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Kein Land, keine Inseln – nur ein gewaltiges Meer, das den ganzen Planeten umspannt. Kein Meeresboden, sondern nur Wasser bis in die tiefsten Tiefen, wo es dann zu Eis wird. Was klingt wie aus einem Science-Fiction, kann durchaus Realität sein. Solche „Ozean-Planeten“ oder „Wasserwelten“ könnte es durchaus geben. Und vielleicht hat man sogar schon eine entdeckt!

Gestern wurde die Entdeckung eines neuen extrasolaren Planeten bekanntgegeben: Gliese 581 e ist der bisher leichteste Exoplanet, der gefunden wurde. Im selben Planetensystem befinden sich aber auch noch 3 andere Planeten. Bei einem davon, Gliese 581 d, konnte die bisher bekannte Bahn genauer bestimmt werden: er befindet sich in der habitablen Zone um den Stern:

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Die Planeten im Gliese 851-System. Bild: ESO

In der habitablen Zone ist die Strahlung des Sterns gerade so, dass auf der Oberfläche eines Planeten flüssiges Wasser existieren könnte. Leider wissen wir noch nicht, ob das bei Gliese 581 d der Fall ist.

Wir kennen bis jetzt nur seine Masse – er ist etwa siebenmal so schwer wie die Erde – und seine Umlaufbahn. Was wir nicht kennen, ist der Radius und damit wissen wir auch nichts über die mittlere Dichte des Planeten, seine Zusammensetzung und die physikalischen Parameter an seiner Oberfläche – z.B. die Schwerebeschleunigung. Mike Dunford von „The Questionable Authority“ rechnet aber vor, dass die Schwerebeschleunigung auf Gliese 581 d unter Umständen der der Erdoberfläche entspricht! Dann nämlich, wenn der Planet in seiner Zusammensetzung in etwa dem Zwergplaneten Pluto oder z.B. dem Saturnmond Titan entspricht. 

Beides sind keine sehr massiven Körper. Die Erde ist der dichteste Planet in unserem Sonnensystem und hat einen großen Kern aus Eisen. Himmelskörper wie Pluto bestehen hauptsächlich aus Eis und Gestein und sind im Prinzip kleine Gesteinskugel mit einer dicken Schicht Eis darüber.

Wie ein Planet zusammengesetzt ist, entscheidet sich während seiner Entstehung (hier gibt es einen schönen Überblick dazu). Planeten, die näher am Stern entstehen, steht mehr schweres „Baumaterial“ zur Verfügung als denen, die sich weiter außen bilden. Dort (hinter der sg. „snowline„) ist es außerdem kalt genug, dass sich z.B. Wasser- oder Methaneis bilden konnte und ebenfalls als Ausgangsmaterial zur Planetenentstehung diente. So entstehen dann „Eisriesen“ wie Uranus und Neptun, die größer sind als die kleinen, „felsigen“ Planeten des inneren Sonnensystems.

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Neptun: ein „Eisriese“

Manche Forscher spekulieren nun, dass es sich bei Gliese 581 d um so einen ehemaligen Eisplaneten handeln könnte. Was macht er aber in der habitablen Zone?

Planeten können ihre Bahnen ändern. Meistens erfolgen diese Änderungen periodisch und im Mittel bleibt die Bahn gleich. Aber unter gewissen Umständen, in der Frühzeit eines Sonnensystems, kann die gravitative Wechselwirkung eines Planeten mit den Asteroiden, Gas- und Staubteilchen die zu der Zeit noch reichlich im System vorhanden sind dazu führen, dass sich die Bahn eines Planeten in größerem Maßstab ändert. Dieses Phänomen nennt man Migration und es hat auch in unserem Sonnensystem stattgefunden (Jupiter wanderte beispielsweise näher an die Sonne während Uranus und Neptun sich entfernten).

