossen an der Leitung).
Die Kohlensäurekartusche war leer und eine Patientin wollte Wasser holen. Hab ihr gesagt, „mit Sprudel“ gibts gerade nicht, sie kann aber gerne auch „ohne Sprudel“ haben.
Kommentar:
“ Nein Danke, Wasser ohne Sprudel enthält Bakterien!“
Auf meine Nachfrage, warum, meinte sie nur:
“ Sprudel tötet Bakterien ab. Deshalb wird das ja auch verkauft..“
Tja, Sprudel ist Kohlendioxid bzw. Kohlensäure. Einigen Mimosen unter den Bakterien könnte das saure Milieu also den Garaus machen. Verlassen würde ich mich allerdings nicht darauf – die kleinen Biester sind meistens verdammt zäh.
Also, geschmackliche Unterschiede zwischen Mineralwässern, da muss ich passen.
Aber seit meinem Umzug trinke ich auch weniger von unserem Selbstgesprudeltem (geschweige denn das gekühlte Leitungswasser).
Und so viel schlechter als in Deutschland ist die Wasserqualität in Edinburgh bestimmt nicht. Es schmeckt halt nur nicht. Das Wasser in Köln fand ich auch nicht so besonders.
Aber trotzdem wird mir hier nix belebt! Höchstens durch die Zugabe von ‚Wasser des Lebens’… 😉
Auch wenn ich mich vielleicht „chemisch“ zum Affen mache – ich mag auch bestimmte Mineralwässer lieber als andere (und Tafelwasser wie Bo*** mag ich schon dreimal nicht) – das liegt aber definitiv an der Zusammensetzung. Tafelwasser sit nun mal gereinigtes Leitungswasser mit Kohlensäure und Mineralien rückabgewickelt. „Echtes“ Mineralwasser hat je nach Quelle unterschiedliche dinge drin und da gibt es z.B. Königsbacher – mein Lieblingswasser… andere sind mir zu „allegemein wässerig“… Sicher würde ich bei Blindverkostung wohl mein Wasser nicht rausfinden – aber schwefelhaltige Quellen wären da das allerletzte 🙂
Hier in Köln (linksrheinisch) ist das Wasser sehr kalkhaltig, was die Waschmaschine merkt und man selber schmeckt. Kalkfilter helfen hier echt. Auch bei abgepackten Mineralwasser kann ich schon geschmackliche Unterschiede feststellen. Aber wenn man beim Leitungswasser Glück hat, ist es oft genausogut.
Was mir noch bei der Schilderung aufgefallen ist: Die Hersteller unseres Aktivkohlefilters spricht davon, dass diese Filter unabhängig von der Größe nach 4 Wochen ausgetauscht werden müssten, damit sich dort keine Bakterien vermehren. Kann mir jemand dazu etwas sagen, ob das so stimmt oder reiner Vertrieb ist?
@ Scharmane:
Würde ich schon so machen, Bakterien besiedeln solche Teile schneller, als man denkt.
Erhitzen wäre auch eine gute Idee. Ersatzweise füllt man das Wasser nach dem Filtern in eine Flasche und legt diese in die Sonne. Die UV-Strahlung erledigt den Rest. Sollte man dabei nicht sogar die eine Hälfte (von oben nach unten) mit schwarzer Farbe streichen, um den Effekt zu verstärken? Da bin ich mir gerade nicht ganz sicher.
oh Mann, wenn ich das versuche hier in Kenia den Menschen zu zeigen, da sind manche froh überhaupt Wasser zu haben, und was das für eine Brühe ist teilweise….
Jeder muss sich Trinkwasser kaufen, hier ist es teurer wie in Europa.
Sind Kommentare rausgenommen worden – wie der m. E. unverschämte von gast123 oder so ähnlich (heute Morgen der letzte im Thread)?
Und meiner von vorhin, dazu Bezug nehmend, wurde nicht eingestellt ?
@Beobachter: „Sind Kommentare rausgenommen worden – wie der m. E. unverschämte von gast123 oder so ähnlich (heute Morgen der letzte im Thread)?
Und meiner von vorhin, dazu Bezug nehmend, wurde nicht eingestellt ?“
Es gibt hier in diesem Blog einen automatischen Spamfilter, auf den ich nur teilweise Einfluss habe. Da landen immer wieder mal Kommentare, die ich dann erst später freischalten muss, wenn sie fälschlich einsortiert worden sind.
@Michael Blahm:
Sicherlich ist die Lage in Kenia eine ganz andere, und in vielen anderen Länern Afrikas auch. Dafür werden die Menschen dort aber auch von Infektionen aller Art geplagt, die man sich von verkeimten Wasser holt. Diese Keimbelastung zu reduzieren kann keine schlechte Idee sein.
Die verkalkte Waschmaschine mag ein Luxusproblem sein, aber ein Problem bleibt es trotzdem, denn Reparatur oder Neuanschaffung kostet Geld. Wenn man dieses Problem durch Entkalken löst, sollte man sich aber nach Möglichkeit nicht ein anderes mit Erregern im Wasser einfangen, nicht wahr?
Es gibt tatsächlich eine Berufsgruppe, die mehrheitlich pseudomedinzinische Parolen unters Volk bringt, (nein, nicht die Geisteswissenschaftler unter den Lehrern!), und zwar die Hebammen!
Was da an Homöopathie, Bachblüten, Impfangst, und Heilpraktikergeschwurbel kreist, ist ganz unglaublich!
Besonders perfide ist es, dass die Patientinnen in dieser Lebenssituation leichter als sonst zu verunsichern sind.
Und schon schnappt die Falle zu …
Ja, und zwar sinnvollerweise, Beobachter.
Klar, und zwar sinnvollerweise.
@ rolak:
Der Kommentar, auf den ich Bezug nahm, war m. E. off topic und wie gesagt im Ton daneben – deshalb habe ich mich dazu geäußert, und zwar in höflicher Form und unter Angabe interessanter Links zum tatsächlichen Thema.
Ich hätte mir gewünscht, dass vor der Entscheidung, Kommentare zu löschen oder nicht einzustellen bzw. eine Diskussionsrichtung zu beenden, der Blogbetreiber oder der Admin sich vielleicht dazu äußert.
Es ist etwas frustrierend, wenn man sich die Mühe macht und einen Diskussionsbeitrag erstellt und er dann nicht erscheint.
Sind Sie hier verantwortlicher Admin und können beurteilen, was sinnvoll ist und was nicht?
@Beobachter: „Es ist etwas frustrierend, wenn man sich die Mühe macht und einen Diskussionsbeitrag erstellt und er dann nicht erscheint.“
Ich bin der Betreiber dieses Blogs und ich HABE gesagt, dass die Diskussion über Veganer hier fehl am Platz ist.
P.S. Kommentare von „Beobachter“ sind allerdings nirgendwo im Spamfilter zu finden.
@ Florian Freistetter:
Entschuldigen Sie bitte den „Aufruhr“ – das lag keinesfalls in meiner Absicht.
Möglicherweise hat mein Uralt-PC wieder seine Mucken und mein Kommentar ist gar nicht hier im Blog angekommen.
Ob er seinen Blog nun missbraucht sieht oder nicht, ändert meiner Ansicht nach rein gar nichts daran, dass er von AVlern und deren Intentionen so viel Ahnung hat wie ein Pantoffeltierchen vom Fahrradfahren. Mit noch so viel Angepisstsein – ob gerechtfertigt oder nicht – lassen sich keine solch kreuzdämlichen Falschaussagen erklären wie: „“Antiveganer“ sind halt genau so peinlich wie es zum Beispiel „Anti-Schalke-Fussballfans“ wären.“ oder „Aber es ist ENORM bescheuert, sich darüber zu definieren, dass man etwas, was andere gut finden, selbst doof findet.“ oder auch „Ein Antiveganer ist jemand, der ein Problem mit dem Lebenstil anderer Menschen hat und anscheinend nicht in der Lage ist, schweigend dabei zuzusehen wenn jemand etwas macht, was ihm selbst nicht gefällt.“. Man könnte nämlich eins zu eins diese Unterstellungen auf einen gar nicht so geringen Prozentsatz der internetaffinen Veggiegemeinde ummünzen. Aber zu diesen Damen und Herren enthält sich der Flori ja wohlweislich der Stimme. Honni soit, qui mal y pense. :rolleyes:
Genau genommen macht Freistetter genau den Fehler, den er den Antiveganern unterjubeln will: Er verallgemeinert! Er behauptet, Antiveganer wären gegenüber allen Veganern ablehnend eingestellt, obwohl dies nachweislich nicht stimmt. Hätte er sich auch nur ein klitzekleines bisschen mit der Thematik auseinandergesetzt, statt irgendwelche hohlen Veggieparolen nachzuplappern, wäre ihm das wahrscheinlich aufgegangen. Stattdessen drischt er typische Tierrechtlerphrasen und labert Dummfug.
Sorry, aber den Mann ernstzunehmen fällt mir persönlich überaus schwer.
Quelle: Antiveganforum.com/forum
Stimmt was das Antiveganforum über Sie schreibt, Sie machen sich immer lächerlicher!
@Ring: Das Thema gehört hier nicht her. Hier gehts um Wasser.
Veganer, Vegetarier, „Allesesser“ – mir egal, so lange sie mir nicht aufzwingen was ich essen soll und mir den Spass und Genuss am Essen nicht (zu sehr) verderben – aber das gehört hier auch nicht hin.
An anderen Stellen wird auch über Wasser diskutiert: https://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idThread=1247101&idForum=18&lp=ende&lang=de
Wir leben hier in einer Trinkwasserüberflussgesellschaft, und obwohl ich weiss dass mein Leitungswasser gut ist kaufe ich Mineralwasser – es schmeckt mir einfach besser (oder ist das nur Einbildung?) Wasserbeleber kommen mir aber auf keinen Fall ins Haus.
So, nun stelle ich doch meinen abhanden gekommenen Kommentar von heute Morgen ein:
M. E. wird hier über Dinge diskutiert, die nichts mit dem Artikelthema zu tun haben.
Lasst doch die Veganer Veganer sein, wenn sie unbedingt wollen und sich selbst und anderen nicht damit schaden und keinen sektenartigen Missionierungsdrang verspüren …
Und jeder kann nach Gusto „sein“ bevorzugtes handelsübliche Mineralwasser kaufen und trinken und sein Leitungs-Teewasser, wenn nötig, zur Entkalkung durch einen Britta-Filter jagen – da hat kein Mensch was dagegen.
