Es geht weiter mit dem Astrodicticum-Simplex-Buchclub. Wir lesen gemeinsam ein Buch und zwar „Die Vermessung des Universums“ von Lisa Randall (Hinweis: Das hier ist keine komplette Rezension des Buches. Ich erwähne hier nur ein paar interessante Themen und gebe keinen vollständigen Überblick. Ich gehe davon aus, dass jeder der am Buchklub-Projekt mitmacht, das Buch auch selbst gelesen hat und über den Inhalt Bescheid weiß). Im ersten Teil haben wir über Sinn und Unsinn von langen Einleitungen diskutiert und über Randalls Erklärung der wissenschaftlichen Methodik. Im zweiten Teil haben wir gelesen, wie Randall Wissenschaft gegenüber Kunst und Religion abgrenzt. Im dritten Teil gab es eine Einführung in die Grundlagen der Teilchenphysik und die Funktionsweise eines Teilchenbeschleunigers. Heute geht es weiter mit Kapitel 7 und 8, in denen uns Randall erzählt, was man mit einem Teilchenbeschleuniger so alles anstellen kann und wie man so ein Ding baut
Die letzten Kapitel haben ja schon einen guten Überblick über die Welt der subatomaren Teilchen gegeben. Aber das waren alles die Dinge, die wir schon wissen. Interessant wird es dann, wenn es darum geht, was wir noch nicht wissen und das ist das Thema von Kapitel 7 („The Edge of the Universe“). Und der große Teilchenbeschleuniger LHC des Europäischen Kernforschungszentrum CERN ist das derzeit beste Instrument das wir haben um genau das herauszufinden. Der prominenteste Job des LHC ist ja die Suche nach dem Higgs-Teilchen, die später im Buch noch behandelt wird. Aber das ist bei weitem nicht die einzige Aufgabe, die der LHC hat. Die Entdeckung des Higgs-Teilchens hat das Standardmodell der Teilchenphysik (das ich hier schon mal ausführlich erklärt habe) zwar komplettiert. Aber wir wissen, dass das Standardmodell selbst keine komplette Beschreibung der Realität sein kann. Denn es beschreibt zwar alle derzeit bekannten Teilchen, aber nicht alle bekannten Wechselwirkungen. Im Standardmodell wird die Gravitation ignoriert, was man zwar machen kann, dass sie eine sehr schwache Kraft ist und auf den Skalen der subatomaren Teilchen vernachlässigbar klein. Aber wir wissen, dass die Gravitation da ist und eine vollständige Beschreibung auch erklären muss, wie sie in das Gesamtbild passt. Das ist noch niemandem gelungen; das ist das Problem der „Quantengravitation“ bzw. der Suche nach der „Weltformel“ oder der „Theorie von Allem“ (diese Begriffe werden aber heute kaum noch verwendet, weil sie ziemlich irreführend sind). Und man hofft sehr, dass der LHC erste Hinweise auf eine „neue“ Physik außerhalb des Standardmodells geben wird. Randall erwähnt in diesem Zusammenhang die Kaluza-Klein-Teilchen von denen ich selbst noch nie etwas gehört habe. Mal sehen ob die noch genauer erklärt werden.
Auch die dunkle Materie ist ein Hinweis, dass es noch mehr geben muss als nur die Teilchen des Standardmodells. Die dunkle Materie (die ich hier ausführlich erklärt habe) kann nicht mit den bisher bekannten Teilchen erklärt werden und man hofft, am LHC Hinweise auf neue Teilchen zu finden; genau so wie man sich eine Lösung für das Hierarchieproblem erhofft. Und wer weiß – vielleicht findet man ja auch etwas, mit dem man überhaupt nicht gerechnet hat. Genau darum geht es ja bei der Forschung. Bisher ist der LHC nur mit halber Kraft gelaufen – wenn er demnächst nach langer Wartungspause wieder gestartet wird und mit voller Energie läuft, wird es spannend werden..