Es kann also durchaus vorkommen, dass ein Eisriese sich plötzlich in der habitablen Zone wiederfindet. Und dann beginnt das Eis zu schmelzen: ein Planet entsteht, der von einem einzigen, gigantischen Ozean bedeckt ist. Dieser Ozean wäre viel tiefer als unsere Meere auf der Erde. Es gibt ja dort keine Planetenoberfläche wie bei uns. Irgendwann, tief unter der Oberfläche würde das Wasser irgendwann einmal ein fest werden: je nach Temperatur kann das bei einer Tiefe zwischen 60 und 130 km passieren.

Solche Wasserwelten regen die Phantasie natürlich stark an. Das sich in Ozeanen Leben entwickeln kann, wissen wir: genau das ist ja auch bei uns auf der Erde passiert (hier haben aber wahrscheinlich die unterseeischen vulkanischen Aktivitäten eine wichtige Rolle gespielt; so etwas ist auf Ozean-Planeten eher nicht zu erwarten).. Kann sich auch auf Ozean-Planeten Leben entwickeln? Und wie würde seine Evolution verlaufen, wenn als Lebensraum ausschließlich das Meer zur Verfügung steht?

Bis jetzt ist das alles reine Spekulation. Noch haben wir keinen Ozean-Planet gefunden. Gliese 581 d könnte einer sein – aber um das zu bestätigen oder zu widerlegen ist noch einiges an wissenschaftlicher Arbeit nötig. Und selbst wenn er eine Wasserwelt ist, ist es fraglich, ob die Bedingungen dort für Leben gut sind. Die Rotation von Gliese 581 d ist wahrscheinlich gravitativ an seine Umlaufperiode gebunden („tidally locked“). Das bedeutet, dass er für eine Drehung um seine eigene Achse genauso lange braucht, wie für einen Umlauf um den Stern (Grund dafür sind die Gezeitenkräfte zwischen Planet und Stern). Er zeigt daher dem Stern immer die selbe Seite – genauso wie wir immer nur eine Seite des Mondes sehen (auch hier ist der Mond „tidally locked“). Eine Seite des Planeten wäre also immer vom Stern beleuchtet und sehr heiß, während auf der anderen eine ewige, kalte Nacht herrscht.

Wie auch immer Gliese 581 d beschaffen sein mag: sein Beispiel zeigt, welche wunderbaren Welten dort draussen vielleicht noch auf uns warten. Und nach langer Forschungsarbeit (der erste extrasolare Planet wurde 1995 entdeckt)  und der Entwicklung immer neuer und besser Instrumente sind wir nun endlich in der Lage, sie auch entdecken zu können!

Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema findet man z.B. hier oder hier.


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42 Gedanken zu „Nichts als Wasser: Ozean-Planeten“
  1. @Eddy: Wenn der Planet zu nahe an den Stern rückt, dann kann das Wasser natürlich verdunsten bzw. es können noch viel wildere Sachen passieren (z.B. kann die ganze Atmosphäre supraflüssig sein).

    Philip Jose Farmer kenne ich; allerdings nicht das angesprochene Buch.

  2. Fragt sich nur, wie kommunizieren wir mit denen?
    Radiowellen eignen sich ja nicht, werden vom Wasser absorbiert.
    Wie tief dringt eigentlich so ein roter Laser in Wasser ein, bis er ganz zerstreut ist?
    Infrarot?

    :))

  3. Wären solche Planeten nicht perfekt für eine Besiedelung durch ein Weltenschiff? Wasser ist vorhanden und damit die Grundvoraussetzung zum (über)leben geschaffen.

  4. Hi,
    das passt zwar nicht ganz so zum Thema, aber ich frag einfach mal 🙂
    Der Mars liegt ja laut Wikipedia auch nicht in der habitablen Zone https://de.wikipedia.org/wiki/Habitable_Zone
    Wie würde man es denn dann dort schaffen, das flüssiges Wasser entsteht und auch bleibt, falls wir uns dort einmal ansiedeln sollten?

