Ich hab schon lange kein Buch mehr vorgestellt. Im lese im Moment auch einige Bücher die ich dann hier natürlich alle rezensieren werde (da ist jede Menge interessanter Kram dabei – von schwarzen Löchern bis hin zum Weltuntergang 2012). Aber mit denen bin ich noch nicht fertig.

Dafür habe ich beim aufräumen ein interessantes Buch gefunden. Vermutlich war es sogar das Buch, dass mich zum Wissenschaftler gemacht hat…

Ich habe ja erst relativ spät begonnen, mich für Naturwissenschaften zu interessieren. Ich war damals so etwa 16 Jahre alt und es waren zwei Bücher, die mich dazu gebracht haben, mehr über die Welt und darüber wie sie funktioniert nachzudenken. Eines davon war „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von Stephen Hawking – das ich immer noch sehr empfehlen kann.

Viel mehr beeinflusst hat mich aber wahrscheinlich ein anderes Buch: Die exakten Geheimnisse unserer Welt. Kosmos, Erde, Materie, Technik von Isaac Asimov.

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Asimov hat hier ein wirklich hervorragendes Buch geschrieben. Der englische Titel sagt vielleicht noch besser, worum es hier geht: Asimov’s New Guide to Science. Es ist ein kompakter und äußerst verständlicher Überblick über die Naturwissenschaft. Auf den 480 Seiten der deutschen Ausgabe ist eigentlich jedes relevante Thema zu finden (mit Ausnahme der Biologie). Das sieht man auch an den Kapitelüberschriften:

  1. Was ist Naturwissenschaft?
  2. Das Universum
  3. Unser Sonnensystem
  4. Die Erde
  5. Die Atmopshäre
  6. Die Elemente
  7. Das Atom und seine Teilchen
  8. Die Wellen
  9. Die Maschine
  10. Der Reaktor
  11. Die Mathematik in der Wissenschaft

Es ist natürlich unmöglich, alles in einem Buch unterzubringen. Das die Biologie in diesem Buch ausgenommen ist, hab ich schon erwähnt (Asimov hat aber noch einen zweiten Band geschrieben – „Die exakten Geheimnisse unserer Welt II. Bausteine des Lebens„- den ich aber nicht kenne). Und natürlich ist das Buch schon alt- die erste Ausgabe ist 1984 erschienen. Viele moderne Themen und Erkenntnisse (z.B. aus der Quantenmechanik, Festkörperphysik oder Kosmologie) fehlen hier ebenfalls.

Trotzdem würde ich das Buch auch heute noch empfehlen. Wenn es darum geht, die Grundlagen der Physik und Technik zu vermitteln, ist es immer noch hervorragend! Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich damals fast von jedem Satz fasziniert war. Und ich habe enorm viel über das Buch nachgedacht – was dann schließlich damit geendet hat, dass ich Astronomie studieren wollte. Auch als Nachschlagewerk hat es mir gute Dienste geleistet. Ich hatte das Buch mal auf eine Klassenfahrt nach Frankreich mitgenommen und weiß noch, dass wir uns die lange Busfahrt damit vertrieben haben, uns gegenseitig alle möglichen Fragen über die Welt zu stellen um sie dann mit Hilfe des Buches zu beantworten. Besonders fasziniert haben uns damals die Tachyonen – darüber haben wir fast die ganze Reise ständig diskutiert (Hmm – entweder wir waren ne Klasse voller Nerds oder die Zeiten waren damals noch anders…).

Wenn ihr dem Buch also irgendwo begegnet, dann greift zu! So wie es aussieht, ist es auf deutsch nicht mehr im Handel erhältlich – gebraucht sollte es aber noch zu kriegen sein.


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25 Gedanken zu „Die exakten Geheimnisse unserer Welt“
  1. Hey, das hab ich auch! Ich hab’s mir damals eigentlich nur gekauft, weil ich Asimovs Robertergeschichten mochte, und hab’s ganz sicher auch nicht in einem Stück gelesen, aber das ist ja auch nicht wirklich nötig. Als Nachschlagewek funktioniert es ja auch ganz gut.