Spannend ist auch Kapitel 8 („One Ring To Rule Them All“), in dem Randall über die Entstehungsgeschichte des LHC spricht. Der ist „one of humanity’s greatest achievements“, wie Elon Musk im Buch zitiert wird und damit hat er nicht ganz unrecht. Es ist die komplizierteste und größte Maschine die Menschen bis jetzt gebaut haben. Es ist dort kälter als an jedem anderen Platz im Universum den wir bisher kennen. Das erzeugte Magnetfeld ist 100.000 Mal stärker als das Magnetfeld der Erde. Und das Teil ist schlicht und einfach wahnsinnig beeindruckend. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, weil ich das Glück hatte, den Beschleuniger aus der Nähe betrachten zu können. Aber viele der von Randall beschriebenen Details waren auch für mich neu und interessant. Zum Beispiel das man ein simples 400MHz-Radiosignal benutzt, um die Teilchen zu beschleunigen. Oder das von den 100 Milliarden Protonen die pro Teilchenpakt auf 100 Milliarden Protonen aus der Gegenrichtung treffen nur knapp 20 Stück tatsächlich miteinander zusammenstoßen. Aber weil die Teilchenpakete in nur 25 Nanosekunden einmal durch den ganzen 27 Kilometer langen Ring sausen und sich entsprechend oft treffen, kommt man Ende trotzdem auf ein paar Milliarden Kollisionen pro Sekunde!
Ich war mit den letzten beiden Kapiteln sehr zufrieden. Ich fand es gut, dass Randall klar gemacht hat, dass der LHC mehr ist als nur eine „Higgs-Maschine“ (was ja in den Medien oft so verbreitet wird) und es auch nach der Entdeckung des Higgs-Teilchens genug gibt, das man mit dem Beschleuniger anstellen will. Und nebenbei fand ich es auch gut, dass sie erwähnt hat, dass man „dunkle“ Materie eigentlich besser „transparente Materie“ nennen sollte. Ich frage mich, wie sich die Einstellung der Öffentlichkeit zu diesem Thema geändert hätte, wenn man das von Anfang an so gemacht hätte. Ob das Vorurteil von den bösen Wissenschaftler, die sich irgendwas ausgedacht haben um „ihre Theorien zu retten“ gar nicht erst aufgekommen wäre, wenn das Zeug einen netteren Namen bekommen hätte?
Und auch das erste Kapitel des dritten Abschnitts im Buch fand ich interessant. Ich war zwar schon mal am CERN und hab da viel über den LHC gelernt, aber hier waren viele technische Details dabei, die ich noch nicht kannte und sehr faszinierend fand. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Das nächste Kapitel ist wohl eine ausführliche Geschichte des Baus und der Technik des LHC und danach geht es wohl um den ganzen Unsinn mit Weltuntergang und schwarzen Löchern die am LHC angeblich erzeugt werden sollen. Ich bin mir sicher, das Kapitel 9 und 10 ziemlich interessant werden und wir können hier am 21. März 2014 gemeinsam darüber diskutieren. Bis dann!
P.S. Ich bin heute nicht zuhause, sondern auf der Buchmesse in Leipzig unterwegs. Da werde ich kaum Gelegenheit haben, lange Kommentare zu schreiben. Ihr müsst also erst Mal ohne mich diskutieren; ich mach dann ab morgen wieder mit. Ich werde mich aber bemühen regelmäßig rein zu schauen um zumindest Kommentare freizuschalten, die irgendwo in der Moderation hängen.
Die beiden Kapitel fand ich erneut sehr interessant. Ich finde es nur angemessen, dass ein Mammut-Menschheitsprojekt wie der LHC so ausführlich beschrieben wird. Bei Kapitel 8 funktioniert in meinen Augen auch endlich das Einbeziehen der persönlichen Perspektive der Autorin: Ihre eigenen Eindrücke, als sie den LHC zum ersten Mal sah, unterstreichen das Gewaltige dieses Bauwerks und vermitteln das individuelle Gefühl der Ehrfurcht, das sie empfand. Dadurch erhalten die abstrakten und kaum vorstellbaren Superlative einen emotionalen Bezug.
Bei Kapitel 7 hingegen empfand ich beim Lesen der Einleitung das genaue Gegenteil. Welchen Sinn soll hier der „szenische Einstieg“ haben? Auf mich wirkt das durch die Erwähnung des von ihr geschriebenen Librettos leider wie völlig unnötige Angeberei.
Zur dunklen Materie: Mag sein, dass der Name nicht ganz passend ist. Allerdings steht er in einer langen Wissenschaftstradition, Dinge, über die man wenig oder nichts weiß, als dunkel zu bezeichnen. Auch in der Geschichtsschreibung führt das gelegentlich zu Missverständnissen. Denn wenn ein Abschnitt der griechischen Antike als „Dark Age“ bezeichnet wird, heißt das nicht, wie häufig fälschlich vermutet, dass es in dieser Zeit besonders schlimm zuging, sondern dass kaum Quellen vorliegen und daher nur wenig über diese Zeit bekannt ist.