    PS: Klasse Blog, schau jeden Tag mal vorbe aber mein erster Commie bisher 🙂

  5. @Florian
    Sie schreiben:
    „@Andylee: Naja, perfekt wäre ein Planet, der so wie die Erde ist. Nur Wasser ist für menschliches Leben jetzt nicht grad so toll. Was soll man dort anpflanzen? Wo nimmt man Rohstoffe her? Mit was baut man? etc…“

    Es ist doch so einfach. Man lässt einige Korallenriffe wachsen pflanzt ein paar Bäume und schon geht es los mit der Kolonisation. Wir kriegen alles kaputt! 😉 Und sollte es an Mineralien und anderen Bausteinen des Lebens fehlen muss man bloss ein paar Asteroiden hineinplumpsen lassen. Vielleicht ensteht dann auch noch ein hübscher Wassermond, der die Leute abends narrisch macht ;-))) Wie Sie sehen habe ich eine kleine Überdosis SF als Jugendlicher abbekommen 😉

  6. @Stefan: Naja, der Mars liegt eher am Rand der habitablen Zone; wenn nicht gar schon außerhalb (so exakt lässt sich das nicht immer sagen). Zum Terraforming des Mars gibts bei Wikipedia auch ein bisschen was. Man müsste halt das CO2 freisetzen, dass dort im Eis gebunden ist. Der Rest geht dann „leicht“ 😉

  7. @Florian
    Ich halte Terraforming beim Mars für sehr unrealistisch. Wo nähme man das Wasser her? Und wieso erst Co2 freisetzen um es dann abzubauen? Wieso nicht gleich Wasser freisetzen? Man könnte das Wasser ja von einem Wasserkometen holen, den man mit Raketenantrieb auf den Mars lenkt. Die Verdunstung des Wassers könnte eventuell schwuppdiwupp eine Atmosphäre entstehen lassen? Immerhin ist Wasser ja weitaus effektiver als Treibhausgas. Dann fehlte nur noch der Sauerstoff. Aber ich bin sicher, dass das nur das kleiner Problem ist?! 😉

  8. @Florian: Ich halte Terraforming des Marses bislang für extrem optimistisch. Ich denke nicht, dass das in greifbarer Nähe ist und außerdem würde es extrem viel Energie kosten und wäre langfristig sowieso nicht stabil.

    Es gibt ja einen Grund, warum Mars sein ursprüngliches Wasser und viel Atmosphäre verloren hat: Die geringe Gravitation + fehlendes Magnetfeld d.h. ständige Erosion durch Sonnenwind.

    Da müssen schon die Produktionsprozesse weitaus schneller ablaufen als die Erosionsprozesse. Und eben das Problem, wo denn das ganze Wasser herkommen soll. Wasser braucht man ja nicht nur zum Trinken, sondern auch als Wärmetauscher in der planetaren Klimaanlage. Da müsste man schon einige Kometen abwerfen, um das hinzukriegen. Derzeit übernimmt der Sand die Rolle als Wärmetauscher.

    Was die Sache mit den Ozeanplaneten angeht: Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Sorry Leute, aber da ist mir zu viel Spekulation mit bei.

    Und selbst wenn, dann hat man tidal locking und dann hat man eine Seite, die extrem heiß und eine die extrem kalt ist und dazwischen jede Menge extrem turbulente und starke Strömung. D.h. da würde extrem heiß und extrem kalt ständig aufeinander treffen. Wir wissen ja auf der Erde, was dann passiert: Es entstehen Wirbel und nicht zu knapp.

    Und nur weil heiß und kalt aufeinander treffen, heißt das noch lange nicht, dass sich das ganze ausgleicht. Wenn das Ganze turbulent ist – und ich wette, das ist turbulent – dann hat man keine gemäßigte Zone sondern eine in der man ständig von heiß zu kalt zu heiß geworfen wird. Das ist so ziemlich das Gegenteil von gemäßigt.

    Tief unten in diesem Ozean weit ab von den Turbulenzen, da könnte man sich vielleicht eine etwas ruhigere Zone vorstellen, wo sich so etwas wie Leben entwickeln könnte. Das könnte dann eventuell ausziehen und die turbulenten Zonen erobern, hat es ja auf der Erde auch geschafft, aber entstehen wird Leben wohl dort eher nicht.

    Im übrigen gebe ich mal zu bedenken, wir betreiben derzeit hier auf der Erde genügend Terraforming – ob zum Besseren, das wag ich mal zu bezweifeln.