  2. Asimov ist einer derjenigen, die viel zu früh auf tragische Weise von uns gegangen sind 🙁

    Lustigerweise besitze ich nur den zweiten Band, den habe ich mal auf einem Flohmarkt günstig erstanden. Ich war etwas erstaunt, dass es von Asimov auch populärwissenschaftliche Bücher gab. Damals wusste ich noch nicht, dass man ihn in eine Riege mit Sagan einordnen kann.
    Ich kann nur sagen, dass ich den zweiten Band auch sehr gerne gelesen habe. Allerdings finde ich den deutschen Titel dafür merkwürdig.

  3. Das Buch hatte mich anfang der 90er Jahre wieder „auf Kurs“ gebracht und mir zu Physik-Leistungskurszeiten gute Dienste geleistet – insbesondere die spezielle Relativitätstheorie fand ich sehr gut erklärt damals.

    Neugierig auf Naturwissenschaft hatte mich allerdings das Buch (oder besser: Heftchen) „Von Himel und Erde“ von Hans Mann gemacht (erschienen bei Dümmler, 10. Auflage von 1965). Mein Vater hat es an mich weitergegeben, als ich ca. acht Jahre alt war. Ich habe es immer noch.

    Marc

  4. Toll, das Buch gibt’s noch? Der zweite Band ist auch Klasse.
    Aber noch wesentlich besser sind die beiden Bücher von Asimov „Das Neutrino“ und „Die Schwarzen Löcher“. Die haben mich entscheidend zum Physikstudium hin bewegt.

  5. @Ludmilla
    Ditfurth fand ich auch immer toll. Besonders die Fernsehsendung „Querschnitt“. Aber für die seid Ihr sicher alle viel zu jung…

  6. Nein, sind wir nicht, respektive gibt es jetzt hier immerhin mindestens 3 alte Knacker, die von von Dithfurth, seinen Fernsehsendungen und seinen Büchern fasziniert waren.

  7. Dithfurth – in Erinnerung ist mir vor allem die Sendung in Erinnerung geblieben, in der er die atomare Kettenreaktion erklärt: den Boden voller gespannter Mausefallen, auf denen Tennisbälle liegen. Eine Tennisball in die Menge geworfen und los gehts …

    (Noch) Besser als Dithfurth fand ich Horst Stern …

  8. Meiner Meinung nach muss man, um derartige Bücher zu lesen, schon eine Art Veranlagung dafür haben. Als ich so etwa zehn war, hatte mein Großvater meinem sechs Jahre älteren Bruder ein Buch über Astronomie geschenkt. Wer hats gelesen?

    Ich hatte immer schon ein Faible für Non-Fiction, wobei ich einen guten Roman, Comics und Fantasy etc. nicht ungelesen lasse, jedoch ich fand, vom Mix her unterschied ich mich schon von meinem jeweiligen Umfeld.

  9. @Marcus Anhäuser

    Horst Stern finde ich auch genial. Ich kann es nur schlecht ausdrücken und versuch es mal so: Ich finde, er verbindet Natur/Tierschutz mit Querdenken. Sein Weihnachtsfilm über das waldmordende Bambi, das deswegen abgeknallt werden muss, war, insbesondere zu der damaligen Zeit, einfach großartig. Auch seine Ansichten zum Springreiten und zum Stierkampf zeigen im wesentlichen, dass er ob seiner Ansichten keinen Fettnapf auszulassen bereit war.

    Sein Spinnenfilm hat mich als Nicht-Spinnen-Fan auch begeistert; vielleicht nur ein Fettnäpfchen, denn wer zeigt schon Ekeltiere im TV? Obwohl ich immer noch keine Spinnen zum Kuscheln brauche, hat mir Horst Stern damit diese Tierchen doch sehr viel näher gebracht.

    Ich meine, vieles von seiner Denke wurde auch in BBC-Filmen, wie Alien Planet oder Akte N aufgegriffen bzw. im vergleichbaren Stil verarbeitet.

  10. Sieh an, das Buch habe ich auch. Ich glaube sogar doppelt, eins als Backup 😉
    Gefundn als dickes Taschenbuch fuer ein paar Mark auf einem Buecherwuehltisch. Die mussten sofort mit. Teil Zwei fand sich dan auch noch ein.