In dieser Traditionslinie gehört wohl auch die „Dunkle Materie“.
Kann Johannes Kaufmann gerade in der Einschätzung des anekdotenhaften nur zustimmen. Zum Erstellen eines persönlichen Bezuges um die eigene Begeisterung glaubhaft zu schildern ist es toll und auch hier sehr glaubhaft. Aber das selbst geschriebene Libretto reiht sich leider in die vorher kritisierte (gefühlte) Angeberei ein.
Ansonsten wird es hier sehr spannend, da es über die üblichen Bücher hinausgeht und das Unglaubliche des Aufwands toll darstellt (wird in den nächsten Kapiteln auch toll ;-))
Ich fand die beiden Kapitel auch sehr gut geschrieben, die ein wenig „selbstbeweihräuchernde“ Einleitung mit dem Libretto fand ich auch okay, da sind wir aus den früheren Kapiteln ja schon einiges gewöhnt.
Die Spannung auf Kapitel 17 wurde jedenfalls stark erhöht, wo die Autorin näher auf die Supersymmetrie-Theorie und vermutlich auch auf das Randall-Sundrum-Modell mit der Extradimension und die Kaluza-Klein-Teilchen, von denen ich auch noch nie gehört habe, eingehen wird.
„Transparente Materie“ halte ich für einen guten Begriff, da er doch etwas aussagekräftiger (und richtiger) ist als „dunkle Materie“ und berücksichtigt, dass diese Materie eben nicht elektromagnetisch wechselwirkt.
Kapitel 8 war sehr spannend zu lesen, für mich überraschend war dabei beispielsweise, dass die Anlage im großen LHC-Ring kein richtiger Kreis, sondern in gerade Abschnitte und Bögen unterteilt ist.
Auch die Geschichte mit den französischen Grundbesitzern, denen erst die Nutzungsrechte bis zum Erdmittelpunkt entzogen werden mussten, damit man die unterirdische Anlage bauen konnte, war ein interessantes historisches Detail.
Äußerst beeindruckend jedenfalls, die bisher größte von Menschen gebaute Maschine namens Large Hadron Collider, die auch das kälteste bisher bekannte Gebiet im Universum enthält, für die Kühltechnik fällt mir kein anderes Wort ein als – Wow!
Die beiden letzten Kapitel enthielten unglaublich viele interessante und sehr gut erklärte Details zum LHC. Auch die Abbildungen mit den verschiedenen Elementarteilchen und den Modulen, die zur Beschleunigung verwendet werden, fand ich hilfreich.
Die Erwähnung des selbst komponierten Librettos, die hier kritisiert wurde, könnte 2 Gründe haben: Zum einen geht es Randall darum, einen lockeren Einstieg in ein neues Kapitel zu finden, wie schon bei mehreren anderen Kapiteln zuvor(Besuch in Padua, Bob Dylans Konzert, …), bevor es zur Sache geht. Zum anderen möchte sie vielleicht deutlich machen, dass Physiker keine Fachidioten sind, sondern wie andere Menschen auch vielfältige Interessen haben. Ihre vielen Bezüge zu Literatur, Kunst und Musik sind jedenfalls sehr auffällig. Das finde ich eigentlich ganz sympathisch, auch wenn der Vorwurf der Selbstbeweihräucherung hier nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Auf jeden Fall macht es Spaß, dieses Buch zu lesen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Die Weltformel existiert bereits seit etwa 150 Jahren. Das Standardmodell ist weit davon entfernt, eine Beschreibung der Realität zu sein. Das Standardmodell beschreibt gar nichts. Es zählt bestenfalls Teilchen auf, von denen die aktuelle Wissenschaft glaubt, dass sie existieren. Dabei gibt es die meisten Teilchen des Standardmodells überhaupt nicht. Zu einem solchen Teilchen gehört auch das Higgs-Teilchen. Das Standardmodell beschreibt keine einzige Wechselwirkung. Wenn man es mit der Physik wirklich ernst meint, kann man die Gravitation – wie es im Standardmodell geschieht – überhaupt nicht ignorieren. Die Gravitation wird von Physikern vollkommen unterschätzt. Die Gravitation ist in Wahrheit keine sehr schwache Kraft, wie das fälschlicherweise angenommen wird. In Wahrheit ist die Gravitation