Im Ausgangsartikel geht es jedoch um esoterischen Unsinn und Abzocke wie „lebendiges, energetisiertes, informiertes Wasser“ und völlig wirkungslose, überflüssige Eso-Geräte.
Interessant dazu sind z. B. die „Aktivitäten“ der DGEIM e. V.(Deutsche Gesellschaft für Energetische und InformationsMedizin e. V.):
https://www.dgeim.de/page80/page22/page204/programm-lindau-2013.pdf
https://www.urquellwasser.eu/forschung/dgeim/F128-dgeim-deutsche-gesellschaft-fuer-energetische-informations-medizin/F128-dgeim-deutsche-gesellschaft-fuer-energetische-informations-medizin-bericht.html
usw. usw.
und dazu auch:
https://www.psiram.com/ge/index.php/DGEIM
Zusatz:
Wenn man bedenkt, dass hier unsere Toilettenspülung mit bestem Trinkwasser (!) funktioniert und andernorts Trinkwassernotstände herrschen, Kleinbauern das Wasser abgegraben wird zu Gunsten der Bewässerung riesiger Monokulturflächen und/oder Touristenburgen und Wasser zum privatem Monopolgut wird –
dann ist es eine wahre Schande, welchen degenerierten Eso-Luxus-Humbug verbunden mit Abzocke in großem Stil gewisse Vereine betreiben … – sorry, man kann`s nicht anders sagen …
@Beobachter: OK, das Problem mit deinen Kommentaren sind einfach die vielen Links. Zu viele Links lassen den Spamfilter anspringen.
Gniiiiiihihi, hab ja endlich mal geschafft das Video anzusehen…
Uaaa, die Realität übertrifft manches Mal echt jede Satire.
Da sitzt also ein Typ mit ziemlich roter Nase, einer verwaschenen Stimme mit einem Glas klarer Flüssigkeit und spricht von besonders belebenden Wasser.
Jaja ssssollsche Wässerschennn könn’n ssssehr belebnd wirken…ssind allerdings eher nich basisch, nastrovje!
…und pH 10 ist das Beste, Leute sauft Seifenwasser, dat ist gesund.
Moment, ich kann reich werden, ich habe zwei hochwirksame Wasserbeleber am Start, die levitieren aber locker die Hälfte des Wanneninhalts mal eben auf den Badezimmerboden …und alkalisch isses auch.
Ansonsten kann einem jeder Mikrobiologe bestätigen, dass die tollen Mineral- und Tafelwässerdefinitiv belbter sind als das Leitungswasser…wenn auch auf die Art und Weise die man sich eigentlich nicht wünscht.
Normalerweise müssste eine kleine Prise Salz im grossen Krug Leitungswasser zum Tunen auf „Mineralwassergeschmack“ ausreichend sein.
Neeee, ich bleib dabei mein „Hahnenburger “ ist und beibt meine Lieblingsmarke….*ggg*…jetzt auch in „light“ erhältlich.
….ich glaube ich weiss, was ich bei so einer „Verkaufsveranstaltung“ machen würde: Bei der Vorführung plötzlich aufspringen und schreien: Oh Gott, ALLE RAUS HIER, bei der Belebung ist Dihydroximonoxid mitentstanden, ich kann es RIECHEN!!!!
@Diburg
Einfach mal mehrere Wassersorten aus verschiedenen Quellen doppelt verblindet Testen und nicht schummeln.
Sie werden sich wundern wo es Unterschiede gibt und wo nicht. Die Kraft der Vorprägung und Erwartungshaltung durch die Etiketten ist unglaublich hoch. Das sieht man aber erst nach objektivem Test.
Manche nicht einmal das, Basilius, die ultimative Eigen-DeRealisierung. Im Blindtest das eigene Leitungswasser mit Abstand auf Platz 1 – aber nicht nur weiterhin den güldenen SpezialMineraltrunk teuer einkaufen, sondern auch weiterhin unablässig den anderen vorjammern, wie lästig das ewige Geschleppe in den dritten Stock hoch wäre.m(
Dazu passt, ds man sich jetzt den ‚Wassersommelier‘ in’s Haus holen kann :
https://www.focus.de/wissen/klima/wasser-sommelier-65-euro-die-flasche_aid_405904.html
Und woanders sterben Menschen an dreckigem Wasser, die WHO redet von 1Mrd. Menschen die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
Tatsächlich ist unser Trinkwasser das am besten überprüfte Lebensmittel überhaupt. Nirgendwo sonst (in der Lebensmittelindustrie) sind die Kontrollen so streng und umfassend.
@rolak
Nachdem Yogeschwar mal bei Quarks und Co. unser Leitungswasser hoch gelobt hatte und die CO2-Geräte zum Selbersprudeln angepriesen hatte, haben wir uns so eines mal angeschafft. Ich muss aber sagen, das Wasser schmeckte irgendwie nach nix. Wir haben bei uns extrem weiches Wasser aus dem Rursee, die Papierindustrie weiß das zu schätzen und hat zahlreiche Werke in unserer Stadt (2° dKH; wer sich auskennt: ich hab‘ Diskusbuntbarsche im Leitungswasser gehalten!). Mir hat das selbsgesprudelte jedenfalls nicht so gut geschmeckt wie das Mineralwasser aus der Flasche. Der Unterschied war deutlich. Aber jeder hat sein Wasser ja aus anderer Quelle, insofern kann ich nur für mich sprechen.
@ Muddi:
H-O-O-O-H ?
Ja, systematische Sprache ist wichtig. 🙂
Der Unterschied zwischen „Dihydrogenmonoxid“ und „Dihydroximonoxid“ ist signifikant.
*hüstel*
@ Bulli:
Wir könnten Muddi ja mal beides zur Verkostung anbieten…
@Alderamin #101
Das kann ich bestätigen, wir hatten ein paar Jahre auch so einen Sprudler (von wegen 4. Stock und Wasser schleppen und so. Aber es hat mir auch nicht so gut geschmeckt (Hamburger Wasser). Das Leitungswasser an sich ist ok, aber mit der Kohlensäure drin war es mir im Geschmack irgendwie zu hart (wenn man hart schmecken könnte ;-)).
Moment mal – jetzt bin ich verwirrt: so ziemlich alle Treffer, die Tante Google zum Thema „Dihydroxymonoxid“ auswirft, handeln am Ende von „Dihydrogenmonoxid“. Manche behaupten auch, das wäre dasselbe.
Wenn ich den Chemieunterricht in Schule und Uni nicht vollständgi verpennt habe, müsste doch aber Dihydroxymonoxid HO-O-OH sein – also mit 2 Sauerstoffatomen mehr, als das ordinäre Wasser, oder?
@ Adent:
Hör mir bloss mit diesen Sprudlern auf – einer der grössten Fehlkäufe meines Lebens. Und dann noch die furchtbaren Sirupe dazu…
#95
„Wenn man bedenkt, dass hier unsere Toilettenspülung mit bestem Trinkwasser (!) funktioniert und andernorts Trinkwassernotstände herrschen“
Warum auch nicht die Toilettenspülung mit Trinkwasser betreiben? Hier in Deutschland sind wir in der komfortablen Situation, dass wir mehr Trinkwasser zur Verfügung haben, als wir brauchen können. Selbst in relativen Trockenzeiten sind die Aquifere voll und es besteht nie Mangel. Der Sparzwang vieler deutschen ist oftmals sogar Kontraproduktiv, da die Siele austrocknen und mehr Instandhaltung erforderlich ist.
Wasser zu exportieren ist wegen der hohen Transportkosten nicht praktikabel, insofern können wir hier verschwenderisch sein, auch wenn anderswo auf dem Planeten Wassermangel herrscht.
#106
https://de.wikipedia.org/wiki/Dihydrogentrioxid
@ dude:
Ja schon, aber trotzdem ist es doch nicht dasselbe.
nnF: du irrst. Es ist dasselbe.
Ach … das war mißverständlich: Dihydrogentrioxid und Dihydroximonoxid sind dasselbe.
Doch, ist dasselbe bzw Dihydroxymonoxid gibt es nicht so nomenklaturtechnisch: Die Hydroxygruppe ist nur dann ne Hydroxygruppe, wenn sie an nem Organylrest hängt. In HOOOH sind also formal gesehen keine Hydroxygruppen drinne.
Davon abgesehen ist das zeug eh nicht stabil, schon gar nicht in Wasser….
@ dude, Bulli:
Ich meinte, dass Dihydrogenmonoxid und Dihydroxymonoxid/Dihydrogentrioxid nicht dasselbe sind.
Also: H-O-H =! H-O-O-O-H .
Also ich muss sagen, ich nutze seit fast einem Jahr so einen Wassersprudler und möchte ihn nicht mehr missen. Das Leitungswasser hier in Greifswald schlägt die meisten gekauften Wässer, auch von der „Mineralstoffmenge“ her, um Längen (Lässt sich übrigens überall anders auch bei den Stadtwerken nachlesen). Ist quasi reines Grundwasser, dem nur durch ein Filtrat Eisen und Mangan entzogen wird. Könnte mir vorstellen, dass eine kleine Messerspitze Salz pro Liter denjenigen hilft, deren Leitungswasser vermeintlich „nach nix“ oder zu weich schmeckt. Die hohe Härte habe ich übrigens außer im Wasserkocher noch nie als störend empfunden. Teures Flaschenwasser zu kaufen ohne vorher verblindet zu testen obs überhaupt besser schmeckt ist imho Geld- und Zeitvergeudung.
Wo wir schon bei Geld- und Zeitverschwendung sind, hier noch ein Link:
https://www.youtube.com/watch?v=wpLtwLoDG30
Es lohnt sich auch auf den Kanal zu schauen: perfekte und geradezu Klischeehafte Mischung aus Wasseresoterik, Fluorid- und Impfverschwörung und Geschäftemacherei.
Bist du wirklich so doof oder willst du schon wieder auf teufel koom raus alles missverstehen? Nochmal zum mitschreiben:
Dihydroxymonoxid gibt es nicht! Wenn du dazu bei deiner Google-Suche was gefunden hast, dann deshalb, weil die Leute ganz gerne mal -hydrogen, -hydroxy und -hydroxyl durcheinanderwerfen.
Und das Dihydrogenmonoxid nicht dasselbe ist wie Dihydrogentrioxid sollte ja trivial sein. Oder muss ich dir jetzt noch die Bedeutung der präfixe -mono, -di und -tri erklären?
@ dude:
Genau davon rede ich doch die ganze Zeit.
Und vielen Dank für die neuerliche Beleidigung. Du scheinst wirklich nicht anders zu können, was?