    @Ludmila, „Am Anfang war der Wasserstoff“ und „Der Geist fiel nicht vom Himmel“ gibt es auch als Hoerbuch.
    Gut gegen Schlaflosigkeit 😉

    Pete

  11. ähnlich wie Christian A. kannte auch ich nur die Roboterstories/-bücher. So nahm ich mir, wie einige andere hier auch, vom Flohmarkt mal einen weiteren Asimov mit. Um dann zu Hausde festzustellen dass ich ein Sachbuch ergaunert hatte. „Wie alles anfing – Auf den Spuren der Evolution: Die Entstehung des Menschen, der Erde und des Universums“ (Zugegeben lag mir beim Schreiben des Buchtitels anstelle von „und des Universums“ – „und des ganzen Rest“ auf der Zunge 😉 )

    Hat, für mich als Wissenschaftsbanause, zwar eine Weile gedauert bis ich es komplett durch hatte. Aber unnütz war es nicht.

    Grüsse, Icke

  12. Öha! Das Buch hab ich gar nicht! Dafür hab ich „Kosmos und Materie“, natürlich auch die Robotergeschichten, Foundation und irgendwo noch ein paar andere. Aber dieses nicht. Danke für den Hinweis, Florian 🙂

    Hier noch ein Zitat von Asimov (glaube ich jedenfalls):

    ‚The most exciting phrase to hear in science, the one that heralds the most discoveries, is not „Eureka!“ (I found it!) but „That’s funny…“‚

  13. Asimovs „Lucky Starr, Weltraum Ranger“ nicht vergessen.

    SF-Geschichten mit paedagogischem Unterton.
    Jedenfalls wurde etwas B elehrung in der Astronomie des Sonnensytemes hineingepackt.

    Pete

  14. Ui… Ich denke ich habe damals noch die erste Auflage gelesen – mit der Sonne auf dem Cover – und der Vermutung, dass Quasare auch Messfehler sein könnten – oder eben eine absolut unbekante Form der Energiegewinnung.

  15. @Pete: die „Lucky Starr“-Reihe hat mir auch meine Jugend versüßt. Insbesondere die Überführung der V-Frösche* hat mich für mein Leben geprägt. Da bin ich dann auch bereit, darüber hinwegzusehen, daß die beiden Weltretter im Licht der Merkursonne angeblich keinen Sonnenuntergang zu erwarten hatten. In der Ausgabe, die ich hab, wird daher im Vorwort von Lucky Starr im Licht der Merkursonne extra darauf hingewiesen, daß Asimov den Roman zu einer Zeit geschrieben hatte, da die Rotationsperiode des Merkurs noch nicht genau genug bekannt war und er deshalb den der-Sonne-immer-dieselbe-Seite-zuwendend-Fehler drin hatte.

    *für Nichtkenner: die V-Frösche sind Lebewesen in den Meeren der Venus. Sind Fröschen wirklich ähnlich und sind parapsychisch begabt. Zum Finale des Buches, als die V-Frösche den Helden erklären, warum sie sie und den Rest der menschlichen Siedler auf der Venus jetzt umbringen werden, verwendet der Sprecher der Frösche eine Metapher, die etwa „wir werden euer Lebenslicht auslöschen, und es wird nie wieder brennen“ lautet. Das aber ist eine Metapher, die einem Wasserbewohner einer Welt, deren Athmosphäre größtenteils aus CO2 besteht, schwerlings einfallen wird – worauf der sich wahre Bösewicht als ein Ingenieur entpuppt, der die im Übrigen größtenteils harmlosen V-Frösche sozusagen fernsteuern kann. Seitdem lese ich jede Behauptung irgendwelcher Leute in irgendwelchen Romanen immer zweimal und prüfe, ob der entsprechende Charakter überhaupt in der Lage ist, die Behauptung so in dieser Form aufzustellen. Leider erstreckt sich das auch auf Kinofilme. Sehr zum Leidwesen derjenigen, die mit mir ins Kino gehen müssen. 🙂

  16. @Bullet

    Ingenieure und Wissenschaftler sollten bei „Konsum“ von SciFi das Gehiern ausschalten.
    Zumindest den Teil, der (natur-)wissenschaftlich konditioniert wurde 😉

    Der Ingenieur auf der Venus, war es nicht derjenige, der mit einem Vorlaeufer des Laptop herumlief?
    Immerhin waere (oder war) der tragbare Computer zur Zeit der Entstehung der Lucky-Starr Reihe noch eine echte Sensation gewesen.