die Mutter aller Kräfte im Universum, sie ist die einzige Kraft im Universum, von der alle anderen Kräfte Teilkräfte sind. Und dies gerade in erster Linie auf den Skalen der subatomaren Teilchen, nämlich beim Elementarteilchen. Die Gravitationskraft eines Elementarteilchens besteht in Wahrheit aus drei Summanden, ist polarwinkelabhängig und kann je nach Teilchen: Elektron, Proton oder Neutron entweder positiv sein (wie beim Proton) oder „Null“ sein (wie beim Neutron), oder auch negativ werden (wie beim Elektron). Newton hat sich die Sache mit seinem „gebastelten“ Gravitationsgesetz, welches nur aus einem Summanden besteht, zu einfach gemacht. Das wirkliche Gravitationsgesetz besteht aus drei Summanden, von denen der „Newtonsche“ Summand die Coulombkraft ist. Der zweite Summand der Gravitationskraft ist von der Entfernung unabhängig, also bezüglich der Entfernung konstant. Bei diesem Summanden handelt es sich um Einsteins kosmologische Konstante. Der dritte Summand ist proportional der Entfernung zum Quadrat, dieser Summand erinnert an das sogenannte „Confinement“, nachdem die Gravitationskraft betragsmäßig mit zunehmendem Abstand ebenfalls zunimmt. In der Tat ist die Gravitation da und erklärt eine vollständige Beschreibung, die in das Gesamtbild passt.
Tatsächlich führen die Masseformel, das Gravitationsfeld des Elementarteilchens, sowie die Struktur von Strahlung bzw. Licht zu der „Weltformel“, aus der sich die „Theorie von Allem“ ableitet. Diese Begriffe sind keineswegs irreführend, bezeichnen sie doch alles – und zwar total vollständig alles, woraus unser Universum besteht. Deshalb sollten diese Begriffe auch heute wieder verwendet werden.
Da es – wie gesagt – die Weltformel bereits seit etwa 150 Jahren gibt: Es ist die Helmholtz-Gleichung, die der deutsche Physiker Hermann von Helmholtz etwa um 1870 aufgestellt hat, bedarf es keiner „neuen“ Physik, z.B. so etwas wie das „Standardmodell“, auch keines LHC, um die Weltformel zu lösen.
Da es sich bei der Helmholtz-Gleichung, die die Weltformel ist, um eine rein mathematische Gleichung handelt, bedarf es folglich auch der Mathematik – und zwar rein ausschließlich der Mathematik – um diese Weltformel zu lösen.
Bei der Kaluza-Klein-Theorie handelt es sich ebenfalls um einen netten Versuch, der Weltformel auf die Spur zu kommen, es ist aber wie gesagt, nur ein Versuch, der gescheitert ist, da Kaluza und Klein es mit fünf Dimensionen versuchten. Dies jedoch ist nicht nur vollkommen unnötig, sondern auch total falsch. Die Helmholtz-Gleichung, die alles im Universum Existierende beschreibt, besitzt drei Raumkoordinaten -hier: angepasst, Kugelkoordinaten – sowie eine Zeit-„Dimension“, die in der Spinkreisfrequenz des Elementarteilchens drinnensteckt. Zur Erfassung sämtlicher Bestandteile des Universums bedarf es nicht fünf – oder gar elf – Dimensionen wie sie in der vollkomen realitätsverlustigen Stringtheorie propagiert werden.
Auch die dunkle Materie ist kein Hinweis, dass es noch mehr geben muss als nur die Teilchen des Standardmodells.
Die dunkle Materie hat überhaupt nichts mit irgendeiner „unbekannten Substanz“ zu tun, sie ist vielmehr das Ergebnis des eben beschriebenen dreisummandigen Gravitationsgesetzes. Ob eine bestimmte Massenansammlung im Universum positive oder negative Gravitatioskraft besitzt, sich also anziehend oder abstoßend verhält, ist abhängig von den folgenden drei Parametern: Von der Masse dieser Massenansammlung, ihrer Geometrie, bzw. ihres Radius, sowie ihrer Spinkreisfrequenz. Bei Galaxien handelt es sich offenbar um sich anziehende Massenansammlungen („Dunkle Materie“), während Galaxienhaufen, die auseinanderdriften, also abstoßende Massenansammlungen darstellen, dieser Effekt wird von Physikern als „Dunkle Energie“ bezeichnet.