    Sorry, wenn ich hier den Spielverderber gebe 😉

  9. Wenn der Planet mit einer Seite richtung Sonne zeigt, und das immer und die so übel heiß ist… dann müsste das Wasser doch permanent wegverdunsten und über kurz oder lang der Atmosphäre entfleuchen. Müsste da nicht nach dem Wasserkocherprinzip irgendwann nur noch der ganze feste Krempel übrig bleiben? Ich meine: Er ist zwar 7 x schwerer als die Erde, aber reicht die Gravitation aus, dass sie den ganze Wasserdampf halten kann?

  10. @Ludmila: „Sorry, wenn ich hier den Spielverderber gebe ;-)“

    Ach, kein Problem 😉 Das es nicht sehr wahrscheinlich ist, das Glies 581 d ein Wasserplanet ist, hab ich ja auch geschrieben.

    Aber ich glaube mich an eine Arbeit zu erinneren (Ich glaub von Levison et al.?) die verschiedene Planetenentstehungsmodell simuliert haben und die meinten, das Wasserplaneten relativ häufig wären… Muß das Paper nochmal rauskramen.

  11. @knorke: Ich hab noch mal nachgesehen. So richtig heiß wird der gar nicht. Dazu ist er dann doch zu weit weg. Es schwirrt gerade in der Community ein bisschen Email-Verkehr durch die Gegend, welche die Behauptung Gliese 581 d läge in der habitablen Zone ähm sagen wir als sehr, sehr großzügig auffassen.

    Wohl doch eher ein Eisplanet. Oder vielleicht Schneematsch 😉

  12. Gliese 581 ist ein roter Zwerg, mit 2500 bis 3500 Kelvin also deutlich kühler als die Sonne. Andererseits sind viele rote Zwerge sehr aktiv, als Flaresterne sind sie eine ziemlich unangenehme Nachbarschaft. Leben wäre auf so einem Planeten am ehesten in geschützten Räumen möglich – etwa am Grund eines Wasserozeans. Dass in solchen Zonen durchaus Leben entstehen und sich halten kann, hat die Tiefseeforschung seit ein paar Jahren gezeigt. Nur wird man es da von der Erde aus wohl nicht finden. Auch ohne Schneematsch.

  13. @Ludmila: „Es schwirrt gerade in der Community ein bisschen Email-Verkehr durch die Gegend, welche die Behauptung Gliese 581 d läge in der habitablen Zone ähm sagen wir als sehr, sehr großzügig auffassen.“

    Ja, das hab ich auch schon mitbekommen… Die habitable Zone zu berechnen kann ja durchaus knifflig sein 😉 Mal sehen, was da am Ende rauskommt.

  14. Na prima, und ich hatte schon die Badehose eingepackt…
    Dann warte ich wohl besser auf handfeste (bzw. wasserflüssige) Ergebnisse.

    @klaus:
    3500 Kelvin klingt aber nicht nach viel für ’ne Sonne, oder?
    Warum sind die unangenehm? Radioaktive und elktromagnetische Strahlung und so’n Zeug? (bin zu faul für Wikipedia…)

  15. Ein Terraforming des Mars ist absolut unrealistisch. Er kann sicherlich eine größere Basis mit autonomer Versorgung beherbergen, aber keine globale(auf den Mars bezogen) Lebensumgebung. Siehe Wikipedia-link im Beitrag unter „Paraterraforming“

    Auf wasserplaneten kann man von Algen leben. Die sollen angeblich extrem gesund sein (aber welcher supermarkt hier hat das schon im Angebot?).
    Wie auf dem Mars denke ich auch bei einem Wasserplaneten, dass die Baustoffe größtenteils von der Erde geliefert werden müssten.