Erstens mal habe ich dich nirgendwo beleidigt und zweitens mal bist du ganzschön dünnhäutig dafür, dass du so gerne und massiv austeilst.
„Bist du wirklich so doof?“, könnte noch’n Flo gerade fragen.
Aber mehr ehrlich: Was soll dieser Streit um des Kaisers Bart?
echt jetzt.#114 sagt doch alles, und wir drei sind uns doch einig.
Schon gut schon gut Jungs, war späät in der Nacht, aber ich freu mich ja für Euch, dass mein Fehler Euch den Tag versüsst hat, ihr kleinen Klugscheisserli ;0) !
PS: Wer von Euch glaubt ernsthaft, dass das jemandem in der Verkaufsveranstaltung aufgefallen wäre?
WasserBlubberBlasenReinMachApparat macht sich mit meinem Leitungswasser gut!
Die Sirupe dazu habe ich nur ein einziges Mal ausprobiert und dann gleich gelassen. Wenn auf Dauer das Wasser zu langweilig wird benutze ich ein paar ausgesuchte Geschmacksrichtungen von Monin (Ingwer, Matcha, Blue Curaçao, Lime Juice, Bitter als Gewürz für alle anderen…). Am liebsten sind mir aber die Sirupe von Hale’s. Die sind so schön synthetisch im Geschmack. Der rote mit Sala Geschmack und vor allem der grüne (das soll Vanilla Cream sein, schmeckt aber in Wirklichkeit undefinierbar). Am besten finde ich den leider oft nur schwer zu bekommenden weißen Mali mit Jasmin Aroma.
Allerdings habe ich trotz WasserBlubberBlasenReinMachApparat auch noch eine Kiste Mineralwasser mit viel GAS, weil beim Mixen mir das Getränk sonst zu wenig sprudelt.
@rolak
Wir hatten mal eine Bierverkostung. Da ich der Versuchleiter war wurde das ganze wenigstens einfach verblindet ausgeführt. Das erwartungsgemäß schlechteste und beste Bier hat tatsächlich den Erwartungen entsprochen. Alle fünf Guinea-pigs waren sich darin einig. Aber sehr interessant war, daß ein bislang viel gelobtes Bier gnadenlos durchgefallen ist.
Meine Vermutung ist, daß die Marke bislang wegen Verwandschaft im Herkunftsgebiet einfach einen sympathiebedingt parteiischen Patriotenbonus hat.
Jetzt nicht mehr.
^_^
Klar, reines Wasser schmeckt nach nix¹, Alderamin, allerdings ist ‚kein Geschmack‘ bei Wasser imho das Ziel der Dinge. Zum Essen trinke ich dann Wasser, wenn a) Flüssigkeitsbedarf besteht und b) keine Ablenkung vom Essen gewünscht ist. Das Kölner Wasser ist zwar ungemein hart, doch erstaunlich geschmacksneutral.
Den dunnemals aus dem Hobbythek-Laden besorgten Sprudler habe ich allerdings ebenfalls zügig verschenkt – das Wasser schmeckt sofort und unverkennbar säuerlich. Unangenehm..
_____
¹ ok, manchmal nach dem Behältnis, in dem es kam
Also dass das Wasser saurer schmeckt ist mir noch nicht aufgefallen. Außer wenn es schal wird. Unterscheidet sich dann aber auch nicht von üblichem schal gewordenen kohlensaurem Wasser aus der gekauften Flasche. Ich habe bisher noch kein Gegenargument zum selbersprudeln gefunden, außer dass man die Flaschen regelmäßig gründlich reinigen und den CO2 Zylinder austauschen muss.
Nicht gerade eindeutig von mir formuliert, Julian, selbstverständlich ist der Säuerungsgrad über die CO2-Dosierung regelbar und unterscheidet sich nicht von Gekauftem ähnlichen Sprudelgehaltes.
Nee, auch so. Vielleicht liegts ja auch daran, daß ich mich schon recht früh von Sprudel entwöhnte (der Auslöser war dieses eklige Hitzegefühl ‚brennender Bläschen‘ im Freibad) und somit ungesäuertes Wasser gewohnt war und bin.
Doch klarerweise kippt das Ganze beim Durchblubbern ins Saure, da CO2 mit Wasser in gewissem Anteil zu Kohlensäure reagiert.
Da gab es ein Zwingendes: Ohne schmeckt mir besser 😉
@rolak Tja, und genau dieses „moussierende“ Prickeln erqickt mich so. Saurer wirds natürlich nicht, eher im Gegenteil, aber subjektiv kommt die Säure mehr durch und machts irgendwie eklig.
Das war wohl ein Kommunikationsproblem, Julian, gegen das übliche „moussierende Prickeln“ habe ich rein gar nicjts, wie auch, als Biertrinker. Um den beschriebenen Effekt nachzuvollziehen, mußt Du die frühmorgens mitgenommene und sich bis nachmittags auf mindestens Körpertemperatur erwärmt habende Sprudelflasche emulieren.
@rolak
Kenn‘ ich, kleine Flasche Cola für den Ausflug an der Tanke gekauft, dann aber erst mal nicht getrunken, Auto in der Sonne abgestellt und nach dem Spaziergang Durst….
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Jesus oder Grander?
Alpenländischer Paradigmenwechsel – vom Weihwasser zu Granderwasser
Naturwissenschaftliche Überlegungen verlieren heute wieder an Bedeutung. Das magische Denken kehrt aus dem Hinterkopf zurück. Es hat sich aus Köpfen der Menschen trotz Aufklärung und aller damit verbundenen Erfolge nicht verabschiedet. Heute wie gestern nimmt es Einfluß auf unsere Entscheidungen. Magische Vorstellungen sind immer noch und wieder zusehends mehr, als man zu glauben gewillt ist, als Entscheidungshilfe anerkannt. Die Götterdämmerung der Aufklärung beginnt im Alltag. Wenn der Freitag mit Vorsicht begonnen und darauf geachtet wird, nicht mit dem linken Bein aufzustehen, wenn große Teile der Bevölkerung unerschütterlich an das Horoskop und felsenfest an die Kräfte des Mondes glauben, wenn mit Jahreswechsel die Glücksbuden aus dem Nichts erscheinen und Rauchfangkehrerfigürchen und Glücksschweinderl verkauft werden.
Mit einer Hasenpfote um den Hals läuft niemand mehr herum, aber unzählige dem entsprechende Geräte sind in Verwendung. Aber auch das modernste Outfit und eine noch so imposante high-tec Elektronik vermögen nicht Wirkungen herbeizuzaubern, die uns ein magisches Denken nahelegt. Fetischismus kann viele Formen annehmen und beschränkt sich nicht auf Nobelmarken. Die Bindung an oder – man könnte auch sagen – die Abhängigkeit von Maskottchen, überschreitet oft genug die Grenze zu einem üblicherweise akzeptierten Tic. Dies mag noch als harmlos gelten, aber wenn man in den Leistungssport hineinschaut, lässt sich beobachten, dass der Rahmen des „Mental-Coaching“ sehr weit gespannt ist. Auch hier ist Glückbringen mit transrealen Vorstellungen zum einträglichen Geschäft geworden. Meditationsübungen und Umhängen angeblich harmonisierender, energetisierender und vor allem vor böser Umwelt schützender Schrottelektronik gehen Hand in Hand. All das gilt als ganz normal. So normal, dass wer nicht daran glaubt, Gefahr läuft, für schrullig gehalten zu werden. Das Gegenteil von Aufklärung ist im Trend. Die postmoderne Eintrübung des Denkens zeigt Wirkung. Die unkritische Masse im alltäglichen Denken hat so zugenommen, dass eine esoterische antiwissenschaftliche Kettenreaktion abläuft.
Warum nicht wieder an die Wunder des Wassers glauben?
Die alten Mächte werden nicht mehr um Hilfe angefleht. Heute, in der modernen Hölle, glauben die Verzweifelten an Energien, Schwingungen und Bioinformation und hoffen, dass diese nun Wunder bewirken. Ja, früher, in der guten alten katholischen Zeit, da war das anders. Damals konnte man noch wallfahren, an allen möglichen Gnadenorten das Heil des Himmels erflehen, auf ein Wunder hoffen, Kraft tanken für das Jenseits und zahlreiche Heilige um Fürsprache beim Allerhöchsten bitten. Jeder Beruf, jeder Stand, jede Gegend, jedes Land hatte eigene, höchst wundertätige Heilige. Heute noch erzählen uns Tausende Votivtafeln von vielen erflehten und auch in Erfüllung gegangenen Wundern. Diese wunderbaren Erfahrungen waren einmal Standard und ganz normaler Alltag. Man sollte darüber als moderner Mensch nicht ungläubig lächeln und womöglich mit Achselzucken bemerken, dass der Glaube eben Berge versetze. Und für diese Wunder wurde auch sehr viel Geld ausgegeben. Wenn nicht Geld für Breverl (Kath. Schutzamulette, meist handelt es sich um einen kleinen Anhänger für ein Halskettchen mit dem Bild eines Schutzheiligen, Schutzengels, Mariens oder einer Herz-Jesu Darstellung u. dergl. mehr. Bekanntes Beispiel ist das Breverl aus dem Wallfahrtsort Mariazell mit Schutzmantelmadonna) Schluckbildchen und Andachtsbilder bezahlt wurde, so musste doch gespendet werden, um sich der göttlichen Hilfe zu versichern. Eine Wachskerze war damals etwas sehr kostbares und kein Billigpräsent!
Der Wunderglaube hat Konjunktur
Es funktioniert heute noch genauso wie gestern, nur ein wenig anders. Die Menschen haben sich ja in 3–4 Generationen nicht verändert – genetisch am allerwenigsten. Sie werden heute im Grunde von den gleichen Sorgen geplagt wie gestern. Und diese werden immer noch mit den gleichen ererbten Strategien wie gestern bewältigt. Der Glaube an Wunder hat immer Konjunktur, man muß ihn nur zu vermarkten wissen! Heute glauben wir an alle möglichen feinstofflichen Wunder. Mit modernen Begriffen wird das unmögliche Wunder zur logischen Möglichkeit. Die Wunder sind heute technoid und konsumgerecht. Damit läßt sich natürlich auch Geld verdienen. Unsere modernen Gurus machen es wie die alten Scharlatane.