Nicht mit einer millionenteuren Maschine kann man die Weltformel lösen, sondern mit haarscharfer Mathematik, mit koplexer Rechnung, mit Differential- und Integralrechnung, sowie mit angepassten hier: Mit Kugelkoordinaten.
Mit anderen Worten: Was nutzt die teuerste, komplizierteste und größte Maschine, die Menschen bis jetzt gebaut haben, wenn in der Oberstube des „homo sapiens“ kein Licht angeht und es dort dunkel bleibt?
Mit dieser großen Maschine lässt sich bestenfalls das vorher theoretisch errechnete Ergebnis experimentell verifizieren. Darin besteht der Wert und der Zweck eines LHC.
Über die beeindruckenden technischen Daten des LHC darf selbstverständlich gestaunt werden.
„Dunkle Materie“ ist also weder „dunkel“ noch „transparent“, sie gibt es schlicht und ergreifend überhaupt nicht.
Wenn man von vornherein die Helmholtz-Gleichung richtig gelöst hätte und so direkt auf das richtige Gravitationsgesetz gestoßen wäre, wäre man gar nicht erst in die Situation gekommen, eine extrem fragwürdige Theorie – wie die „Dunkle Materie“ und „Energie“ „retten“ zu müssen.
Denjenigen Lesern, die ein wirklich ernsthaftes Interesse an der so wunderbaren Wissenschaft der Physik haben, sei mein kürzlich auf „epubli“ bzw. „Amazon“ erschienenes Buch empfohlen:
PHILOSOPHIAE NATURALIS PRINCIPIA MATHEMATICA 2
Die Fortschreibung der Physik
ISBN 978-3-8442-7106-5
Autor: Arthur Büttgen
Weil die ersten vier Einträge alles beschrieben, was ich auch geschrieben hätte, wäre ich früher gekommen, lass ich die Wiederholung, auch wenn ich etwas weniger zur Selbstbeweihräucherung gesagt hätte. Sie gehört bei Lisa Randall wohl dazu.
Aber @Arthur Büttgen
Ist das nur Werbung oder die Ankündigung des kommenden Nobelpreises und wieso wissen die entsprechenden Fachjournale nichts davon?
Hier soll übrigens nicht über ihr Buch gesprochen werden – und haben sie Lisa Randalls gelesen?
Ich mach noch nen Nachtrag:
Der LHC ist absolut faszinierend … und am meisten amüsierte mich, dass, als ich vor Jahren die Homepage des LHC entdeckte, eine nette Computerstimme die Aktionen wiedergab. Er sprach zu mir 😀 Ich musste so lachen … denkt man ans gott… Teilchen.
@Büttgen:
Is ja doll! Schön, dass sich zukünftige Nobelpreisträger hier auch mal (wieder?) zu Wort melden.
Diese Buch (immerhin im Selbstverlag erschienen) ist sicherlich jeden Cent wert.
Interessant fand ich diese Aussage (an anderer Stelle getätigt):
https://www.wissenschaft-online.de/artikel/1214932&template=d_sdi_leserbrief
Leider gehst du in deinem Leserbrief darauf nicht weiter ein.
Vielleicht erklärst du ja an dieser Stelle, warum ich deinen Kommentar sehen kann, obwohl es keine Photonen gibt? Oder warum es keine Photonen geben soll, nur weil sie keine Ruhemasse besitzen? Ist Licht nur die Abwesenheit von Schattenteilchen? Dunkle Materie oder -Energie?
Bist du auf diese Erkenntnis mathematisch oder experimentell gestossen?
Danke im Voraus für die Erklärungen!
Mein verehrter Arthur Büttgen,
Ihre Ausführungen sind äußerst interessant, auch ich selbst interessiere mich für dieses Thema und versuche der Menschheit die Augen zu öffnen. Ach, wie sie doch alle irren.. Wären Sie an einem Erfahrungsaustausch interessiert?
Mit einem kollegialen „Muss man wissen!“,
Dr. A. Stoll
Endlich hat das Buch angefangen. Die ersten sechs Kapitel konnte man schon lesen, aber viel Spaß hatte ich nicht daran.