    Pete

  17. @Pete:
    Genau. Eine klobige Umhängetasche, unter der ich mir heute so etwas wie eine 70er-Jahre-Fototasche vorstellen würde. Eckig, schwarz, schwer.
    Man bedenke: die ganze Reihe spielt um das Jahr 7000 herum. *giggl*

  18. Hier ist zwar schon lange nichts mehr passiert, aber da ich gerade zum vermutlich dritten oder vierten Male (wie schon angedroht) das wundervolle Buch „Wenn die Wissenschaft irrt…“ vom geschätzten Isaac Asimov lese und ich es auch nach 20 Jahren immer noch so wundervoll finde wie damals, muß ich das einfach loswerden…

    Florian, Danke für diese Empfehlung!

    Auch wenn „Die exakten Geheimnisse unserer Welt“ ein alter Schinken sein mag, so muß ich mir diesen auch noch besorgen. Wenn der nur halb so erhellend ist, wie das Buch, welches ich gerade wieder lese, dann hat es sich mehr als gelohnt. Ich für meinen Teil habe meine „Konditionierung“ in Richtung Naturwissenschaften zu einem großen Teil dem Herrn Asimov zu verschulden. Ich kann den Mann gar nicht genug loben. Was mich gerade bei „Wenn die Wissenschaft irrt…“ immer wieder fasziniert ist, wie beiläufig und ganz natürlich er den Prozess der Erkenntnis in den Wissenschaften (ja, auch sehr Disziplinenübergreifend!) erzählt. Und dann noch genauso spannend, wie in praktisch jedem seiner Romane. Wenn das doch nur ein paar der armen Honks lesen würden, die einfach eine völlig weltfremde Vorstellung von Wissenschaft haben. Oh unheilige Desinformation, verblende uns!

    @Pete

    Ingenieure und Wissenschaftler sollten bei „Konsum“ von SciFi das Gehiern ausschalten.

    Nein, sollten sie nicht. Bullet hat da absolut meine Meinung getroffen. Im übrigen bin ich der Ansicht, daß ein echter Ingenieur (kein echter Schotte!) seine „Konditionierung“ gar nicht abschalten kann! Aber warum sollte er auch? Wie Bullet gezeigt hat, hilft einem eine analytische Denkweise möglicherweise ja ganz vorzüglich beim Vorhersagen der weiteren Handlung. Gerade in Krimis kann das dann schon dazu führen, daß man nach der Hälfte der Zeit eigentlich aufhören kann, weil man den Mörder schon ausfindig gemacht hat. Aber das deutet ja eher drauf hin, daß der Roman einfach nicht trickreich genug aufgebaut war. Soll ich deswegen das Mitdenken in der Handlung lieber weglassen? Von Isaac Asimov gab es auch mal eine Krimi-SiFi Kollektion mit Kurzgeschichten. Die war auch für Ingenieure richtig klassse. googledigooglediegoo.. „Isaac Asimov präsentiert: Utopia der Detektive“ hat die wohl geheißen. War aber eine Sammlung von meist anderen Autoren. Macht aber gar nix, da die Liste einfach nur für Klasse bürgt: Philip K. Dick, Jack Vance, Larry Niven,…
    Und dann gibt es ja auch noch das weite Feld der Science-Fiction, welche über die oft doch eher einfältige Space-Opera hinausgeht und auch dem gemeinen Naturwissenschaftler einiges bieten kann. Man lese nur einfach mal einen beliebigen Roman von z.B. Larry Niven.

    Manchmal könnte eine zu rationale Sicht, welche ordentliche Begründungen fordert, natürlich schon störend sein. Da muß ich Dir Recht geben. Aber wenn die Story trotzdem gut ist, so kann man kann das einfach wie Dr. Emmett L. Brown halten: „Naja, äh, ich dachte mir: ‚Pfeif drauf‘!“
    ^_^

  19. Larry Niven als positives Gegenbeispiel zur angeblich thumben SpaceOpera?^^ Willst Du dem Herrn der Ringwelt und des Kzin-Krieges ins Knie schießen?

  20. @rolak
    Sorry! Das kann man vielleicht mißverstehen.
    Wenn der Larry Niven was geschrieben hat, dann enthält es vielleicht Elemente der Space Opera, aber es war (jedenfalls alles was, ich bisher von ihm gelesen habe, also das Meiste 🙂 gar niemals nicht tumbe Space Opera. Ich tue Buße und habe gerade den „Protector“ bestellt. Möchte gerade einige meiner Klassiker nochmals auf englisch lesen. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Pssst Poc!

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