Wer kein Versprechen halten kann, kann alles versprechen
Die Befriedigung der Sehnsucht nach einer glückhaften Veränderung der Lebensumstände und der Gesundheit ist die hohe Kunst der Scharlatanerie. Ihr Charisma ist Teil des Überzeugungs- und Werbeprogramms. Das Aussehen und das Gehabe zielt auf Ablenkung und Eindruckschinden hin. Und auch dem Wort kommt eine besondere Bedeutung zu. Der Scharlatan weiß instinktiv – und das ist seine wahre Kunst –mit welchen Ohrwürmern er seine psychologischen Angelhaken zu Anbeißen bestückt.
Um zu Beindrucken und um Seriosität vorzutäuschen, werden griffig erscheinende Ausdrücke aus Wissenschaft und Technik schlicht gestohlen und verdreht. Sie werden – im Klartext geschrieben – entgegen ihren ursprünglichen Definitionen und ungeachtet ihres angestammten Kontextes zu undefinierten Modebegriffen verfälscht, um damit einem disponierten Publikum die gewünschten Wunder glaubhaft verklickern und verhökern zu können.
Sie kennen die dafür verwendeten undefinierten und sinnentleerten Begriffe, die überall in den Medien herumschwirren: Bio-, Natur-, Energie, Schwingung, Information, Quanten etc. Und die Magie beschränkt sich nicht auf Gesundheit oder Glück. Auch Benzin kann belebt und das Handy harmonisiert werden und unzählige Konsumenten warten auf die freie und kostenlose Energie aus dem Vakuum! Real an all diesen transrealen Vorstellungen ist, dass man damit echtes Geld machen kann.
Von Bio-Fetischismus zum Wasser-Info-Wunderglauben
Es floriert der Glaube an unbekannte Energien, Schwingungen und Bioinformationen generell und besonders rund ums Wasser. Wasser ist Leben und daher muß es informiert sein. Logisch, oder? Um das Leben zu meistern, werden daher Kraftorte aufgesucht, Bäume umarmt und informierte Wässer getrunken. Biologische Informationen und Energien werden verehrt. Neue Gottheiten, die Bio-, Immun- u. Informationsgötter werden angebetet. Und siehe da, sie wirken – wie die alten Götter und Heiligen der Wallfahrtsorte – Wunder!
Die wirklich ganz großen Wallfahrtszentren gibt es natürlich noch, aber die vielen kleineren Orte der Gnade von anno dazumal fristen traurig dahin. Wir erfahren von dort keine Wunder mehr. Um das Verarmen und das Vergessen ganzer Orte und Gegenden hinauszuzögern, hat sich der Tourismus ihrer angenommen und vermarktet sie zu Kraftorten, wo positive Energie in der Gegend herumströmt. Das ist modern und läßt sich verkaufen. Die Wünschelrutengänger erzucken dazu mit Ruten die konsumwissenschaftlichen Beweise, die Pendel der Esoteriker schwingen, dass es nur so ein Wunder ist. Das moderne Opfergeld sind die Tourismusabgabe und die Kurtaxe. Granderwasser mauserte sich zum universellen Heilwasser des 3. Jahrtausend. Endlich gibt es gibt eine Erlösung für die Probleme einer scheinbar überholten oder überentwickelten Zivilisation. Granderanhänger vermeinen die Physik auf den Kopf stellen zu können und die Anbieter der Grandertechnik sehen zusätzliches Umsatzpotential. Ideale Vorraussetzungen für einen Hype.
Die Eigendynamik von Granderwasser
Der finanzielle Erfolg des „Unternehmen“ Grander erscheint beispiellos. Ein Blick in die Geschichte der Scharlatanerie zeigt jedoch, dass derartige Phänomene so neu auch wieder nicht sind und auch von Zeitgenossen damals richtig eingeschätzt wurden. Der „Grander-Hype“ hat diesbezüglich seine historischen Pendants. Granders „Erfindung“ ist aus der Sicht einer naturwissenschaftlichen Kausalität ein Wunder. Eine Wirkung kann nach allem, was wir heute als gesichertes Wissen bezeichnen, völlig ausgeschlossen werden.
Wasserverbesserer u. -veredler sind aber nicht neues. Der Förstersohn Viktor Schauberger kann als ein erster Wasserveredler angesehen werden. Er vermeinte Wasser durch gezielte Verwirbelungen, die er der Natur abgeschaut haben will, verbessern zu können. Heute kursiert ein buntes Sammelsurium von skurril bis krausen Ideen und extrem simpel bis mit high-tec Elektronik aufgepeppten Gerätschaften ist im Umlauf und hat Anhänger. Die Begriffe und Vergleiche, die zum Erklären und Vermarkten verwendet werden, sind samt und sonders pseudowissenschaftlicher Kauderwelsch. Die Rede ist von Informieren, Levitieren, Dynamisieren, Energetisieren usw. Diese Vorgänge werden selbstredend immer als biologisch und natürlich bezeichnet. Leitungswasser ist tot und muß belebt werden. Es werden bunte Steine in Wasser eingelegt, an die Wasserleitungen werden diverse Magnete gelegt und mit elektronischen Schnickschnack wird das Hauswasser nicht irgendwie sondern auch über die Biorhythmen der Hausbewohner informiert. Der Unsinn ist grenzenlos. Die Speicherkapazität des ständig postulierten Wassergedächtnis offenbar auch.
Der Grander Sanktus – Das Perpetuum mobile der Bioinformation
Nach der Methode „Grander“ wird mittlerweile weltweit „totes“ Wasser mit Naturinformationen des „lebendigen“ Wassers aus einem ehemaligen Kupferbergwerk informiert. Die sensationelle Technik besteht lediglich darin, dass sozusagen „Ur“-Granderwasser in einem Edelstahlblechbehälter hermetisch eingeschlossen wird, und dann – im Vorbeifließen – unedles, gewöhnliches, chaotisches kurzum gerade noch unschädliches Wasser in edles, biologisches, richtig informiertes und richtig gedrehtes also gesundes Wasser verwandelt wird. Warum gerade das Tiroler Wasser aus Jochberg so einzigartig informiert oder geordnet ist und daher seinen Biosegen exklusiv auf alle anderen Wasser berührungsfrei und ohne Energieverluste auf immer und ewig ab- u. weitergibt, ist und muß ein Mysterium bleiben. Dieses Mysterium, der Grander Sanktus, zählt zu den einträglichsten Tiroler Handelsobjekten und wird daher auch von der Wirtschaftskammer entsprechend gewürdigt.
Warum dieser Informationsstrom nie versiegt, nie zum Stillstand kommt und nicht auch einmal kentert und unerwünschte lebensfeindliche Information und Unordnung in die Gegenrichtung fließt, ist noch mysteriöser. Abermillionen Liter chaotisches Wasser mit unbiologischen und negativen Informationen kontaminiert können der Wirkung eines Viertel Liters positiven Granderwassers nichts anhaben. Einmal eingebaut, wird auf ewig und immerdar informiert! Die Wissenschafter stehen vor einen Rätsel, die Psychologen eher weniger. Das Hokus-Pokus (Hokus-Pokus ist die Verballhornung von „Hoc est enim corpus meus“) ist schlicht: Es wird erwartet, dass es wirkt.
Die bekennenden Anhänger und Anwender sind die Grundlage der Werbung. Diesen neugläubigen Spätheiden verdankt Granderwasser seinen traumhaften Erfolg und seine Eigendynamik. Josef Grander hat alle seine Konkurrenten weit hinter sich gelassen und ist nun der ungekrönte Doyen aller Wasserbeleber. Ihm kann niemand mehr das Wasser reichen. Vielleicht gelingt es Psychologen, die Ursachen dieser Eigendynamik zu enträtseln und Welt vom Granderismus zu heilen.
Wissenschaft kontra Wasserwunder
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Wurden zu Beginn der Granderära noch „wissenschaftliche“ Aussagen getätigt, so präsentiert sich heute ein Granderwasserprospekt in perfekter Hochglanztopqualität und absolut aussagefrei. Die juristischen Nachstellungen scheinen diese aalglatte Werbeform nahegelegt zu haben. Es spielt aber keine Rolle, dass seitens der Vertriebsfirma keine naturwissenschaftlich nachprüfbaren Aussagen mehr getätigt werden. Der Hinweis „Wissenschaftlich nicht beweisbar“ gilt in vielen Kreisen schon als Qualitätsmerkmal!
Die zahlreichen Studien zu Granderwasser sind in Summe negativ. Alles andere wäre eine Sensation allerersten Ranges gewesen. Prof. Erich Eder hat sie feinsäuberlich aufgelistet.
https://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/
Das Resümee ist dürftig und typisch in seiner Argumentation. Wie immer, wenn keine Wirkung nachgewiesen werden konnte, wird moniert, dass die Prüfmethodik unzureichend ist. Merke, das negative Ergebnis ist nicht negativ, weil es real nicht ist, sondern weil nicht richtig geprüft worden ist. Ergebnisse aus Zwischenberichten sind in der Medizin ein beliebtes Marketingmittel. Entscheidend ist aber immer der Endbericht. In vielen Ländern wurden die entsprechenden Vertriebsfirmen für Granderwasser wegen unhaltbaren Werbeaussagen gerichtlich belangt. Im Kern geht es darum, dass Behauptungen über Wirkungen – sei es im Bereich der Technik oder der Medizin –, die nach den herrschenden Naturgesetzen schlichtweg unmöglich sind, offenbar nur mit sehr wenig Einschränkungen aufgestellt werden dürfen.
Dies klingt im Schatten eines Zeitgeistes von heute durchaus gewohnt, der auch in den Naturwissenschaften eine Meinungsliberalität als korrekt und erstrebenswert sieht, wie sie für demokratische Weltanschauungen als notwendig erachtet wird. Die Sache hat nur den Haken, dass in den Naturwissenschaften die Kausalitäten, also die grundlegenden Naturgesetze, nicht per Konvention, Abstimmung oder nach Vorstellungen gefunden werden, die ein magisches Denken nahelegt. Aber, was soll das noch für eine Bedeutung haben, wenn von oberster Gesundheitsstelle die Aufforderung kommt, dass alternative, komplementäre und ganzheitliche Medizin in die konventionelle Medizin, die gerade mal erst in den letzten Jahrzehnten, 2000 Tausend Jahre nach Galen und Hippokrates, gelernt hat, wie die Spreu vom Weizen hinsichtlich einer tatsächlichen Wirksamkeit getrennt werden kann. Fortschritt in der Heilkunde passiert zurzeit nach dem Sprichwort: Einen Schritt nach vorne und zwei Schritte zurück. Medizinische Höchstleistungen sind kleine Inseln im Ozean einer scharlatanesken Gefälligkeitsmedizin.