Kapitel sieben ist auch noch eine oberflächliche Betrachtung von Standardmodell und Teilchenphysik, die ich ungefähr genau so oberflächlich auch schon kenne ;). Dass man beim Finetuning bloß noch Faktoren von 10^16 wegdiskutieren muss, das macht mir die Physik doch gleich noch ein Bisschen sympathischer.
Kapitel acht fängt gleich mit der Erklärung an, dass sie nicht so überschwänglich schreibt wie es Amerikaner normalerweise tun. Und wir reden hier schon darüber, dass sie so amerikanisch schreibt.
Jetzt wird es technisch und historisch. Und LotR wird es auch. Dass und warum der Ring schräg gebaut wurde, dass und warum das Helium nicht flüssig, sondern superfluid sein muss, und, dass man den Bunch ganz ganz oft wiederverwendet, schön beschrieben. Alles so beschrieben, dass es logisch wirkt.
Ich lese übrigens heraus, dass große internationale nicht mehr von einzelnen Staaten steuerbare Kooperationen ihre Vorteile haben. ITER kann also doch etwas werden.
@Arthur Büttgen
Trotzdem reden Sie nur über Ihr Buch, tse …
Und die Ironie in meinem Statement haben Sie auch nicht verstanden. Sie haben da nämlich schlicht unrecht …
Wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht via Buch publik gemacht, jedenfalls nicht primär. Wenn keins der üblichen Peer- reviewed Journale Ihre Arbeit annimmt, heißt das, sie ist Unfug – jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit.
Und nun hör ich mit der „Trollfütterung“ auch auf …
@Büttgen: Es ist schön, dass sie ein Buch geschrieben haben. Aber mein Blog ist nicht dafür da, dass sie hier ständig Werbung dafür machen. Wenn sie die „Weltformel“ gefunden haben, dann empfehle ich ihnen, sie in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift zu publizieren. Da kann man die Sache ernst nehmen. Ansonsten reihen sie sich nur in die Reihe der unzähligen Menschen ein, die die „Weltformel“ gefunden zu haben glauben und darüber im Internet oder selbstverlegten Büchern schreiben, ohne sich dem echten wissenschaftlichen Diskurs zu stellen.
Hier geht es um die Besprechung eines Buches von Lisa Randall. Weitere themenfremde Werbe-Kommentare werde ich löschen.
Zwei Anmerkungen zu der Darstellung dunkler Materie:
zuerst las es sich so, als ob man recht genau weiß, was dunkle Materie ist und vielleicht sogar, wo sich welche befindet. Etwas später war mir nicht mehr klar, ob man überhaupt sicher ist, dass es sie gibt. Vielleicht werde ich schlauer, wenn ich die Behandlung des Themas hier im Blog lese.
Zum anderen ist es in der Tat schön, wie sie den Begriff erklärt und auf mögliche Mißverständnisse eingeht. Sowas hätte ich mir auch beim Zusammenbruch des Raumes und der Vermittlung einer Kraft durch Teilchen gewünscht. Und es gibt ein neues ähnliches Beispiel: ich glaube, ich habe verstanden, worum es beim Hierarchieproblem geht, aber ich frage mich verzweifelt, warum es diesen Namen trägt.
Im faszinierenden Kapitel 8 wird geschrieben, dass die Dipole zum Funktionieren extrem kalt sein müssen. Auch Supraleitfähigkeit wird erwähnt, aber der Zusammenhang wird nicht hergestellt. Ich hätte erwartet, dass mal ausdrücklich gesagt wird, dass die Supraleiter eine Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt brauchen. Das erfährt man erst später implizit bei der Diskussion der Gefahr des Abschreckens.
Das ist aber nur Detailkritik, insgesamt bin ich jetzt mit dem Buch zufrieden.
Von supraflüssigem Helium hatte ich auch noch nie gehört.
Ich kann mir gut vorstellen, im Anschluss auch mal „Verborgene Universen“ zu lesen.
Kaluza und Klein sind mir schon einmal kurz in dem Buch „Die Macht der Symmetrie: Warum Schönheit Wahrheit ist“ begegnet. Kaluza hat untersucht, was passiert, wenn er Einsteins Gravitationsgleichungen in eine fünfdimensionale Raumzeit steckt (fragt mich bloß nicht nach Details). Als Ergebnis hat er erstaunlicherweise neben den gewöhnlichen Gleichungen für die Gravitation die Maxwell-Gleichungen erhalten. Außerdem, und darüber wird genau ein Satz verloren, eine Gleichung, die ein neues Teilchen beschreibt.