  16. @knorke:
    Also die Theorie geht so:
    Rote Zwerge sind so massearm, dass der Gravitationsdruck nicht reicht, den Fusionsofen in der Kernregion (H->He) voll anzuwerfen, wie das etwa bei der Sonne der Fall ist. Der ganze Stern ist ganz anders aufgebaut, es gibt zwischen der Kernregion und den äußeren Schichten keine Strahlungszone, dafür aber tiefreichende Konvektionszellen, die ionisiertes Material an die Oberfläche transportieren und damit Magnetfeldanomalien erzeugen – so ähnlich wie das bei Sonnenflecken auch der Fall ist. Nur scheinen die wegen der starken Konvektion viel größer zu sein als auf der Sonne. Durch die Rotation des Sterns werden die Magnetfeldlinien verquirlt und entladen sich dann gelegentlich wie durch Kurzschlüsse. Das Ergebnis sind „Flares“, heftige Strahlungsausbrüche, bei denen die Helligkeit des Sterns – bis hinauf ins Röntgenspektrum – um ein mehrfaches ansteigen kann. Viele rote Zwerge findet man deshalb in den Katalogen eruptiv veränderlicher Sterne – übrigens auch Gliese 581.
    Ich hoffe, ich hab das noch einigemaßen zusammenbekommen.

  17. Nachtrag: nicht alle roten Zwerge sind Flaresterne. Die Aktivität sollte aber trotzdem bei allen viel stärker sein als etwa bei der Sonne.

  18. Der erste Schritt für ein Marsterraforming müsste wohl darin bestehen, dass man seine Masse in die Nähe der Erdmasse bringt. Dann könnte er nämlich alles was man hinkarrt auch ‚festhalten‘. Dann müsste man sich noch um ein Magnetfeld kümmern sonst bläst der Sonnenwind alles weg (wie schon Ludmilla erwähnte).

    Sieht also schlecht aus bis wir es vielleicht schaffen einen größeren Asteroiden abzuschleppen und auf den Mars knallen zu lassen 🙂 Das ist aber derzeit noch sehr Science Fiction.

  19. Hallo an Euch alle!
    Hier geistern ja ein paar Naivchen rum. Dem Planeten mal eben ein Magnetfeld verpassen… mal eben ein paar Asteroiden draufknallen lassen……. Wasser des Planeten verdampfen lassen bis nur noch festes Zeug über ist…………
    Kollegen, wir sind noch nicht einmal in der Lage da ohne Probleme -wenn überhaupt- hinzukommen!!! Was habt ihr geraucht???

    Bernd

  20. to noch´n Flo:
    Gegen physikalische Spekulationen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Wenn sie denn etwas mit Wissenschaft zu tun hätten! Obige Gedanken könnten manchmal von einem 6-jährigem Kind stammen, sind also alles andere als wissenschaftlich. Obwohl, solche Wunderkinder soll´s ja auch geben……… vielleicht irre ich mich……. grins!!!

  21. @Bernd: „Obige Gedanken könnten manchmal von einem 6-jährigem Kind stammen, „

    Ja? Was denn genau? (Über die diversen Theorien der Planetenentstehung aus der Existenz von Wasserplaneten hervorgeht bist du ja sicherlich bestens informiert – dann sollte einer vernünftigen Kritik die über „Alles blöd!!“ hinausgeht, nichts im Wege stehen).

  22. @Bernd

    Obige Gedanken könnten manchmal von einem 6-jährigem Kind stammen, sind also alles andere als wissenschaftlich.

    Ich verstehe nicht, was genau das Problem sein soll. Aus einigen der kindisch anmutenden Phantastereien sind ganz brauchbare Dinge geworden: pferdelose Kutschen, fliegende Teppiche, der Mann im Mond 😉

  23. Um mal zum Thema hier zurückzukommen:

    In der Sky & Telescope vom Januar 2011 stand drinnen, wie unwahrscheinlich es eigentlich ist, dass die Erde genau so viel Wasser hat, dass es das Klima dominiert, aber immer noch festes Land übrig lässt. Leicht hätte die Erde as zehn oder hundertfache an Wasser mitbkommen können. Schon bei der doppelten Menge gäbe es kein festes Land und vermutlich auch kein intelligentes Leben – zumindest keines, das Technik beherrscht; mit Flossen und unter Wasser lötet es sich gar nicht recht gut…

    Oder so wenig Wasser, dass der größte Teil der Erde eine trockene, vegetationslose Wüste wäre und Niederschlag nur extrem selten. Hier gilt natürlich das anthropische Prinzip: bei uns musste es passen, sonst gäbe es uns nicht.