Unsere Demokratie beruht auf Aufklärung und diese wiederum ist untrennbar mit Wissenschaft verbunden. Allerdings beschert heute die Demokratie jedem das Recht, an jede Unwahrscheinlichkeit und Unwissenschaftlichkeit zu glauben und viel Geld dafür auszugeben. Und schließt auch das Recht ein, Behauptungen aufzustellen, die den herrschenden naturwissenschaftlichen Kenntnissen völlig zuwiderlaufen. Darauf fußend dürfen auch Geschäfte getätigt werden. Das Grundrecht auf Erwerbsfreiheit ist offenbar so grundlegend, dass es nicht durch grundlegende naturwissenschaftliche Erkenntnisse eingeschränkt werden kann. Daher können völlig legal Ängste und Hoffnungen der Konsumenten mit Tecno-Dogmatik bedient werden. Es gibt ja auch Kurse für ’s Kartenlegen, für ’s Pendeln und für Astrologie. Die „mündigen“ Konsumenten, die mit Dogmatik vom Denken befreit wurden, wissen was sie tun und können sich ohnehin frei entscheiden. Die Beweislast liegt beim Käufer und nicht Verkäufer.
Wer trotzdem öffentlich denkt, kommt in Schwierigkeiten mit den Gesetzen gegen unlauteren Wettbewerb etc. Man wird geklagt wegen – im weitesten Sinn – Geschäftsstörung und Unterlassung von wissenschaftlich begründeten Aussagen. So erging es dem Biologen Dr. Erich Eder, der die behauptete Wirkung in Sinne einer wissenschaftlich begründeten Kausalität verneinte. Schlussendlich konnte dieser wackere Kritiker buchstäblich gerade noch aufatmen. Immerhin wollte man von ihm an die 20.000 €.
In höchstem Erklärungsnotstand, warum die Wasserveredelungsanlage so und nicht anders funktionierte bzw. das Wasser so wirksam sei, berief sich dann Johann Grander bei Gericht auf Jesus Christus, der ihm persönlich das Geheimnis des Wunderwasserpatents offenbart haben soll. Nun, das war dem Gericht doch zu spirituell und zu wenig wissenschaftlich. Die Klage auf Schadensersatz wurde abgewiesen. Und nun darf jeder öffentlich behaupten, dass Granderwasser ein aus dem esoterischen Milieu stammendes Wundermittel ist. Wer jedoch glaubt, dies sei das Ende des Wasserspuks, der irrt gewaltig. Die Grandertechnologie wird nun, anders als früher, mit dem unüberlesbaren Hinweis, wissenschaftlich nicht nachweisbar zu sein, angepriesen und offenbar noch erfolgreicher als bisher verkauft. Aber der große Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Unzählige weitere Wasservergolder bearbeiten nun ebenfalls den offenbar immer noch lukrativen Markt.
Weihwasser kontra Granderwasser – was wirkt besser?
Modernes Marketing ist auch in der römisch katholischen Kirche gefragt. Ihre altehrwürdigen Institutionen verschließen sich neuen Strategien nicht, um wieder bzw. neue Gläubige zu gewinnen. Fortschrittliche Geistliche ahnen, dass altmodisches Rosenkranzbeten und Weihwasser nicht mehr so gefragt sind wie früher, weil der Glaube an himmlische und höllische Mächte lau geworden ist. Um die Unbill von heute auszuhalten, den Anforderungen der Globalisierung zu genügen und am modernen Stress nicht zu erkranken, kurzum, um heute psychisch und physisch über die Runden zu kommen, bedarf es immer noch eines Glaubens – an Wunder eben!
So vermeinten die Benediktiner des Stiftes Admont in der grünen Steiermark ebenfalls die Zeichen der Zeit erkennen zu müssen und sprangen auf den Zug der modernen Wassermystik. Sollte dieser neue Glaube an die besonderen Kräfte des Granderwasser zu einem Weihwasser-Revival genützt werden? In ihrer Museumsbibliothek sprudelte 2007 Granderwasser. Jeder gläubige Besucher sollte offenbar sein Wasser vorfinden. Die einen zum Wohlfühlen, die anderen zum Seligwerden. Doch mittlerweile wurden die Wasserspiele im Stift beendet, und es wird strikt vermieden, mit Grander in Verbindung gebracht zu werden, obwohl Herr Jesus dem Tiroler die ganz spezielle Wassertechnologie hat schauen lassen. Genaue Auskünfte darüber sind nicht zu bekommen. Das Stift schweigt. Die Frage, ob dafür spirituelle, naturwissenschaftliche oder gar kommerzielle Gründe maßgeblich waren, bleibt offen.
Nun das „Mittlerweile“ stimmt schon wieder nicht mehr. Die seitens der Stiftsverwaltung durch Herrn Gombotz im September 2009 getätigte Aussage, dass man nicht mit Grander in Verbindung gebracht werden will, ist Geschichte. In der Gratiszeitung „Aktiv Plus … lesen tut gut“ sind die Benediktiner Prior Mag. Pater Gerhard Hafner und Kaplan Pater Maximilian in vollem Ornat in einem Granderwerbeartikel zu bewundern. Auch der Bürgermeister von Admont ist bei dieser illustren Gesellschaft mit dabei. Zu lesen ist vom Nutzen in öffentlichen Gebäuden und das Wohl der Kinder wird als besonderes Anliegen des Grandervertriebes hervorgehoben. Warum sollte bei Wasser eine emotionale Bewerbung mit dem Hinweis, dass es gut für Kinder sei, nicht funktionieren, wo es doch bei Schokolade klappt?
Die Werbung für ein Produkt, das auf Grund eines Gerichtsurteils öffentlich als unwirksam bezeichnet werden darf, mit der Sorge um die Kinder zu verknüpfen und dazu noch Geistliche zu präsentieren verstößt offenbar gegen keine gesetzlichen und moralischen Regeln. Kinderschokolade mit Milch mag ja kritisiert werden, aber Wassertrinken ist ja nicht schädlich. Und wenn es den Leuten als Notwendigkeit assoziativ zwischen den Zeilen geschickt näher gebracht wurde, dann ist es geradezu mitmenschlich, wenn die entsprechenden Gerätschaften für teures Geld auch gleich verkauft werden. Man kann ja nicht wissen, vielleicht wirkt es doch. Und die Patres sind auch dabei. Diesen kann man doch vertrauen.
Spirituell ist die Sache sicherlich etwas heikel. Neiden vielleicht kirchliche Würdenträger dem Herrn Grander das Wunder? Die Behauptung des Herrn Grander vor einem weltlichen Gericht, Jesus habe ihm die Technik persönlich schauen lassen, wurde bis heute von der Amtskirche meines Wissens nicht bestätigt. Theologische Abhandlungen darüber sind mir nicht bekannt geworden.
Weihbischof Andreas Laun, der sich gerne zu Wort meldet, hat so z.B. in einer unnachvollziehbaren Logik Medikamente, die bestimmungsgemäß zur Heilung und Linderung von Krankheiten ersonnen und produziert werden, mit Kriegswaffen, die zum Töten, also zum gänzlich entgegengesetzten Zweck erdacht und verwendet werden, verglichen. Zu Granderwasser hat er sich meines Wissens noch nicht öffentlich geäußert. Auch Kardinal Christoph Schönborn äußerte sich nicht zur Tirolerischen Variante eines intelligenten Wassers. Könnte nicht die unerklärliche revolutionäre Evolution von Wasser zu Wunderwasser als Beweis für das Wirken eines intelligenten Designers angesehen werden? Welche außerlogischen Schlüsse könnten dazu verlautbart werden? Entspräche es katholischen Vorstellungen, dass diese Wunder verkauft werden können und dass es überall und jedem zur Verfügung steht. Ist es mit der christlichen Tradition vereinbar, dass es keinen Klerus, keine Wallfahrt und keine Gottesgnade mehr braucht, um die Segnungen einer angeblich himmlischen Technik zu erlangen.
Jesuales Wasserwunder für Atheisten
Auch Muhammed, ihr türkischer Installateur, hat keine Probleme, Buddhisten, Agnostikern oder gar Atheisten dieses jüngste Wunder Jesu zu verkaufen. Wo kommen wir hin, werden sich vielleicht die Benediktiner gefragt haben, wenn backwoodlerische Energieforscher ihre Patente jenseits der Naturwissenschaft als von Jesus höchstpersönlich inspiriert reklamieren. Vielleicht war es gar nicht Jesus, sondern der Teufel höchstpersönlich, der die Technik vermittelt hat?
War die Berufung auf Jesus vor Gericht nur eine dreifach bauernschlaue Schutzbehauptung, um sich juristischen, wissenschaftlich-skeptischen und geistlichen Anfeindungen zu entziehen? Müßte man dieser Teufelei nicht mit einem Exorzismus begegnen? Jedenfalls ist der Weihwasserver- u. Gebrauch im Vergleich zu Granderwasser keine vergleichbare Größe mehr. Der kommerzielle Erfolg des Granderwassers ist geradezu teuflisch. Während die Neugläubigen für das Tiroler Jesuspatent gerne zahlen, muß sich die Kirche zu hohe Kirchensteuer vorhalten lassen und mit Almosen von Altgläubigen begnügen.
Ja früher begleitete uns der Segen von Weihwasser vom Aufstehen bis zum Zubettgehen. Heute wird der Tagesablauf daheim, in Handwerk, in Industrie und vor allem in der Wellnessbranche, dem ehemaligen Erholungsgewerbe, vom Granderwasser bestimmt. Mit Hilfe himmlischer Technik veredeltes Wasser sprudelt heute in Admont nur mehr aus profanen Brunnen. Ich denke, es wäre schon schön gewesen, wenn ein Konzil so brisante Glaubensfragen „Wie wirkt Granderwasser?“ oder „Warum wirkt Granderwasser besser als amtskirchlich gesegnetes Wasser?“ klären hätte können, denn die Naturwissenschaft ist in solchen Fragen wissenschaftlich befangen. Die Wissenschafter denken zu kompliziert! Immerhin eine Latzhose wirkt so authentisch, dass wenigstens einfache Leute und Handwerker die Technik verstehen
Die Wirkung liegt im Marketing
In dieses Bild passt die Sendung „Vera exklusiv“ vom Sonntag den 30.11.2009 im ORF am Nachmittag. Selbstverständlich ist die ganze Sendung Werbung, Werbung und wieder Werbung, obwohl eigentlich nichts über die Grandertechnik erzählt wird. Gerade das ist die hohe Kunst. Die Botschaft einer Wirksamkeit wird durch die Reichweite eines Sendeformats vermittelt, ohne dass man darüber spricht. Jeder kann ja selbst im Wahrmachermedium Nr. 1 sehen, wie erfolgreich die heile Familie Grander und ihr Unternehmen ist. Also muss da etwas dran sein! Der Bekanntheitsgrad der Moderatorin und ihr freundliches Äußeres bestimmen den Wirkungsgrad vom Granderwasser.