Und diese Schattenteilchen, die sollten wir im Auge behalten!
Sehr geehrter Herr Freistetter,
Ihrem Beitrag #13 entnehme ich, dass Sie die Sache nicht ernst nehmen können. Des Weiteren, dass Ihr Blog nicht dem echten wissenschaftlichen Diskurs dient.
Ausserdem begreifen Sie meine Beiträge als „themenfremde Werbe-Kommentare“.
Bitte löschen Sie daher meine Beiträge aus Ihrem Blog und wir tuen so, als ob es diese nie gegeben hätte, einverstanden?
@Büttgen:„Bitte löschen Sie daher meine Beiträge aus Ihrem Blog und wir tuen so, als ob es diese nie gegeben hätte, einverstanden?“
Mir reicht es schon, wenn sie in Zukunft ihre Kommentare dort schreiben, wo sie hin passen. Sie können nicht einfach wahllos ihren Kram ins Internet schreiben! Hier findet der Buchklub statt. Hier diskutieren wir über ein Buch. Und wenn sie das Buch nicht gelesen haben, dann können sie leider auch nicht mitdiskutieren. Wenn sie hier in diese Diskussionsrunde reinplatzen, und dann einfach ihr eigenes Buch bewerben, dann ist das nicht nur enorm unhöflich – dann kann ich das auch fast nicht anders denn als Spam auffassen. Im echten Leben platzen sie ja auch nicht in die Gesprächsrunden wildfremder Menschen um denen von ihrem Buch zu erzählen, oder? Warum tun sie das dann im Internet?
Und ab jetzt ist hier Schluss mit diesem Thema – jetzt geht es wieder um Randalls Buch.
Ich frag mal an die Leser der neueren Ausgaben: Da gabs ja ein Bonus-Kapitel zur Higgs-Entdeckung. Wo im Buch steckt das denn eigentlich? Denn ich habs in meinem Buch ja nicht drin; möchte dann aber zumindest an passender Stelle darauf hinweisen können.
Der Anhang zur Higgs-Entdeckung bildet den Abschluss von Kapitel VI, also der Zusammenfassung. Nach dem Schluss sind noch 31 Seiten angefügt.
„Im echten Leben platzen sie ja auch nicht in die Gesprächsrunden wildfremder Menschen um denen von ihrem Buch zu erzählen, oder?“
Da bin ich nicht mal so sicher.
Meine Ausgabe hat nur einen Auszug aus dem Text zur Entdeckung des Higgs-Bosons als zusätzliches Vorwort. Leider nur ein Zehntel so lang.
Bei mir sind auch die 31 Seiten nach der Zusammenfassung eingefügt. Zu allerletzt räumt sie mit der Bezeichnung ‚Gottesteilchen‘ auf. Aber bis dahin dauert es ja noch ..
Das Zusatzkapitel ist laut Impressumsseite die Übersetzung von „Higgs Discovery. The Power of Empty Space“.
Ich hatte bisher gedacht, dass es sich dabei um einen Artikel handelt, aber es ist ein ganzes Büchlein.
Ich kann Kommentar #1 nur zustimmen, was die Verwendung von Anekdoten betrifft.
Ansonsten fand auch ich diese beiden Kapitel sehr interessant. Hängengeblieben sind die Extreme, die im LHC verwirklicht werden müssen (enorm starkes Magnetfeld, enorm tiefe Temperaturen,…), ohne dass ich mir konkrete Zahlenwerte werde merken können (mein Gedächtnis funktioniert offenbar besser bei qualitativen als bei quantitativen Fakten).
Vom didaktischen Aufbau her macht Randall das meiner Meinung nach nicht perfekt, da gibt es einige Autoren, die das besser drauf haben. Solange man selbst das nötige Vorwissen hat, fällt das kaum auf und man ist begeistert über die vielen Details und das reichhaltige Wissen, das Randall weitergibt. Sobald einem aber irgendwelche Grundlagen fehlen, fällt auf, wie schnell sie von einem Punkt zum nächsten kommt und dass sie es leider immer wieder nicht schafft, die Zusammenhänge wirklich verständlich zu erläutern.
Mein Fazit bisher ist daher: Meinen Schülern würde ich das Buch nicht empfehlen, aber für wissenschaftlich-technisch „vorbelastete“ Personen ist es absolut lesenswert.