    Aber für die Chance auf bewohnbare Welten bedeutet das, dass vielleicht nur 1% der erdgroßen Planeten in der habitablen Zone große Ozeane und Kontinente haben, auf denen eine technologische Zivilisation leben könnte.

  24. @Alderamin

    „auf denen eine technologische Zivilisation leben könnte“ ist was anderes als „auf denen sich eine technologische Zivilisation entwickeln könnte“.

    Gut, die mehr als monströsen Probleme um so einen Planeten zu erreichen ignoriere ich jetzt mal. Aber was sind wir Menschen doch für Luschen im Vergleich zu möglichen anderen Lebensformen im All die schon ein paar 10.000 Jahre eine technische Zivilisation haben…

  25. @Wurgl

    Klar, es ging um’s Entwickeln.

    Auf der anderen Seite: wenn man dann als außerirdisches Raumschiff nach jahrelangem Flug bei so einem Planeten ankommt, der hunderte Kilometer tiefe Ozeane hat, dann ist das schon eine Herausforderung, da jetzt eine Zivilisation aufzubauen… Mit Glück hat’s wenigstens gefrorene Pole und man lebt als Eskimo… aber Stahl födern oder überhaupt irgendwelche Rohstoffe könnte ziemlich problematisch werden.

  26. …Schon bei der doppelten Menge gäbe es kein festes Land und vermutlich auch kein intelligentes Leben – zumindest keines, das Technik beherrscht; mit Flossen und unter Wasser lötet es sich gar nicht recht gut…

    Wieso schau Dir mal unsere Kraken an, die sind schon recht geschickt und auch recht intelligent Ihr grösstes Problem ist ihre kurze Lebenszeit, mit 3 Jahren paaren,brühten und krepieren bevor man den Kindern was zeigen kann…
    Wieso also keine Wasser Zivilisation mit analogen Wesen die ein wenig mehr Grips haben und genug Zeit haben was zu lernen und ihrem Nachwuchs beizubringen?

  27. @Alderamin

    Ich dachte eher an den Fall eines recht trockenen Planeten mit wenig Regen. Aber ist egal, ist eh nur eine Gedankenspinnerei 🙂

    Klar gibts in einer Wasserwüste ganz andere Probleme… vor allem auch moralische Probleme. Ein Wüstenplanet ist wohl eher unbelebt, bei einem Wasserplaneten ist Leben eher zu erwarten und da stellt sich noch eine ganz andere Frage: Wie schützt man das oder ist es moralisch okay es einfach zu nutzen?

  28. @Richelieu

    Ich zitier‘ mal aus der S&T:

    „From microbes to mammals, liquid water is essential for life. Even worlds completely covered by water could be teeming with diverse life […] But technological civilizations require dry land as well as water. Technical innovations such as metallurgy, electronics, and rocket engines require a dry setting. An underwater Einstein would struggle to invent fire.“

    In der Tat, ohne Feuer könnten wir keine Metalle aufschmelzen und würden bestenfalls noch in der Steinzeit leben, auch wenn wir nicht minder intelligent wären als heute…

  29. >blockquote>…Stahl födern oder überhaupt irgendwelche Rohstoffe könnte ziemlich problematisch werden…

    Gerade bei Metallen sollte es nicht all zu grosse Probleme stellen, Japan hatte, ich glaube in den 80’gern, mal sich damit befasst Uran aus dem Meereswasser zu gewinnen, ist aber soweit ich mich erinnere mehr am ökonomischen Aspekt gescheitert als am technischen. Ist natürlich die Frage wie hoch wären die Mineral Konzentrationen in solchen Ozeanen?