Der Zweck solcher Sendungen erscheint klar. Es darf keine verstörende wissenschaftliche oder gar skeptische Diskussion aufkommen. Die vielen Frohbotschaften der zahlreichen Anwender, die eine Sinnhaftigkeit und eine Wirksamkeit – wie auch immer – belegen, spießen sich fundamental mit unserem naturwissenschaftlich kausalen Weltbild. Diese eigentlich jedem erkennbare Diskrepanz geht im mächtigen Gefühlsrauschen einer Familiensendung unter. Das Denken wird ausgeschaltet. Eine „Conditio sine qua non“ mit der der Erfolg von Wundern steht und fällt.
Ungewollt hat die Moderatorin mit einem Scherz am Schluss der Sendung Granderwasser in Punkto Wirksamkeit mit der Homöopathie gleichgestellt. In Anspielung auf die zahlreichen Nachkommen bzw. auf die Großfamilie meinte Sie freundlich lächelnd, wie es einer Infotainment-Tante zukommt, dass Granderwasser nicht empfängnisverhütend ist. Der Homöopathie mangelt es auch an dieser Wirkung. Bis dato hat es noch kein Homöopath gewagt, die als Globuli bekannten Streukügelchen anstelle der Pille zu verordnen, obwohl immer unentwegt die Wirksamkeit der Homöopathie gerade bei Steuer- und Regulationsvorgängen des Organismus beschworen wird.
Es bleibt die Frage „cui bono?“ Die Antwort liegt in der Finanzierung dieser Sendung. Wer bezahlt das alles? Wird es zur Gänze mit den diktatorisch eingehobenen ORF-Zwangsgebühren finanziert? Die Sendung wird höchstwahrscheinlich nicht vom ORF selbst produziert, sondern von einer TV-Film-Produktionsfirma. Üblicherweise werden die Produktionskosten dafür teils über Werbung, Sponsoren etc. aufgebracht und/oder die Sendung an eine Sendeanstalt verkauft. Gesendet wird meistens auch nicht unentgeltlich, sondern die Kosten dafür werden ebenfalls in gleicher Weise wie für die Produktion gedeckt. Letztendlich erscheint es zulässig, derartige Sendungen als Info-Commercials zu bezeichnen.
Der Meinungsdruck
Das Marketing für Grander ist perfekt, schlechthin. Die eigentliche Werbung und den Schutz ihres Meisters übernehmen die zahlreichen gewerblichen und privaten Anwender. Sie sorgen für die Missionierung neuer Glaubensgenossen. Die Anwerbung neuer gläubiger Kunden ist eine Bestätigung, selbst richtig gehandelt zu haben. Wenn andere das auch machen, dann habe auch ich mein Geld nicht verschwendet und bin keiner Fiktion erlegen. Die erfolgreiche Weiterverbreitung der Meinung, dass Granderwasser wirkt, schützt vor peinlicher Bloßstellung.
Entsprechend dieser Werbestrategie sind auf der WEB-Seite für Granderwasser seitenweise Prominente aus allen denkbaren Brachen gelistet, denen die frohe Kunde vom wunderbaren Wasser am Gesicht abgelesen werden kann, womit die Immunisierung gegen Kritik und Skepsis perfekt ist. Auch Einrichtungen, wo man es kraft personeller Besetzung besser wissen müsste, lassen stolz verlautbaren, Granderwasser zu verwenden. Der Bogen reicht von Spitälern, Schwimmbädern, Lebensmittelerzeugern bis hin zu technischen Betrieben, wo gewöhnlich nicht Glauben angesagt ist, sondern Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die dafür bezahlt werden, dies sachverständig auf der Basis rationaler Aktivitäten wie Zählen, Rechnen, Messen, naturwissenschaftlich kausal gesichertem Wissen und logischem Denken zu tun.
Viele Gewerbebetriebe dürften einfach nur mitmachen, um ihren Kunden zu gefallen. Es gibt offenbar genügend Wunderwassergläubige fürs Geschäft. Der Einbau einer Wasserveredelung wirkt wie eine Gehirnwäsche. Die Betroffenen beginnen ebenfalls zu missionieren und meinen es besser als bisher zu haben. Dadurch steigt der Meinungsdruck. Wenn Grandergläubige mehrheitlich auftreten, können diese per Abstimmung zwangsmissionieren. Es kostet Mühe z.B. den Einbau vermeintlicher Wasserbelebungen in Wohnanlagen zu verhindern. Wer nicht aufpasst, wird von der mehrheitlich bekehrten Wohngemeinschaft zu Kasse gebeten und zahlt Glaubensabgabe neu: Die Grandersteuer!
Die Erfahrung des täglichen Lebens und die Geschichte der Scharlatanerie lehren, dass Gläubige alles tun und alles zu glauben bereit sind, um recht zu behalten. Manchmal führen Schockerlebnisse Gläubige zu einem Umdenken, aber meist dauert es nicht lange, bis wieder begonnen wird, den Tagesablauf und Schicksal mit Aberglauben zu strukturieren. Am empfindlichsten reagieren Scharlatane auf Satire und Spott. Als die Venezianer anfingen Spottlieder zu singen, sah sich der berühmte Goldmacher Bragadino gezwungen, die Stadt zu verlassen.
Angesichts des Meinungsdrucks, der mit geschickten Marketingstrategien erzeugt wurde, ist ein gefestigtes Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge und ein gesunder Hausverstand nötig, um all dem Unsinn zu widerstehen. Wer überzeugt darlegt, dass, vom Standpunkt der Naturwissenschaften und/oder der Psychologie aus gesehen, an den zahlreichen Wasserverbesserungen nichts dran ist – außer einer Massenhysterie, wird als erfolgloser Außenseiter angesehen. Johann Grander, Urheber und Nutznießer bleibt ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst!
Dr. E. Berndt
[…] https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/03/29/gastbeitrag-besuch-beim-wasserwundergeraetve… […]
[…] vor der Zeitenwende 2016 kommt Mr. MIR zum ersten mal mit der Bloggerszene in Kontakt, als er einen Gastartikel über ein esoterisches Thema für das Astrodictium Simplex schreiben durfte. Ramen & Herzlichen Dank an Florian:) Am Tag […]
Wie ich sehe sind hier die meisten Einträge gegen belebtes Wasser, speziel gegen Grander.
Zu Grander kann ich nichts sagen.
Aber wir haben seit ca. 1 Jahr eine LYSITHEA Wasserbelbungsanlage bei uns eingebaut.
Ich habe das früher auch alles für Hokuspokus gehalten, aber meine Frau hat mich zum Einbau einer Lysithea überredet.
Und was soll ich sagen …
Auch wenn ich es mir nicht wirklich logisch erklären kann, es wirkt !!
Seit diese Anlage bei uns eingebaut ist hat sich das Wasser wirklich verändert. Z.B beim Duschen fühlt es sich besser an, kann es nicht genau definieren was, aber es ist so.
Das Wasser bzw der Kaffee / Tee schmeckt besser / runder.
Die Pflanzen wachsen viel schneller und besser, ganz ohne Dünger.
Und ganz wichtig das Thema Kalk.
Seit die Lysithea bei uns eingebaut wurde haben wir keinen Kalk mehr. Perlatoren, Wasserkocher, Geschirrspüler, im Bad überhaupt, wir haben keinen Kalk mehr.
Vorher hatten wir sehr viel Kalk. Ich denke das wird sich langfristig auch auf Waschmaschiene und Kaffeevollautomat positiv auswirken.
Fazit:
In der Anschaffung erst mal nicht ganz billig, aber diese Kosten sind eine einmalige Ausgabe, den das Gerät braucht keinen Strom, keine Wartung und erzeugt keine weitern Kosten. Die geben eine Lebenslange Garantie.
Ich kann es trotz anfänglichen Zweifeln nur Empfehlen !!
Nicht lästern, sondern probieren !!
@ Der Durstige:
Schon mal etwas von Selbsttäuschung gehört?
Nach meinem Eindruck ist das keine Sebsttäuschung, sondern ein Text, über dem eigentlich „Anzeige“ stehen sollte…
@DerDurstige:
Dieses belebte Wasser – ist das nicht gefährlich? Was sind das denn für Bakterien, Viren oder Keime die Sie da im Wasser haben? Müssen Sie das dann immer abkochen?
Ich finde das ziemlich eklig – beziehungsweise fände es eklig, wenn ich es glauben würde.
@ Stefan Wagner:
Wieso Bakterien, Viren,Keime ?
Ich kann nicht beurteilen ob das im Granderwasser ist, glaub ich aber auch nicht.
Ich kann nur über meine Erfahrungen mit der Lysithea Wasserbelebung reden.
Die ist durchweg positiv.
Da muß man nichts abkochen, so ein Blödsinn.
Das Wasser wird energetisch verändert (belebt), aber nicht mit irgendwelchen Krabeltieren verseucht !!
@ Der Durstige:
Was „lebt“ denn dann im Wasser, nachdem es behandelt wurde? Und warum sollte das erstrebenswert sein? Was genau macht das belebte Wasser anders im menschlichen Körper als unbelebtes? Und woher weisst Du, dass das nicht gefährlich ist?
“ Und warum sollte das erstrebenswert sein?“
Einfach weil es sich positiv auswirkt.
Mal eine blöde Gegenfrage, ich weiß ja nicht ob du religiös bist. Weltweit glauben Millionen Menschen an irgendeinen Gott. Was ist daran erstrebenswert? Wie wirkt sich das auf den menschlichen Körper aus?
Ich persönlich halte ja jede Religion um ein vielfaches Gefährlicher als eine Wasserbelebungsanlage.
Im Namen eines Gottes sterben Jahr für Jahr zig tausende Menschen ….
Das kenne ich auch. Man trägt das Wasser in den 3. Stock, und dann hat es mehr Energie (Epot=m*g*h). Also 3 Liter oder Kilo * 9 Meter macht ein Delta von 27 Dings.
Oder man erhitzt es, dann hat es auch mehr Energie. Oder man spritzt es mit Druck aus einem Beutel, dann hat es Ekin E=m/2 *v².
Ich schätze Ihre Energie ist eine, die sich nicht messen und nicht nachweisen lässt, ncihts, was ein Physiker als Energie bezeichnen würde, oder ist das Wasser am Ende radioaktiv verstrahlt?
Und weil man es nicht messen kann wissen Sie gar nicht, ob das Gerät überhaupt funktioniert. Um die Leser zu verwirren nennt man das dann „belebt“, nur diesmal im Widerspruch zu allem, was Biologen zu Leben herausgefunden haben.
Legionellen, Ebola, Schimmelkulturen? Ach – das Wasser lebt selbst, und wie tötet man es dann? Wieso nennt man es „belebt“?
Ich wette Sie können kein Verfahren nennen, mit dem Sie einen Liter Ihres Wasser von einem Liter Wasser des Nachbarn unterscheiden können, solange sie nicht wissen wessen Wasser es ist.Dass auch kein Labor einen anderen Kalkgehalt feststellen kann.
„Ich wette Sie können kein Verfahren nennen, mit dem Sie einen Liter Ihres Wasser von einem Liter Wasser des Nachbarn unterscheiden können, solange sie nicht wissen wessen Wasser es ist“
Doch, kann ich sehr gut. Hab ich weiter oben ja schon beschrieben.
Aber ich will mich da gar nicht mehr rumstreiten, Fakt ist mir und meiner Familie geht es gut (besser wie vorher) mit diesem Wasser. Und das ist alles was zählt.
Post hoc, non propter hoc – schon mal gehört?
Nach dem Ereignis, nicht durch das Ereignis.
Oder, wo wir schon bei Religionen sind: Schneid Deinem Gott zuliebe dem Sohn die Vorhaut ab. Jetzt hast Du so ein großes Opfer gebracht, dass Du gar nicht mehr zurück kannst – Du würdest Dein Gesicht verlieren wenn Du einsiehst, dass das ein unnützes Opfer war. Narben schlagender Verbindungen funktionieren auch so, astronomische Schulungskosten bei Scientology, kostspielige Horoskope …
Du hast nicht bestätigt, dass die Belebung keine Belebung im wissenschaftlichen Sinne ist. Ebenso schweigst Du zur Energie. Was ist denn jetzt – waren das nur leere Hülsen um uns zu täuschen? Wurdest Du selbst getäuscht? Wieso werden diese falschen Begriffe verwendet?
Kommt noch was mit Information und Quanten? Oder mit Schwingungen?
@ Der Durstige:
Vorweg, als Antwort auf Deine Frage: nein, ich bin nicht religiös.
Und an welchen objektiven Kriterien machst Du das fest?
Wobei Dir natürlich völlig entgeht, dass die Kreise der Wasserbelebungjünger durchaus auch sektenartige Züge aufweisen.
Zur Abrundung des schönen Berichts über die Wasserwunderverkäufer: Die Geräte kommen aus Korea. Wer sich die Mühe macht, kann sie über das europäische Ausland zu weniger als der Hälfte des Preises beziehen, den der MLM-Wasserbotschafter aufruft. Wer ganz abenteuerlustig ist, kann sie auch direct aus China für ein Zehntel (!) des Preises importieren.
@ Karl Popper:
Und wieso soll man die Teile jetzt überhaupt kaufen, egal wo?
hähä …. den hab ich ja jetzt erst gesehen … „der Durstige“ schrieb ja in #132:
Wo hab ich diese Aufforderung nur schon mal gelesen…???
@ Bulli:
Ist halt esoterische Standard-Rhetorik, die lässt sich für alles recyclen.
[…] Besuch beim Wasserwundergerätverkäufer, Astrodicticum simplex am 29. März […]
[…] beim Wasserwundergerätverkäufer, Astrodicticum simplex am 29. März […]
[…] beim Wasserwundergeräteverkäufer, Astrodicticum simplex am 29. März […]
Einverstanden! Freie Meinungsäußerung ist einer der Grundpfeiler der Demokratie. Darin darf auch persönlich subjektiv Empfundenes, Verstandenes und Unverstandenes ausgedrückt werden. Ob es zur Wahrheitsfindung beiträgt ist individuell zu betrachten und zu entscheiden. Was hier zum Thema ‚Wasser‘ gebloggt wird, ist schon abenteuerlich! Viele potentielle Meinungsbildner schreiben viel unreflektiertes Zeug aus dem alltäglich Erlebten, um ein extrem differenziertes Thema zu beleuchten. Das kann bestenfalls amüsant sein, wirkt aber in vielen Fällen schon autoritär, wenn nicht gar dogmatisch. Die Art und Weise wie hier einzelne Hoheitsdeutler das Thema ‚Wasser‘ verstanden wissen wollen ist absurd und leider viel zu oft laienhaft.
Mein Beitrag dazu wäre, ‚ich weiß, daß ich nichts weiß‘, jedenfalls lange nicht genug, um hier als Meinungsbildner aufzutreten und Wahrheit zu predigen.
Ich bin promovierter Naturwissenschaftler und wahrlich fern der Esoterik angesiedelt. Allerdings sehe ich auch klar, das Naturwissenschaft auch nur Erklärungsmodelle heranzieht um unsere Welt verständlich zu machen. Das dieses bei aller inhärenten Konsistenz nicht immer schlüssig ist, zeigt wohl die Lücke zwischen Quantentheorie und Relativitätstheorie. Wenn daraus die Konsequenz das Multiuniversenmodell ist, ja dann ist der Weg zur Esoterik allerdings auch nicht mehr weit.
Wer generell zum Thema ‚Verstehen‘ (für unseren kleinen beschränkten Hirnkasten) mehr wissen möchte, dem lege ich nur beispielhaft ‚Jörg Starkmuth, -Die Entstehung der Realität-‚ ans Herz, oder wer es noch etwas differenzierter möchte, auch nur beispielhaft, Thomas Metzinger, -Der Egotunnel-. Hervorragende Einstiegsliteratur, die dem Leser ein Angebot macht, unsere Innen- und Aussenwahrnehmung besser zu verstehen, oder sich zumindest auf den Weg dahin zu begeben, wenn man den will.
Zum Thema Wasser empfehle ich jedem Hoheitsdeutler hier, auch wieder nur beispielhaft, ‚Gerald Pollack,-Wasser, viel mehr als H2O-‚. Pollack ist ein knochentrockener Naturwissenschaftler und versteht es, dem Leser das Thema ‚Wasser‘ auf eine Art verständlich zu machen, die fernab unserer alltägliche Wahrnehmung liegt. Wer sich von dort aus weiterbilden möchte, dem seien die Vielzahl der Autoren, auch alles Wissenschaftler fern der Esoterik, nahe gelegt, die ihre Arbeit dem Verständnis zum Thema Wasser gewidmet haben. Das sind alles ernstzunehmende Publikationen die ein tiefgehendes Verständnis zu diesem banalen Lebensgrundstoff vermitteln.
Ich trinke gern sauberes Wasser, auch ein solches welches aufbereitet ist (und damit meine ich nicht Britta-Filter etc.). Vielleicht nicht unbedingt ionisiert, aber zumindest sauberer als das was aus der Leitung kommt. Unsere Trinkwasserverordnung erfordert die Analyse und Einhaltung von 55 Parametern. Analysierbar sind bis zu 2000 verschiedene Inhaltsstoffe. Viele davon sind potentielle Gefahrstoffe. Ich brauche die nicht als Geschmacksverbesserer. Das Wasser, das inhaltlich dem Quellwasser der Vorindustrialisierung entspricht, oberflächennah, arm an Mineralien, gering in der Leitfähigkeit, nicht aus 300m Tiefe, frei von sonstigen Einträgen, ist aus meiner Sicht das Wasser welches unser Körper am besten versteht und physiologisch das Gesündeste. Das können unsere Wasserwerke wahrlich nicht liefern! Übrigens, es gibt keine einzige WHO Publikation die aufzeigt, das Mineralien im Wasser für den menschlichen Körper zuträglich sind. Denn das ist auch alles nur Werbung!!
@Joachim Brüggenwerth
Wenn man 1 Glas behandeltes Wasser und 9 Gläser konventionelles Leitungswasser auf einen Tisch stellt, und ein Proband mit welchem Equipment auch immer in 10 Versuchen nicht mehr als 5x das Glas rausfindet, welches seiner Behandlung unterzogen wurde – ein solches Equipment könnte ja sein Kaffekocher sein, mit dem er Kaffee kocht und dann am Geschmack erkennt, was besser ist, wenn er meint – dann gibt es erst mal kein Phänomen, das einer Erklärung bedarf.
Es macht dann wenig Sinn zu unentdeckten Mechanismen zu springen, die ein Phänomen erklären sollen, das gar nicht nachweislich existiert.
Es fehlt doch schon an dem erklärungsbedürftigen Phänomen!
Prust, der „promovierte Naturwissenschaftler eröffnet mit dem Autoritäts- und Dogmatismusvorwurf, täusch links mit Shakespeare an
(dazu: https://buchstaeblich.wordpress.com/2008/09/22/bitte-nicht-shakespeare/ )
und überholt dann rechts mit einem Ingenieur für Elektrotechnik, der überzeugt ist, den vierten Aggregatszustand von Wasser entdeckt zu haben (ich dachte ja, das seien Tomaten?)? Der „knochentrockene Naturwissenschaftler, der in noch keinem peer review Magazin über das Thema veröffentlicht hat, sich selbst mit Galileo vergleicht und der HIV-Leugnerszene zugeordnet wird? Wissen’s, Sie haben olle Emoto noch vergessen, DIE Konifere auf dem Gebiet der „Wasserforschung“! Kleiner Tip, wenn Sie den mal treffen sollten, bringen Sie ein Hitlerbild mit 😉
Wer ist eigentlich Jörg Starkmuth? Auch ein strammer Naturwissenschaftler? Hamse ganz vergessen zu erzählen, man findet irgendwie nur Skurriles…
Wie reinigen Sie denn Ihr Wasser, ach ja und können Sie mir vielleicht die Prinzipien der „Wasserionisierung“ näher bringen?
Nun gehabt Euch wohl, esoterikfremder Akademiker, ich bin auf Antwort gespannt.
Den Rest spare ich mir mal.
@ tomW:
Wenn irgendjemand den ollen Emoto mal treffen sollte, dürfte er einige Schwierigkeiten haben, a) ein Hitlerbild mitzubringen und b) noch davon zu berichten. Masaru Emoto ist nämlich schon seit mehr als zwei Jahren tot ( https://de.wikipedia.org/wiki/Masaru_Emoto ).