  30. @Richelieu

    Wenn man einmal die Technologie hat (und z.B. als Lebensform von einem anderen Planeten mitbringt) dann mag Metallföderung ja noch funktionieren, aber man muss als eingeborener Delfin oder so erstmal so weit kommen, das scheint mir ein unüberwindliches Hindernis. Vor allem bei Ozeanen mit hunderten Kilometern Tiefe, da wäre auch unsere heutige Technik überfordert. Und dann braucht man immer noch trockenes Land für einen Hochofen usw. Wie viel schwerer wäre das, als auf unserer Luxuswelt?

    Außerdem: ohne flaches Wasser würde vermutlich auch kein intelligenter Tintenfisch entstehen. Man stelle sich vor, eine endlose Einöde aus Wasser mit Tiefen ohne Licht und Luft, in die nur wenige Wesen vordringen könnten, die von versunkenen Kadavern oder vulkanischen Quellen leben. Ansonsten keine Riffe, nichts. Auch in unseren Weltmeeren sind die offenen Meere ziemlich unbewohnt. Vielleicht entwickeln sich dort walartige Riesen, die von Plankton leben. Aber ob eine solche Landschaft die Entwicklung von Intelligenz fördert, scheint mir recht unwahrscheinlich.

    Wenn Planeten mit der richtigen Wassermenge für trockenes aber fruchtbares Land selten sind und wir dennoch auf einem leben, ist das schon ein Indiz dafür, dass intelligentes Leben eine solche Welt benötigt, oder sie es ihm zumindest viel leichter macht, eine Technologie zu entwickeln.

  31. …In der Tat, ohne Feuer könnten wir keine Metalle aufschmelzen und würden bestenfalls noch in der Steinzeit leben, auch wenn wir nicht minder intelligent wären als heute…

    Äh! Stimmt das mit dem Feuer hatte ich übersehen… 🙂
    Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin das sich nicht plausible Wegen finden würden und das diese Vision auch nur zu Erd bezogen ist… Die Frage wäre zB. könnte eine solche Zivilisation mit ihren „Steinzeit“ Mitteln Schwimmende Plattformen bauen und dort experimentieren? Bleibt aber die Frage wie kann überhaupt der Konzept Feuer in einen Unterwasserwelt zustande kommen… Wenn es wenigstens einen Mineral Kern mit Tektonik und Vulkanismus gäbe…

  32. @Alderamin:

    Meinen Beitrag von 21:40 bezog sich auf den Kontext einer Kolonisation, also ohne Evolutionshürde. Hätte besser zitieren sollen, sorry.

  33. @ Richelieu:

    könnte eine solche Zivilisation mit ihren „Steinzeit“ Mitteln Schwimmende Plattformen bauen und dort experimentieren?

    Grundsätzlich sicher, aber oberhalb der Wasseroberfläche bräuchte es sicherlich noch Schutzanzüge oder wassergefüllte Stationen, da solche Wesen mit ihrer Atmung ja wohl primär an das Wasser angepasst wären. Das wäre dann also in etwa vergleichbar mit unserer Raumfahrt. Nur das das „nach oben gelangen“ bei Weitem einfacher wäre, da man nicht eine Rakete aus dem Schwerefeld eines Planeten befördern muss, sondern bequem den Auftrieb im Wasser nutzen könnte.

  34. Lesetip: „The blue world“ (dt.: „Der azurne Planet“, auch „Die blaue Welt“) von Jack Vance.
    Thema: Menschen (mit sehr interessantem kulturellen Hintergrund) stranden auf einer Welt mit globalem Ozean. Netterweise gibt es da auch krakenähnliche Lebewesen. Im Buch wird auch beschrieben, wie man auf einer Welt ohne erreichbare feste Oberfläche Metall gewinnen kann.

  35. Ist doch ganz offensichtlich, wie die evolution auf so einem planeten verlaufen würde.
    Die einzige erfogreiche lebensform wäre der allseits bekannte KEVIN COSTNER!!!!

  36. Da hab ich auch einen Lesetipp:
    „Prisma“ von Alan Dean Foster
    Warum muß man Technologie mit Metallen bauen? Mit genügen Wissen um Biologie und Biochemie kann man sie auch „wachsen“ lassen.
    Wir lassen uns ja auch von der Natur inspirieren. Und fangen an die Biologie in unsere Technologie mit einzubeziehen.

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