@Joachim Brüggenwerth:
Dann hätten Sie vielleicht besser auf Ihren Professor gehört, als er gesagt hat:
„Kommse auf den Punkt Brüggenwerth!“
Zu schade.
Weißt Du, noch’n Flo, was mich an den „Alternativwissenschaften“ etwas enttäuscht, sind die ausbleibenden Synergieeffekte! Könnte man nicht einer Urtinktur durch die Emoto- Prozesse ein positives Feeling einhauchen (Ponybilder unter Regenbögen) und dann per Potenzierung gegen die grassierende Umweltverschmutzung einsetzen? Die Möglichkeiten sind unerschöpflich!1!!!1!1
..um eins klarzustellen, Hoheitsdeutlern, Möchtegernkritikern und Besserwissenden, die nicht die Eier in der Hose haben ihre Beitrage unter Angabe ihres (echten!) Namens zu posten, werde ich hier sicher nicht antworten. Insbesondere auch nicht denjenigen, die Sokrates nicht von Shakespeare (wir wollen ja beim Original bleiben) unterscheiden können, verstorbenen ‚Künstlern‘ auch noch ein Hitlerbild überreichen wollen und sich mit Plattitüden über einen ‚Ingenieur für Elektrotechnik‘ (die sind ja wohl alle doof) hermachen, schon mal gar nicht. Wir können uns gern inhaltlich und sachlich austauschen, für Shitstormniveau ist mir die Zeit zu kostbar…
Ach seufz, die Trolle waren auch schon einmal einfallsreicher.
Beleidigt das Feld räumen, ohne auf Argumente einzugehen, das war so klar, gähn…
Ich bin „nur“ Diplom-Chemiker, aber trotzdem genügt mir ein Blick auf den Kommentar #150 um esoterischen Bullshit zu erkennen.
„Promovierter Naturwissenschaftler“. Ja nee ist klar.
Wo wurde denn der Doktortitel erworben? Hogwarts? Unisichtbare Universität?
@Brüggenwerth
Soso, promovierter Nawi, ich bin seit 2004 habilitierter Molekularbiologe und sehe in ihrem Post 150 ebenfalls nur Esoterikbingobegriffe sonst nichts. Wann und wo haben sie den promoviert?
Leute, der ist weg. War wohl zu forsch…
*schulterzuck*
Nochmal und insbesondere für die promovierten oder gar habilitierten Kollegen egal welcher Fachrichtung (ich bin Chemiker), eierlose Post werden von mir nicht beantwortet!
Es ist zudem hochinteressant wer hier mit einem derartig banalen Thema aus der Reserve kommt. Die Tatsache, das ich mit naturwissenschaftlichem Hintergrund einen durchaus kritischen Blick auf die Esoterik habe, scheint genug Grund zu sein, inhaltlose Pauschalbewertungen abzusondern, die in keiner Weise konstruktiv sind.
Die oben beispielhaft genannten Bücher sind im Bereich Neuropsychologie und Bewusstseinsethik angesiedelt. Nichtnaturwissenschaftler können interessanterweise auch denken und sind deshalb noch lange keine Esoteriker (ich hätte gern mal deren Meinung zu diesen Einlassungen oben gehört). Dieser Gedankenansatz (für die die es nicht gerafft haben) dazu folgt auch nur dem Ziel, die eigene Wahrnehmung und persönlichen Entscheidungsmuster auch in den hier diskutierten Fragen gelegentlich zu überprüfen. Also weit ab der Esoterik!
Das mag manchem Fachkollegen durchaus schon zu weit weg vom eigenen Universum sein.
Zu Pollocks Arbeiten kann man stehen wie man will, Wert gelesen zu werden sind sie allemal. Und bitte erst dann los dreschen, wenn der Austausch mit seinen Ergebnissen, Kritikern und Befürwortern zu fragwürdig erscheint.
Diejenigen die eh schon alles wissen, lade ich ein, den inhaltlichen Gedankenaustausch (wenns eben noch möglich ist) auf sachlicher Ebene anzustreben, den Rest der Welt an ihrem Wissen teilhaben zu lassen und nicht die Pauschalplattmachkeule rauszuholen. Das hat sonst schnell Bildzeitungsniveau.
Und nochmal zum eigentlichen Thema Wasser. Ich habe lediglich geschrieben, daß ich gern sauberes Wasser (mit den o.g. Kriterien) trinke. Nicht mehr und nicht weniger! Das wird mir auch niemand ausreden. Wozu auch. Anlagen zur Aufbereitung gibts genug am Markt, da kann jeder entscheiden ob und was zu ihm passt. Ich werde hier keine Werbung für irgend einen Hersteller betreiben.
Ich finde diesen Blog grundsätzlich fragwürdig, da leider 1. nur wenige Posts inhaltlich zum Thema beitragen,
2. das Thema so kaum taugt irgendein realistisches Diskussionsergebnis zu erzielen und
3. ich niemals jemandem vorschreiben würde, wofür er seine Kohle ‚raushaut, auch wenn’s noch so esoterisch wird. Soviel Toleranz zum Nachbarn und persönliche Entscheidungsfreiheit des Einzelnen darf’s dann schon sein.
Damit möchte ich es dann auch diesbezüglich belassen.
Macht’s besser!
> Masaru Emoto ist nämlich schon seit mehr als zwei Jahren tot ( https://de.wikipedia.org/wiki/Masaru_Emoto ).
Zuviel vom eigenen Wasser getrunken, wahrscheinlich. 😉 Oder zu heiß darin gebadet.
@ J. Brüggenwerth:
Die Shakespeare-Referenz erfolgte als Replik auf Deinen Kommentarunterton, der an das Hamlet-Zitat „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“ erinnerte. Gilt allgemein als unredlicher Diskussionsstil.
Auch dies eine Anspielung, diesmal auf die „Versuche“ Emotos, Wasser mit „Hitler!“ anzubrüllen bzw. ihm ein Bild des Genannten zu zeigen.
Was die Anonymität angeht: gewisse Hardcore-Spinner haben leider die Angewohnheit, gegen Kritiker auch im RL zu hetzen. Da wir unsere Aufklärungsarbeit allesamt in unserer Freizeit betreiben und keine Lust haben, dass unsere Familien, Freunde oder Arbeitskollegen von irgendwelchen durchgeknallten Typen dafür belästigt werden, legen wir auf unsere Anonymität recht viel Wert – das sollte wohl nachvollziehbar sein, oder?
Was die übrigens Reaktionen angeht: Dein erster Auftritt hier war ziemlich starker Tobak, arrogant hoch 3, herabwürdigend (Stichwort „Hoheitsdeutler“) und teilweise schlichtweg falsch und beleidigend (Stichworte: „autoritär“ und „dogmatisch“). Da musst Du Dich über entsprechende Reaktionen nicht wundern.
@uu
Vielleicht hat ihm ja jemand heimlich den hier auf die Wasserleitung geklebt 😉
https://goo.gl/images/lspS3F
@Joachim Brüggenwerth
*Gähn*
Dass du in deinem Post #150 auf einen Crank wie Gerald Pollock (https://www.psiram.com/ge/index.php/Gerald_Pollack) verweist, zeigt jedem hier, wessen Geistes Kind du bist. Damit hast du dich für jede vernünftige Diskussion diskreditiert.
Für die, die über #161 wegen tl;dr drübergescrollt haben, kurz zusammengefasst: „Informiert euch mal! Hamlet!“
Der arme Horatio. Das muss der sich jetzt seit über vierhundert Jahren von jedem dahergelaufenem Depp anhören …
@ PDP10:
Es gibt mehr Deppen zwischen Himmel und Erde…
[…] beim Wasserwundergeräteverkäufer, Astrodicticum simplex am 29. März […]
Es ist eigentlich kein Wunder dass so viele Bauern damit gefangen werden, die Wissenschaft, und versteht mich jetzt nicht falsch, ich sage nicht dass es so sein sollte, bietet keine Gegenargumentation. Wogegen sollte sie auch Argumentieren wenn so vieles davon völlig an den Haaren herbeigezogen ist.
Auf der einen Seite will man dafür keine Resourcen aufwenden, auf der anderen gehen einem vielleicht viele Denker an eine Generation verloren die von Esotherikern zugelullt wurde.
Schwierig, das.
Der Aquapolbetrug schlägt alles:
1) Es hilft gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Mauern. Das ganz besonders wenn vorgeschriebene baubegleitende Massnahmen durchgeführt werden, wie lüften oder den Putz abschlagen.
2) Im Rinderstall heilt es auch die Rinder:
… Bei Tierversuchen „insbesondere bei den sog. Strahlenflüchtern (z. B. Rinder)“ konnte ein eindeutiges Verschwinden der Krankheiten festgestellt werden, die in der geopathologenen Belastung ihren Ursprung hatten“,
3) Wenn der Landwirt an Krebs erkrankt oder eine andere Person im Haushalt, dann heilt die Wunderkugel auch den Krebs:
12. „Können „Erdstrahlen“ wirklich krank machen? … Wenn man nun als Mediziner die Realität der „so genannten“ Erdstrahlen erkennt, so ergibt sich die Konsequenz, dass das Wohlbefinden und auch das Leid der Menschen häufig standortbedingt ist. Tumore entwickeln sich nicht immer an den Schwachstellen des Organismus, sondern auch an jenen Stellen, wo die Erdstrahlung besonders konzentriert ist, das heißt: standortabhängig angreift … Trotz genügend Erfahrung werden die standortbedingten Einflüsse nicht als wesentlicher Faktor in der Krebsforschung anerkannt.
Unterlassungsverfahren wegen der Verbreitung nicht nachgewiesener Hirngespinste:
LG München I, Urteil vom 23.10.2008 – 4 HK O 21180/07, https://openjur.de/u/471894.html
Der Fachmann weiß, dass es sich nicht um ein Wunder handelt, sondern man muss schon 2 Drähte für 1-2 EUR zu Spiralen formen und diese als Wundergerät aufhängen:
Esoterikingenieur Otto im Jahr 2011 in der österreichischen Botschaft in Berlin über das Aquapol-„Gerät“: „Wunder gibt es nicht!“
„Man kann nicht nur die Anlage kontrollieren…, sondern man kann sofort nach der Installation anhand der elektrischen Messung feststellen, jawohl es ist jetzt hier eine Wirkung“.
„Die Störzonen, in denen Erdstrahlen entstehen, befinden sich nicht in der Erde, sondern im Kopf.“
http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/Wismar4.htm